Duales Studium: Ratgeber für Studenten

Ein duales Studium kombiniert Ausbildung und Studium gleichzeitig. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sammeln Studierende gleich Berufserfahrung. Das erleichtert den späteren Berufseinstieg. Wir bieten Ihnen hier eine Entscheidungshilfe, ob ein duales Studium für Sie infrage kommt. Weitere Informationen zu den Voraussetzungen sowie Tipps für eine Bewerbung plus Muster…

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Was genau ist ein duales Studium?

Ein duales Studium vereint zwei unterschiedliche Bereiche miteinander. Wie in klassischen Studiengängen lernen Studierende Theorie an der Hochschule in Form von Vorlesungen und Seminaren. Hinzu kommen dann aber noch in den Studienverlauf eingebaute Praxisphasen in einem Unternehmen. Duale Studiengänge richten sich somit gezielt gegen die typische Schwachstelle eines klassischen Studiums: den fehlenden Bezug zur Praxis.

Das normale Studium vermittelt zwar viele wichtige Grundlagenkenntnisse und deckt die gesamte Theorie ab. Allerdings kommt dieses Wissen während der Studienzeit – abgesehen von einem möglichen Praktikum – nie in der Praxis zum Einsatz. Der Berufsstart ist dann trotz guten Studiums für viele ein Sprung ins kalte Wasser. In einem dualen Studium hingegen sind die Studenten von Beginn an im Betrieb eingebunden.

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Verschiedene Arten des dualen Studiums

Je nach Bundesland, Hochschule und Studiengang kann das duale Studium unterschiedlich ausgeprägt sein. Das wirkt sich nicht nur auf inhaltliche Abläufe aus, sondern auch auf die Abschlüsse. Häufig werden die nachfolgend vorgestellten Arten synonym als duales Studium bezeichnet, obwohl es inhaltliche Unterschiede gibt. Angehende Studierende sollten also genau darauf achten, welche Form des dualen Studiums sie wählen. Unterscheiden lassen sich folgende Studienmodelle:

  1. Ausbildungsintegrierendes/duales Studium

    Gemäß der Definition des Wissenschaftsrats bezeichnet das ausbildungsintegrierende Studium jenes duale Studium, das gleichzeitig eine Berufsausbildung und einen Studienabschluss vermittelt. Die Struktur dieses Studiums ermöglicht eine kürzere Ausbildungs- und Studiendauer als wenn jemand eine duale Ausbildung mit anschließendem Studium absolvieren würde.

  2. Praxisintegrierendes Studium

    Ebenfalls häufig unter dem Begriff „duales Studium“ zu finden ist diese Studienform: Das praxisintegrierende Studium zeichnet sich durch starke Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Im Gegensatz zur ausbildungsintegrierenden Studienform erwerben die Studierenden hier keinen Berufsabschluss.

  3. Berufsintegriertes Studium

    Beim berufsintegrierten Studium ist das Studium Teil einer internen Qualifizierung des Arbeitnehmers. Die Hochschule übernimmt den Part der Theorie, während der Job die Praxis darstellt. Im Gegensatz zum dualen Studium erhält der Arbeitnehmer keine Ausbildungsvergütung, sondern weiterhin ein Gehalt. Dies kann bei reduziertem Arbeitsumfang im Job reduziert sein.

  4. Berufsbegleitendes Studium

    Für gewöhnlich folgt das berufsbegleitende Studium auf eine Berufsausbildung. Sie absolvieren es parallel zum eigentlichen Beruf. Hochschule und Unternehmen müssen dabei keinerlei Kooperation pflegen. Auch muss nicht zwangsläufig eine inhaltliche Nähe zwischen Beruf und Studium existieren – auch wenn das häufig der Fall ist.

Die beiden letzteren Studienarten richten sich an Berufserfahrene und bezeichnen keine duales Studium im engeren Sinne. Sie können ebenso gut als Fernstudium oder Verbundstudium vorkommen. Vor allem die ersten beiden Studienarten richten sich gezielt an Schulabgänger und sind am häufigsten vertreten. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht dies bildlich:

Duales Studium Ablauf

Ablauf und Aufbau des dualen Studiums

Der Wechsel von Theorie und Praxis kann je nach Zeitmodell unterschiedlich organisiert sein:

  • Blockmodell
    Hier wechseln sich Theorie und Praxis in meist dreimonatigen Blöcken ab: Zunächst findet eine dreimonatige Theoriephase an der Hochschule statt, dann arbeitet der Studierende drei Monate im Unternehmen. Anschließend folgt wieder eine Theoriephase und so weiter.
  • Wochenmodell
    Im Wochenmodell sind die Zeiteinheiten deutlich kürzer: Hier wechseln sich theoretisches und praktisches Lernen innerhalb der Woche ab. Beispielsweise arbeitet der Studierende 3 Tage im Betrieb, dann lernt er an zwei Tagen an der Hochschule – oder umgekehrt. Die Wochenenden bleiben der Freizeit vorbehalten.

Wie ein Unternehmen die Zeit einteilt, kann individuell unterschiedlich sein. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Praxisphasen in den Semesterferien stattfinden.

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Welche dualen Studiengänge gibt es?

Ursprünglich ist das duale Studium aus wirtschaftsnahen und technischen Studiengängen hervorgegangen. Mittlerweile gibt es kaum eine Fachrichtung, die nicht vertreten ist. Sprach- und Geisteswissenschaften sind tendenziell weniger vertreten, aber mit dualen Studiengängen wie Kommunikation und Public Relations nicht völlig ausgeschlossen. Soziale Arbeit, Pflege, Informatik oder Sport sind genauso möglich wie Agrarwissenschaften, Psychologie oder Landschaftsarchitektur.

Übrigens: Duale Studiengänge in Ihrem jeweiligen Bundesland finden Sie übersichtlich auf der Seite des Hochschul-Kompasses:

Duales Studium – Studiengänge nach Bundesland

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Wie viel verdient man bei einem dualen Studium?

Ihr Verdienst während des dualen Studiums hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst von der konkreten Studienform: Handelt es sich um das klassische, also ausbildungsintegrierendes duales Studium, dann erhalten Sie ein Ausbildungsgehalt. Ihre Vergütung liegt meist etwa zwischen 700 und 1.500 Euro brutto im Monat. Mit den Jahren wächst nicht nur Ihre Berufserfahrung, sondern steigt auch entsprechend das Gehalt.

Die konkrete Höhe lässt sich schwer beziffern; als Richtwert gelten auch hier Unternehmensgröße und Region. Hinzu kommt, ob Sie an einer privaten Hochschule studieren oder an einer staatlichen. Trifft ersteres zu, übernimmt Ihr Arbeitgeber außerdem die Studiengebühren. Wer bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hat und neben dem Job ein Studium absolviert, greift wie angesprochen vermutlich häufiger zu einer anderen Studienform. In diesem Fall ist Ihr Arbeitnehmer unter Umständen gar nicht in den Studienablauf involviert. Sie erhalten ganz normal Ihr übliches Gehalt und studieren in Ihrer Freizeit.

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Bewerbungstipps für das duale Studium

Der Weg zu einem dualen Studienplatz führt über die ausbildenden Unternehmen, die ihre entsprechenden Ausbildungs- und Studienplätze nach individuellen Kriterien vergeben. Für Studenten, welche die formalen Kriterien der dualen Hochschulen nicht erfüllen, ist der Weg ins duale Studium daher trotzdem möglich – wenn ein Unternehmen sie nimmt.

Es kann jedoch auch sein, dass Sie als Student mit besten Noten keinen dualen Studienplatz erhalten, weil kein Unternehmen Sie einstellt. Die Bewerbung für einen dualen Studienplatz ist daher durchaus mit der Bewerbung um einen Job zu vergleichen. Dementsprechend sollten Sie als Bewerber im Anschreiben für das duale Studium verdeutlichen, dass Sie die Bewerbung ernst nehmen.

Tipps fürs Anschreiben

Für Unternehmen stellen duale Studenten sowohl eine Chance als auch eine Investition dar. Sie wissen um die hohe Belastung, die ein duales Studium für die Studierenden darstellt. Daher wollen Arbeitgeber meist sicherstellen, dass Bewerber diesen Anforderungen gewachsen sind und nicht nach wenigen Monaten ausscheiden. Auf folgende Aspekte sollten Sie unbedingt eingehen:

  1. Motivation

    Legen Sie dar, wie Sie auf das Unternehmen gekommen und warum genau dieses Unternehmen Ihr Partner im Studium sein soll. Wichtig ist, die Gründe und die Motivation für diese Studienform und das konkrete Unternehmen herauszustellen. Es darf keinesfalls der Eindruck entstehen, dass das duale Studium nur die zweite Wahl – oder gar letzte Chance – des Bewerbers darstellt.

    Arbeiten Sie daher im Anschreiben klar heraus, dass Sie sich bewusst auf das duale Studium einlassen und der Belastung gewachsen sind.

  2. Fähigkeiten

    Als angehender Student sollten Sie Ihre Stärken präsentieren, doch sollten Sie zu offensive Anschreiben vermeiden. Sie haben schlicht noch keine außergewöhnlichen Leistungen, hervorragende Skills oder Ähnliches vorzuweisen. Das erwartet auch niemand von Ihnen. Unternehmen wissen, dass angehende Studenten noch keine umfassenden Kompetenzen und Erfahrungen mitbringen können.

    Das keine Aufforderung zur Tiefstapelei. Ihre vorhandenen Erfahrungen und Stärken können und sollten Sie präsentieren. Vor allem in Bezug auf das Studium und die Arbeit beim Unternehmen. Übertreiben Sie es damit einfach nur nicht und bleiben Sie – vor allem bei den Gründen für das Unternehmen – immer bei der Wahrheit.

  3. Soft Skills

    Neben Ihrer Motivation und Ihren Fähigkeiten sollten Sie jedoch noch zwei weitere Aspekte im Anschreiben fürs duale Studium deutlich machen: Ihre Leistungsfähigkeit und Arbeitsbereitschaft. Solche Aspekte können Sie beispielsweise indirekt durch den Hinweis auf Praktika und ehrenamtliche Tätigkeit vermitteln.

    Beide Punkte sollten Sie durch Zeugnisse oder Nachweise belegen können. Auch sollte das ehrenamtliche Engagement bereits seit längerer Zeit bestehen, um wirklich überzeugend wirken zu können.

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Duales Studium Anschreiben: Muster-Beispiel für Aufbau & Formulierung

Nachfolgend bieten wir Ihnen ein Muster fürs Anschreiben für das duale Studium. Sie können es bequem hier direkt im Browser editieren und anschließend in ein eigenes Word-Dokument kopieren. Oder Sie klicken auf den unten stehenden orangefarbenen Button zum Gratis-Download (Word-Vorlage).


Max Mustermann
Teststraße 1
12345 Stadt
Telefon: 00123 123456
Mobil: 01234 1234567
Mail: max.mustermann@test.de

Persönlich
Herrn Frank Mann
Arbeitgeber GmbH
Suchstraße 10
12345 Neustadt-Hausen

TT.MM.JJJJ

Bewerbung um einen dualen Studienplatz als XY
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Sehr geehrter Herr Mann,

seit meinen Praktika im Rahmen der Berufsorientierung weiß ich, dass der Beruf des XY für mich die besten Perspektiven bietet. Da ich am besten in der Praxis und durchs Tun lerne, kommt für mich nur ein duales Studium infrage. Ihr Unternehmen bietet mir durch die Vielfalt an Abteilungen, Projekten und Einsatzmöglichkeiten dafür optimale Voraussetzungen.

Meine Stärken und Interessen liegen klar im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich. Hier kann ich nicht nur die besten Noten, sondern auch Erfahrung in verschiedenen Praktika und durch meine ehrenamtliche Tätigkeit beim Technischen Hilfswerk vorweisen.

Dort kommen mir auch meine persönlichen Stärken zugute. Dabei handelt es sich um:

– Hohes Verantwortungsgefühl
– Ausgeprägte Eigeninitiative
– Schnelle Auffassungsgabe

Diese Stärken werde ich gerne vollständig in das duale Studium bei Ihrem Unternehmen einbringen. Weitere Fragen beantworte ich jederzeit in einem persönlichem Gespräch.

Ich hoffe auf Ihre positive Nachricht und die Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann

Anlagen
– Lebenslauf
– Zeugnisse


Bewerbung: Duales Studium Anschreiben (Word)

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Vor- und Nachteile des dualen Studiums

Der Anspruch an duale Studenten ist verhältnismäßig hoch. Immerhin müssen sie sowohl die theoretischen Inhalte eines Fachhochschulstudiums als auch einen Praxisanteil in ausbildungsähnlicher Dimension absolvieren. Duale Studenten stehen daher meist unter einer hohen Belastung, die der Bologna-Prozess und die Umstellung auf die Bachelor- und Masterabschlüsse eher noch verschärft hat. Allerdings stehen dem hohen Anspruch auch entsprechende Chancen gegenüber. Wir haben für Sie die Vor- und Nachteile hier noch einmal übersichtlich zusammengefasst:

Vorteile des dualen Studiums

  • Die Studiengebühren werden vom Arbeitgeber bezahlt.
  • Ein Nebenjob ist nicht nötig, Sie erhalten eine Ausbildungsvergütung.
  • Der Job danach wird (oft) vertraglich zugesichert.
  • Die Studierenden können sich ganz auf die Studieninhalte konzentrieren.
  • Die Einarbeitungszeit verkürzt sich durch die Praxisnähe.
  • Mit der Jobübernahme besitzen Sie bereits ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens.

Nachteile des dualen Studiums

  • Der Blick über den Tellerrand ist eingeschränkt (kein Studium generale).
  • Es gibt keine Möglichkeit, andere Unternehmen durch Praktika kennenzulernen.
  • Sie sind an ein Unternehmen gebunden und von diesem abhängig.
  • Die Doppelbelastung schränkt das typische Studentenleben ein.
  • Semesterferien gibt es praktisch nicht, sondern nur rund 30 Urlaubstage im Jahr.
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Duales Studium: Tipps für den Ausbildungsvertrag

Duale Studenten haben einen Sonderstatus: Einerseits sind sie immatrikulierte Studenten der dualen Hochschule, andererseits Auszubildende ihres Betriebes. Das zweite Verhältnis wird durch Studien- und/oder Ausbildungsvertrag geregelt. Duale Studierende tun deshalb gut daran, bei ihrem Ausbildungsvertrag darauf zu achten, dass ihr Doppelstatus als Student und Auszubildender explizite Erwähnung findet. Einige wenige Unternehmen führen die Studierenden lediglich als Auszubildende auf, was im Verlauf des Studiums zu Problemen mit der Bildungseinrichtung führen kann.

Wichtig ist die explizite Nennung des Status auch deshalb, weil dadurch Umfang und Qualität der Anleitung entsprechend angepasst werden. Zwar muss der Studien- oder Ausbildungsvertrag nicht detailliert die Anleitung regeln. Einen entsprechenden Hinweis auf Richtlinien der dualen Hochschule muss er jedoch enthalten. Außerdem sollten Sie auf diese Punkte achten (die Checkliste lässt sich bequem im Browser abhaken):

  • Vergütung

    Diese orientiert sich in vielen Fachbereichen an den branchenüblichen Ausbildungsgehältern, liegt teilweise jedoch deutlich darüber. Idealerweise wird der Vergütungsbetrag genau genannt. Ein Verweis auf die Richtlinien der dualen Hochschule ist nur möglich, wenn dort konkrete und verbindliche Zahlen angegeben sind.

  • Sozialversicherung

    Dual Studierende sind aufgrund ihres Status als Auszubildende über das Unternehmen sozialversichert. Der Vertrag sollte darauf hinweisen und die Details ausführen.

  • Kündigung

    Der Vertrag sollte die genauen Voraussetzungen und Fristen für eine Kündigung – von beiden Seiten – aufführen. Dies schließt sowohl Regelungen zur Probezeit als auch zur ordentlichen und außerordentlichen Kündigung ein.

  • Beschäftigungsdauer

    Weiterhin muss der Vertrag die exakte Beschäftigungsdauer nennen. Ein bloßer Verweis auf die Studiendauer reicht dabei nicht aus, da einige duale Hochschulen – unter bestimmten Voraussetzungen – auch eine Verlängerung der Studienzeit ermöglichen.

  • Erwartungen

    Dieser Punkt ist nicht zwingend erforderlich, aber viele Praxisträger nehmen ihn auf. Hier geht es um die Mindeststandards, die Studierende im dualen Studium erfüllen müssen. Unternehmen wollen so ihre nicht unerhebliche Investition in die Studierenden absichern und geben daher Untergrenzen für Noten und Bewertungen vor. Studierende sollten darauf achten, dass die genannten Grenzen realistisch erreichbar und Härtefallregelungen möglich sind.

  • Urlaub

    Entweder bestimmt der Vertrag die Zahl der Urlaubstage oder – soweit vorhanden – die Richtlinien der dualen Hochschule legen dies fest. Im eigenen Interesse sollten Studierende darauf achten, dass der Vertrag auch Sonderurlaube für die Bacherlorarbeit und Ähnliches nennt.

  • Sonderleistungen

    Auslandsaufenthalte, Wahl- und Orchideenfächer, finanzielle Unterstützung bei Sonderveranstaltungen – all das kann im Studien- oder Ausbildungsvertrag geregelt sein. Ob und in welchem Umfang solche Regelungen Einzug finden, ist meist Verhandlungssache.

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Duales Studium oder Trainee: Eine Entscheidungshilfe

Wer sich noch nicht schlüssig ist, ob ein duales Studium die richtige Wahl ist, dem sei hier eine Alternative genannt. Häufig wird das Trainee-Programm mit dem dualen Studium verglichen. Beide Berufseinstiege legen den Schwerpunkt auf den frühzeitigen Erwerb von Berufserfahrung, haben aber unterschiedliche Ziele:

Duales Studium: Ausbildung künftiger Fachkräfte

  • Der hohe Praxisbezug dient vor allem der Ausbildung hervorragender Fachkräfte.
  • Das Konzept verbindet Studien- und Praxisinhalte besonders eng.
  • Absolventen können nach dem Studium den Arbeitgeber meist frei wechseln.

Trainee-Programm: Ausbildung künftiger Führungskräfte

  • Ziel ist hier die Ausbildung künftiger Führungskräfte für das Unternehmen.
  • Traineestellen bauen auf einem abgeschlossenen Studium auf und vermitteln auf den Arbeitgeber zugeschnittene Kenntnisse.
  • Trainees sind in der Regel vertraglich an das Unternehmen gebunden und werden gezielt auf individuelle Positionen vorbereitet.

Trotz mancher Ähnlichkeiten unterscheiden sich die beiden Ausbildungswege doch inhaltlich stark. Ob Sie sich für die eine oder andere Variante entscheiden, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Sie schon ein Studium absolviert haben und welchen Karriereweg Sie einschlagen wollen: Fachlaufbahn oder Führungslaufbahn.

Natürlich ist diese Entscheidung nicht endgültig, denn Berufslaufbahnen sind heute flexibler und durchlässiger. Allerdings sparen Sie sich viel Zeit, wenn Sie sich über die eigenen Wünsche und Ziele vorab im Klaren sind. Folgende Fragen können Ihnen bei der Orientierung helfen:

  • Streben Sie eine Führungsposition an?

    Lautet Ihre Antwort auf diese Frage ja, stellt ein Bachelor-Studium mit anschließendem Trainee-Programm in der Regel die beste Option dar. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Streben Sie eine Führungsposition im Mittelstand oder einem traditionell geprägten Unternehmen an, kann ein duales Studium die bessere Wahl sein.

  • Kennen Sie Ihr Wunsch-Studium?

    Wissen Sie bereits bei der Studienwahl, welche Richtung Sie einschlagen wollen – und ist Ihnen ein hoher Praxisanteil wichtig – bietet ein duales Studium den besten Einstieg.

  • Kennen Sie Ihre beruflichen Perspektiven?

    Wenn Sie bei Studienwahl noch keine klare Vorstellung von Ihrem künftigen Beruf haben, sich jedoch bereits für konkrete Themen und Studiengänge interessieren, dürfte der Weg über ein Bachelor-Studium mit anschließendem Trainee-Programm für Sie die bessere Alternative sein.

  • Haben Sie mit hoher Belastung keine Probleme?

    Durch den hohen Praxisanteil sind die Anforderungen an duale Studenten schon aus zeitlichen Gründen enorm hoch – höher als bei einem klassischen Studiengang. Das liegt nicht jedem. Die Belastungen für Trainees sind zwar auch nicht gerade gering – sie absolvieren aber parallel nicht noch ein Studium, sondern können sich ganz auf Ihre Ausbildung konzentrieren.

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