Definition: Was sind Umlaute?
Im Deutschen gibt es drei Umlaute – die Vokale Ä, Ö und Ü. Sie stecken zum Beispiel in den Wörtern „Väter“, „Öffnung“ oder „Glück“. Entstanden sind Umlaute aus dem sog. Lautwandel. Konkret:
- a wird zu ä
- o wird zu ö
- u wird zu ü
Die Vokale e und i bleiben unverändert.
Umlaute aus Faulheit?
Entstanden sind die Umlaute einst, weil es leichter ist die Worte mit Umlaut auszusprechen. Beispiel: „Köstlich“ ist angenehmer für die Zunge als „kostlich“. Früher wurde noch ein kleines „e“ über die Vokale gestellt. Aus Schreibfaulheit wurde dies vor rund 200 Jahren durch zwei kleine Striche ersetzt. Geblieben sind bis heute nur noch die beiden Umlautpünktchen über dem ä, ö und ü.
Umlaute Deutsch
Die Umlaute ä,ö und ü zählen nicht zu den 26 Buchstaben des deutschen Alphabets. Will man sie dennoch aufführen, schreibt man sie gesondert nach dem Buchstaben „Z“. Viele umschreiben sie auch als a-Umlaut, o-Umlaut oder u-Umlaut. Grund: Genau genommen sind Umlaute eine Kombination aus zwei Vokalen – dem a,o und u plus einem „e“ (wie noch beim Namen „Goethe“ – gesprochen: Göte).
A-Umlaut | O-Umlaut | U-Umlaut |
a + e = ä | o + e = ö | u + e = ü |
Beispiele | Beispiele | Beispiele |
• Käse • täglich • ähnlich |
• Töpfe • möglich • östlich |
• Überfall • früh • üblich |
Umlaute Liste + Verwendung
Umlaute finden sich überall in der deutschen Sprache. Vor allem wenn im Deutschen aus Substantiven (Nomen) die Mehrzahl (Plural) geformt wird.
Umlaute bei Plural von Nomen
Haben Hauptwörter in der Einzahl die Vokale a, o und u, wird daraus im Plural meist ein Umlaut. Beispiele:
- Mann ➠ Männer
- Sohn ➠ Söhne
- Hut ➠ Hüte
Verniedlichungsform (Diminutiv)
Auch bei der Verniedlichung bzw. Verkleinerungsform (Diminutiv) hängen wir im Deutschen nicht nur ein -chen oder -lein an das Nomen-Ende, sondern ändern den Vokal in einen Umlaut. Beispiele:
- Katze ➠ Kätzchen
- Rose ➠ Röschen
- Hund ➠ Hündchen
Umlaute in Adjektiven
Werden zum Beispiel Adjektive gesteigert, verwandeln sich die Vokale ebenfalls in Umlaute:
- kalt ➠ kälter
- groß ➠ größer
- dumm ➠ dümmer
Umlaute in Verben
Vor allem wenn Verben gebeugt (konjugiert) werden, tauchen die Umlaute regelmäßig im Deutschen auf. Am häufigsten passiert das beim Buchstaben „a“ – er wird in der 2. und 3. Person Präsens zu „ä“. Beispiele:
- laufen ➠ du läufst ➠ er/sie/es läuft
- stoßen ➠ du stößt ➠ er/sie/es stößt
- tuten ➠ du tütest ➠ er/sie/es tütet
Umlaute bei Konjunktiv
Mit dem Konjunktiv werden auf Deutsch Bitten oder Wünsche ausgedrückt oder Menschen in indirekter Rede zitiert. Auch hier bilden Sie im Präsens oder Präteritum Umlaute – meist zusammen mit dem Wort „würde“. Beispiele:
- „Ich komme gerne.“ ➠ „Ich würde gerne kommen.“
- „Ich fuhr“ ➠ „Ich führe“ (Konjunktiv II)
Umlaute in Präpositionen
Präpositionen beschreiben die Beziehung von zwei Elementen in einem Satz. Einige davon enthalten ebenfalls Umlaute. Zum Beispiel:
- gemäß
- östlich
- gegenüber
Weibliche Form
Zum Lautwandel durch Umlaute kommt es ebenfalls, wenn ein männliches Substantiv in eine weibliche Form verwandelt wird. Beispiele:
- Arzt ➠ Ärztin
- Franzose ➠ Französin
- Hund ➠ Hündin
Was ist die Umlautregel?
Weil es nicht immer leicht ist, herauszuhören, ob ein Wort mit dem Umlaut „ä“ oder dem Vokal „e“ geschrieben wird, gibt es im Deutschen die sog. Umlautregel (auch: Stammprinzip). Danach schauen Sie sich immer die Grundform eines Wortes an – zum Beispiel „Kamm“. Der Plural lautet dann „Kämme“, nicht „Kemme“.
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