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Rituale: Wie mächtig sie unseren Alltag prägen

Manche Rituale sind groß und werden regelrecht zelebriert. Etwa Ostern und Weihnachten im Christentum. Häufiger sind es jedoch die kleinen Dinge, die fast unbemerkt bleiben und doch ein wichtiger Teil des Alltags sind. Sie entwickeln sich meist über viele Monate oder sogar Jahre und sind irgendwann aus dem eigenen Leben einfach nicht mehr wegzudenken. Ganz gleich ob spirituelle oder andere beliebte Rituale: Nicht nur für Kinder erfüllen sie eine wichtige Funktion. Welche das ist und wie Sie sinnvolle Gewohnheiten in Ihren Alltag integrieren…



Rituale: Wie mächtig sie unseren Alltag prägen

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Definition: Was ist ein Ritual?

Der Begriff Ritual stammt von Ritus und verweist in der Religion auf rituelle Handlungen. Das sind festgelegte Gesten, Zeremonien und Gebräuche, die nach vorgegebenen Regeln ablaufen. Sie haben dann oft einen feierlichen, religiösen Hintergrund. Ebenso gut gibt es aber auch kulturell bedingte und alltäglich Handlungsabläufe. Wir sprechen dann synonym von Sitten, Traditionen und Gewohnheiten.

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Was sind Rituale im Alltag?

Jeder Mensch hat seine persönlichen und oftmals sehr individuell gestalteten Rituale im Alltag. Liebgewonnene Bräuche und Gewohnheiten. Glauben Sie nicht? Dann beobachten Sie Ihren Tagesablauf einmal ganz genau und achten Sie dabei auf Rituale, die Sie entweder täglich oder in längeren zeitlichen Abständen wiederholen. Einige Beispiele:

Morgenrituale

Das beginnt oft schon direkt nach dem Aufstehen oder mit dem Klingeln des Weckers. Die Snooze-Taste wird jeden Morgen vor dem Aufstehen zweimal gedrückt. Anschließend geht es wie automatisch in die Küche, Kaffeemaschine anmachen. Danach schauen Sie, ob der Partner schon unter der Dusche steht und dann die Kinder wecken. Selbst schnell unter die Dusche, anziehen und fertig machen, Frühstück mit einem Marmeladenbrot und einem Joghurt, während Sie im Radio die Nachrichten zu hören.

Wochenrituale

Vielleicht treffen Sie sich auch jeden Freitag mit Ihren Freunden auf ein Bier in der immer gleichen Kneipe, wo die Abende sich sehr ähnlich sind. Jeder spendiert der Reihe nach eine Runde, auf dem Tisch stehen Erdnüsse und im Fernsehen läuft irgendeine Sportveranstaltung, die Sie nur halbherzig beachten. Sie denken über Abläufe wie diese gar nicht mehr nach, sie sind Normalität. Genau das sind typische Rituale. Es sind feste Handlungsabläufe oder Ereignisse, die zu festgelegten Zeiten stattfinden und einem immer gleichen und wiederkehrenden Ablauf folgen.

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Rituale machen: Diese sollten Sie in Ihrem Leben haben

Nicht zuletzt können Rituale bereichernd sein: Festliche Zeremonien erinnern uns an die Bedeutung besonderer Ereignisse. Bestimmte Alltagsrituale füllen unseren Alltag mit wertvollen Handlungen, die zu unserem Wohlbefinden beitragen. Welche das sein können:

Ein Ritual für den Morgen

Der Morgen ist in vielen Haushalten eine besonders stressige Phase des Tages. Wenig Zeit, viel zu erledigen, die Müdigkeit steckt noch in den Knochen und die Motivation ist an einem Tiefpunkt. Am liebsten noch einmal zurück in die Federn und ein paar Minuten die Augen schließen. Mit einem persönlichen Morgenritual fallen Sie nicht wie eine Scheibe Toast aus dem Bett, sondern nutzen die frühen Stunden gut gelaunt.

Sie können morgens ein wenig Sport treiben, ein Familienfrühstück einplanen, eine Runde mit dem Hund rausgehen und die frische Luft genießen, nach dem Aufwachen meditieren oder Ihr Ritual ganz persönlich gestalten. Es wird Ihnen helfen, den anstrengenden Morgen nicht nur zu überstehen, sondern für sich zu nutzen.

Ein Ritual vor dem Schlafen

Was morgens funktioniert, gilt auch für den Abend. Vielen Menschen fällt es schwer, am Abend wirklich abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und erholsamen Schlaf zu finden. Stattdessen wälzen sie sich im Bett herum, plagen sich mit den unterschiedlichsten Gedanken und Sorgen und liegen die halbe Nacht wach. Ein Schlafritual kann dabei helfen, Probleme mit der Nachtruhe (PDF) zu überwinden.

Machen Sie es zum abendlichen Ritual, vor dem Schlafen noch ein wenig zu lesen, um sich wirklich zu beruhigen und besser einzuschlafen. Auch kann es helfen, Fernseher und helle Lichtquellen einige Zeit, bevor Sie ins Bett gehen, auszuschalten. Wie wichtig ein Ritual am Abend ist, zeigt sich oft auch bei Kindern, die vor dem Schlafen einen festen Ablauf brauchen – ein Effekt, der auch im Erwachsenenalter noch besteht.

Ein Ritual für Ihre Pausen

Auch im Joballtag sollten Sie Rituale pflegen und sich durch die zum Teil stressige berufliche Situation nicht davon abhalten lassen. Trinken Sie als erstes einen Kaffee, wenn Sie ins Büro kommen und tauschen Sie sich dabei mit den Kollegen aus. Mit einem solchen Ritual stellen Sie sich auf die anstehende Arbeitszeit ein und können mit größerer Energie und Konzentration durchstarten.

Wichtig ist auch ein Ritual für Ihre Pausen am Arbeitsplatz. Bleiben Sie nicht am Schreibtisch sitzen oder essen Sie nur etwas zwischendurch, während Sie noch ein paar E-Mails beantworten. In Ihren Pausen sollen Sie neue Kraft tanken und den Kopf frei bekommen. Gehen Sie mit ein paar Kollegen zum Essen oder machen Sie einen Spaziergang.

Ein Ritual mit Ihren Freunden

Die Arbeit nimmt fast den gesamten Tag ein, anschließend gibt es noch eine Menge Dinge im Haushalt zu tun und auch andere Baustellen brauchen Aufmerksamkeit. Noch bevor Sie es wirklich bemerken ist es zwei Monate her, dass Sie sich mit Ihren Freunden getroffen haben. Immer kommt irgendetwas dazwischen und die Treffen müssen wieder verschoben werden.

Rituale können helfen, regelmäßige Treffen einzuführen und nicht das Gefühl zu haben, von der Außenwelt abgeschottet zu sein. Führen Sie einen Termin alle zwei Wochen ein, der für alle gut passt und vereinbaren Sie gleich einen Ort, an dem die Zusammenkunft stattfinden soll.

Ein Ritual mit Ihrer Familie

Rituale innerhalb der Familie schaffen eine Struktur. Die führt zusammen und ermöglicht gemeinsame Zeit auch dann, wenn diverse Termine scheinbar im Weg stehen und jeder etwas anderes zu tun hat. Das gemeinsame Frühstück oder Abendessen kann ein solches Ritual sein, an dem die ganze Familie teilnimmt. Auch Fernsehabende einmal in der Woche können als Brauch dienen, bei denen abwechselnd Filme ausgesucht werden oder eine gemeinsame Serie geschaut wird.

Daneben sind größere Rituale in der Familie wichtig. Dazu können beispielsweise das gemeinsame Feiern von Weihnachten mit dem dazugehörigen Gang in die Kirche zählen oder auch die Geburtstagsfeier, die jedes Jahr im Garten stattfindet. Zwar sind solche Rituale seltener, aber nicht weniger wichtig und prägend.

Ein Ritual ganz für sich allein

Zu guter Letzt sollten Sie ein Ritual haben, das nur für Sie allein bestimmt ist. Etwas, das Ihnen gut tut, Ihnen Spaß macht, Sie beruhigt, motiviert oder erleichtert und bei der Stressverarbeitung hilft. Dies kann nur individuell sein, deshalb an dieser Stelle nur einige Vorschläge zur Inspiration – wie genau das Ritual aussieht, müssen Sie selbst entscheiden:

Sie können ein entspannendes Bad nehmen, Kerzen anzünden und ein Buch lesen. Für andere ist es ein Ritual, sich beim Sport auszupowern und anschließend in die Sauna zu gehen. Auch lange Spaziergänge in der Natur können ein Ritual sein, ebenso wie Meditation.

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Funktion von Ritualen

Gewohnheiten – das mag für manch einen nach Trott klingen. Aber Rituale haben noch einen anderen Stellenwert. Rituale sind vielmehr Ankerpunkte im Leben, die Stabilität geben und an denen sich viele andere Abläufe ausrichten können:

1. Sie geben Struktur

Besonders wichtig sind Rituale, weil Sie eine Struktur verleihen. Sie können dabei helfen, Tage, Wochen oder ganze Jahre in ein geregeltes System zu unterteilen. So ist etwa der Sommerurlaub für viele Menschen ein sehr wichtiges Ritual, an dem Jahr für Jahr nichts zu rütteln ist. Das kann eine Reise zur immer gleichen Zeit sein. Für manche beinhaltet dieses Ritual sogar den jährlichen Flug an den gleichen Ort, ins gleiche Hotel und sogar ins gleiche Zimmer.

2. Sie vermitteln Sicherheit

Gleichzeitig vermitteln Rituale ein Gefühl der Sicherheit. Es sind Situationen, die wir selbst kontrollieren, die wir im Griff haben und in- und auswendig kennen. Keine Neuheiten, kein Stress, keine Veränderung, keine Herausforderung, auf die wir reagieren oder an die wir uns anpassen müssen. Altbekanntes kann ein Punkt sein, an dem wir uns gerne ausrichten und uns erden können. Rituale sind Fixpunkte im eigenen Universum, die auch in schwierigen Zeiten noch bestehen, wenn Unsicherheit Sorgen bereitet. Sie machen das Leben vorhersehbarer, kontrollierbar und damit einfacher.

3. Sie reduzieren Komplexität

Deutlichstes Merkmal von Ritualen ist Wiederholung, oft eingebettet in einen Symbolgehalt. Das lässt sich beispielsweise im Ablauf von Messen erkennen, wenn je nach Zeit im Kirchenjahr bestimmte Lieder und Gebete an der Reihe sind. Solche Wiederholungen erleichtern Abläufe – jeder weiß, was wann zu tun ist. Gleiches gilt aber auch zum Beispiel für Brandschutzübungen im Betrieb, die idealerweise regelmäßig durchgeführt werden. So weiß jeder, was wann zu tun ist ohne erst komplizierte – und zeitaufwendige – Entscheidungen fällen zu müssen.

4. Sie etablieren Regeln

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – so könnte beispielsweise eine Regel lauten. Diese leitete sich aus ritualisierten Handlungen ab: Erst das Meeting, dann die Pause und nicht umgekehrt. Schon Kinder lernen solche Regeln, etwa indem sie erst die Zähne putzen müssen und danach sich eine Gute-Nacht-Geschichte aussuchen dürfen. Mit solchen Regeln setzt man Grenzen. Es gibt eine Zeit für alles, aber ebenso muss es ein Ende für alles geben.

5. Sie bieten Orientierung

Rituale helfen Menschen, sich zurechtzufinden. Bietet beispielsweise jemand jeden Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr Sprechzeiten für Anfragen, können sich Ratsuchende auf dieses Zeitfenster einrichten. Das schafft wiederum Zuverlässigkeit. Gleichzeitig können sich Routinen entwickeln: Bevor die Sprechzeit beginnt, arbeitet die Person beispielsweise sämtliche Mails ab. Oder Meetings finden grundsätzlich an anderen Wochentagen als Dienstag und Donnerstag statt, weil sich dann der Vormittag bei wachem Geist besser nutzen lässt.

Rituale Beispiel

Wie sehr wir diese Gebräuche und Gewohnheiten verinnerlicht haben, fällt erst auf, wenn ein Ritual ausfällt oder gerade nicht umsetzbar ist. Plötzlich ist alles irgendwie anders, es fühlt sich nicht richtig an. Je nachdem, wie sehr ein Ritual den Alltag prägt, kann das Fehlen diverse Probleme bedeuten.

Bestes Beispiel ist das Händeschütteln zur Begrüßung. In der Corona-Pandemie fällt es aufgrund hygienischer Erwägungen meist aus. Es handelt sich um eine ritualisierte Geste im Alltag, für die viele einen Ersatz suchten – etwa den „Ebola beziehungsweise Elbow Bump“, bei dem sich zwei Menschen kurz mit dem Ellenbogen anstoßen.

Rituale im Christentum

Die ersten Assoziationen mit Ritualen sind meist religiöser Natur. Kein Wunder, denn viele wachsen in eine bestimmte Kultur hinein, die je nachdem mal mehr mal weniger mit Religion verwoben ist. So denken bei Ritualen viele etwa an Gottesdienste, die ja auch nach einem bestimmten Schema ablaufen. Selbst wer kein gläubiger Kirchgänger ist, ordnet sich gerne christlichen Bräuchen unter, etwa bei der (eigenen) Hochzeit oder der Weihnachtsfeier.

Ursprünglich dienen die feierlichen Zeremonien dazu, mit Gott in Verbindung zu treten. Von ihm göttlichen Rat zu erlangen und um Kraft für tägliche Herausforderungen zu bitten. Aber auch ohne den direkten Glauben an Gott haben viele religiöse Rituale ihre Funktion erhalten: Sie schweißen die Gemeinde beziehungsweise Gemeinschaft der Menschen zusammen, geben Halt in Krisensituationen wie zum Beispiel Begräbnissen.

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[Bildnachweis: Roman Samborskyi by Shutterstock.com]

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