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Blickkontakt Psychologie: Bedeutung + optimale Dauer

Augen sagen mehr als 1000 Worte. Sie sind die Fenster zur Seele, sagen Psychologie und Hirnforschung. Sobald sich zwei Menschen begegnen, blicken Sie sich in die Augen – aus gutem Grund: Dabei passiert mehr als ein simpler Blickkontakt. Die nonverbalen Blickwechsel signalisieren Akzeptanz, Interesse und Sympathie. Wir erkennen daran, ob wir unserem Gegenüber vertrauen oder glauben können. Ob beim Flirten, im Job oder Vorstellungsgespräch: Die Bedeutung des Blickkontakts und dessen optimale Dauer…



Blickkontakt Psychologie: Bedeutung + optimale Dauer

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Was ist ein Blickkontakt?

Als Blickkontakt wird der wechselseitigen Blick in die Augen zwischen zwei Menschen bezeichnet. Dieser erste Augenkontakt ist ein zentrales Element der ersten Kontaktaufnahme und nonverbalen Kommunikation. Je nachdem, wie lange er dauert, ob uns unser Gegenüber abwechselnd in die Augen schaut oder anstarrt, erzeugt dies einen positiven oder negativen ersten Eindruck. Umgekehrt: Jemandem in die Augen zu sehen, zeigt Selbstbewusstsein, persönliches Interesse und Aufgeschlossenheit. Man erscheint seinem Gegenüber automatisch sympathischer.

Blickkontakte sind Ausdruck der Körpersprache, genauer: Teil der Mimik. Forscher um Alan Johnston vom University College London haben sich überdies mit der optimalen Dauer des Augenblicks beschäftigt. Ergebnis: Länger als 3,3 Sekunden am Stück sollte man seinem Gegenüber nicht in die Augen sehen. Ein längerer Blickkontakt wird tendenziell als bedrohlich eingestuft und verspielt Sympathiepunkte.

Blickkontakt Dauer Wirkung Psychologie Tipps

Bestätigt wird das von Studien um Nicola Binetti von der Queen Mary Universität London. Allerdings handelt es sich bei der optimalen Dauer um Erstkontakte. Gute Freunde und Verliebte sehen sich durchaus länger, intimer und intensiver in die Augen. Das dynamische Sehereignis steigert sogar noch die positiven Gefühle.

Kulturelle Unterschiede

Die Neigung, den Blickkontakt zu suchen, ist uns – laut dem Münchener Psychiater Leonhard Schilbach – angeboren. Während hierzulande der direkte Blickkontakt im Gespräch gesucht und geschätzt wird, kann dies im Ausland und in anderen Kulturkreisen schon ganz anders aussehen. In Japan und China gilt längerer Blickkontakt als Zeichen für mangelnden Respekt. Hier sollten Sie Ihren Blick eher schweifen lassen. Im islamischen Raum dagegen blicken sich nur Personen desselben Geschlechts intensiv in die Augen. Gegenüber einer fremden Frau sollten Männer das tunlichst lassen. Generell gilt: Ein zu langer und forscher Blickkontakt wird von den meisten Männern irgendwann als aggressive Dominanzgeste und Herausforderung empfunden.

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Was sagt der Blickkontakt aus?

Im Gespräch schauen wir automatisch in die Augen unseres Gegenübers, denn diese geben Aufschluss darüber, was in ihm vorgeht oder ob wir unser Gegenüber für vertrauens- und glaubwürdig halten. Anhaltender und wiederholter Blickkontakt gilt etwa als Vertrauensbeweis.

„Ich schau dir in die Augen, Kleines“, sagt Humphrey Bogart zu Ingrid Bergman im Film „Casablanca“. Tatsächlich orientieren wir uns beim ersten Kontakt zuerst am Gesicht und an den Augen unseres Gegenübers. Karel Kleisner von der Karls Universität in Prag fand zum Beispiel heraus, dass Männer mit braunen Augen der Mehrheit vertrauenswürdiger erscheinen, als Männer mit blauen Augen. Blicke können ebenso Interesse zeigen wie sexuelle Erregung, Angst oder Ablehnung signalisieren. Ein intensiver Augenkontakt vermittelt Sympathie und Nähe. Wird dieser abgebrochen, deutet das den Wunsch nach mehr Distanz an…

Was bedeuten tiefe Blicke in die Augen?

Intensive Blicke wecken bei uns unterschiedliche Gefühle. Aus dem Augenspiel und Blickkontakt lässt sich daher viel lesen und interpretieren. Hier ein paar Beispiele aus der Psychologie:

  • Blinzeln
    Wer redet, blinzelt häufiger als beim Schweigen. Ist das umgekehrt, können Sie davon ausgehen, dass sich Ihr Zuhörer langweilt.
  • Augenklimpern
    Häufiges Augenklimpern, wie es Frauen gerne anwenden, wenn sie einem Mann Interesse signalisieren (sprichwörlich: „schöne Augen machen“), ist in Wahrheit eine Unterwürfigkeitsgeste. Deshalb wirkt sie allerdings beim Flirten auch so gut auf Männer.
  • Suchen
    Wenn jemand immer wieder den Blickkontakt sucht, ist das Zeichen für Hingezogenheit. Die Person möchte mehr Aufmerksamkeit und Zuneigung gewinnen und zugleich Interesse wecken. Verstärkt wird dies durch eine einladende und geöffnete Körpersprache.
  • Verlieben
    Ein langer, intensiver Blickkontakt, verbunden mit geweiteten Pupillen und feuchten Augenpaaren ist ein starkes Indiz dafür, dass sich unser Gegenüber in uns verliebt hat. Wer sich dazu häufiger ins Gesicht fasst, an den Haaren spielt, die Kleidung glattstreicht oder die Lippen befeuchtet, flirtet nicht mehr nur – er oder sie will gefallen.
  • Starren
    Der starre, intensive Blick wird als Zeichen von Stärke und Charisma gewertet. Der Schauspieler Michael Caine übte jahrelang um seine theatralische Wirkung zu steigern, indem er bei Naheinstellungen kaum noch blinzelte.
  • Fixieren
    Wer sein Gegenüber visuell fixiert, schüchtert ein – und will das meist auch. Der prüfende Blick verunsichert. Entsprechend spielen viele Geschäftsleute beim Erstkontakt eine Art Augenmikado: Wer zuerst wegsieht, hat verloren. Danach ist klar, wer die schwächeren Nerven hat.

Zu langer Blickkontakt macht renitent

Zwar gilt es hierzulande als höflich, seinem Gesprächspartner direkt in die Augen zu sehen – beim Sprechen wie beim Zuhören. Forscher der Uni Freiburg fanden jedoch heraus, dass ein allzu intensiver Blickkontakt eher psychologischen Widerstand auslöst. Er kann geradezu renitent machen. Die Probanden widersprachen danach auffällig oft und lehnten die andere Meinung trotzig ab. Der Augenkontakt wurde als Manipulationsversuch aufgefasst – Effekt: eine kategorische Abwehrhaltung.


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Wie wichtig ist der Blickkontakt?

Offizielle Gespräche oder erste Begegnungen beginnen immer mit einem ersten, kurzen Blickkontakt. Idealerweise auf sprichwörtlicher Augenhöhe, ohne dass eine(r) von beiden herab oder aufblicken muss. Dieses nonverbale Signal dient dazu, Vertrauen aufzubauen und dem Gegenüber zu zeigen: „Ich bin keine Gefahr, ich habe nichts zu verbergen.“ Wer seinem Gesprächspartner dagegen nicht in die Augen schaut, macht sich verdächtig – oder verliert an Überzeugungskraft. Gleichzeitig koordinieren die Blicke den Gesprächsfluss: Wir klären, wer wann spricht, ob uns jemand noch noch zuhört oder zustimmt.

Ob im Job, Kongress, auf Jobmessen oder im Vorstellungsgespräch: Der erste Blickkontakt prägt entscheidend, wie wir unsere Mitmenschen wahrnehmen und einordnen. Entsprechend können solche ersten Blicke Offenheit und Kontaktfreude ausstrahlen, fragend oder zweifelnd wirken sowie ablehnen oder andere treffen und verletzen. Im Volksmund heißt es nicht zufällig, dass solche vernichtenden Blicke „töten“ können.

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Tipps für den perfekten Blickkontakt

  • Schauen Sie Ihrem Gegenüber beim ersten Kontakt abwechselnd in beide Augen („Tanz zwischen den Augen“).
  • Nicht länger als rund 3 Sekunden.
  • Lächeln Sie unbedingt dazu – das signalisiert Offenheit und Sympathie.
  • Erwidert Ihr Gegenüber den Blick und stellt sich vor, heben Sie kurz die Augenbrauen. Das ist ein Zeichen für Interesse und Freude.
  • Wechseln Sie nicht zu hektisch zwischen beiden Augen Ihres Gegenübers – wirkt unsicher bis ängstlich.
  • Bei mehreren Zuhörern: Blicken Sie abwechselnd alle einmal an und suchen Sie immer wieder den Augenkontakt zum Publikum. Das baut eine Verbindung auf.

Achtung: Weicht Ihr Gegenüber dem Blickkontakt aus, könnte das ein Zeichen für Desinteresse oder gefühlte Aufdringlichkeit sein. In dem Fall schauen Sie besser auf den Mund Ihres Gegenübers, um die Situation zu entschärfen. Ein stetig gesenkter und umherfliegender der Blick sowie betontes Wegschauen sind dagegen starke Indizien für Abneigung, Genervtheit oder Langeweile. Der „schiefe Blick“ wiederum steht für eine abschätzende Skepsis.

Warum fällt manchen Augenkontakt schwer?

Es gibt viele Menschen, denen (anhaltender) Augenkontakt schwerfällt. Schüchternheit, Unsicherheit und Nervosität sind die häufigsten Gründe dafür. Manchmal symbolisiert der abschweifende Blick aber auch schlicht Langeweile. Laut neusten Studien kann es noch einen anderen Grund dafür geben: Das Gehirn ist schlicht damit überfordert, im Gespräch den Blickkontakt zu halten.

TIPP: Wer Probleme damit hat, anderen während des Gesprächs in die Augen zu schauen, blickt stattdessen auf den Nasenrücken beziehungsweise zwischen beide Augen. Den Unterschied merkt kaum ein Mensch – es erleichtert aber, die anfängliche Schüchternheit zu überwinden.

6 Dinge, die unsere Pupillen verraten

Augen sind Verräter. Wer genau hinsieht, kann aus ihnen viel lesen. So gut wie immer geht es darum, ob sich die Pupillen weiten und die Augenlider heben oder nicht. Das Vergrößern des Augenfeldes wird als „Brow-Flash-Response“ bezeichnet und ist eine globale Sympathiegeste, die der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibelsfeldt nachweisen konnte. Große Augen strahlen Ruhe aus, verbreiten eine angenehme Atmosphäre – nicht nur unter Freunden oder beim Flirten.

Gezielt eingesetzt, kann man so die Aufmerksamkeit für sich erhöhen und kommt bei Zuhörern besser an. Groucho Marx klebte sich sogar extra buschige Augenbrauen an, damit seine Augen größer wirkten – komischer war das ebenfalls. Hier weitere Erkenntnisse aus Forschung und Psychologie, was unsere Pupillen verraten:

  1. Ich finde dich attraktiv

    Ein langer Blick in die Augen ist Liebesbeweis und -elixier. Von attraktiven Menschen wirkt er sogar belohnend. Schon 1971 fand Niles Bernick heraus, dass sich unsere Pupillen weiten, wenn uns das Gesagte interessiert, wenn wir uns zu Menschen hingezogen fühlen oder flirten. Leider passiert dies nicht nur bei sexueller Erregung, sondern auch bei Angst, was die Unterscheidung schwierig macht.

  2. Ich finde dich abstoßend

    Finden wir einen anderen Menschen unangenehm bis abstoßend, ziehen sich die Pupillen zusammen. Das konnte Eckhard Hess 1972 („Pupillometric“) mithilfe von Experimenten belegen.

  3. Ich muss stark nachdenken

    Von Eckhard Hess und James Polt stammt ebenfalls die Erkenntnis, dass sich Pupillen stark weiten, je härter unser Hirn arbeitet. Sobald das Gehirn aber überlastet ist (etwa bei einem Blackout) schaltet es nicht nur ab, sondern die Pupillen verengen sich auch schlagartig wieder. Das fand Gary Poock 1973 heraus.

  4. Mein Gehirn ist beschädigt

    Notfallärzte untersuchen nach einem Unfall nicht zufällig zuerst die Augenreflexe. Bei normaler Hirnfunktion sind beide Pupillen gleich groß, rund und reagieren prompt auf Licht. Ist unser Gehirn in Mitleidenschaft gezogen worden, trifft mindestens einer dieser Parameter (gleich groß, rund, reaktiv) nicht mehr zu.

  5. Ich habe Schmerzen

    Auch auf Schmerz reagieren unsere Augen – und zwar ähnlich wie bei emotionalen Schocks: Sie weiten sich. Wie Richard Chapman bei Experimenten mit Elektroschocks herausfand, öffnen sich die Pupillen bei Schmerzen um bis zu 0,2 Millimeter.

  6. Ich habe Drogen genommen

    Kennen Sie von Verkehrskontrollen: Drogen beeinflussen die Größe und Reaktionsgeschwindigkeit der Pupillen. Unter Drogeneinfluss von Kokain, Amphetaminen oder LSD weiten sie sich um bis zu 6 Millimeter; unter Alkoholeinfluss ziehen sie sich zusammen. Polizisten wissen das – und schauen Autofahrern deshalb gerne in die Augen, wenn sie nach den Papieren fragen.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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