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Morgen früh: Groß oder klein? Schreibweise + Beispiele

Schreibt man „morgen früh“ groß oder klein? Diese Formulierung sorgt für Verwirrung, denn laut Duden sind beide Schreibweisen sind möglich. Es heißt beispielsweise auch „morgen Abend“. Trotzdem wird „früh“ meist kleingeschrieben. Warum das so ist, erklären wir nachfolgend. Dazu zahlreiche Beispiele für die korrekte Rechtschreibung dieser Formulierung…



Morgen früh: Groß oder klein? Schreibweise + Beispiele

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Wie schreibe ich „morgen früh“?

Ob Sie „Wir sehen uns morgen früh“ oder „Wir sehen uns morgen Früh“ schreiben, bleibt Ihnen überlassen. Nach alter Rechtschreibung war ausschließlich die Variante korrekt, bei der Sie „früh“ schreiben. Meist übernimmt das Wort „früh“ hier die grammatische Funktion eines Adverbs (Umstandswort).

Als sogenanntes Zeit- oder Temporaladverb macht es Angaben zur Zeit. Andere Temporaladverbien sind beispielsweise heute, gestern oder auch morgen. Adverbien schreibt man grundsätzlich klein. Nach neuer Rechtschreibung ist außerdem die Großschreibung „morgen Früh“ richtig, wenngleich seltener. Empfehlenswert ist daher die Kleinschreibung.

Wann schreibt man „morgen Früh“ groß?

Dass auch eine Schreibweise mit „morgen Früh“ groß existiert, liegt daran, dass das Wort „früh“ auch als Substantiv (Hauptwort, Nomen) „Früh(e)“ vorkommt. Besonders im süddeutschen Raum und Österreich sagt man „die Früh(e)“ statt der Morgen. Substantive schreibt man grundsätzlich groß. Grammatisch betrachtet wird so eine Zeitangabe geformt, die demselben Prinzip wie andere Kombinationen aus Zeitadverb und Nomen folgt:

Die Formulierung „morgen Früh“ verhindert vor allem eine unschöne Doppelung wie „morgen Morgen“. Die würde entstehen, wenn Sie ausdrücken wollten, dass Sie am nächsten Tag in aller Frühe etwas tun wollen. Alternativ könnten Sie „morgen am Morgen“ sagen – was allerdings etwas umständlich klingt.

Beispiele und Bedeutung

Wie erwähnt, sind beide Schreibweisen, groß oder klein, korrekt:

  • Ich komme morgen früh / Früh nach Hause.
  • Wir sehen uns morgen früh / Früh.
  • Ich gehe morgen früh / Früh als Erstes einkaufen.
  • Falls erwünscht, kann ich bis morgen früh / Früh die Präsentation erstellen.
  • Geben Sie mir bis morgen früh / Früh dafür Zeit.

Allerdings gibt es unterschiedliche Bedeutungen. Der Satz „Ich komme morgen früh nach Hause“ lässt sich auf zweierlei Weise interpretieren: Zum einen „früh“ in der Bedeutung von „zeitig“: In dem Fall macht der Sprecher eine unkonkrete Angabe zu seiner Rückkehr. Die könnte früher als sonst liegen, daher scheint es erwähnenswert.

Zum anderen lässt sich der Satz folgendermaßen verstehen: „Ich komme morgen am Morgen“ zurück – nicht am Mittag oder Nachmittag des nächsten Tages, sondern bereits am Morgen. Im ersten Beispiel ist eindeutig die adverbiale Bedeutung des Wortes „früh“, im zweiten Beispiel die nominale Bedeutung. Entsprechend empfiehlt sich je nach Bedeutung und Sinnzusammenhang die Klein- beziehungsweise Großschreibung.

Falsche Schreibweisen: „morgen früh“ zusammen

Wenngleich Groß- und Kleinschreibung möglich ist: „Morgen früh“ schreibt man nie zusammen. Und „morgen“ als Zeitadverb grundsätzlich klein. Die Großschreibung ist nur am Satzanfang korrekt. Nachfolgend zum besseren Verständnis einige Beispiele für falsche Schreibweisen:

  • Sie wollen morgenfrüh aufbrechen.
  • Er versicherte, die Heizung Morgenfrüh zu reparieren.
  • Die Geschäfte haben Morgen Früh geschlossen.
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Wie schreibe ich „morgen“?

In unseren bisherigen Beispielen ging es um die Redewendung „morgen früh“, die Sie in der Regel klein schreiben sollten. Grund dafür ist, dass beide Worte hier zu den Adverbien zählen. „Morgen“ bedeutet schlichtweg „am nächsten Tag“ und wird wie „gestern“, „übermorgen“, „heute“ oder „jetzt“ kleingeschrieben (außer am Satzanfang):

  • Ich will morgen ins Kino gehen.
  • Morgen ist der schönste Tag – ich habe Geburtstag.
  • Sie packen morgen die Koffer für den Urlaub.

Falsch wären folgende Schreibweisen:

  • Ich will Morgen ins Kino gehen.
  • Der schönste Tag ist Morgen – ich habe Geburtstag.
  • Sie packen Morgen die Koffer für den Urlaub.

Morgen als Substantiv

Aber nicht nur „früh“, auch „morgen“ kann in einer anderen Wortart vorkommen, nämlich als Substantiv. In dem Fall schreiben Sie es grundsätzlich groß. Erkennbar ist dies entweder am bestimmten (der) oder unbestimmten (ein) Artikel, auch in Kombination mit Adjektiven, zum Beispiel:

  • Der Morgen fing gut an.
  • Eines schönen Morgens ging sie spazieren.
  • Er sagte, der Morgen sei seine liebste Tageszeit.

In anderen Fällen versteckt sich der Artikel in einer Präposition, beispielsweise „am“. Diese können Sie als „an dem“ auflösen, so lässt sich wieder der Artikel erkennen:

  • Am Morgen war er besonders ausgeruht.
  • Sie hielt ihre Rede am Morgen.
  • Da am Morgen die Züge ausfielen, kamen sie zu spät.

Entsprechend falsch sind solche Schreibweisen:

  • Der morgen fing gut an.
  • Sie hielt ihre Rede am morgen.
  • Da am morgen die Züge ausfielen, kamen sie zu spät.

Morgen früh auf Englisch

Wollen Sie auf Englisch ausdrücken, dass Sie etwas am nächsten Morgen zeitig erledigen wollen, verwenden Sie die Worte „tomorrow morning“ oder auch nur „morning“. Im Englischen stellt sich nicht die Frage nach Groß- oder Kleinschreibung, da Sie außer am Satzanfang und bei Namen grundsätzlich klein schreiben. Einige Beispiele für Formulierungen:

  • I’ll pick you up tomorrow morning. (Ich hole dich morgen früh ab.)
  • My boss expects my report in the morning. (Mein Chef erwartet den Bericht morgen früh.)
  • I have a dentist appointment tomorrow morning. (Ich habe einen Zahnarzttermin morgen früh.)

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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