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Definition: Was ist Kreativität?
Was ist Kreativität? Der Begriff ist in aller Munde. Die einen haben Ihre Kreativität verloren, anderen möchten sie fördern – nur was genau damit gemeint ist, bleibt oft etwas schwammig bis unklar. Daher steht am Anfang eine Definition:
Kreativität ist die Fähigkeit, originell, fantasievoll und schöpferisch zu denken sowie etwas zu erfinden oder zu erschaffen, das neu, nützlich und sinnlich erlebbar ist.
Der Begriff selbst ist noch gar nicht so alt. Im Duden findet er sich erst seit 1973. Das Wort „Kreativität“ leitet sich vom Lateinischen „creare“ ab, was soviel bedeutet wie „etwas neu schöpfen, erfinden, erzeugen, herstellen“. In der jüngeren Zeit hat ein regelrechter Hype um Kreativität begonnen. Ihre gesellschaftliche Bedeutung hat weit über die Kunst zugenommen. Unternehmen wie Privatpersonen sehen im Ideenreichtum eine Chance, auf den sich beschleunigenden Wandel reagieren oder mithalten zu können. Schließlich ist Kreativität nicht auf Genies beschränkt. Umso wichtiger ist, dass sie ihre spielerische Leichtigkeit behält. Nur so kann sich Kreativität optimal entfalten.
Was sind kreative Fähigkeiten?
Kreativität hat viele Gesichter. Das Talent umfasst gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Fähigkeiten. Dazu zählen zum Beispiel:
- Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen.
- Die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln.
- Die Fähigkeit, vorhandenes Wissen zu kombinieren.
- Die Fähigkeit, in Bildern oder Analogien zu denken.
- Die Fähigkeit, spontan Assoziationen zu bilden.
- Die Fähigkeit, Gegensätze aufzulösen.
- Die Fähigkeit, intuitiv zu handeln.
- Die Fähigkeit, widersprechende Verhaltensweisen anzunehmen.
- Die Fähigkeit, gute von schlechten Ideen zu unterscheiden.
Wie entsteht Kreativität? 4 Phasen
Mehr Fantasie, mehr Ideenreichtum und Innovation – das wünschen sich viele. Damit Kreativität entsteht, benötigt diese allerdings begünstigende Rahmenbedingungen. Wissenschaftler, die sich mit dem Ablauf von Kreativitätsprozessen beschäftigen, haben festgestellt dass Kreativität ganz häufig in bestimmten Phasen entsteht. Diese laufen so ab:
- Problemidentifikation (Ist-Analyse)
Zuerst wird die Lage analysiert. Ein Problem oder ein Mangel wird erkannt. - Vorbereitungsphase (Zieldefinition, Teambildung)
Es werden alle erforderlichen Informationen gesammelt, um ein Ziel zu definieren. Ebenso werden die passenden Köpfe identifiziert, die bei der Lösung helfen können. - Generierungsphase (Kreativphase)
Diese Phase (auch „Inkubationsphase“ genannt) ist die eigentlich schöpferische Phase. Jetzt werden Iden und Lösungen entwickelt – etwa mithilfe von Kreativitätstechniken. Wichtig: Alle Ideen werden zunächst gleichberechtigt gesammelt. - Beurteilungsphase (Selektionsphase)
Schließlich werden die möglichen Lösungen auf ihre Tauglichkeit hin untersucht und angepasst. Diese Phase wird auch als „Verifikationsphase“ bezeichnet.
Die einzelnen Phasen können natürlich unterschiedlich lang dauern und durch weitere Iterations-Phasen ergänzt werden. Entscheidend ist, das hinter dem sprichwörtlichen Geistesblitz oft ein (unsichtbarer) Prozess steckt. Oder anders formuliert: Kreativität gärt, sie blitzt nicht. Man kann Kreativität zwar trainieren und fördern wie einen Muskel. Aber nicht, indem man sie erzwingt, sondern vielmehr, indem man abbaut, was sie hemmt. Man muss Kreativität regelmäßig zulassen, ihr den nötigen Raum geben. Dafür lässt sie sich umgekehrt nicht kontrollieren. Was dabei herauskommt, ist eben immer eine Art Überraschung.
Kreativität freien Lauf lassen: 5 Mythen
Die Frage danach, wie Kreativität entsteht oder wie sie sich fördern beziehungsweise steigern lässt, führt meist zu unterschiedlichen Techniken oder Methoden – aber auch zu einigen hartnäckigen Mythen rund um die schöpferische Fähigkeit und den sprichwörtlichen „genius loci“. Die Harvard-Professorin Teresa Amabile gilt als Koryphäe auf dem Gebiet und beschäftigt sich schon seit mehr als einer Dekade mit Studien zur Kreativität und den Mythen dazu. Zu den 5 schlimmsten gehören ihrer Meinung nach diese:
Mythos 1: Kreativität lässt sich verorten.
Viele Chefs, die Amabile befragte, sagten, sie wünschten sich vor allem mehr Einfallsreichtum im Marketing oder in der Forschungsabteilung. Auf keinen Fall aber in der Buchhaltung. Das sind gefährliche Stereotypen. Dahinter steckt die Idee, manche Mitarbeiter seien kreativ, andere bitte nicht. Manager aber sollten nicht versuchen, Kreativität in ein Ghetto zu sperren, sondern jeden Mitarbeiter zu genialen Ansätzen ermutigen – auch Controller. Um dem betriebsinternen Denken eine Frischzellenkur zu verpassen, braucht es weniger Expertise, dafür umso mehr Aufgeschlossenheit.
Mythos 2: Geld fördert gute Ideen.
Die Metastudien zeigten es deutlich: Die wirklich kreativen Mitarbeiter dachten kaum über ihre Bezahlung nach. Mit Prämien oder mehr Gehalt lassen sich Synapsen nicht anregen. Den überdurchschnittlichen Erfindern war viel wichtiger, dass ihre Ideen anerkannt und unterstützt wurden. Für Manager heißt das: Sie müssen einen Mittelweg finden zwischen fordern und fördern – den Flow. So lässt sich die Kreativität fördern.
Mythos 3: Zeitdruck fördert Kreativität.
Falsch! Extreme Zeitnot behindert Kreativität sogar, weil die Gelegenheit fehlt, Ideen reifen zu lassen. Effekt: Selbst wenn der Druck nachließ, waren die Testpersonen an den folgenden Tagen weniger produktiv als gewöhnlich. Deadlines haben zwar trotzdem ihre Berechtigung (siehe Parkinsonsches Gesetz). Sind sie aber zu knapp bemessen, bremsen Sie jeden originellen Gedanken. Kreativität ist seinem Wesen nach weniger ein Donnerwetter (wie der „Geistesblitz“ suggeriert), sondern eher ein Gärungsprozess.
Mythos 4: Wettbewerb belebt den Geist.
Von wegen. Wettbewerb belebt vielleicht das Geschäft. Konkurrenzdenken aber hemmt Innovationen. Die geistreichsten Gruppen in den Versuchen waren immer jene, die untereinander genug Vertrauen hatten, um Einfälle zu diskutieren und auszutauschen. Bestätigt wird das auch von Wissenschaftlern der Harvard Business School. Nimmt die Zahl der Konkurrenten zu, hat das eine entmutigende und leistungshemmende Wirkung.
Mythos 5: Angst fördert Geistesblitze.
Manchmal stimmt das: Not macht Menschen erfinderisch. Aber das sind Ausnahmen. Mehrheitlich blockiert Angst, weil unser Gehirn in dem Zustand seine Leistungskraft auf Urreflexe reduziert: Erstarren, Flucht, Angriff. Neuland will so jemand sicher nicht mehr entdecken. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus: Die meisten Menschen sind besonders schöpferisch, wenn sie ausgeglichen und glücklich sind.
Die 5 Mythen der Kreativität können Sie sich zusätzlich gerne HIER als kostenloses PDF herunterladen.
Kreativität fördern: 6 Tipps und Techniken
Wer (seine) Kreativität fördern will, kann sich inzwischen aus einem ganzen Füllhorn bewährter Tipps und Techniken bedienen. Allen Methoden gemein ist, dass sie unser Denken aus gwohnten Bahnen und Strukturen herausführen und die Gedanken anregen.
- Brainstorming
Beim Brainstorming wird – beispielsweise im Meeting – frei assoziiert. Die wichtigste Regeln dabei: Es wird alles erst einmal gesammelt wie es kommt. Kritik ist tabu – egal, wie abseitig eine Idee erscheinen mag. Je mehr Ideen entstehen, desto besser. - Mindmap
Hierfür benötigen Sie nicht mehr als ein Blatt Papier (wahlweise auch Flipchart oder Smartboard) und einige Stifte. Schon kann es losgehen: Schreiben Sie in die Mitte den zentralen Begriff. Von dort erstellen Sie Seitenarme mit Assoziationen und Nebenaspekten. Heraus kommt am Ende ein verästeltes Gebilde, das nie wirklich fertig wird. Die Mindmap ist eine Visualisierung aller Ideen zu einer Art Gedanken-Landkarte, die zugleich illustriert, was zum Kern gehört und was weit weg vom Ursprungsgedanken führt. - Perspektivwechsel
Schon vor einigen Jahren entwickelte der britische Psychologe Edward de Bono sechs sogenannte „Denkhüte“, denen er jeweils eine Farbe zuordnete (siehe: De-Bono-Hüte). Jede Farbe steht für eine andere Perspektive: Weiß für analytisches Denken, Rot für emotionales, Schwarz für kritisches, Gelb für optimistisches, Grün für kreatives und Blau für ordnendes Denken. In einem Team bekommen die Mitglieder die jeweiligen Hüte und Denkziele zugewiesen und müssen sich dann auf diese Weise dem Problem nähern. Das können Sie aber auch allein, abwechselnd und nacheinander. - Walt-Disney-Methode
Die Walt-Disney-Methode geht tatsächlich auf den gleichnamigen Trickfilmzeichner zurück. Wie bei den De-Bono-Denkhüten handelt es sich dabei um eine Gruppenmethode, um Kreativität zu fördern. Allerdings werden für den benötigten Perspektivwechsel nur drei Rollen eingenommen: Die des Träumers, des Realisten und des Kritikers – in dieser Reihenfolge: Zunächst wird „gesponnen“, dann wird geschaut, was davon machbar ist. Schließlich führen Einwände und konstruktive (!) Vorschläge zur optimalen Lösung. - 6-3-5 Methode
Bei der 6-3-5 Methode gibt es insgesamt sechs Teilnehmer, die jeweils drei Ideen aufschreiben und das fünf Mal wiederholen. Anfangs schreibt jeder Teilnehmer drei Ideen, Vorschläge oder Problemlösungen auf sein Blatt Papier. Im Anschluss werden die Zettel weitergereicht und jeder erhält die Ideen seines Nachbarn. In der zweiten Runde werden diese Ideen mit eigenen Gedanken erweitert, ausgeführt und ergänzt. Das Ganze geschieht bei sechs Teilnehmern genau fünf Mal – bis also jeder einmal jeden Zettel hatte und diesen mit eigenem Input ergänzen konnte. - Bewegung
Auf Knopfdruck können die wenigsten Menschen etwas Kreatives fabrizieren. Was aber immer hilft, ist Bewegung. Wissenschaftler der Stanford Universität fanden heraus, das schon ein kurzer Spaziergang die Kreativität steigern kann – um ganze 60 Prozent! Weil Sie mitten im Meetings aber schwerlich mit dem Joggen beginnen können, sollten Sie sich anderweitig bewegen, aufstehen, mal die Plätze tauschen oder zum Fenster gehen, um es zu öffnen und für frischen Wind zu sorgen. Im doppelten Wortsinn.
Kreativität erreicht erst mit 50 einen Höhepunkt
Bei Kreativität denken viele zuerst an junge (kreative) Talente. Sie fragen und hinterfragen noch mehr. Ihr Geist ist noch dynamisch, unverstellt und flexibel. Schönes Klischee. Leider falsch. Eine aktuelle Studie der Ohio State Universität zu dem spannenden Ergebnis: Die kreative Hochphase im Leben tritt erst im Alter von über 50 auf. Eigentlich konnten die Forscher sogar zwei kreative Höhepunkte im Leben identifizieren: Die erste Phase besonders starker Kreativität haben wir zwischen 25 und 29 Jahren, die zweite, größere Hochphase folgt erst mit Mitte 50.
Zusätzlich konnten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Arbeitsweise und den Hochphasen feststellen. Demnach hängt der kreative Höhepunkt davon ab, ob Sie einen „konzeptionellen“ oder einen „experimentellen“ Ansatz verfolgen. Klingt kompliziert, beide Formen lassen sich aber leicht erklären:
- Konzeptionelle Kreativität
Diese Form tritt in frühen Phasen der Karriere auf. Sie ist gekennzeichnet durch ständiges Hinterfragen des Wissens und vorherrschender Vorgehensweisen. Es wird über den Tellerrand geblickt, um neue Ideen zu generieren und kreative Ansätze zu finden. Möglich wird diese Kreativität, weil man sich nicht an akzeptierte Theorien, Arbeits- und Verhaltensweisen angepasst hat. Es findet eine kritische Auseinandersetzung statt, die zu Innovationen führt. - Experimentelle Kreativität
Mit Mitte 50 gewinnt diese Art der Kreativität an Gewicht. Diese experimentelle Form zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst über Jahre Wissen, Erfahrungen und Fähigkeiten aufgebaut wurden. Daraus werden nun neue Ideen (synaptisch) abgeleitet und entwickelt. Es ist wie bei der kristallinen Intelligenz: Es ist die Fähigkeit, komplexe Aufgaben durch gespeichertes Wissen zu lösen oder den eigenen Erfahrungsschatz auf andere Bereiche zu übertragen.
Wie gehören Kreativität und Intelligenz zusammen?
Die Wissenschaft ist sich heute einig, dass es eine starke Korrelation zwischen Kreativität und Intelligenz gibt. Die Frage danach, was Ursache und was Wirkung ist, gleicht aber der Frage nach Henne oder Ei. Studien um die Forscher Robert Sternberg und Linda O’Hara von der Yale Universität kommen zu dem Ergebnis, dass Kreativität ebenso eine Form der Intelligenz ist, wie Intelligenz eine Form der Kreativität. Beide Fähigkeiten bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Wer kreativ ist, ist daher immer auf eine besondere Art klug.
Welche Eigenschaften zeichnen kreative Menschen aus?
Kreative Menschen weichen in ihrem Denken regelmäßig von der Norm ab. Sie zeichnet eine Vielzahl an Eigenschaften aus, die sich ebenfalls fördern lassen. Dazu zählen zum Beispiel Merkmale wie:
- Offenheit
Kreative Menschen besitzen eine große Offenheit und Neugier. Diese spiegeln sich in Persönlichkeitsmerkmalen wie Experimentierfreudigkeit, Wissbegier, künstlerisches Interesse und eine breite Allgemeinbildung. In Kombination verhindern sie, dass aus einem kreativen Geist ein Fachidiot wird. - Spontaneität
Kreative Menschen zeichnet ein hohes Maß an Spontanität aus. Diese wird aber nicht impulsiv ausgelebt, sondern künstlerisch kanalisiert. Sie probieren neue Wege, um nicht in festgefahrenen Bahnen zu denken. Dazu gesellt sich eine gute Prise Humor, um die Leichtigkeit zu bewahren. - Flexibilität
Eng mit Kreativität verknüpft sind Anpassungsfähigkeit und geistige Flexibilität. Kreative Menschen können problemlos die Perspektive wechseln. Ihr Wissensschatz und ihre Empathie ermöglichen ihnen, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und verschiedene Kombinationsmöglichkeiten auszuprobieren. Kurz: Kreative Menschen besitzen Improvisationstalent. - Risikofreude
Kreative Menschen sprudeln mitunter nur so vor Ideen. Sie probieren allerdings auch viele verschiedene Dinge aus, sodass sie oft als exzentrisch wahrgenommen werden. Ihre Kreativität speist sich aus den Risiken, die sie eingehen. Die stören sie aber nicht. Auch diesbezüglich ist ihr Denken eher unkonventionell. - Selbstbewusstsein
Kreative Menschen sind es gewohnt, von außen als „anders“ oder gar „verrückt“ wahrgenommen zu werden. Das stört sie nicht, im Gegenteil: Nicht wenige Kreative genießen die Aufmerksamkeit. Nicht zufällig sind viele dieser Typen in der Kunst zu finden und stehen (gerne) im Rampenlicht. Gleichzeitig besitzen kreative Menschen ein großes Selbstbewusstsein, das sie von der Meinung anderer unabhängig macht. Somit haben sie keine Angst, ungewöhnliche Wege zu beschreiten und bestehende Regeln zu hinterfragen.
Was kreative Menschen darüberhinaus auszeichnet, haben wir in diesem PDF zusammengefasst.
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