Wie kann man sich am besten für eine Prüfung vorbereiten?
Lernen ist harte Arbeit. Präsentationsfolien und Skripte durcharbeiten, Formeln und Fachbegriffe auswendiglernen, Altklausuren lösen – das alles hat wenig mit Spaß zu tun. Muss aber sein und gehört zu einer gründlichen Prüfungsvorbereitung einfach dazu. Damit das jedoch nicht auf den letzten Drücker geschieht und in Druckbetankung für den Kopf endet, sollten Sie frühzeitig mit dem Lernen und der Klausurvorbereitung beginnen. Verschiedene kluge Lernstrategien und effektive Lerntechniken unterstützen und motivieren Sie beim Büffeln.
Schluss mit quälender Prüfungsangst: Mit den folgenden 11 Tipps zur Prüfungsvorbereitung senken Sie nicht nur den Lernstress, sondern steigern zugleich die Erfolgschancen in der Klausur und Prüfung:
1. Ziele visualisieren
Um motiviert zu bleiben, sollten Sie sich von Beginn an verdeutlichen, wofür Sie so hart lernen. Visualisieren Sie Ihr Lernziel. Damit ist allerdings nicht eine möglichst gute Klausurnote gemeint. Machen Sie sich vielmehr klar, was am Ende steht: Ein gutes Abschlusszeugnis verbessert Ihre Bewerbungschancen und damit die Aussichten auf einen gut bezahlten Wunschjob. Der wiederum ermöglicht Ihnen ein finanziell freieres Leben… Sie merken schon: Je konkreter Sie sich das Ziel vor Augen führen, desto größer auch die Motivation zum Lernen.
2. Lernumfeld schaffen
Nachweislich hat das Umfeld enormen Einfluss auf den Lernerfolg. Eine muffige, dunkle Ecke an einem unordentlichen Schreibtisch? Das erschwert das Büffeln nur zusätzlich. Zur optimalen Prüfungsvorbereitung gehört, dass Sie im Vorfeld für einen ruhigen, lichtdurchfluteten Ort sorgen, der frei ist von Ablenkungen. Im Zweifel gilt: Smartphone und Musik ausschalten. Organisieren Sie überdies eine bequeme Sitzgelegenheit: Nicht zu bequem, dass Sie darauf einschlafen, aber so angenehm, dass Sie dort ein paar Stunden aushalten. Wichtig: immer aufrecht sitzen – das verbessert die Sauerstoffversorgung!
3. Lernstoff eingrenzen
Nehmen Sie sich die Zeit und verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über den Lernstoff. Sammeln Sie zunächst alle wichtigen Inhalte, Notizen, Skripte, Übungsaufgaben und Präsentationsfolien der Vorlesungen – und grenzen Sie den Stoff dann ein: Was davon ist klausurrelevant? So gehen Sie effizienter mit Ihrer Lernzeit um.
4. Lernplan erstellen
Selbst eingegrenzter Lernstoff wirkt auf die Prüflinge im ersten Moment wie ein unbezwingbarer Berg. Der Trick ist, den Berg in kleine verdauliche Portionen zu teilen. Haben Sie den Lernstoff portioniert, erstellen Sie einen Lernplan: Legen Sie fest, wann, was und wie viel Sie am Tag machen. Viele glauben, so bliebe noch weniger Freizeit, doch das Gegenteil ist der Fall: Wer einen Lernplan erstellt (und sich daran hält!), schafft Freiräume für die Dinge, die mehr Spaß machen. Zusätzlich bekommen Sie das gute Gefühl, Ihre Prüfungsvorbereitung im Griff zu haben.
5. Lerntag strukturieren
Schaffen Sie feste Rituale. Zum Beispiel: Am Vormittag lernen Sie alleine in der Bibliothek. Sie konzentrieren Sie auf neue Inhalte und Zusammenfassungen. Mittags gönnen Sie sich eine Pause und gehen mit Freunden in der Mensa essen. Nachmittags wiederholen Sie die gelernten Inhalte entweder alleine oder mit anderen Kommilitonen. Routinen wie diese haben einen Vorteil: Sie sind motivationsunabhängig. Sind sie Ihnen erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen, lernen Sie automatisch strukturierter und regelmäßiger.
6. Inhalte zusammenfassen
Gelerntes immer wieder in eigenen Worten (schriftlich) zusammenzufassen, hat sich schon 100-fach bewährt. Dabei wiederholen Sie die Lerninhalte nicht nur, Sie müssen sie gedanklich strukturieren, kombinieren, komprimieren. Dadurch prägen Sie sich immer besser ein. Die Zusammenfassungen müssen allerdings nicht nur in Textform entstehen. Sie können dazu ebenso Mindmaps, Sketchnotes oder Flussdiagramme nutzen. Um sich Lerninhalte besser zu merken, sollten Sie mehrere Sinneseindrücke einbeziehen. Nehmen Sie beispielsweise Ihre Zusammenfassungen als Audiodatei auf und hören Sie sich diese bei der Fahrt in die Uni oder unterwegs immer wieder an.
7. Erfolgskontrollen einbauen
Lesen ist nicht gleich lernen. Indem Sie das Gelernte zum Beispiel auf Karteikarten notieren, können Sie sich zwischendurch damit immer wieder abfragen und so den Lernerfolg prüfen oder erkennen, wo noch Lücken klaffen. Die Methode gibt Ihnen außerdem später mehr Sicherheit in der Prüfung und erzeugt kleine Erfolgserlebnisse.
8. Unterstützer suchen
Auch der Austausch innerhalb einer Lerngruppe kann den jeweiligen Lernerfolg offenbaren. Von den regelmäßigen Treffen profitieren alle (Tipps Vorteilen und Auswahl einer Lerngruppe finden Sie in DIESEM kostenlosen PDF). Beispielsweise können Sie sich den Stoff gegenseitig erklären und bei Durchhängerphasen unterstützen. Oder Sie simulieren Prüfungssituationen mit verteilten Rollen als Prüfer und Prüfling. Allein der Austausch in der Lerngruppe baut schon Prüfungsstress ab. Und wer merkt, wie gut er oder sie anderen etwas erklären kann, erkennt darin zugleich die eigenen Fortschritte.
9. Pausen machen
Ihr Gehirn ist nicht endlos aufnahmefähig. Im Durchschnitt braucht es spätestens nach 90 Minuten eine Viertelstunde Pause. Nach maximal drei Einheiten sollten Sie wiederum mindestens eine Stunde lang aussetzen. Andernfalls werden Sie sich immer schlechter konzentrieren können, weniger lernen und auch weniger behalten. Regelmäßige Pausen – so paradox das klingt – sind ein effektiver Weg zur Prüfungsvorbereitung. In dieser Zeit machen Sie bitte etwas völlig anderes. Anschließend ist Ihr Hirn wieder fit und aufnahmefähig für den Klausurstoff.
10. Schlaf sicherstellen
So wie Pausen gehört auch regelmäßiger Schlaf zur optimalen Prüfungsvorbereitung. Schlaf stärkt das Erinnerungsvermögen, denn wir sortieren die aufgenommenen Informationen neu. Frisch Gelerntes prägt sich in das Langzeitgedächtnis ein, Überflüssiges sortieren wir aus. Außerdem trägt eine gute Schlafhygiene dazu bei, dass Sie ausgeruht und erholt sind. Und somit besser lernen und neue Informationen aufnehmen können.
11. Belohnungen finden
Die Klausurphase steckt voller Entbehrung. Ihre ganze Energie und Zeit fließen in das Lernen. Freunde und Hobbys kommen während der Prüfungsvorbereitung in der Regel zu kurz. Und das zehrt – am Spaß, an der Laune, an den Nerven. Arbeiten Sie dem Effekt entgegen, indem Sie zwischendurch Erfolgserlebnisse erzeugen und sich dafür belohnen. Haken Sie gelernten Stoff visuell auf einer Liste ab, dadurch stellt sich das Gefühl ein, dem Ziel Stück für Stück näher zu kommen. Gönnen Sie sich nach einem anstrengenden Lerntag etwas Gutes – einen Abend mit Freunden, eine Folge Ihrer Lieblingsserie oder eine Stunde Sport. Solche Belohnungen sorgen Sie für einen regelrechten Motivationskick.
5 Tipps gegen Ablenkungen
Fünf knackige Tipps für bessere Konzentration haben wir in einem kostenlosen Download (PDF) für Sie zusammengestellt.
Wann lernt man am besten?
Jeder Mensch hat über den Tag verteilt unterschiedliche Hochleistungsphasen und Durchhängerzeiten. Diese sind abhängig von unserem jeweiligen Chronotyp („Eule“ oder „Lerche“) und dem Biorhythmus. Frühaufsteher („Lerchen“) haben morgens die steilere Leistungskurve, Nachtmenschen („Eulen“) dagegen kommen erst ab 10 Uhr in Fahrt. Ihr Geist sprudelt los, während die Lerchen schon am zweiten Kaffee nippen. Stundenlanges Durchackern bringt also nichts. Lernen sollten Sie vor allem dann, wenn Sie in Top-Form dazu sind (siehe Grafik):
Wie lange sollte man für eine Prüfung lernen?
Die meisten Studenten beginnen im Schnitt zwei Monate vor der Prüfung mit der Vorbereitung. Die Länge der Lernphase und Dauer der Prüfungsvorbereitung hängen natürlich von Art und Umfang des Stoffes ab. Druckbetankung und „Lernen last minute“ sind allerdings selten eine gute Idee. Damit sich das Gelernte verfestigt, sollten Sie früh beginnen und permanent lernen.
Für den Tag selbst hat sich eine Lerndauer von vier bis maximal fünf Stunden bewährt. Pausen inklusive. Dann ist die Aufnahmefähigkeit des Gehirns meist erschöpft. Wer weiterlernt, behält davon kaum noch etwas.
Wie erstellt man einen Lernplan?
Wie Sie einen Lernplan erstellen, ist höchst individuell. Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht. Bewährt haben sich aber diese fünf Schritte:
- Überblick verschaffen
Was muss gelernt werden? Bis wann? Welche Lerninhalte sind wirklich prüfungsrelevant? - Materialien sichten
Haben Sie alle Unterlagen, die Sie zum Lernen brauchen? Sind Mitschriften und Skripte vollständig? Haben Sie alle Bücher oder Kopien davon? - Prioritäten setzen
Womit beginnen Sie? Mit den schweren oder den leichten Inhalten? Was braucht länger, was kann ins Kurzzeitgedächtnis? Wo ergeben sich Synergieeffekte? Was baut aufeinander auf? - Anreize nutzen
Lernumfeld, Mitstreiter, Tageszeiten – was motiviert Sie am meisten? Welche Lerntechniken und Methoden funktionieren am besten und erzeugen schnelle Erfolgserlebnisse? - Lerneinheiten einteilen
Wie viele Stunden lernen Sie am Tag? Wie lange können Sie konzentriert lernen? Wann und wie viele Pausen benötigen Sie? Wie teilen Sie sich die einzelnen Lerneinheiten ein (Pomodoro-Technik)?
Lerntechniken zur Prüfungsvorbereitung
Jeder Mensch lernt anders. In der Fachsprache spricht man von 4 unterschiedlichen Lerntypen. Heißt: Je nachdem zu welcher Art Lerntyp Sie gehören, entscheidet sich Ihr bevorzugter Zugang zu Wissen. Den eigenen Lerntyp zu kennen ist daher ein entscheidendes Erfolgskriterium für alle, die Abschlussprüfungen bestehen oder etwas Neues studieren wollen.
Überdies sollten Sie ausprobieren, welche Merk- und Lerntechniken (sogenannte Mnemotechniken) bei Ihnen am besten funktionieren. Hier eine Auswahl der meistgenutzten Lernmethoden und -techniken:
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Verständnis
Grundlegend für die Prüfungsvorbereitung: Legen Sie bei Texten und neuen Inhalten den Fokus darauf, die Zusammenhänge und Aussagen zu verstehen.
Ignorieren Sie zunächst alle Details und Zahlen und konzentrieren Sie sich wirklich nur auf Prinzipien und Strukturen. Schlagen die Unverständliches nach. Details sind danach das i-Tüpfelchen, das Ihr Verständnis abrundet.
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Loci- oder Routenmethode
Wenn Sie sich möglichst viel merken möchten, ist bei dieser Technik eine große Wohnung von Vorteil. Denn hierzu unternehmen Sie einen Rundgang durch Ihre vier Wände. Wählen Sie für den Anfang zehn markante Punkte aus, die Sie immer wieder in derselben Reihenfolge ablaufen. Dies können Ihr Fernseher ebenso wie Ihr Bett oder Ihr Lieblingsbild sein.
Assoziieren Sie im nächsten Schritt die Begriffe oder Zahlen, die sie sich einprägen wollen, mit den Punkten aus Ihrer Wohnung, indem Sie sich wieder ausgefallene Bilder einfallen lassen. Gehen Sie dabei Schritt für Schritt vor. Wenn Sie sich später an die Daten erinnern möchten, müssen Sie nur noch vor Ihrem geistigen Auge die Route durch Ihre Wohnung abschreiten. Das funktioniert nicht nur mit der eigenen Wohnung, sondern beispielsweise auch mit dem Weg zur Arbeit.
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Ersatzwortmethode
Diese Technik ist vor allem beim Lernen von Fremdwörtern oder Vokabeln eine Hilfe, aber auch Namen lassen sich auf diese Weise memorieren. Dabei werden die neuen Wörter, die man sich merken möchte, mit einem bereits vertrauten Begriff verknüpft, der einen ähnlichen Klang besitzt. Fragen Sie sich dazu etwa, woran Sie das Wort erinnert.
Nehmen Sie zum Beispiel das englische Wort „mice“, zu deutsch: „Mäuse“. Wenn man es ausspricht, klingt es beinahe wie das deutsche Wort „Mais“. Nun denken Sie sich ein lebendiges Bild mit Mäusen und Mais aus. Stellen Sie sich vor, wie eine kleine Gruppe grauer Mäuse einen riesigen Maiskolben anknabbert. Effekt: Das nächste Mal, wenn Sie sich fragen, wie Mäuse auf Englisch heißen, fällt Ihnen das Bild ein – und damit auch der englische Begriff. Je ähnlicher der Ersatzbegriff in Ihrer Muttersprache klingt, desto stärker der Effekt.
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Alphabet-Methode
Bei der Alphabet-Methode dienen die Buchstaben des Alphabets als Ordnungsmerkmale. Sie liefern Assoziationen für Begriffe oder Ideen, die Sie sich einprägen wollen. Dafür schreiben Sie die Buchstaben des Alphabets in vertikaler Richtung auf ein Blatt Papier.
Danach ordnen Sie jedem Buchstaben ein Bild zu, für den Buchstaben B also beispielsweise ein Buch. Wenn Sie sich nun beispielsweise an den Begriff der Relativitätstheorie erinnern müssen, könnten Sie sich Albert Einstein vorstellen, der in einem Buch liest. Solche Bilder prägen sich leicht ein.
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Wiederholungen
Der Klassiker der Prüfungsvorbereitung: Wiederholen Sie die zu lernenden Inhalte so oft, bis Sie diese sicher wiedergeben können. Die Kritik an dieser Methode ist naheliegend:
Stumpfe Wiederholung kann bei reinem Faktenwissen zwar funktionieren, ist jedoch zeitaufwendig und nicht sehr effektiv. In Kombination mit beziehungsweise als Ergänzung anderer Lernmethoden kann Wiederholung jedoch sinnvoll sein.
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SQR3
Dieser etwas aufwendige, jedoch effektive Weg stammt vom amerikanische Pädagoge Francis Robinson. SQR3 eignet sich, um komplexe wissenschaftliche Texte zu bearbeiten. Zu Beginn lesen Sie nur das Inhaltsverzeichnis und die Überschriften (Survey). Anschließend stellen Sie Hypothesen auf, worüber der Text handeln könnte und notieren alle Fragen, auf die Sie nach dem Lesen eine Antwort haben wollen (Question).
Die dritte Phase besteht aus dem Lesen des Textes, dabei sollten Sie gründlich vorgehen und mit Markierungen und Kommentaren arbeiten (Read). Anschließend fassen Sie den Text Abschnitt für Abschnitt zusammen (Recite). Zum Schluss geben Sie den Text inhaltlich wieder (Review).
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Lerngeschichte
Hier gibt es gleich zwei Methoden: Die erste wirkt etwas schwächer, ist dafür aber eine richtige Geschichte. Ihr Bekannter erzählt Ihnen etwa, wie schwer es war, die für ihn bedeutsamen Ziffernfolge 290968 zu bekommen, weil das sein Geburtsdatum ist. Die zweite Variante ist eine klassische Memotechnik:
Dazu teilen Sie die Ziffernfolge in Abschnitte ein, zu denen Sie sich Ihnen sehr präsente Begriffe merken. Die Nummer 3210072412 könnten Sie sich etwa so merken: „3-2-1 Meins“ ist der Ebay-Slogan, 007 der Code von James Bond, 2412 das Weihnachtsdatum. Statt 3210072412 merken Sie sich also: „Ebay, Bond, X-Mas“. Oder eine abstruse Geschichte dazu: „Bei Ebay kauft James Bond die Geschenke für Weihnachten.“ Je absurder die Geschichte, desto besser der Memory-Effekt.
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Zahlen-Symbol-System
Diese Technik eignet sich besonders gut, um sich Zahlenfolgen zu merken. Doch sie ist aufwendiger als die anderen, denn zu Beginn ordnen Sie jeder Zahl von 0 bis 9 ein bestimmtes Symbol zu. Gerne nehmen einige für die 2 einen Schwan, einen Barhocker für die 3 oder eine Sanduhr für die 8, und so weiter. Wichtig ist, dass Sie sich das Bild vor Ihrem geistigen Auge vorstellen und einprägen.
Falls Sie bei einer bestimmten Zahl-Symbol-Kombination Probleme haben, suchen Sie sich besser ein anderes Symbol aus, das Sie leichter mit der jeweiligen Zahl assoziieren können. Wenn Sie also die Zahl 239.628.467 speichern wollen, denken Sie zunächst an die von Ihnen ausgewählten Symbole für die einzelnen Ziffern. Lassen Sie jetzt Ihrer Fantasie freien Lauf und denken Sie sich eine schräge Geschichte mit den Symbolen aus. Je verrückter, desto einprägsamer. Ihre Geschichte könnte mit einem Schwan (2) anfangen, der auf einem Barhocker (3) sitzt. Und so weiter.
Ernährungstipps: Wahres Hirndoping für Klausuren
Natürlich geht es hierbei nicht um irgendwelche Drogen. Die meisten nutzen ohnehin legale Aufputschmittel wie Kaffee, Traubenzucker oder Energy Drinks. Auf diese künstlichen Energielieferanten sollten Sie allerdings verzichten. Sie sorgen lediglich für einen kurzfristigen Energieschub. Was wirklich hilft, ist ebenfalls völlig legales Hirndoping – jedoch natürlich und mit Langzeitwirkung:
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Wasser trinken
Trinken Sie regelmäßig und mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser am Tag. Erst recht am Klausurtag. Flüssigkeitsmangel macht müde und verursacht Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen. Alternativ zu Wasser geht auch ungesüßter Tee. Klassische Softdrinks (Limonaden oder Light-Getränke) sind ungeeignet.
Sie lassen den Blutzuckerspiegel erst ansteigen, dann rapide abfallen. Die Folge ist ein Leistungstief. TIPP: Stellen Sie sich zur Prüfungsvorbereitung und in der Klausur eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch und trinken Sie regelmäßig daraus. So haben Sie Ihren Flüssigkeitshaushalt direkt im Blick.
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Nervennahrung nutzen
Als optimale Zwischenmahlzeit für einen zusätzlichen Energiekick eignen sich Nüsse oder andere eiweißhaltige Produkte, wie beispielsweise Buttermilch. Die kleinsten Bestandteile der Eiweiße, die Aminosäuren, sind bereits Botenstoffe oder werden zu diesen umgewandelt.
Die Botenstoffe sorgen dafür, dass Informationen zügig von einer Zelle zur nächsten gelangen. Das macht Sie leistungsfähiger. Ein weiterer guter Snack ist die Banane. Bananen enthalten Magnesium und das stärkt die Nerven. Überdies enthält sie Stoffe, die die Produktion von Glückshormonen anregen.
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Vollkornprodukte frühstücken
Komplexe und langkettige Kohlenhydrate liefern Ihrem Gehirn viel Energie. Diese braucht es für die anstrengende Klausur. Der Vorteil an langkettigen Kohlenhydraten ist, dass diese über einen längeren Zeitraum abgebaut werden und so kontinuierlich für Energie sorgen.
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Leichtes essen
Sollte Ihre Klausur nicht direkt morgens stattfinden, sondern später am Tag, haben Sie noch genügend Zeit für ein Mittagessen. Achten Sie aber darauf, dass dieses leicht ausfällt und Sie keine schweren und fetthaltigen Produkte zu sich nehmen.
Nach fettigem Essen verfallen Sie in das sogenannte Schnitzelkoma und Ihr Körper steckt alle Energie in die Verdauung, statt in Ihre Denkleistung. Keine kluge Prüfungsvorbereitung!
Prüfungsvorbereitung: Checkliste für den Klausurtag
Es kommt der Zeitpunkt, an dem endet auch die beste Prüfungsvorbereitung: der Klausurtag. Es ist soweit: Nun bewahrheitet sich, wie erfolgreich Ihre Vorbereitung und all die Mühen waren. Doch selbst jetzt (und am Vorabend der Prüfung) können Sie noch einiges tun, um Ihre Erfolgschancen zu verbessern und entspannter in die Prüfung zu starten. Das sind unsere Prüfungstipps:
1. Hilfsmittel bereitstellen
Überprüfen Sie am Vorabend der Klausur, ob Ihre Stifte funktionieren und packen Sie alle erforderlichen Hilfsmittel und Utensilien in eine Tasche: Taschenrechner, Gesetzbücher, etc. Denken Sie auch an Getränke und einen Klausursnack, falls Sie mal eine Energieschub brauchen.
2. Organisatorisches klären
Informieren Sie sich, wo genau die Klausur stattfindet, in welchem Raum, genaue Uhrzeit. Überlegen Sie sich auch, wie Sie am besten dorthin kommen. Suchen Sie sich rechtzeitig passende Bahn- und Busverbindungen raus, ebenso Alternativverbindungen, falls es einen Stau oder Ausfälle gibt.
3. Zeitpuffer einplanen
Planen Sie für den Morgen und die Anreise genug Zeitpuffer ein und stellen Sie den Wecker entsprechend. Dann haben Sie sogar noch Ruhe und Zeit für ein gutes Frühstück. Nichts ist stressiger, als kurz vor knapp in den Klausurraum zu hetzen. Wenn Sie jedoch ein paar Minuten eher da sind, bleibt Ihnen noch genügend Zeit runterzukommen und sich zu entspannen.
4. Rituale pflegen
Beginnen Sie Ihren Morgen immer auf die gleiche Art und Weise? Dann halten Sie auch am Klausurtag daran fest. Rituale geben Sicherheit und beruhigen Sie in Stresssituationen.
5. Panikmacher meiden
Es gibt Menschen, die schaffen es, mit ihrem Verhalten jeden aus dem Konzept zu bringen: Panikmacher oder Drama-Queens. Zum Beispiel Kommilitonen und Mitprüflinge, die ihre Lernunterlagen zur Klausur mitbringen und fragen: „Hast Du das auch gelernt – vor allem diese unbekannte Formel?!“ Schon bekommen Sie Zweifel und werden nervös. Tödlich! Halten Sie sich unbedingt fern von Menschen, die Sie nur mit ihrer Nervosität anstecken und konzentrieren Sie sich allein auf sich selbst und Ihre gute Prüfungsvorbereitung.
6. Entspannungsübungen absolvieren
Kurz bevor es mit der Klausur oder Prüfung losgeht, sollten Sie sich noch einmal richtig entspannen und durchatmen. Richtiges Atmen kann Anspannung sofort lösen. Schließen Sie dazu kurz die Augen und denken Sie an etwas Positives. Manchen Menschen hilft es auch, eine Grimasse zu schneiden. Das entspannt die Gesichtsmuskulatur und hebt die Laune.
4-6-8-Methode: Klausurstress wegatmen
Die sogenannte 4-6-8-Methode oder Stern-Atmen-Technik kann binnen weniger Minuten den Stress und einen Blackout lösen. Legen Sie dazu Ihre Hand auf den Bauch und versuchen Sie nur durch die Nase dorthin zu atmen – möglichst, ohne dass sich der Brustkorb hebt. Dann atmen Sie langsam und tief ein und zählen dabei gedanklich bis vier, dann halten die Luft an und zählen dabei bis sechs. Schließlich langsam wieder durch den Mund ausatmen und bis acht zählen. Das Ganze wiederholen Sie mindestens fünf Mal. Wirkt Wunder!
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