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Selbstbild und Fremdbild: Zwei Seiten einer Medaille

Kennen Sie das: Sie ärgern sich manchmal über Ihr zögerliches Verhalten und denken, Sie könnten durchaus mehr Mut vertragen – dabei sind Kollegen teilweise neidisch auf Ihr selbstsicheres Auftreten? Oder Sie bewundern an einer Kollegin ihre Kreativität, dabei sieht sie selbst gar nichts Besonderes darin? Selbstbild und Fremdbild sind wie zwei Seiten einer Medaille. Aber was genau bedeutet Selbstbild und Fremdbild eigentlich? Und wodurch wird es bestimmt?


Selbstbild und Fremdbild: Zwei Seiten einer Medaille

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Selbstbild und Fremdbild Definition: Wie wir uns und andere sehen

In der Psychologie bezeichnet das Selbstbild die Vorstellung über die eigene Person. Zum Teil spielt hier der Begriff der personalen Identität mit hinein.

Wie wir uns selbst sehen, ist von vielen Faktoren abhängig und unterliegt sowohl Schwankungen als auch im Laufe unseres Lebens diversen Wandlungen. Das Selbstbild orientiert sich stark an dem Ideal- oder Wunschbild, also dem, wie wir sein wollen.

Ein Fremdbild hingegen ist das Bild, das sich andere über uns machen, beziehungsweise das Bild, das sich diese Person über andere macht. Es setzt sich zusammen aus den Wahrnehmungen, Bewertungen und Gefühlen, die andere der Person gegenüber haben.

Daraus ergibt sich nicht nur der Umgang mit dieser Person, sondern es hat auch einen Einfluss auf deren Selbstbild: Wer beispielsweise von anderen immer wieder bewundernd gespiegelt bekommt, wie talentiert er oder sie in einem Bereich doch sei, wird einen gewissen Stolz und Selbstbewusstsein entwickeln.

Umgekehrt wird sich eine Person eher klein und wenig begabt fühlen, wenn das Fremdbild durch andere entsprechend negativ geprägt ist. Selbstbild und Fremdbild beeinflussen sich gegeneinander. Selbstbild und Fremdbild sind nicht deckungsgleich, da wir zu blinden Flecken neigen, was die eigene Person betrifft.

Wenn die beiden Wahrnehmungen deutlich von einander abweichen, spricht man daher von einer Selbstbild-Fremdbild-Inkongruenz. In extremen Fällen, wenn das Fremdbild so gar nicht zur Selbstwahrnehmung passt, kann es zu psychischen Problemen führen.

Selbstbild Fremdbild Kommunikation: Das Johari Fenster

Das 1955 von den amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelte Johari Fenster (der Name setzt sich aus den Namen der beiden zusammen) beschreibt ein Kommunikationsmodell, dass sich mit dem Selbstbild und dem Fremdbild beschäftigt.

Hauptanliegen war, eine grafische Darstellung zu entwickeln, um die häufig auseinanderklaffende Selbst- und Fremdwahrnehmung zu illustrieren. Darin werden die unterschiedlichen Wahrnehmungen aus der jeweiligen Perspektive direkt nebeneinander gestellt, was es nachvollziehbarer macht.

Das Johari Fenster kommt besonders häufig in Teams zum Einsatz, die eng zusammen arbeiten. Als Kommunikationsmodell kann es das gegenseitige Verständnis verbessern, Vertrauen aufbauen und die Zusammenarbeit vereinfachen. Der Gedanke dahinter ist, dass die zwischenmenschliche Kommunikation einfacher und besser wird, je mehr Selbstbild und Fremdbild übereinstimmen beziehungsweise sich annähern.

Unterstützt wird dies mit Übungen zur Achtsamkeit, damit Erwartungen Außenstehender besser erkannt werden können. Zusätzliche Kommunikationsübungen tragen dazu bei, das Fremdbild und das Selbstbild aufeinander abzustimmen.

Selbstbild Fremdbild Johari-Fenster 360 Grad

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Die Bedeutung von Selbst- und Fremdbild

Unser Selbstbild speist sich aus verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise…

  • Erfahrungen
  • Fähigkeiten
  • Körperwahrnehmung
  • Werte
  • Wünsche
  • Status

Alle diese Dinge können beispielsweise in die Körperhaltung mit einfließen. Eine Person, die mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern geht, kaum den Blick hebt, leidet vermutlich unter geringem Selbstwertgefühl, hat keinen hohen Status. Womöglich hat sie in der Vergangenheit überwiegend negative Kritik, vielleicht auch Schläge erfahren, sie wird sich nicht viel zutrauen.

Es liegt auf der Hand, dass das Selbstbild somit auch immer Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit, unsere Gesundheit und auf das soziale Miteinander hat. Jemand mit einem negativen Selbstbild wie oben beschrieben wird vermutlich nicht voller Elan und Tatendrang neue Dinge ausprobieren, weil das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erschüttert ist. Und wer sich selbst nicht liebt, wird auch Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen haben.

Die Gefahr ist hier natürlich, dass das eigene Verhalten in selbsterfüllende Prophezeiungen abgleitet, vereinfacht ausgedrückt also: Wenn jemand sagt, dass ich nichts kann, dann kann ich auch wirklich nichts.

Dabei sollte klar sein: Weder das Selbstbild, noch das Fremdbild muss auf Tatsachen beruhen – genau genommen sind beide das Ergebnis von persönlichen Eindrücken und Bewertungen. Und das schließt Irrtümer mit ein.

Denn das umgekehrte Beispiel ist natürlich genauso denkbar: Jemand hält sich für einen begnadeten Redner, der in Meetings ständig das Wort an sich reißt, dabei hat lediglich noch keiner Kritik an ihm geübt. Wer seine eigenen Schwachstellen und Misserfolge ausblendet, tut dies aus Schutz für sein Selbstwertgefühl.

Selbstbild Fremdbild Selbstwert Psychologie Grafik

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Selbstbild Fremdbild Analyse: Das Wissen nutzen

Wie andere uns bewerten, hängt natürlich auch von ihren Erfahrungen und Erwartungen an uns ab. Jemand hat vielleicht ein positives Fremdbild von uns, weil wir ihn oder sie an jemanden erinnern, der sympathisch ist. Aber egal, ob das Fremdbild anderer von uns negativ ist oder nicht mit dem Selbstbild übereinstimmt, ist es sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen.

Wer beispielsweise im Zuge einer beruflichen Neuorientierung oder mitten im Bewerbungsprozess seine eigenen Stärken und Schwächen analysiert, muss ordentlich Selbstreflexion betreiben.

Bittet er hingegen seine Freunde oder Kollegen um eine Einschätzung, bekommt er ein Fremdbild, was die Wahrnehmung der eigenen Person womöglich komplettiert. Aber es gibt noch weitere Vorteile:

  • Sie können überprüfen, ob Ihre Selbstwahrnehmung stimmt, wenn sie möglichst nah an dem Fremdbild der anderen ist.
  • Sie erhalten ein Feedback, wie Sie auf andere Menschen wirken und können entscheiden, ob Sie diese Wirkung so beabsichtigen oder nicht.
  • Sie können anhand dieses Feedbacks nun rückblickend Situationen einordnen und Reaktionen Ihres Umfeldes besser verstehen.
  • Sie haben die Möglichkeit zu entscheiden, was Sie mit diesen Informationen machen: Sie können beispielsweise Ihr Verhalten ändern oder anderen Menschen erklären, wieso Sie einen bestimmten Weg gewählt haben und somit Verständnis wecken.
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Schwierigkeiten beim Einholen von Feedback

Voraussetzung für die oben genannten Vorteile ist allerdings ein qualitativ hochwertiges Feedback – das ist nicht immer gegeben. Denn sowohl positives als auch negatives Feedback hat seine Berechtigung, wenn es ehrlich ist.

Allerdings ergeben sich gewisse Probleme. Zum einen bewegen wir uns gemäß des Anziehungsgesetzes zumeist in einem Kreis von Menschen, die sehr ähnlich ticken, das heißt, Eigenheiten, die in anderen Kreisen für Irritation sorgen würden, werden hier womöglich nicht beachtet. Zum anderen neigen Freunde tendenziell dazu, uns wohlwollend zu beurteilen.

Andere halten sich vielleicht aus Scham oder Hemmung mit Kritik zurück. Das hat zwei Seiten: Einerseits ist es für uns gut, nicht ständig kritisiert zu werden, wenngleich konstruktive Kritik sicherlich insgesamt noch besser zu ertragen ist als destruktive. Dennoch nagt andauernde Kritik natürlich am Selbstwertgefühl und führt dazu, das eigene Selbstbild infrage zu stellen.

Andererseits bleiben viele Menschen so hinter ihren Möglichkeiten: Sie haben Misserfolge, werden beispielsweise nicht befördert oder verlieren in der Probezeit ihre Stelle, weil sie keine Ahnung haben, wie sie auf andere Menschen wirken.

Ähnliches lässt sich auch im Bewerbungskontext beobachten: Der abgelehnte Bewerber erhält selten ein ehrliches Feedback auf die Frage nach dem Grund für die Ablehnung. Das ist vor dem Hintergrund des Antidiskriminierungsgesetzes einerseits verständlich. Andererseits wird dem Bewerber somit die Chance genommen, etwas zu verbessern.

[Bildnachweis: Lazyvector by Shutterstock.com]

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