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Rezession: Leicht erklärt + Auswirkungen in Deutschland

Rezession ist das Gegenteil von Konjunktur und damit das Schreckgespenst einer Volkswirtschaft. Statt voller Auftragsbücher plötzlich stagnierende Nachfrage oder sogar zurückgezogene Aufträge. Das verheißt nichts Gutes – weder für die Unternehmen, noch für die Beschäftigten. Welche Bedeutung eine Rezession für den Bürger hat und wie lange sie dauert, erfahren Sie hier. Dazu Merkmale, Ursachen und wie das mit Inflation zusammenhängt…


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Was ist genau eine Rezession – einfach erklärt?

Rezession bedeutet Rückgang. Gemeint ist der wirtschaftliche Abschwung, das heißt, die Wirtschaft schrumpft. Synonym ist auch von Minus- oder Negativwachstum die Rede. Indikator dafür ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das spiegelt die wirtschaftliche Leistung eines Landes während einer bestimmten Periode. Dazu misst es den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Land hergestellt wurden.

Rezession Definition

Einer weit verbreiteten Definition nach bedeutet Rezession, dass das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresquartalen nicht wächst oder sogar zurückgeht. In dem Fall spricht man von einer technischen Rezession.

Eine andere Definition unterscheidet zwischen dem, was theoretisch möglich wäre (dem Potenzial einer Volkswirtschaft) und dem, was die Volkswirtschaft tatsächlich erbringt. Produziert die Wirtschaft weniger, als sie gemäß Arbeiter und Maschinen könnte, klafft eine Lücke. Je größer der Abstand zwischen diesen beiden Faktoren wird, desto klarer zeigt sich eine Rezession.

Rezession Bedeutung

Kurzzeitige Schwankungen in der Wirtschaftsleistung sind nichts Ungewöhnliches. Es existieren vier Phasen im sogenannten Konjunkturzyklus, die wellenförmig auftreten. Neben der Rezession gibt es die expansive Phase, die durch Aufschwung gekennzeichnet. Dann die Hochkonjunktur (Boom), in der Vollbeschäftigung herrscht. Sie geht der Rezession voran und leitet den Abschwung ein. Während klare Definitionen existieren, ab wann man von einer Rezession spricht, ist jedoch die Dauer unklar.

Nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung kann die Phase der Depression folgen. Von so einem Konjunkturtief ist die Rede, wenn die Wirtschaft über einen außerordentlich langen Zeitraum stagniert. Negativbeispiel hierfür ist die Große Depression (Great Depression) im Zuge der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre. Hierbei sank das BIP der USA um zwei Drittel. Angesichts der drastischen Auswirkungen sind Unternehmen und Nationen bemüht, Rezessionen möglichst kurz zu halten. Im Anschluss an eine Depression folgt irgendwann ein Aufschwung.

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Wann steckt ein Land in einer Rezession?

Gemäß populärer Definitionen reicht es, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen hintereinander zurückgeht. Dann steckt ein Land bereits in einer Rezession. In der Ökonomie spricht man dann von technischer Rezession. Das BIP braucht dafür lediglich zweimal um minus 0,1 Prozent zurückzugehen.

Gleichzeitig sind solche Werte so niedrig, dass sie aufgrund typischer Messfehler oder falscher Einschätzungen schnell zustandekommen können. In der Praxis begutachtet das Statistische Bundesamt daher ein drittes Quartal, um realistische Verhältnisse abbilden zu können.

Rezession Deutschland: Einschätzung der Bundesbank

Jahrelang wuchs die deutsche Wirtschaft. Gemessen an der ökonomische Definition, schätzt die Bundesbank eine Rezession in Deutschland für dieses Jahr als wahrscheinlich ein. Die Gründe sind vielfältig: Bereits seit der Corona-Pandemie sind die Lieferketten gestört. Der Krieg in der Ukraine brachte zusätzliche Probleme mit sich: Energiekrise, Inflation und höhere Zinsen. Unmittelbar nach Kriegsbeginn stagnierte die Wirtschaftsleistung.

Dennoch geht die EU-Kommission derzeitig von einer besseren Konjunktur für dieses Jahr aus als zunächst angenommen. Schätzte die Behörde Ende letzten Jahres noch ein Minus von 0,6 Prozent, erwartet sie nun ein Plus von 0,2 Prozent. Grund dafür ist, dass sowohl Deutschland als auch die anderen EU-Länder vergleichsweise gut durch die Energiekrise gekommen sind. Dazu hat nicht zuletzt der deutlich reduzierte Verbrauch beigetragen.

Wie lange dauert eine Rezession?

Pauschal lässt sich das nie sagen, da viele Faktoren darauf einwirken. Allerdings gibt es bestimmte Erfahrungswerte. So gab es seit dem Zweiten Weltkrieg bis 2013 neun Rezessionen, in denen das reale BIP um 2,4 Prozent zurückging. Das Vorkrisenniveau erreichte das BIP erst vier Quartale nach Rezessionsende.

Im Schnitt dauerte der Konjunkturabschwung neun Monate:

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Die vorerst letzte Rezession – die Corona-Pandemie von 2020 – hat tiefe Einschnitte hinterlassen. Die Wirtschaftsleistung brach mit minus 4,9 Prozent im ersten und minus 9,7 Prozent im zweiten Quartal ein. Grafisch ist die Krise noch nicht erfasst, da die Pandemie beziehungsweise ihre Auswirkungen sich zeitlich noch nicht eingrenzen lassen.

Merkmale einer Rezession

Oft lassen sich Veränderungen beobachten, die eine Rezession in naher Zukunft vermuten lassen. Diese ziehen weitere Faktoren nach sich. Beispielsweise folgen ein Einstellungsstop oder gar Entlassungen auf Umsatzrückgänge. Eine höhere Arbeitslosigkeit führt wiederum zu verhaltenerem Konsum. Am Ende steht ein Teufelskreis. Ein Abschwung der Wirtschaft zeichnet sich durch verschiedene Merkmale ab, beispielsweise folgende:

  • Abnehmender Auftragsbestand
  • Stillgelegte Produktionsanlagen
  • Überfüllte Lager
  • Weniger Einstellungen neuer Mitarbeiter
  • Geringere oder ausbleibende Investitionen
  • Vermehrte Kurzarbeit
  • Stärkerer Personalabbau (betriebsbedingte Kündigungen)
  • Vermehrte Insolvenzen
  • Stagnierende oder sinkende Preise, Löhne und Zinsen
  • Fallende Börsenkurse
  • Wachsende Unsicherheit bei Beschäftigten und Bevölkerung
  • Zurückhaltendes Konsumverhalten
  • Geringerer Wert der Landeswährung
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Auswirkungen einer Rezession

Wie angesprochen, können die Folgen einer Rezession drastisch sein. Dabei geht es längst nicht nur um die individuellen Schicksale von Arbeitnehmern oder Unternehmen. Kommt es zur Massenarbeitslosigkeit, muss der Staat in die Bresche springen. Der hat aber nicht nur mehr Ausgaben, ihm fehlen gleichzeitig die Einnahmen in Form von Steuern. In der Konsequenz macht er Schulden. Andere öffentliche Aufgaben muss er zurückfahren, etwa den Bau von Straßen und Ähnlichem.

Arbeitslosigkeit bei den Menschen bedeutet, dass sie weniger konsumieren. Unternehmen verkaufen weniger. Sie können infolgedessen ihre Mitarbeiter nicht mehr halten. Es kommt zum Stellenabbau; vermehrte Kündigungen schon in der Probezeit, keine Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen. In letzter Konsequenz steigen die Arbeitslosenzahlen, damit sinkt die Kaufkraft noch mehr und das erhöht den Druck auf die Unternehmen.

Rezession – was tun?

Um die negative Abwärtsspirale zu stoppen, wird ein Staat versuchen, mit diversen Maßnahmen die Wirtschaft anzukurbeln. Eine Konjunkturpolitik kann an verschiedenen Stellen ansetzen. Das in der Corona-Pandemie eingesetzte Instrument der Kurzarbeit ist eine solche Maßnahme, welche die Rezession abfedern soll. Andere Maßnahmen können Steuersenkungen sein. Für die Unternehmen bedeutet das eine billigere Produktion.

Für Konsumenten können Steuergeschenke mehr Netto vom Brutto bedeuten. So etwa bei der Inflationsprämie für Arbeitnehmer. Wer mehr Geld hat, konsumiert wiederum mehr. Ähnlich kann eine Abwertung der Landeswährung funktionieren: Dann werden nämlich die eigenen Produkte für ausländische Unternehmen günstiger. Das führt zu einem größeren Absatz.

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Ursachen für eine Rezession

Oft gibt es gar nicht DEN einen Auslöser, sondern viele Faktoren, die zusammenspielen. Denkbar sind folgende:

1. Rezession nach Überhitzung

Die Überhitzung ist ein Abschnitt in der Konjunkturphase. Auslöser ist hier übergroßer Optimismus im Unternehmen. Infolge eines Booms investieren Unternehmen in neue Produktionskapazitäten und/oder expandieren stark. Bleibt allerdings die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück, bleiben sie auf ihren Produkten sitzen. Das Dilemma: Auch zu geringe Investitionen können sich rächen und das Wirtschaftswachstum bremsen – die Folge ist ebenfalls eine Rezession.

2. Rezession aufgrund externer Faktoren

Einige Dinge lassen sich auch aufgrund bester Planung nicht vorhersehen oder einkalkulieren. Dazu zählen unverschuldete, weil externe Ursachen. Beispiele dafür sind in der Geschichte Naturkatastrophen, Seuchen oder Kriege. Sie führten zu Missernten, zerstörten oder geplünderten Nahrungsmitteln. Die Bevölkerung westlicher Demokratien ist solchen Plagen zwar nicht völlig schutzlos ausgeliefert. Allerdings haben auch die Corona-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu Rezessionen geführt. Plötzlich steigende Ölpreise führten auch Anfang der 1970er Jahre zu einer Krise.

3. Rezession aufgrund struktureller Veränderungen

Krempelt ein ganzes Land seine Wirtschaft um, führt das ebenfalls zur Rezession. So geschehen beispielsweise beim Zerfall der Sowjetunion. Langsam ging die Planwirtschaft mit Privatisierung und Liberalisierung in die Marktwirtschaft über. In dieser Zeit stiegen auch die großen Oligarchen auf. Allerdings bedeuteten diese Jahre für viele eine Zeit der Armut. Das BIP brach um ein Drittel ein.

Häufige Fragen und Antworten

Wie hängen Inflation und Rezession zusammen?

Eine hohe Inflation wirkt sich negativ auf Bürger und Unternehmen aus. Die Kaufkraft der Menschen sinkt – das wiederum hemmt die Bereitschaft, Geld auszugeben. Für Unternehmen hängt die Inflation oft mit gesteigerten Produktionskosten zusammen.

Kommen dann noch wie aktuell erhöhte Energiepreise dazu, verteuert das die Waren. Das in Kombination mit Lieferengpässen kann die wirtschaftliche Lage verschärfen. Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes kann sinken. Hält dieser Zustand an, ist eine Rezession möglich.

Was bedeutet Rezession für mein Geld?

Infolge der Verteuerungen ist das Geld weniger wert: Sie verdienen immer noch das gleiche Geld, müssen aber höhere Mieten, Stromkosten und gestiegene Kosten für Lebensmittel hinnehmen. Das animiert zum Sparen.

Das Geld landet nicht zwangsläufig auf der hohen Kante. Letztlich ist nur die Konsumbereitschaft geringer. De facto zehrt die Inflation das zur Verfügung stehende Geld auf. So das Ergebnis einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank.

Was hat eine Rezession für Folgen?

Nicht nur die Bürger, auch die Unternehmen bunkern nun ihr Geld. Die Folgen: Geringere Investitionen, abnehmende Aufträge, überfüllte Lager bis hin zum Produktionsstillstand. Arbeitsverträge werden nicht mehr verlängert, es kommt zum Personalabbau.

Sofern das Instrument der Kurzarbeit greift, können die Arbeitsplätze zunächst erhalten bleiben. In Ländern ohne diese Möglichkeit entlassen Unternehmen irgendwann ihre Mitarbeiter. Verstärkte Entlassungen führen wiederum zu Massenarbeitslosigkeit.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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