Ein bisschen oder bißchen: Rechtschreibung + Bedeutung

Welche Schreibweise ist richtig: ein „bisschen“, ein „bischen“ oder ein „bißchen“? Wenn Sie unsicher sind, dann finden Sie hier alle Regeln zur Rechtschreibung sowie Hintergrundwissen zur Definition und Bedeutung…

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Ein bisschen oder bißchen: Richtige Schreibweise

Laut Duden und neuer deutscher Rechtschreibung gibt es für das Wort nur eine richtige Schreibweise: „ein bisschen“ – mit doppeltem „s“. Die Schreibweisen „bischen“ oder „bißchen“ (alte Rechtschreibung) sind falsch.

Merkhilfe: Da das Wort „bisschen“ mit kurzem „i“ ausgesprochen wird, folgt darauf ein „ss“ – vergleichbar mit „Masse“ (kurzes „a“) bzw. „Maße“ (langes „a“).

Beispiele für die korrekte Rechtschreibung

  • „Ein bisschen Schwund ist immer.“
  • „Es ist heute ein bisschen kalt draußen.“
  • „Ich komme ein bisschen später als sonst.“

Ein bisschen – groß oder klein?

Weil es sich bei „bisschen“ um ein Pronomen handelt, schreiben Sie das Wort grundsätzlich klein (Ausnahme: Satzanfang). Selbst bei einer substantivischen Verwendung (Beispiel: „Ach du liebes bisschen!“) schreiben Sie das Wort klein.

Ein bisschen – Synonyme

Ähnliche Begriffe und Synonyme für „ein bisschen“ sind: ein… wenig, bissel, bisserl (Süddeutsch), büschen (Norddeutsch)

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Definition: Was bedeutet bisschen?

Sinngemäß bedeutet „ein bisschen“ so viel wie „ein wenig“, „eine kleine Menge“ oder „etwas“. Der Begriff beschreibt eine geringe, aber unbestimmte Quantität.

Herkunft und Ursprung

Der Ausdruck „ein bisschen“ leitet sich übrigens nicht von der Präposition (Verhältniswort) „bis“ ab, sondern von dem Substantiv (Nomen, Hauptwort) „Biss“. Es bezeichnete ursprünglich einen kleinen Bissen oder Happen – den man zum Beispiel vom Brot abbeißt.

Von dieser Herkunft leitet sich auch die heutige Schreibweise mit doppeltem „s“ und Aussprache mit scharfem, stimmlosen „s“ (= Zischlaut) ab: [ˈbɪsçən].

Ein bisschen – Wortart

Der Begriff „bisschen“ gehört als Wortart zu den Indefinitpronomen (unbestimmtes Fürwort). Solche Indefinitpronomen nutzen wir sprachlich bei Verallgemeinerungen oder nicht definierten Mengen.

Grammatikalisch erfüllt die Wortart zwei Funktionen: als Attribut oder als Adverb und kann Substantive oder Verben (Zeit- oder Tuwörter) näher beschreiben. Steht es vor einem Substantiv, übernimmt es die Funktion als Attribut; ergänzt es ein Verb oder Adjektiv (Eigenschaftswort), handelt es sich um ein Adverb (Umstandswort).

Beispiele für adjektivische Funktion (bei Substantiven)

  • „Er braucht ein bisschen mehr Geld.“
  • „Sie hat kein bisschen Humor.“
  • „Mit ein bisschen Glück gewinne ich diesmal im Lotto.“

Beispiele für adverbielle Funktion (Verben, Adjektive)

  • „Sie will ein bisschen spazieren gehen.“
  • „Er wollte noch ein bisschen üben.“
  • „Ich bin ein bisschen sauer, dass du dich wieder verspätest.“

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