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Blutgruppen: Häufigkeit, Vererbung + Tabelle

Blutgruppen unterscheiden sich aufgrund bestimmter Antigene voneinander. Eigenschaften wie der Rhesusfaktor können unter Umständen lebenswichtig sein – dann nämlich, wenn eine Bluttransfusion notwendig ist. Wir erklären das AB0-Blutgruppensystem, wie häufig welche Blutgruppe vorkommt und welche zueinander passen. Außerdem: Warum die Gruppe bei Schwangerschaften eine Rolle spielt und wie die Vererbung von Eltern zum Kind funktioniert…



Blutgruppen: Häufigkeit, Vererbung + Tabelle

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Was sind Blutgruppen?

Blut lassen sich zahlreiche Informationen verschiedener Art entnehmen. Die Merkmale und Eigenschaften zeigen sich in der Außenhaut der roten Blutkörperchen. Entsprechend ihrer Beschaffenheit teilt die Wissenschaft sie in verschiedene Blutgruppen.

Es existieren rund 30 verschiedene Systeme, um Blutgruppen zu kategorisieren. Das AB0-System und das Rhesussystem zählen zu den wichtigsten Systemen. Andere Systeme können bei bestimmten Erkrankungen wichtig sein.

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Blutgruppen Häufigkeit: Deutschland

Nachfolgende Grafik zeigt die Verteilung der Blutgruppen. Am häufigsten vertreten ist die Gruppe A Rhesusfaktor positiv (A Rh+): 37 Prozent der Bevölkerung sind Träger. Am seltensten hingegen kommt die Blutgruppe AB Rhesusfaktor negativ (AB Rh-) mit gerade mal einem Prozent vor.

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Blutgruppen Häufigkeit: weltweit

In der Weltbevölkerung sieht die Verteilung etwas anders aus. Zwar sind auch hier A und Null am häufigsten vertreten, aber es gibt regionale Unterschiede. In Europa dominiert beispielsweise A, in Südamerika und einigen afrikanischen Ländern Null und in einigen asiatischen Gebieten hingegen B.

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Blutgruppen Vererbung von Eltern zu Kind

Eltern vererben ihre Blutgruppe an ihr Kind. Genau genommen erhält das Kind jeweils ein Antigen-Merkmal von der Mutter und eins vom Vater. Je nach Ausprägung bezeichnet man die Blutgruppen dann als rein- oder mischerbig. Besitzt ein Kind beispielsweise die Blutgruppe AA, ist diese reinerbig. Das Kind hat dann sowohl von Mutter als auch vom Vater jeweils das Merkmal A geerbt. Die Blutgruppe 0 ist grundsätzlich reinerbig.

Ein anderes Kind kann eine mischerbige Blutgruppe haben, beispielsweise A0. In dem Fall ist es zwar ebenfalls Blutgruppe-A-Träger, hat aber einmal das Merkmal A und einmal das Merkmal 0 geerbt. Reinerbige Träger können nur das jeweilige Merkmal weitervererben. Bei mischerbigen Trägern entscheidet hingegen das Zufallsprinzip darüber, welches Merkmal ein Elternteil an sein Kind weitergibt. Allerdings sind die Antigene A und B immer dominant. Untereinander sind sie gleichwertig.

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Welche Blutgruppen gibt es?

Der spätere Nobelpreisträger Karl Landsteiner entdeckte, dass Blut verschiedene Merkmale aufweist. Er ordnete in dem sogenannten AB0-System die vier Blutgruppen A, B, 0 und AB ein. Die größte Gruppe der Blutzellen sind die roten Blutkörperchen, die dem Blut auch seine charakteristische Farbe geben. Eine Hülle umgibt diese sogenannten Erythrozyten. Darauf sind je nachdem die Antigene A, B, AB oder gar keine Antigene enthalten.

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Blutgruppen Rhesusfaktor

Ein weiteres wichtiges Merkmal von Blutgruppen ist der Rhesusfaktor. Landsteiner entdeckte ihn zusammen mit seinem Kollegen Alexander Salomon Wiener bei seinen Versuchen mit Rhesusaffen (daher der Name). Zusammen mit dem AB0-System umfasst das Rhesussystem acht Blutgruppenkombinationen: A+, A-, B+, B-, AB+, AB-, 0+ und 0-. Die Wissenschaft unterscheidet derzeit 55 verschiedene Antigene.

Für die Medizin wichtig ist vor allem das Antigen D. Es ist ein bestimmtes Eiweiß auf der Oberfläche eines Blutkörperchens. Ist dieser Rhesusfaktor vorhanden, spricht man davon, dass jemand Rhesusfaktor positiv (Rh+) ist. Da der Rhesusfaktor dominant vererbt wird, besitzen die meisten Menschen das Blutgruppenmerkmal Rhesus-positiv. Nur 15 Prozent der Weltbevölkerung sind Rhesusfaktor negativ (Rh-). Die Oberfläche ihrer Blutkörperchen weist kein Antigen D auf. Rhesus-negative Menschen besitzen keine D-Antikörper – allerdings können sich diese bei Kontakt mit Rhesus-positivem Blut bilden.

Blutgruppen Tabelle

Eine Bestimmung der Blutgruppe ist nicht nur anhand der Blutkörperchen möglich. Auch im Blutplasma lässt sich mithilfe der Antikörper die Blutgruppe erkennen. Die Blutgruppen sind folgendermaßen aufgebaut:

🩸Blutgruppe Antigene Antikörper
A A B
B B A
0 keine A und B
AB A und B keine

Wer beispielsweise Blutgruppe A hat, dessen Blut enthält die Antigene A und im Blutplasma die Antikörper B. Exakt umgekehrt bei Menschen mit Blutgruppe B: Sie haben Antigene B und im Blutplasma Antikörper A. Antikörper A und B finden sich bei Menschen mit Blutgruppe 0, dafür keine Antigene. Andersherum haben Träger der Blutgruppe AB die Antigene AB, aber keine Antikörper im Blutplasma.

Blutgruppen Verträglichkeit: Wichtig für Transfusionen

Antikörper bildet das Blut immer nur gegen fremde Blutgruppen. Solche Informationen sind in der Medizin vor allem bei Bluttransfusionen und Organtransplantationen wichtig. Das bedeutet, dass nicht jede Blutspende auf jeden Empfänger passt. Unterscheiden sich bei Spender und Empfänger die Blutgruppen beziehungsweise sind sie nicht kompatibel, kann das Blut verklumpen.

Das bedeutet im schlimmsten Fall den Tod des Empfängers. Vor allem bei Rhesus-negativen Personen spielt der Rhesusfaktor eine Rolle: Nur Rhesus-negatives Blut ist für sie geeignet.

Universalspender und Universalempfänger

Als ideal für Blutspenden gilt die Blutgruppe 0, genauer: Null Rhesus negativ (0 RhD-). Weder besitzt dieses Blut Antigene A, B noch D auf den roten Blutkörperchen. Das bedeutet, dass potenzielle Empfänger bei einer Transfusion keine Antikörper dagegen bilden. Sowohl im AB0- als auch im Rhesussystem macht es Träger dieser Blutgruppe zum idealen Spender, da fast jeder das Blut verträgt. Blutspender mit 0 RhD- gelten daher als Universalspender.

Umgekehrt sind Menschen mit der Blutgruppe AB Universalempfänger. Sie bilden keine Antikörper gegen die Blutgruppen A oder B. Daher vertragen sie im Notfall auch Blut der Gruppen A, B und 0. Grundsätzlich ist das Blut der eigenen Gruppe im Falle einer Transfusion jedoch am besten geeignet. Auf Blut des Universalspenders greifen Mediziner nur dann zurück, wenn eine Blutgruppenbestimmung zu lange dauern würde.

Seltene Blutgruppen: Was ist goldenes Blut?

Goldenes Blut heißt diese Blutgruppe nicht wegen ihrer Farbe – es ist genauso rot wie jedes Blut. Aber es kommt extrem selten vor. Die offizielle Bezeichnung ist Rh-Null: Dieser Blutgruppe fehlen alle 55 Merkmale aus dem Rhesussystem. Es ist damit immer verträglich beziehungsweise mit allen Blutgruppen kompatibel.

Das macht die Träger dieser Blutgruppe theoretisch zum perfekten Spender. Allerdings sind gerade mal rund 50 Menschen weltweit bekannt. Im medizinischen Alltag sind sie somit unbedeutend, da es kaum Übertragungen von „goldenem Blut“ gibt. Umgekehrt können Träger dieser Blutgruppe nur Spenderblut der Gruppe 0 annehmen, da sie für die anderen Blutgruppen Antikörper bilden.

Welche Blutgruppen passen zusammen?

Geht es um Organtransplantationen, Transfusionen oder Schwangerschaften, kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Welche Blutgruppen zusammenpassen, zeigt nachfolgende Grafik:

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Rhesusfaktor bei Schwangeren

Besonders in der Schwangerschaft beziehungsweise bei der Geburt kann der Rhesusfaktor relevant sein. Zwar haben Mutter und Kind zwei voneinander getrennte Blutkreisläufe. Durch die Geburt oder durch einen Kaiserschnitt kann es jedoch zur Vermischung des Blutes der Mutter mit dem Blut des Kindes kommen. Bei einer Rhesus-negativen Mutter führt der Kontakt zum Blut eines Rhesus-positiven Kindes dazu, dass die Mutter Antikörper gegen das Blut bildet.

Für die erste Schwangerschaft ist dieser Prozess meist noch unproblematisch. Bei einer erneuten Schwangerschaft mit einem Rhesus-positiven Kind und erneutem Blutkontakt können die Antikörper der Mutter das Blut des Kindes zerstören. Missbildungen oder Kindestod können die Folge sein. Um dem vorzubeugen, bekommen Rhesus-negative Schwangere kleine Mengen an D-Antikörper gespritzt. Das signalisiert dem Körper, dass er keine weiteren D-Antikörper bilden muss. Gleichzeitig ist die gespritzte Menge so gering, dass sie für das ungeborene Kind ungefährlich ist.

Blutgruppen Corona

Die Blutgruppen spielen nicht nur für Blutspenden eine Rolle. Bestimmte Erkrankungen treten je nach Blutgruppe besonders häufig auf. Studien fanden heraus, dass beispielsweise Blutgruppe-A-Träger bei Corona häufiger unter Atemwegsproblemen leiden als Erkrankte mit der Blutgruppe AB oder B. Träger der Blutgruppe 0 hatten seltener Probleme. Nicht nur die Schwere des Verlaufs ist bemerkenswert.

Blutgruppe-0-Träger haben insgesamt das geringste Risiko einer Infektion. Andererseits: Sind sie einmal infiziert, können sie das Virus besonders leicht an andere Menschen weitergeben. Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Kompatibilität der Blutgruppen relevant ist: Bei untersuchten Paaren, deren Blutgruppen im Falle einer Transfusion nicht kompatibel wäre, kamen Ansteckungen wesentlich seltener vor.


Häufige Fragen und Antworten

Was ist die seltenste Blutgruppe?

Sieht man vom extrem seltenen goldenen Blut ab, ist AB mit dem Rhesusfaktor negativ die seltenste Blutgruppe. Gerade mal ein Prozent der Weltbevölkerung und ebenso viele Menschen in Deutschland haben diese Blutgruppe.

In Zahlen: Bei einer Weltbevölkerung von acht Milliarden trifft das auf etwa 80 Millionen Menschen weltweit zu. Mit etwa 84,3 Millionen Menschen in Deutschland haben 8.430 Menschen rein rechnerisch AB Rh-.

Welche Blutgruppe ist das goldene Blut?

Als seltenste Blutgruppe gilt ein Blut, dem alle 55 Merkmale aus dem Rhesussystem fehlen. Es heißt daher Rhesus negativ Null (Rh- Null).

Bekannt ist es auch als goldenes Blut. Weniger als 50 Menschen weltweit tragen dieses Blut in sich.

Was ist die gesündeste Blutgruppe?

Einer älteren Studie zufolge leiden Personen mit Gruppe 0 seltener an Herzerkrankungen. Dafür hat sie ein höheres Risiko für Schilddrüsenerkrankungen sowie Nieren- und Harnleitersteine.

Andere Blutgruppen sind für andere Erkrankungen anfälliger. So neigen Menschen mit A und AB eher zu Thrombosen und Gallensteinen.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]