Definition: Was heißt das Wort obligatorisch?
Das Adjektiv obligatorisch bedeutet so viel wie verpflichtend, zwingend oder vorgeschrieben. Meist bezieht es sich auf Handlungen und Tätigkeiten und weniger auf Gegenstände. Es verdeutlicht, dass eine dringende Notwendigkeit oder sogar Vorschrift besteht. Wer sich nicht daran hält, riskiert unter Umständen Sanktionen.
Obligatorisch Bedeutung + Herkunft
Obligatorisch stammt vom lateinischen Verb obligare für anbinden, verbindlich machen oder verpflichten.
Obligatorisch Beispiel
Zum besseren Verständnis hier einige Beispiele, wie Sie das Wort gebrauchen:
- Für eine Ausbildung zum Fluglotsen ist die Hochschulreife obligatorisch. (Heißt: Ohne Abitur stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz schlecht.)
- Für angehende Ärzte sind im Medizinstudium beispielsweise Grundlagen in Anatomie und Physik obligatorisch.
- Am FKK-Strand ist der unbekleidete Aufenthalt obligatorisch: Bekleidete Personen verstoßen gegen die Hausregeln und riskieren einen Platzverweis.
- In Norwegen ist die Wehrpflicht für alle Männer und Frauen ab 19 Jahren obligatorisch.
Obligatorisch Synonym
Synonyme für obligatorisch sind: Angeordnet, bindend, endgültig, fest/feststehend, verbindlich und zwingend. Um den dringenden Charakter des Adjektivs zu unterstreichen, können Sie die Synonyme zudem mit den Wörtern zwingend und unbedingt kombinieren, Beispiele:
- Etwas ist zwingend erforderlich.
- Die Reparatur war zwingend notwendig.
- Der Teil ist zwingend vorgeschrieben.
- Unbedingt erforderlich ist der Nachweis von acht Semesterwochenstunden.
Ein anderes Wort für obligatorisch ist unabdingbar oder mandatorisch. Hierbei handelt es sich um Synonyme in gehobener Sprache.
Obligatorisch Gegenteil: Fakultativ
Ist etwas hingegen nicht verpflichtend, spricht man von fakultativ. Das bedeutet so viel wie freiwillig beziehungsweise der freien Wahl überlassen. Nicht zu verwechseln ist obligatorisch mit optional. Dieses Adjektiv ist ebenfalls ein Gegenteil und bedeutet, dass etwas wählbar ist: Sie können sich also jederzeit für oder gegen etwas entscheiden.
So haben Studierende beispielsweise an der Universität oft eine Auswahl an fakultativen Kursen. Diese sind nicht zwingend notwendig, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Sie können aber das Wissen in speziellen Bereichen vertiefen.
Verwendung von obligatorisch
Anstelle von obligatorisch lässt sich mitunter die kürzere Version obligat verwenden. Dieses Adjektiv hat oft einen spöttischen Unterton. Beide Begriffe können Sie auch nutzen, wenn etwas im übertragenen Sinne verpflichtend ist – sei es aus Tradition oder eigenem Pflichtgefühl. Zum Beispiel:
- Die obligatorische Rede durfte nicht fehlen, bevor das Betriebsfest offiziell beginnen konnte.
- Wie jedes Mal kam auch dieses Mal die obligatorische Postkarte aus dem Campingurlaub.
- Es folgte die obligate Aufforderung, doch etwas länger zu bleiben.
Nicht korrekt sind hingegen diese Aussagen:
- Auf dem Wiener Opernball besteht optionale Teilnahme in Jogginghose.
- Der Zölibat für Priester ist fakultativ.
- Für Fahrer ist der Alkoholgenuss beim Autofahren optional.
Obligatorisch falsche Verwendung
Umgekehrt passt das Adjektiv obligatorisch nicht, wenn Sie tatsächlich die Wahl haben:
- Das gemütliche Beisammensitzen nach der Aufführung ist obligatorisch.
- Die Angebote zur Kinderbetreuung im Hotel sind obligatorisch.
- Das Ausrufezeichen in der Anrede ist obligatorisch.
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