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Ausbildung im Ausland: Diese Möglichkeiten gibt es

Mit einer Ausbildung im Ausland können Auszubildende ihren Traum verwirklichen: Einerseits abseits vom Tourismus eine neue Kultur kennenzulernen. Andererseits nach der Schule keine Zeit zu verlieren – wie etwa bei einem Gap Year. Schon jetzt helfen diverse Förderprogramme Auszubildenden, noch während ihrer Lehrzeit Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Die wichtigsten Informationen zu den Voraussetzungen für eine Ausbildung im Ausland, Dauer und Vorteilen…



Ausbildung im Ausland: Diese Möglichkeiten gibt es

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Ausbildung im Ausland dank BBiG

Ein Auslandssemester – für Studenten fast schon selbstverständlich. Dank reformiertem Berufsbildungsgesetz (BBiG) können mittlerweile aber auch Auszubildende ins Ausland gehen. Das BBiG hält dazu fest: „Teile der Berufsausbildung können im Ausland durchgeführt werden, wenn dies dem Ausbildungsziel dient. Ihre Gesamtdauer soll ein Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer nicht überschreiten.“

Bei einer dreijährigen Ausbildung wären das demnach neun Monate, eine zweijährige Lehre könnte sechs Monate im Ausland umfassen. Eine verkürzte Ausbildungszeit wird nicht angerechnet. Unmittelbar nach Bestehen der Zwischenprüfung könnte für Azubis ein guter Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt sein. Theoretisch denkbar ist auch, die Zeit in mehrere kleine Blöcke einzuteilen.

Voraussetzungen für eine Ausbildung im Ausland

Voraussetzung ist zunächst: Der Ausbildungsbetrieb muss dem Auslandsaufenthalt des Azubis zustimmen. Ein verbrieftes Recht hat dieser nämlich nicht. Einigen sich Betrieb und Azubi, dann sollten sie den Aufenthalt schriftlich vereinbaren und der jeweiligen IHK melden. Das Ausbildungsverhältnis wird dadurch auch nicht unterbrochen, der Betrieb zahlt das Ausbildungs-Gehalt ganz normal weiter. Am besten, Betrieb und Auszubildender legen den Auslandsaufenthalt schon zu Beginn der Lehre fest. Ebenso ist es möglich, eine Vereinbarung erst später zu treffen und als Ergänzung zum Ausbildungsvertrag zu fixieren.

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Ausbildung im Ausland machen: Organisation & Finanzierung

Eine beliebte Option ist das Erasmus-Programm (genauer: Erasmus+), ein Förderprogramm der Europäischen Union. Es vermittelt Auslandspraktika zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten und richtet sich unter anderem an Auszubildende. Azubis können Zuschüsse zu Fahrt-, Aufenthaltskosten und Visum erhalten. Natürlich kann auch der Ausbildungsbetrieb die Kosten übernehmen, ein Recht hierauf besteht gleichwohl nicht.

Auch beim Erasmus-Programm gilt: Das Auslandspraktikum bleibt Teil der Ausbildung, der Arbeitgeber zahlt weiter. Wer kein Risiko eingehen will, könnte das Auslandspraktikum auch in die Ferien legen. So muss der Azubi hinterher weniger Stoff aus der Berufsschule nachholen. Achtung: Erasmus+ deckt ausschließlich die EU-Mitgliedstaaten sowie die Türkei, Norwegen, Liechtenstein und Mazedonien ab.

Um die Lücke zu schließen, hat das Bundesbildungsministerium ein neues Programm aufgelegt: Ausbildung Weltweit. Es ist global ausgerichtet, ausgenommen sind genau die 33 Länder, die Erasmus+ abdeckt. Die Förderdauer von Ausbildung Weltweit beträgt für Azubis drei Wochen bis drei Monate. Fahrt- und Aufenthaltskosten werden bezuschusst.

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Ausbildung mit Doppelabschluss

Eine weitere Möglichkeit für Auszubildende heißt: Doppelabschluss. Der ist unter anderem für Personen interessant, die in einer Grenzregion leben. Sie können parallel zum deutschen Berufsabschluss auch den des Nachbarlandes erwerben und sich damit noch breiter aufstellen. Dafür müssen sie oft nicht mehr als ein (kurzes) Praktikum oder ein Zusatzmodul im Nachbarland absolvieren.

Ausbildung in Belgien

So wie in Belgien: Dort hatten sich die deutschsprachige Gemeinschaft und der Bezirk der Handwerkskammer Aachen auf eine Bi-Diplomierung für die Ausbildungsberufe Friseur und Kfz-Mechatroniker geeinigt. Bedeutet für Azubis: Gesellenprüfung in Deutschland bestehen, zweiwöchiges Praktikum in Belgien absolvieren, dort ebenfalls die Prüfung ablegen und einen zweiten Gesellenbrief erhalten. In diesem Fall müssen Sie nicht einmal Fremdsprachenkenntnisse mitbringen.

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Kann ich auch die komplette Ausbildung im Ausland absolvieren?

Grundsätzlich ja. Allerdings stehen einer kompletten Ausbildung im Ausland gemeinhin einige Hindernisse im Weg:

  • Duales Ausbildungssystem

    Da ist zum Einen die duale Berufsausbildung, die für Deutschland typisch ist und als Erfolgsmodell gilt. Die meisten anderen Länder kennen kein duales Ausbildungssystem. Häufig findet die Ausbildung ausschließlich im Betrieb statt, als Training on the Job. Oder aber man verbringt einen Großteil an staatlichen oder privaten Schulen. Das Ausbildungsniveau dort: höchst unterschiedlich und nicht einheitlich geregelt.

  • Fehlende Anerkennung

    Für Azubis besteht zudem die Gefahr, dass ihre Ausbildung im Ausland nicht anerkannt wird. Zwar wurden die Verfahren zur Berufsanerkennung in Deutschland im Zuge der massiven Einwanderungswelle erleichtert, aber einen Freifahrtschein gibt es nicht. Wer mit einer Ausbildung im Ausland liebäugelt, sollte unbedingt vorher die Anerkennung prüfen.

Den Rat, auf eine deutsche Berufsausbildung zu verzichten, um sich im Ausland selbst zu verwirklichen, kann man guten Gewissens also nicht geben. Das ergibt nur für diejenigen Sinn, die den Lebensmittelpunkt komplett in das jeweilige Land verlegen wollen. Oder für junge Menschen ins besonderen Lebenssituationen. Beispiel: Die Eltern arbeiten als Expats für mehrere Jahre im Ausland. Für alle anderen ist es einfacher und sinnvoller, im Rahmen eines Förderprogramms wie Erasmus+ „nur“ einen Teil der Ausbildung im Ausland zu absolvieren.

Wie finde ich einen Ausbildungsplatz im Ausland?

Ausbildungsbetrieb, Berufsschule und die Kammern sind die ersten Ansprechpartner für alle Azubis, die ins Ausland wollen. Die Betriebe etwa führen oft Ausbildungsprojekte zusammen mit ausländischen Partnern durch, haben Niederlassungen oder Kunden im Ausland – und die richtigen Kontakte. Grundsätzlich muss der Auszubildende für die Zeit seines Auslandsaufenthaltes eine Beurlaubung von der Berufsschulpflicht bei seiner Berufsschule beantragen.

Dazu gibt es in den Ländern unterschiedliche Regelungen. Eine Beurlaubung ist von Schulseite in der Regel bis zur Dauer von neun Monaten möglich. Während dieser Zeit muss der Azubi im Ausland keine vergleichbare Berufsschule besuchen. Er setzt die Ausbildung ausschließlich im Betrieb fort, muss allerdings den versäumten Stoff privat nachholen.

Anlaufstellen für eine Ausbildung im Ausland

Weitere Infos zu Förderprogrammen gibt es hier:

  • Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung
    (meinauslandspraktikum.de/ und na-bibb.de/)
  • Auslandsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit
    (arbeitsagentur.de/vor-ort/zav/startseite)
  • Deutscher Industrie- und Handelskammertag
    (dihk.de/de/themen-und-positionen/fachkraefte/bildung-international)
  • Arbeitskreis Wege ins Ausland
    (wege-ins-ausland.org/)
  • Eures – Job Portal der Europäischen Kommission
    (ec.europa.eu/eures/portal/jv-se/home)

Was wird aus meiner Krankenversicherung?

Innerhalb Europas benötigen Sie meist keine zusätzliche Krankenversicherung. Vor allem in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) stehen Ihnen die gleichen oder ähnliche Leistungen zu. Zusätzlich existiert ein Sozialversicherungsabkommen mit der Schweiz und Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), zu denen beispielsweise Liechtenstein, Norwegen und Island zählt. Am besten nehmen Sie vor Ihrem Auslandsaufenthalt mit der Krankenkasse Kontakt auf und lassen sich das bestätigen.

Für das außereuropäische Ausland stellt sich ebenfalls die Frage, ob das jeweilige Land ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland abgeschlossen hat. Wenn nein, muss der Auszubildende eine Krankenversicherung abschließen. Auch ist eine private Zusatzversicherung eine Option, über die sich nachzudenken lohnt.

Ausbildung im Ausland: Vor- und Nachteile

Bevor Sie eine Entscheidung fällen, sollten Sie sich über die verschiedenen Vor- und Nachteile einer Auslandsausbildung im Klaren sein. Hier das Pro und Contra im Überblick:

Vorteile eines Auslandsaufenthalts für Azubis

Nachteile eines Auslandsaufenthalts für Azubis

  • Betriebliche Fehlzeiten
  • Zusätzlicher Lernaufwand
  • Fehlende Anerkennung
  • Erforderliche Sprachkenntnisse
  • Erschwerte Ausbildungsplatzsuche

Ausbildung im Ausland: Europass beantragen!

Der Europass besteht aus fünf Dokumenten. Diese sollen es einfacher machen, Qualifikationen und Kompetenzen innerhalb der EU vergleichbar zu machen.

Hinweis: Es ist keinesfalls Pflicht, einen Europass im Etui zu haben – auch nicht, wenn Sie im Ausland arbeiten wollen. Aber er kann Ihnen die Sache erleichtern und Überzeugungsarbeit bei potenziellen Arbeitgebern leisten. Sie können einen Europass – wenn Sie wollen – hier beantragen.



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[Bildnachweis: CharacterFamily70 by Shutterstock.com]

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