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Graphologie: Was die Handschrift über Bewerber verrät

Wer schreibt, verrät sich. Die Handschrift ist Körpersprache. Sie ermöglicht einen Blick in unsere Psyche und Persönlichkeit. Davon sind Graphologen überzeugt. Für sie ist die Handschrift eine Art Charakterzeugnis, so individuell wie ein Fingerabdruck. Entsprechend findet die Graphologie ihren Einsatz in der Bewerbung – bei einem handgeschriebenen Lebenslauf zum Beispiel. Oder bei der Analyse einer Unterschrift. Die Ergebnisse daraus sind allerdings umstritten. Was aber lesen Graphologen überhaupt aus der Handschrift? Welche Schnörkel, Bögen und Haken verraten was genau? Wir klären auf…



Graphologie: Was die Handschrift über Bewerber verrät

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Was kann man an der Handschrift erkennen?

Schriftanalyse gilt vielen als esoterische Kaffeesatzleserei. Als Hokuspokus. Graphologie ist nicht einmal eine anerkannte Wissenschaft, obwohl der aus dem Griechischen stammende Begriff („Lehre von der Bedeutung der Handschrift“) das nahe legt. Die Handschrift als Spiegel der Persönlichkeit? In Deutschland wird die Schriftanalyse kritisch gesehen. Tatsächlich ist Graphologie hierzulande eine untergeordnete Disziplin der Psychologie, angesiedelt in der Persönlichkeitsdiagnostik.

Ein zweifelsfreier Zusammenhang zwischen der Handschrift und der Persönlichkeit eines Menschen konnte allerdings nie bewiesen werden. Bei unseren europäischen Nachbarn sieht das anders aus. In Frankreich und Italien zum Beispiel gelten Hanschrift-Analysen regelmäßig als geschätztes und ergänzendes Instrument bei der Bewerberauswahl.

Verblüffend zutreffend

Natürlich kann man das alles kritisch sehen. Wer sich darauf aber einlässt und bei Anwendern recherchiert oder bei den Handschreibern nachhorcht, erlebt häufig eine Überraschung: Die Gutachten erfahrener Graphologen werden von Auftraggebern wie von Begutachteten verblüfft als als „erstaunlich zutreffend“ eingestuft. Viele sind erstaunt, was die Handschrift über sie verrät. Aber warum ist das so? Schauen wir uns das genauer an…

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Wo kommt die Graphologie zum Einsatz?

Einsatzfelder für graphologische Gutachten gibt es da, wo man mit bislang fremden Menschen über längere Zeit zusammenarbeiten möchte, aber noch wenig über sie weiß und Vertrauen eine wichtige Rolle spielt. Das ist klassisch bei der Bewerbung der Fall. Zumal sich die Kandidaten in den Bewerbungsunterlagen nur von ihrer Schokoladenseite zeigen. Handschriftanalysen sind dann eine Art Versuch, hinter die Fassade zu blicken:

Beispiel Lebenslauf

Wird ein handschriftlicher Lebenslauf oder eine Schriftprobe auf einer DIN A4-Seite verlangt, darf man davon ausgehen, dass die Schriftstücke einem graphologischen Gutachten unterzogen werden. Am Ende geht es immer um die Persönlichkeit des Kandidaten, die sich angeblich über die Handschrift verrät. Im Kern wird untersucht, wie einheitlich, flüssig und rhythmisch die Handschriftprobe ist. Eine gerade Schrift steht beispielsweise für einen kontrollierten Kopfmenschen, eine nach rechts geneigte Schrift für den kontaktfreudigen Impulsiven.

Beispiel Unterschrift

Unsere Unterschrift setzen wir unter Verträge, Dokumente, Bestellungen. Auch Lebenslauf und Anschreiben werden in der Bewerbung unterschrieben. Graphologen gehen davon aus, dass eine Person mit der Unterschrift zeigt, wer sie sein möchte oder wie sie von anderen wahrgenommen werden will. Oft wird die Unterschrift-Analyse mit einer allgemeinen Schriftprobe verglichen und überprüft ob beide harmonieren. Hat eine Person ein kleines Schriftbild, aber eine ausladende, übergroße Unterschrift, wirkt das wenig authentisch. Nicht selten verbirgt sich hier eine Profilneurose.

Nach eigenen Angaben können Graphologen aus der Handschrift ableiten, wie emotional stabil sein Gemüt oder wie ausgeprägt sein Antrieb ist. Also ob eine Person voller Elan oder eher passiv ist. Was sie nicht können, ist Alter, Geschlecht oder politische Einstellung aus der Schrift abzuleiten.

TIPP: Wenn Sie als Bewerber aufgefordert werden, eine Schriftprobe einzureichen, sollten Sie möglichst einen neutralen Text verfassen. Nichts, was Sie emotional beeinflusst. Bewährt hat sich, zum Beispiel einen unverfänglichen Zeitungsartikel abzuschreiben.

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Schriftanalyse: Worauf Graphologen achten

Bei der Graphologie spielt es keine Rolle, ob einer eine Sauklaue hat oder schön schreibt. Entscheidend sind vielmehr die Größenverhältnisse der sogenannten Ober-, Mittel- und Unterlängen innerhalb einzelner Worte sowie ob jemand seine Lettern mit Schnörkeln schmückt. Vor allem auf die folgenden Merkmale der Handschrift achten die Graphologen:

  • Rhythmus
    Ist die Schrift gleichbleibend und im Fluß oder wirkt sie eher abgehakt?
  • Einheitlichkeit
    Neigen einige Buchstaben nach rechts, während andere nach links abrutschen? Oder zeigt die Schrift ein einheitliches Schriftbild?
  • Originalität
    Werden bestimmte Eigenheiten kopiert oder macht die Schrift einen authentischen und unverfälschten Eindruck?
  • Girlanden
    Bei Personen, die die sogenannte Girlande verwenden, erkennt der Betrachter nur schwer einen Unterschied zwischen „u“ und „n“. Graphologen schreiben diesem Schriftbild Eigenschaften wie Kontaktfreude und Offenheit zu.
  • Arkaden
    Mit Arkade meinen Graphologen Wölbungen, die an einen Bogen erinnern und die man daher bei Buchstaben wie „m“, „n“ oder auch „h“ findet. Menschen, die gerne Arkaden nutzen, werden als eher zurückhaltend und introvertiert beschrieben.
  • Faden
    Von der fadenförmigen Schreibweise sind besonders die Buchstaben „n“, „m“ und „u“ betroffen, die dann insgesamt eher an Linien statt an Buchstaben erinnern. Personen, die über eine Handschrift mit diesen Merkmalen verfügen, zeichnen sich durch Anpassungsfähigkeit und Flexibilität aus.
  • Winkel
    Menschen, die gerne in Winkeln schreiben, tendieren zu zackigen Linien statt geschwungenen Bögen. Graphologen sprechen Personen mit dieser Unterschrift Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen zu.
  • Druck
    Wie fest wird der Stift beim Schreiben aufs Papier gedrückt? Je höher der Druck, desto leidenschaftlicher und emotionaler der oder die Schreiber(in). Eine „leichte“ Schrift gilt indes als Indiz für einen introvertierten Menschen.
  • Punkte
    Vor allem die auf dem „i“ sind aufschlussreich: Direkt über dem Buchstaben wird das als Zeichen für Organisation und Mitgefühl interpretiert. Schräg daneben verrät es einen ungeduldigen Menschen. Wer den i-Punkt links vom i setzt, gilt wiederum als zögerlich. Als Kreis gemalt, offenbart es ein kindliches Gemüt.

Weil es schwierig ist, über Handschrift zu schreiben, ohne diese zu sehen, schauen wir uns das Ganze nochmal im Detail und mit mehr Bildern und Beispielen an.

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Bindungsformen in der Handschrift

Handschrift Graphologie Bindungsformen
So wird das von Graphologen interpretiert:

  • Arkade
    Weil die Arkade oben geschlossen ist, symbolisiert sie Verschlossenheit und Zurückhaltung. Ein Arkadenschreiber ist schwer aus der Reserve zu locken und gibt nur ungern sein Innenleben preis.
  • Girlande
    Girlandenschreiber gelten als aufgeschlossene, kontaktfreudige, gesellige Menschen. Entscheidend ist allerdings wie weit die Girlande auseinander steht: Weite und kelchförmig Schreibende geben ihr Wissen gerne weiter. Sind die Bögen eng und tief, spricht das eher für einen gehemmten Eigenbrötler.
  • Winkel
    Winkelschreiber malen ihre Konsonanten gerne als Zickzacklinie. Wer so schreibt, gilt als willensstark, entschlossen und durchsetzungsstark – manchmal aber auch als verbohrt und unduldsam.
  • Faden
    Fadenschreiber sind oft Opportunisten: Sie drücken sich gern vor schweren Entscheidungen, bleiben vage und versuchen, ohne größere Anstrengung ans Ziel zu kommen. Im Extrem sind sie intrigant und verschlagen.

Schnörkel und ausladende Handschrift

Handschrift Schriftgröße
So wird das von Graphologen interpretiert:

  • Ein Narzisst zum Beispiel zeichnet sich häufig durch übergroße Anfangsbuchstaben sowie auffällig linkslastige Schleifen aus.
  • Teamunfähige Menschen hingegen schreiben oft unregelmäßig, eigenwillig, oft in Form spitz auslaufender Bewegungen.

Mit den Anfangs- und Endbetonungen wiederum drückt der Schreiber sein Geltungsbedürfnis aus:

  • Wer seine Wörter mit ausladenden Schnörkeln oder übergroßen Buchstaben beginnt – etwa bei seiner Unterschrift –, dokumentiert Stolz, Elan und Einsatzfreude, aber auch den Wunsch nach Größe, Anerkennung und Überlegenheit.
  • Sind die Wortanfänge verkümmert, offenbart sich Bescheidenheit, Zurückhaltung, eventuell auch Unsicherheit.
  • Die Endbetonung wiederum spricht für einen willensstarken Menschen mit Hang zur Opposition. Er besitzt in der Regel wenig Taktgefühl.
  • Ganz im Gegensatz zu Schreibern, deren Wortenden ruhig und klein auslaufen. Sie sind meist gute Diplomaten, aber auch leicht beeinflussbar.

Oberlängen in der Handschrift

Graphologie Buchstaben
Die sogenannte Mittelzone ist der Bereich, in dem die Kleinbuchstaben m, oder e liegen, die beiden anderen Zonen bilden die der Buchstaben b, d, h, k, l und t, beziehungsweise g, j, p, q und y. So wird das von Graphologen interpretiert:

  • Betonte Oberlängen verraten den Schriftgelehrten intellektuelle Interessen und wie begeisterungsfähig der Autor ist.
  • Sind sie verkümmert, wird das als geistige Faulheit ausgelegt.

In der Mittelzone drückt sich auch das Selbstwertgefühl des Schreibers aus: Je ausladender die Schrift, desto größer sein Ego. Ausgeprägte Großschreiber können stolz, großmütig oder aufgeblasen sein, andererseits auch voller Taten- und Freiheitsdrang.

Unterlängen in der Handschrift

Handschrift Graphologie Unterlaenge
So wird das von Graphologen interpretiert: Aus den Unterlängen schließen Graphologen auf die Triebe sowie die materiellen und praktischen Interessen: Sind sie verkürzt, beweist ihnen das Durchsetzungsmangel und Antriebsarmut.

Schräglage in der Handschrift

Handschrift Schräglage
So wird das von Graphologen interpretiert:

  • Eine überwiegend nach links geneigte Schrift wird als Selbstbezogenheit und ausgeprägte Selbstbeherrschung interpretiert.
  • Rechtsschrägschreiber dagegen gelten als warmherzig, ungezwungen und kontaktfreudig. Sie können sich aber auch durch Unbeständigkeit und mangelnde Disziplin auszeichnen.
  • Schreiber, deren Handschrift senkrecht im Lot steht, gelten wiederum als besonnene nüchterne Menschen mit wenig Temperament – bis hin zur Teilnahmslosigkeit.

Wortabstände in der Handschrift

Schließlich wird auch noch der sogenannte Wortabstand begutachtet. Also wie weit und regelmäßig die einzelnen Wörter von einander stehen. Hier zeigt sich laut Graphologie die Haltung des Autors. So wird das von Graphologen interpretiert:

  • Klaffen große Lücken zwischen den Worten, spricht das die geistige Klarheit des Schreibers, eine große Übersicht (im Wortsinn) und genügend Abstand zu Dingen und Menschen. Im Extremfall aber auch für Kontaktprobleme, vielleicht sogar Vereinsamung.
  • Enge Wortzwischenräume dagegen finden sich oft bei Menschen, die emotional bis chaotisch sind. Ihnen fehlt die sprichwörtliche Distanz.

Es hat eben alles zwei Seiten. Auch ein beschriebenes Blatt Papier. Allerdings steht und fällt die Qualität eines Handschrift-Tests mit der Erfahrung und Qualität des Graphologen. Fehlt ein fundiertes Wissen, kommt dabei nicht viel mehr heraus als Quacksalberei. Ebenso ist eine Schriftprobe immer auch eine Momentaufnahme. Heißt: Es gibt sogenannte Wechselschreiber. Also Menschen, deren Handschrift sich mit der persönlichen Stimmung verändert. Das kann die Interpretation der Schriftprobe enorm verfälschen.

Graphologie ist nur Ergänzung im Auswahlverfahren

Die Graphologie kann (und sollte) daher nur eine Ergänzung in der Persönlichkeitsanalyse sein. Idealerweise wird durch sie keine Vorauswahl im Bewerbungsprozess getroffen, sondern sie flankiert die Eindrücke im Vorstellungsgespräch.

Erst in Kombination mit gesunder Menschenkenntnis, einschlägiger Erfahrung mit Persönlichkeitstests und Auswahlverfahren lässt sich ein aussagekräftiges Charakter-Bild eines Bewerbers zeichnen.

Die Handschrift des Erfolgs

Wie sähe die Handschrift des perfekten Kandidaten aus? Schließlich lassen sich die obigen Erkenntnisse auch umdrehen und damit ein perfekter Bewerber entwerfen. Die Handschrift des Erfolgs weist demnach folgende Merkmale auf:

  • Ein bisschen zackig (willensstark)
  • Dezente Girlanden (aufgeschlossen, kontaktfreudig)
  • Leicht vergrößerten Wortanfänge (ehrgeizig, voller Elan)
  • Betonte Oberlängen (begeisterungsfähig)
  • Rechtslastig (ungezwungen, warmherzig)
  • Große Wortabstände (geistige Klarheit und Übersicht)

Graphologie Test: Handschrift deuten für Anfänger

Wenn Ihnen das alles noch zu theoretisch war, können Sie auch gleich einen einfachen und kostenlosen Selbsttest machen: Auf DIESER Seite gibt es eine – völlig unwissenschaftliche – Schriftanalyse-Anleitung mit Auswertung. Zunächst schreiben Sie dazu eine Textvorlage ab und werten diese anschließend anhand von 20 Fragen (die man möglichst genau und ehrlich beantworten sollte) selber aus. Kurz darauf bekommen Sie ein kleines Psychogramm von sich selbst.

Das Ergebnis könnte zum Beispiel so lauten:

Der Schreiber ist selbstbewusst und bereit, seine Stärken auch anderen zu zeigen. Er ist locker und großzügig. Der Schreiber ist ein impulsiver, vielseitiger und unkonventioneller Typ. Es fällt ihm nicht leicht, sich anzupassen.

Er ist von sich überzeugt und hat eine eigene Meinung. Er lässt sich von anderen nicht so leicht beeinflussen, auch nicht von einem „Das gehört sich aber so.“

Er ist sinnlich, warmherzig, gemütlich und phantasievoll. Im Großen und Ganzen wirkt er gelassen bis uninteressiert, wenn er aber von einer Sache überzeugt ist, überrascht er seine Umwelt durch sein überschwängliches und begeisterungsfähiges Auftreten.

Er ist lebhaft und kontaktfreudig. Mit viel Verständnis für die Belange anderer. Der Schreiber ist anderen Menschen gegenüber immer offen und aufgeschlossen. Der Umgang mit Menschen macht ihm Spaß, der ideale Arbeitsplatz ist da, wo er mit anderen Menschen zu tun hat.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales, analytisches Denken aus. Der Schreiber ist sehr stark um Gerechtigkeit bemüht. Er versucht stets, sich für andere einzusetzen. Er ist ein sehr humorvoller Mensch, bemüht sich, mit diesem Humor niemanden zu verletzen. Der Schreiber ist ein impulsiver und phantasievoller Idealist.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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