Prüfungsvorbereitung: Diese Strategien helfen wirklich
Wir haben es eingangs schon erwähnt: Das A und O ist eine gute Prüfungsvorbereitung. Machen Sie sich einen Plan, teilen Sie sich das Lernpensum gut ein, so dass Sie nicht unter Zeitdruck geraten. Wer unter Druck lernt, vergisst Inhalte auch schneller wieder. Denn – hier behält der Volksmund Recht – Prüfungsangst ist ein schlechter Berater.
Schließen Sie die aktive Phase der Vorbereitung mindestens drei Tage vor der eigentlichen Prüfung ab. Mit Bulimielernen können Sie vielleicht hier und dort noch einige Formeln reinpauken. Das eignet sich aber bestenfalls als kurzfristige Strategie. Wer die wichtigsten Fakten jetzt nicht verinnerlicht hat, bekommt sie auch auf den letzten Drücker nicht mehr in den Kopf, vor allem nicht ins Langzeitgedächtnis.
Prüfungstipps aus dem Reich der Legenden
Wenn Sie schlafen gehen, legen Sie Ihr Lehrbuch unters Kopfkissen, dann wird schon alles gut gehen. Oder erzählen Sie Ihrem Sorgenfresserpüppchen Ihre Ängste, dann passt das schon… Sie werden es kaum glauben, aber so mancher Student muss sich kurz vor dem Abschluss tatsächlich derartige Ratschläge anhören. Vergessen Sie das bitte ganz schnell wieder. Das sind Pseudo-Weisheiten aus dem Reich der Legenden. Aber zum Glück gibt es bewährte Alternativen.
Prüfungstipps kurz vor der Prüfung
Daher geben wir Ihnen hier Prüfungstipps, die auf den langfristigen Erfolg abzielen:
- Wiederholung
Verwenden Sie die letzten Tage vor der Prüfung nur noch, um bereits Gelerntes zu wiederholen und im Kopf weiter zu verankern. So vergegenwärtigen Sie sich, dass Sie zur Vorbereitung alles Notwendige getan haben. Das schafft die nötige Selbstsicherheit, dass Sie den Stoff verstanden haben. - Pausen
Legen Sie regelmäßig Pausen ein. Nach 45 Minuten braucht der Kopf eine Pause. Gönnen Sie ihm diese. Fünf Minuten genügen. Am besten an der frischen Luft. Sie lernen so mehr und bekommen innere Ruhe und neue Kraft. - Vertiefen
Schrauben Sie die Lernzeit jetzt herunter und vergraben sich nicht den ganzen Tag hinter Ihrem Lernskript. Gehen Sie es nur noch locker durch, vertiefen Sie das ein oder andere. Und vor allem vergegenwärtigen Sie sich, was Sie alles können und nicht, was Sie nicht können. Danach sollten die Zettel aber in der Schublade verschwinden.
Tipp: Lern- und Freizeitumgebung trennen
Noch besser ist es, Lern- und Freizeitumgebung voneinander zu trennen. Gehen Sie in die Bibliothek, lernen Sie dort, aber entspannen Sie zuhause. Vor allem in den letzten drei Tagen vor der Prüfung sollte das Thema regelmäßige Entspannung Priorität haben: Ablenkung und Zerstreuung sind genau die Dinge, die Sie jetzt brauchen, damit sich das gepaukte Wissen festsetzen kann.
Die klassischen Optionen: Gehen Sie zwischendurch Ihrem Hobby nach, treffen Sie sich mit Freunden, schalten Sie ab beim Sport…
Prüfungstipps für den Abend vor der Prüfung
Dann ist er da – der Abend vor der Prüfung. Das ist der Zeitpunkt, in dem die Nervositätskurve maximal in die Höhe schnellt. Muss sie aber nicht.
- Verzichten Sie unbedingt auf Alkohol und andere Drogen.
- Nutzen Sie diese auf keinen Fall zur Lockerung oder zum Abschalten.
- Meiden Sie andere Stressgeplagte – die verstärken nur die Unruhe.
Gerade wenn die Nervosität steigt, liegt der Griff zur Baldrianpackung zwar nahe. Trotzdem sollten Sie davon die Finger lassen. Wenn Sie keine Erfahrung mit derlei Mitteln zur Angstreduktion haben, ist die Gefahr ist groß, dass Sie Ihre Prüfung müde antreten oder paradoxerweise mehr Angst empfinden. Auch die Wirkung frei verkäuflicher und scheinbar harmloser Pillen ist nicht zu unterschätzen. Sie wirken sehr individuell und die Wirkkurve lässt sich schwer einschätzen. Was sich stattdessen empfiehlt
- Leben Sie sich alle für den nächsten Tag benötigten Dinge zurecht: Kleidung, Schreibutensilien und so weiter.
- Gehen Sie joggen oder sorgen Sie für Bewegung.
- Unternehmen Sie etwas Kulturelles oder Geselliges (ohne Alkohol!).
- Legen Sie sich rechtzeitig schlafen, um am nächsten Tag ausgeruht zu sein.
- Denken Sie positiv: Autosuggestionen können Ihnen dabei helfen, sich selbst zu bestärken.
Prüfungstipps für den Tag der Prüfung
Stehen Sie frühzeitig auf. Auf den letzten Drücker aufzubrechen, verursacht mehr Stress als ohnehin schon. Wer zur mündlichen Prüfung oder Klausur an einen anderen Ort muss, sollte vorweg entsprechende Zeitpuffer einplanen.
Frühstücken Sie etwas Leichtes, das nicht schwer im Magen liegt. Dann ist Ihr Körper nämlich mit der Verdauung statt dem Denken beschäftigt. Sogenanntes Brainfood in Form von Vollkornbrot, Nüssen oder Obst versorgt Sie mit allem, was Sie für konzentriertes Arbeiten benötigen: Kein Industriezucker, stattdessen hochwertige Kohlehydrate, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren.
Tipps während der Prüfung
Geraten Sie nicht in Panik, wenn Sie im ersten Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Fällt Ihnen zur ersten Aufgabe nichts ein, überspringen Sie sie einfach. Beginnen Sie mit dem, was Ihnen am leichtesten fällt.
Machen Sie sich klar: Eine Prüfung ist kein Kampf. Es geht lediglich darum, die Situation möglichst aktiv zu gestalten und nicht nur passiv auf den Prüfer und seine Fragen zu reagieren. Zeigen Sie, was Sie wissen. Die Prüfer sind Ihnen in der Regel auch nicht feindlich gesonnen.
Betrachten Sie diese lieber als Partner, Ihr Wissen abzurufen. Mit diesem psychologischen Prüfungstrick nehmen Sie schon viel Druck aus dem Tag und der Prüfung. Denn eine bestandene Prüfung ist nicht nur Ihr Erfolg, sondern auch der des Prüfers: Er hat Ihnen schließlich den Stoff vermittelt.
TIPP: Zehenwackeln gegen Blackout
Und falls Sie doch mitten in der Prüfung so etwas wie einen Blackout bekommen und alle anderen Prüfungstipps versagen: Nutzen Sie diesen neurowissenschaftlich belegten Tipp: Wackeln Sie mit den Zehen! Kein Scherz – es funktioniert immer.
Was andere dazu gelesen haben