Definition: Was ist die Generation Z?
Generation Z ist ein Sammelbegriff für junge Menschen einer bestimmten Altersgruppe. Sozialwissenschaftler und Jugendforscher bezeichnen so diejenigen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Damit zählen junge Erwachsene und Pubertierende gleichermaßen zu der Altersgruppe. Das Besondere an der Generation Z (auch GenZ oder Gen Z):
Im Gegensatz zu Vorgängergenerationen findet sie völlig andere Rahmenbedingungen vor. Junge Menschen wachsen heutzutage ganz selbstverständlich mit Smartphone und Internet auf. Und auch der Arbeitsmarkt ist ein anderer: Da es an Nachwuchs mangelt, umwerben Unternehmen die jungen Arbeitnehmer. Diese gehen den Berufseinstieg deutlich gelassener an als frühere Arbeitnehmergenerationen.
Generation Z Merkmale
Maßgeblich für die Zuordnung zu einer Generation sind einschneidende Jugenderlebnisse. So wuchsen die Baby Boomers unter den Eindrücken des Zweiten Weltkriegs auf, erlebten aber auch den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Generation X erlebte den Kalten Krieg und RAF-Terror. Zu den einschneidendsten Erlebnissen der Millennials (englisch millennial für Jahrtausend) zählte im neuen Jahrtausend der Terroranschlag vom 11. September 2001.
Werte der Gen Z
Internet und Globalisierung lassen Grenzen immer stärker verschwimmen – zumindest in der sogenannten Ersten Welt. Das fördert Werte wie Diversität und Multikulturalität. Wichtig ist vielen Millennials ein individueller Lebensstil und Freiheit. Das geht soweit, dass sie bisweilen recht unverbindlich sind. Freundschaften und Familie stehen zwar weit oben, gegenüber festen Beziehungen jedoch bleiben viele zurückhaltend. Nachhaltigkeit und Gesundheit hat für viele hohe Priorität. Sich für den Job aufzuopfern wie es für manche der Generation Y typisch ist, kommt nicht infrage.
Kommunikation im Alltag
Kennzeichnend für die Generation Z halten viele Forscher den massiven Einsatz digitaler Medien. Das mag auf den ersten Blick nicht so gravierend wie Bedrohung für Leib und Leben wirken. Dennoch durchdringen die Technologien sämtliche Lebensbereiche. Für die Generation Z verschmelzen virtuelles und reales Leben zusehends. Diese Jugend nutzt Youtube-Tutorials und Blogs zur Wissensaneignung, kommuniziert ganz selbstverständlich über Whatsapp und soziale Netzwerke. Das Internet ist immer dabei, wo sie ihr (Privat-)Leben häufig auf Instagram, Tiktok oder Snapchat inszeniert.
Umgang mit Informationen
Diese Verschmelzung mit dem Internet hat der Gen Z den Ruf als Informationsmanager eingebracht. Während frühere Generationen zur Wissensaneignung noch Bücher und Zeitschriften gelesen haben, verwalten Jugendliche heutzutage Informationen, legen sie in der Cloud ab, um sie bei Bedarf hervorzuholen. Das Auffällige: Obwohl die Gen Z so früh den Umgang mit Internet, Tablet und Co. erlernt hat, besitzt sie nicht zwangsläufig die Kompetenz, Nachrichten auf Wahrheitsgehalt hin zu untersuchen und entsprechend zu filtern.
Hedonistisch orientierte Gen Z
Die jüngere Arbeitsgeneration hat aus den Fehlern älterer Generationen gelernt. Sie ist sehr freiheitsliebend und legt großen Wert auf ihre Freizeit. Das kommuniziert die Genz Z auch sehr selbstbewusst. Während ältere Arbeitnehmergenerationen eher vom Unternehmen her denken und zu gefallen versuchen, stehen für die Generation Z Gesundheit, Freundschaft, Familie und Gerechtigkeit noch lange vor Arbeit. Die klare Trennung von Beruflichen und Privaten hat für die Gen Z den Vorteil, dass sie weniger anfällig für Burnout ist.
Eigenheiten im Berufsleben
Dank der Digitalisierung sind Angehörige der Gen Z mit einer wahren Informationsflut aufgewachsen. Ob Surfen im Internet, Instant Messaging oder Likes in sozialen Kanälen: Ständig nehmen sie Informationen auf, erhalten Feedback. Der selbstverständliche Rückgriff auf jederzeit verfügbare Informationen hat dazu geführt, dass diese Arbeitnehmer häufiges Feedback brauchen und verlangen. Jährliche Feedbackgespräche reichen nicht aus, Unternehmen sollten da eher einen Wochenzyklus einführen.
Überhaupt haben die „Z-ler“ bestimmte Ansprüche an Führungskräfte. Zum einen lehnen sie das Mikromanagment einiger Vorgesetzter ab. Zum anderen wünschen sie sich eher einen Mentor, der nicht einfach Anordnungen erteilt, sondern ebenfalls Lösungsansätze bringt. Der zudem durch visionäres Denken zu begeistern vermag. So finden viele erfolgreiche Unternehmer wie Elon Musk faszinierend. Daneben gibt es allerdings genügend andere, die sie sich selbst als größtes Vorbild sehen, so der Jugendforscher Simon Schnetzer in seinen Untersuchungen.
Arbeitsmoral: Generation Z nicht belastbar?
Eine klassische Karriere strebt die Generation Z nicht an. Denn ein hohes Gehalt oder gar Status finden Millennials nicht wichtig. Priorität haben stattdessen klare Strukturen. Die ermöglichen eine geregelte Arbeitszeit ohne Überstunden und eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Letzteres ist ihnen bei sehr wichtig und wird offen kommuniziert. Diese Work-Life-Seperation unterscheidet die GenZ beispielsweise deutlich von der Generation X, der im Allgemeinen eine hohe Arbeitsmoral attestiert wird.
Das heißt nun nicht im Umkehrschluss, dass die Jugend faul oder wenig belastbar sei. Es ist es ohnehin schwierig, trotz gemeinsamer Merkmale und Jugenderlebnisse alle Angehörigen einer Generation in einen Topf zu werfen. Denn natürlich gibt es immer noch Unterschiede in der Persönlichkeit und bestimmte Vorlieben. Aber der Wille, Führungskraft zu werden ist deutlich geringer ausgeprägt. Dazu passt, dass diese Generation sich schwertut, Entscheidungen zu treffen.
Generation Y
Als unmittelbare Vorgängergeneration der Gen Z gilt die Generation Y, auch Millennials genannt. Dazu zählen alle, die zwischen 1979 und den späten 1990er Jahren geboren sind. Sie gelten als die ersten Digital Natives, weil sie in ihrer Kindheit bereits mit digitalen Medien und Geräten sozialisiert wurden. Der Buchstabe Y (englische Aussprache: why, zu Deutsch: warum?) in Generation Y symbolisiert gleichzeitig ihre Attitüde.
Oft hinterfragen sie Dinge, nehmen Zustände nicht als gegeben hin. Millennials sind in einer Zeit der Krisen aufgewachsen: Beispielsweise 9/11, Finanz- und Wirtschaftskrise. Das stärkt einerseits den Wunsch nach Sicherheit. Andererseits haben sie Ansprüche an den Job: Flexibles Arbeiten und Work-Life-Balance sind ihnen ebenso wichtig wie eine sinnvolle Tätigkeit.
Generation X, Y, Z
Anfang und Ende der Gen Z lassen sich nicht eindeutig bestimmen. Für manche Forscher beginnt die Generation erst mit dem Geburtsjahr 1997. Auch für die Vorgängergenerationen und bei den nachfolgenden Generationen existieren unterschiedliche Kategorisierungen.
Erst mit der Generation X beginnt eine Einteilung der Generationen nach dem Alphabet. Ein Grund für die verschiedenen Einordnungen ist, dass sich Unterschiede hinsichtlich Entwicklungen, Arbeitsmoral und Ansprüchen erkennen lassen. Eine mögliche Einteilung:
- Baby Boomers
Geburtsjahrgänge zwischen 1943 und 1964 - Generation X
Geburtsjahrgänge zwischen 1965 und 1978 - Generation Y
Geburtsjahrgänge zwischen 1979 und 1998 - Generation Z
Geburtsjahrgänge zwischen 19995 und 2010
Generationenbegriff
Typischerweise teilen Angehörige einer Generation dieselben einschneidenden Erfahrungen in ihrer Jugend. So definierte der Soziologen Karl Mannheim den Begriff Generation. Während aus genealogischer Sicht ein Altersabstand von 25 beziehungsweise 30 Jahren eine Generation kennzeichnet, sind nun Generationenerlebnisse entscheidend.
Genau das erschwert gleichzeitig eine exakte Zuordnung. Denn nicht nur Angehörige EINER Generation teilen einschneidende Erlebnisse, sondern häufig mehrere. Ein Beispiel dafür ist die Flutkatastrophe im Sommer vor zwei Jahren.
Was kommt nach Generation Z?
So wie sich Merkmale und Werte der Generation Z von der Vorgängergeneration unterscheiden, wird auch die Nachfolgegeneration Unterschiede aufweisen. Der Gen Z folgt die Generation Alpha (beziehungsweise Generation α), welche die zwischen 2011 bis 2025 Geborenen umfasst. Das sind aus heutiger Sicht maximal Teenager, die noch einige Jahre bis zur Ausbildung und zum Erwerbsleben vor sich haben.
Über sie lässt sich mit Blick auf den Arbeitsmarkt nur spekulieren. Allerdings lassen sich bereits einschneidende Jugenderlebnisse feststellen. Zwar wirken viele Jugendlichen auf den ersten Blick sehr positiv eingestellt. Allerdings zeigen die Befragungen der beiden Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann, dass die Sorge um den spürbaren Klimawandel, die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sich auf die psychische Gesundheit auswirken. Vor dem Hintergrund ausgefallener Präsenzzeiten in der Schule sowie mangelhafter Ausstattung mit technischen Geräten ist teilweise von der „abgehängten Generation“ die Rede.
Generation Y und Z im Vergleich
Der Jugendforscher Simon Schnetzer plädiert dafür, den Beginn der Generation Z ab 2000 anzusetzen. Für ihn ist der frühe Gebrauch des Smartphones entscheidend. Das nutzen zwar auch Personen, die vor 2000 geboren wurden.
Dennoch haben sie ihre prägenden Jahre ohne Smartphone verbracht. Verbreitet war stattdessen noch das Handy. Deshalb spricht man bei der Generation Z im Vergleich zur Generation Y von den Digital Natives 2.0. Dies führt teilweise zu der Einschätzung, dass die Gen Z lediglich eine Untergruppe der Millennials sei. Es gibt dennoch einige Unterschiede:
Unternehmen müssen umdenken
Wie jede Generation unterscheidet sich auch die Generation Z von ihrer Vorgängergeneration. Sie tritt mit anderen Erwartungen auf den Arbeitsmarkt als noch die Generation Y oder X. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie neue, junge Arbeitskräfte anders ansprechen muss als berufserfahrene, ältere Generationen.
Betroffen ist vor allem die Personalbeschaffung, wenn es darum geht, junge Talente in Zeiten des Fachkräftemangels anzuwerben. Aber auch für ein Unternehmen als Ganzes bedeutet es häufig ein Umdenken. Denn will es junge, talentierte Mitarbeiter an sich binden, muss es auf die Forderungen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer eingehen. Gesundheit, Sinnhaftigkeit in der Arbeit, sowie Spaß am Leben und Neugier typische Merkmale für die Gen Z.
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