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Präsens: Zeitform, Sätze + Übungen für Deutsch

Das Präsens ist im Deutschen die Zeitform der Gegenwart und signalisiert eine momentane Handlung. Mit dem Präsens können allerdings auch zukünftige Vorgänge ausgedrückt werden. Einfach erklärt: Was ist Präsens und wie wird es gebildet. Dazu finden Sie zahlreiche Beispiel, Sätze und Übungen mit Lösung…



Präsens: Zeitform, Sätze + Übungen für Deutsch

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Definition: Was ist Präsens?

Das Präsens (auch: Gegenwartsform) ist eine Zeitform in der deutschen Grammatik und drückt meist unmittelbare Gegenwart aus – also Handlungen oder Vorgänge die jetzt, in diesem Augenblick stattfinden und passieren. Das Präsens ist die häufigste Zeitform im Deutschen, kann aber noch weitere Funktionen haben.

Mit der Zeitform Präsens werden im Deutschen ebenso zukünftige Ereignisse, allgemeingültige Aussagen oder bestehende (andauernde) Beziehungen ausgedrückt. Beispiele:

  • „Ich lese gerade diesen Artikel.“ (Gegenwart)
  • „Hans ruft seine Oma morgen an.“ (Zukunft)
  • „Weihnachten ist immer im Dezember.“ (Allgemeingültiges)
  • „Wir kennen uns schon seit 2 Jahren.“ (Bestehendes)

Präsens oder Präsenz?

Die Begriffe Präsens und Präsenz werden oft verwechselt. Letzteres mit -z am Ende bedeutet aber „Anwesenheit“ oder „Gegenwärtigkeit“ (synonym: Ausstrahlung, Aura oder Charisma).

Präsens Zeitform: Verwendung im Deutschen

In der deutschen Sprache wählen Sie das Präsens als Zeitform, wenn Sie Folgendes ausdrücken wollen:

  • Handlungen in der Gegenwart
    Beispiel: „Viele lesen diesen Artikel.“
  • Fakten und Zustände in der Gegenwart
    Beispiel: „Die Erde ist rund und keine Scheibe.“
  • Handlungen in naher Zukunft
    Beispiel: „Morgen tapeziere ich das Wohnzimmer.“
  • Langanhaltende Handlungen
    Beispiel: „Sie spielt seit ihrer Kindheit Klavier.“
  • Regelmäßig wiederkehrende Vorgänge
    Beispiel: „Wir fliegen jedes Jahr nach Mallorca.“
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Präsens bilden: Verbformen

In der Grundform (Infinitiv) enden deutsche Verben meist auf -en oder -n. Wenn Sie diese Infinitivendung weglassen, erhalten Sie den Verbstamm. An diesen hängen Sie die Personalendung. Damit konjugieren Sie das Verb passend zum jeweiligen Substantiv (Nomen, Hauptwort), auf das es sich bezieht (Präsens Bildung: Beispiel Lachen).

Regelmäßige Verben

Regelmäßige Verben (auch: schwache Verben) zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach einer festen Regel konjugiert (gebeugt) werden.

Wie Sie das Präsens bilden, zeigen wir am Beispiel des Verbs „lachen“, der Verbstamm ist „lach-“ – an das Ende fügen Sie im Präsens die jeweilige Endung:

Person Endung Beispiel
Ich -e Ich lach-e
Du -st Du lach-st
Er/sie/es -t Er lach-t
Wir -en Wir lach-en
Ihr -t Ihr lach-t
Sie -en Sie lach-en

Nach diesem Schema und Muster werden alle regelmäßigen Verben in der Gegenwartsform konjugiert.

Unregelmäßige Verben

Bei unregelmäßigen (starken) Verben ist das schwieriger. Bei ihnen kommt ein sogenannter Lautwechsel dazu. Bedeutet: Der Stammvokal (Ablaut) ändert sich. Einfach erklärt: Die Präsens Bildung am Verb „sehen“:

Person Endung Beispiel
Ich -e Ich seh-e
Du -st Du sieh-st
Er/sie/es -t Er sieh-t
Wir -en Wir seh-en
Ihr -t Ihr seh-t
Sie -en Sie seh-en

Der Stammvokal „e“ im Infinitiv ändert sich in der 2. und 3. Person Singular (Du, Er/sie/es) zu „ie“ – das gilt auch für andere Zeitformen.

Lautwechsel

Der Laut- oder Vokalwechsel betrifft nur starke Verben. Im Präsens wirkt er sich lediglich auf die 2. und 3. Person Singular aus. Andere Verbformen werden regelmäßig konjugiert. Betroffen sind nur Verben mit den Vokalen „e“ und „a“. Die Vokale „i“, „o“ und „u“ bleiben. Die Regeln:

  • e wird zu ie oder i
  • a wird zu ä

Beispiel: Laufen wird in der 2. und 3. Person Singular zu „(du) läufst“ und „(Er/sie/es) läuft“ konjugiert.

Präsens von sein, haben und werden

Eine Sonderstellung unter den unregelmäßigen Verben haben die Verben „sein“, „haben“ und „werden“. Sie werden besonders häufig genutzt. Daher zeigen wir in der folgenden Tabelle gesondert, wie diese unregelmäßigen Verben konjugiert werden:

Person sein haben werden
Ich bin habe werde
Du bist hast wirst
Er/sie/es ist hat wird
Wir sind haben werden
Ihr seid habt werdet
Sie sind haben werden

Besonderheiten beim Präsens

Zusätzlich gibt es ein paar Besonderheiten, die Sie bei unregelmäßigen Verben stets beachten sollten:

  • Verbstamm endet auf s, ß, ss oder z
    Bei diesen Verben fällt das -s am Ende weg oder es wird ein zusätzliches „e“ eingefügt. Beispiel: lesen ➠ ich lese ➠ du liest (statt: du „lies-st“).
  • Verbstamm endet auf t oder d
    Endet ein unregelmäßiges Verb auf dem Buchstaben t oder d, fügen Sie ein zusätzliches „e“ ein. Beispiel: finden ➠ ich finde ➠ du findest ➠ er findet (statt: ich „find“, du „find-st“, er „find-t“).
  • Verbstamm endet auf ie
    Anders bei unregelmäßigen Verben, die auf -ie enden: Hier lässt man das „e“ in der 1. Person Singular und der 1. und 3. Person Plural (ich, wir, sie) weg. Beispiel: knien ➠ ich knie ➠ wir/sie knien (statt: ich „knie-e“, wir/sie „knie-en“).
  • Infinitiv endet auf -eln oder -ern
    Weist ein Verb im Infinitiv die Endung -eln oder -ern auf, kommt es zum Wegfall des „e“ in der 1. und 3. Person Plural, nur das -n ist Personalendung. Beispiel: bedauern ➠ ich bedau-re ➠ du bedauer-st ➠ wir/sie bedauer-n (statt: wir/sie „bedauer-en“)
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Modalverben Präsens

Zu den Modalverben zählen im Deutschen sechs Verben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen. Typisches Merkmal von Modalverben ist, dass sie sowohl in der Gegenwart als auch im Präteritum in der 1. und 3. Person Singular identische Endungen haben. Zudem benötigen sie in Sätzen noch ein weiteres Verb im Infinitiv.

Beispiel:

  • „Das Kind darf heute länger aufbleiben.“

Tabelle: Präsens von Modalverben

Person dürfen können mögen sollen wollen
Ich darf kann mag soll will
Du darfst kannst magst sollst willst
Er/sie/es darf kann mag soll will
Wir dürfen können mögen sollen wollen
Ihr dürft könnt mögt sollt wollt
Sie dürfen können mögen sollen wollen

Gut zu wissen: Das Verb „wissen“ hat in der 1. und 3. Person Singular zwar ebenfalls identische Endungen (ich weiß – er weiß), gehört aber nicht zu den Modalverben!

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Präsens und Präteritum im Vergleich

Das Präsens ist eine von mehreren Zeitformen im Deutschen: Daneben existieren Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit), Präteritum (einfache Vergangenheit), Perfekt (vollendete Gegenwart) sowie Futur I (geplante Zukunft) und Futur II (vollendete Zukunft).

Das Präteritum kommt häufig in schriftlicher Form vor und kann bei regelmäßigen Verben leicht mit dem Präsens verwechselt werden. Vom Präsens ins Präteritum wechseln Sie in der Regel einfach, indem Sie an den Verbstamm ein -t und die Personalendung anfügen.

Beispiel: spielen (Verbstamm: spiel-)

Person Präsens Präteritum
Ich spiel-e spiel-t-e
Du spiel-st spiel-t-est
Er/sie/es spiel-t spiel-t-e
Wir spiel-en spiel-t-en
Ihr spiel-t spiel-t-et
Sie spiel-en spiel-t-en

Präsens Übungen mit Lösung

Nachfolgend haben wir für Sie 10 Sätze im Präsens, bei denen Sie die korrekte Verbform einsetzten müssen. Für die Lösung klicken Sie bitte einfach auf das Auge:

  1. „Jonas sitzt auf dem bequemen Stuhl.“ (sitzen)
  2. „Ich trinke gerne frisch gepressten Orangensaft.“ (trinken)
  3. „Am Wochenende gehen sie gerne ins Kino.“ (gehen)
  4. „Ihr müsst euch beeilen, wenn ihr den Zug noch kriegen wollt.“ (müssen, beeilen, kriegen, wollen)
  5. „Wir sind der Ansicht, dass Wälder gut fürs Klima sind.“ (sein)
  6. „Die Fenster muss dringend geputzt werden.“ (müssen, putzen, werden)
  7. „Sie verstehen mich völlig falsch.“ (verstehen)
  8. „Du darfst gerne mein Auto ausleihen.“ (dürfen, ausleihen)
  9. „Er läuft immer viel schneller als die anderen.“ (laufen)
  10. „Ich kann hervorragend Tango tanzen.“ (können, tanzen)

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