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Notorischer Lügner: Symptome erkennen + 5 Tipps

Jeder Mensch lügt manchmal – zum eigenen Vorteil oder um andere zu schützen. Ein notorischer Lügner verdreht ständig die Wahrheit, tischt seinen Mitmenschen Märchen auf, erfindet Lügengeschichten oder übertreibt maßlos. Betroffene können es kaum verhindern und erliegen dem Zwang zu lügen. Wir erklären, an welchen Symptomen Sie einen notorischen Lügner erkennen, welche Gründe hinter den Lügen stehen und was Betroffene sowie Außenstehende tun können…



Notorischer Lügner: Symptome erkennen +  5 Tipps

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Was ist ein notorischer Lügner?

Ein notorischer Lügner (synonym: Pseudologe) lügt dauerhaft und sogar zwanghaft. Betroffene erzählen in nahezu jeder Situation Lügen, verdrehen die Tatsachen oder erfinden komplette Geschichten oder Ereignisse, die sie als Wahrheit verkaufen wollen.

Für notorische Lügner ist die Unwahrheit so selbstverständlich, dass sie oft unbewusst Lügen verbreiten, ohne darüber nachzudenken. Zwar lügen sie auch bewusst und gezielt, wenn es Vorteile bringt. Krankhafte Lügner verdrehen die Wahrheit aber auch dann, wenn es nichts bringt. Damit schaden sich notorische Lügner, machen aber unbeirrt weiter.

Fachbegriff für notorische Lügner

Der Fachbegriff für Lügensucht lautet „Pseudologia phantastica“ – in der Wissenschaft wird auch von „Pseudologie“ oder „Mythomanie“ gesprochen. Die Begriffe beschreiben zwanghaftes oder krankhaftes Lügen, das Behaupten frei erfundener Geschichten sowie unrealistische Übertreibungen.


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Notorischer Lügner: Wo beginnt zwanghaftes Lügen?

Sie sind nicht gleich ein notorischer Lügner, wenn Sie es mit der Wahrheit nicht immer ganz genau nehmen. Lügen – in einem gewissen Maß – sind normales menschliches Verhalten. Notlügen sollen beispielsweise die Gefühle anderer Menschen schützen. Ein „Du kannst das tragen!“ ist netter als ein ehrliches „Sieht an dir wie ein Sack aus!“

Experten sprechen auch von „weißen Lügen“, die in der Regel altruistische Motive haben. Ob Sie oder jemand anderes ein notorischer Lügner ist, hängt vor allem von diesen Faktoren ab:

  • Häufigkeit
    Ein notorischer Lügner verdreht die Tatsachen bei nahezu jeder Gelegenheit. Die Häufigkeit der Lügen ist ein deutliches Anzeichen, ob jemand krankhaft lügt.
  • Ausmaß
    Die meisten Lügen drehen sich um Kleinigkeiten. Pathologische Lügner hingegen lügen auch bei großen und wichtigen Themen. Sie erfinden beispielsweise Qualifikationen und Erfahrungen.
  • Absicht
    Notorische Lügner erzählen unbewusst falsche Dinge, handeln aber regelmäßig aus egoistischen Motiven (sog. schwarze Lügen). Sie wollen sich so besserstellen und verfolgen ein eigennütziges Ziel.
  • Empathie
    Die meisten Menschen fühlen sich schlecht, wenn sie lügen. Notorischen Lügnern fehlt die Empathie. Sie empfinden keinerlei schlechtes Gewissen oder Mitgefühl mit den Menschen, die sie anlügen.

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Symptome: Notorische Lügner erkennen

In erster Linie erkennen Sie einen notorischen Lügner an seinen ständigen Unwahrheiten. Doch woran erkennen Sie, ob Ihr Gegenüber ein krankhafter Lügner ist oder nur gelegentlich lügt? Das sind fünf häufige Symptome für Pseudologen:

  • Helden- oder Opfergeschichten

    Ein notorischer Lügner inszeniert sich selbst gerne als Held oder Opfer in seinen Geschichten. So soll der größte Effekt und die maximale Aufmerksamkeit gesichert werden. Sie erzählen von Kindern, die sie angeblich aus brennenden Häusern retten oder behaupten, an unheilbaren Krankheiten zu leiden.

  • Fantasie und Details

    Echte Lügenbarone haben eine nahezu endlose Fantasie und Kreativität. Ihnen fällt in jeder Lage eine weitere Lüge ein, die sie mit zahlreichen erfundenen Details beschreiben.

  • Lügennetz und Kartenhaus

    Auf eine Lüge folgt bei Lügensucht stets eine weitere Unwahrheit. Durch den Versuch, die Glaubwürdigkeit zu erhalten und Zweifel zu zerstreuen, verstricken sie sich in ein umfangreiches Lügennetz. Sie müssen stets weitere Teile der Geschichte erfinden, damit das Kartenhaus nicht zusammenfällt.

  • Blickkontakt und Sicherheit

    Ungeübte Lügner schauen zu Boden und meiden Blickkontakt. Notorische Lügner sind echte Profis: Sie können ihrem Gegenüber direkt ins Gesicht lügen und schauen dabei in die Augen. Obwohl alles, was sie sagen, frei erfunden ist, strahlen sie Selbstsicherheit aus.

  • Bekanntes und Wiederholungen

    Notorische Lügner nehmen bekannte Geschichten (aus Nachrichten, Filmen oder anderen Quellen), passen diese an und machen ihre eigenen Lügen daraus. Zuhörern kommen die Erzählungen daher oft bekannt vor – weil man sich an die Originalfassung erinnert. Teilweise wird so oft gelogen, dass sich die Märchen in abgewandelten Formen sogar wiederholen.

  • Abwehr und Vorwürfe

    Bei kritischen Rückfragen reagieren notorische Lügner mit heftiger Abwehr. Sie machen Vorwürfe, bemängeln das fehlende Verständnis oder werden beleidigend. Sie versuchen alles, um abzulenken und zu verhindern, dass das Lügenkonstrukt einbricht.

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Gründe und Ursachen für notorische Lügner

Notorisches Lügen ist kein eigenständiges Krankheitsbild. Vielmehr kann es selbst ein Symptom sein und verschiedene Ursachen haben. Ein häufiger Grund ist ein geringes Selbstwertgefühl bis hin zu Minderwertigkeitskomplexen. Betroffene zweifeln so stark an sich selbst, dass sie den eigenen Wert durch Lügen und spannende (erfundene) Geschichten aufbessern.

Pathologische Lügner wollen sich so die Beachtung und Anerkennung von anderen sichern. Um Langeweile und Aufmerksamkeitsverlust zu verhindern, werden die Lügen immer unglaublicher und spektakulärer. Eine besondere Form ist das Münchhausen-Syndrom: Betroffene täuschen Krankheiten und deren Symptome vor oder führen diese selbst herbei – teilweise lassen sie sich deshalb gar im Krankenhaus behandeln.

Notorischer Lügner: Narzisst

Eine weitere Ursache für notorisches Lügen sind Persönlichkeitsstörungen. Gerade Narzissten sind oft notorische Lügner, die ihre maßlose Selbstüberschätzung und das unstillbare Bedürfnis nach Bewunderung durch Lügengeschichten unterstreichen. Verstärkt wird die Lügensucht bei Narzissten durch einen Mangel an Empathie.

5 Tipps bei Pseudologie

Notorische Lügner sind gefährlich – für sich selbst und das Umfeld. Betroffene treiben durch das eigene Verhalten zunehmend alle Kontakte von sich weg. Beziehungen zerbrechen, Freundschaften werden beendet und Kollegen im Job reduzieren den Kontakt auf ein Minimum. Es drohen soziale Isolation und Einsamkeit. Außenstehende haben wiederum das Risiko, auf die Lügen hereinzufallen, ausgenutzt und manipuliert zu werden.

Um die Folgen möglichst gering zu halten, helfen diese Tipps für Betroffene und Außenstehende:

Tipps für Betroffene

  • Selbstwertgefühl stärken
    Im ersten Schritt können notorische Lügner versuchen, das Selbstwertgefühl zu stärken. Wenn Sie erkennen, dass Sie nicht auf die äußere Bewunderung angewiesen sind, können Sie auf Lügengeschichte verzichten.
  • Psychotherapie machen
    Oft ist eine Psychotherapie der beste Weg, um das Problem zu lösen. Mit professioneller Unterstützung können Betroffene die Ursachen des eigenen Verhaltens hinterfragen und daran arbeiten.

Tipps für Außenstehende

  • Lügen ansprechen
    Haben Sie das Gefühl, mal wieder angelogen zu werden, sollten Sie das direkt ansprechen. Nehmen Sie die Lügen nicht einfach hin, sondern sagen Sie deutlich: „Das ist doch offensichtlich erfunden und so niemals passiert.“
  • Rückfragen stellen
    Das Kartenhaus aus Lügen bricht oft schon zusammen, wenn Sie kritische Rückfragen stellen. Selbst geübte Lügner verstricken sich irgendwann in Widersprüche und sagen etwas, das nicht mehr zum Anfang der Geschichte passt.
  • Beweise verlangen
    Notorische Lügner können Sie endgültig entlarven, wenn Sie Beweise für die Wahrhaftigkeit der Aussagen verlangen. Diese gibt es bei erfundenen Geschichten natürlich nicht, also bleiben nur noch Ausflüchte oder die Fluch des Lügners nach vorn.

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