Innovationskultur: Definition, Beispiele + Wie fördern?

Der Markt, Kunden, Erwartungen oder gesetzliche Rahmenbedingungen verändern sich. Um mit der Zeit zu gehen und nicht von der Konkurrenz abgehängt zu werden, braucht es Innovationskultur in Unternehmen. Das schreiben sich viele Unternehmen auf die Fahnen, doch nur wenige setzen es wirklich um. Aber weiß ist Innovationskultur und wie lässt sie sich etablieren? Wir beantworten die wichtigsten Fragen…

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Definition: Was ist eine Innovationskultur?

Innovationskultur ist eine in Unternehmen verankerte Einstellung, die Neuerungen, Veränderungen, Verbesserungen und Anpassungen fördert und ermöglicht. Sie ist Teil der Unternehmenskultur und schafft die Rahmenbedingungen für die Entstehung und Umsetzung neuer Ideen.

Ziel der Innovationskultur in Unternehmen ist es, Kreativität in Mitarbeitern anzureden, Potenziale zu erkennen und zu nutzen und ebenso schnell wie flexibel auf äußere Einflüsse reagieren zu können.

Beispiele für Innovationskultur

Für die Innovationskultur in Unternehmen gibt es zahlreiche Beispiele. Besonders oft genannt werden Firmen, die durch technische Fortschritte oder revolutionäre Ideen. Zu den häufigen Beispielen zählen:

  • Google
  • Apple
  • Intel
  • 3M
  • Microsoft
  • Netflix
  • Samsung

Trotz der Beispiele großer Konzerne ist Innovationskultur auch in kleineren Unternehmen ein Erfolgsfaktor.

Innovationskultur: Synonyme

Synonym zur Innovationskultur in Unternehmen werden verschiedene Begriffe genutzt:

  • Organisatorische Kreativität
  • Unternehmerische Kreativität
  • Corporate Creativity
  • Kreatives Klima
  • Innovationsklima
  • Innovationsfördernde Kultur

Die genauen Bedeutungen weichen inhaltlich leicht voneinander ab, die Grenzen sind jedoch fließend.


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Merkmale einer guten Innovationskultur

Von Innovationskultur wird in Unternehmen oft geredet. Wie gut diese wirklich ausgeprägt ist, zeigt sich aber erst in der Praxis an verschiedenen Maßnahmen. Verantwortlich für die Gestaltung und Ausprägung ist die Unternehmensführung. Sie schafft die Rahmenbedingungen und macht Vorgaben, wie innovatives Denken und Handeln im Betrieb gefördert wird.

Das sind die wichtigsten Merkmale für gute Innovationskultur:

Unternehmenskultur

Innovationskultur muss in die Unternehmenskultur eingebettet sein. Das allgemeine Klima und der Umgang untereinander müssen Kreativität fördern, zum Ausprobieren einladen und Raum für innovative Gedanken schaffen. Besonders wichtig: Die Normen und Werte, die das Unternehmen nach außen verkörpert, werden auch nach innen gelebt, Führungskräfte sind echte Vorbilder. Das verleiht Zielen und Projekten eine hohe Glaubwürdigkeit und motiviert die Mitarbeiter.

Fehlerkultur

Wie sollen Mitarbeiter sich trauen, etwas Neues zu probieren, wenn keine Fehler erlaubt sind? Enormer Leistungsdruck, bei dem jeder Misserfolg negative Konsequenzen hat, bremst jede Entwicklung aus. Es entstehen Angst und Misstrauen. Eine gute und konstruktive Fehlerkultur ist Voraussetzung für die Innovationskultur. Fehler müssen erlaubt sein – und auch Führungskräfte müssen offen mit eigenen Fehlern umgehen, damit Mitarbeiter folgen.

Förderung

Innovationskultur schafft Platz für Neues und legt die Fundamente für Entwicklungen. Das gelingt durch Förderung und Weiterbildung. Interessen und Stärken von Mitarbeitern werden ausgebaut, neues Wissen bringt zusätzliche Ideen und Impulse. Hilfreich sind auch Incentives, Lob und Anerkennung für kreative Ansätze und innovative Vorschläge.

Kommunikationskultur

Die interne Kommunikation und der Umgang mit Entscheidungen prägt ein transparentes Klima, in dem Mitarbeiter sich wohlfühlen. Gleichzeitig stärkt Kommunikation durch klare Erwartungen die Innovationskultur: Was wird von Mitarbeitern erwartet? Worauf liegt der Fokus? Was sind die Ziele? Der offene Austausch baut Vertrauen auf, in dem auch ungewöhnliche Ideen angesprochen und diskutiert werden können.

Handlungsspielraum

Innovation kann nicht nur theoretisch funktionieren. Es braucht praktische Umsetzung und konkrete Handlungen. Mitarbeiter müssen befähigt werden, neue Wege zu gehen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Das ist mit einem gewissen Risiko verbunden, doch nur innerhalb der Komfortzone kann keine echte Innovation geschehen.

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Innovationskultur fördern: Voraussetzungen

Unternehmen müssen eine Innovationskultur fördern und diese etablieren, statt sich diese nur auf die Fahnen zu schreiben. Entscheidender Faktor dabei sind die Mitarbeiter. Impulse und Optimierungsvorschläge kommen aus dem Team. Damit das funktioniert, braucht es zunächst drei Voraussetzungen:

  1. Befähigung
    Mitarbeiter müssen die Fähigkeit haben, innovative zu denken und zu handeln. Neben Kreativität und Problemlösungskompetenz braucht es Wissen zur Branche, aktuellen Entwicklungen und ausgeprägte Fachkompetenz. Unternehmen sollten Mitarbeiter befähigen und durch Trainings oder Workshops daran arbeiten.
  2. Wille
    In der Belegschaft muss der Wille zur Innovation geweckt werden. Möglich sind Belohnungen, doch muss auch verdeutlicht werden, wie wichtig die zukunftsorientierten Entwicklungen für das Unternehmen sind.
  3. Möglichkeit
    Zuletzt müssen Unternehmen die Möglichkeit schaffen und geben, Innovationen umzusetzen. Mitarbeiter dürfen nicht ausgebremst werden, sondern brauchen die notwendigen Freiräume sowie zeitliche Ressourcen.

Innovationskultur fördern: Tipps

Zum Abschluss haben wir zusätzlich drei Tipps, mit denen Sie die Innovationskultur in Unternehmen fördern können:

Diversität

Teams sollen harmonisch sein, doch das Teambuilding muss auch auf Diversität achten. Haben alle Kollegen dieselben Lebensläufe, gleichen Kompetenzen, Erfahrungen und Meinungen, gibt es weniger Konflikte – aber auch kaum neue Ideen. Unterschiedliche Persönlichkeiten befruchten sich gegenseitig. Benötigt werden Querdenker, Vermittler, Analytiker, Pragmatiker… Unterschiedliche Denkweisen bringen neue Perspektiven und Lösungen.

Ambiguitätstoleranz

Veränderungen und neue Entwicklungen bringen Unsicherheit. Vorher lässt sich nie genau sagen, ob ein Vorschlag funktioniert oder wie Testphasen ablaufen. Unternehmen und Mitarbeiter benötigen Ambiguitätstoleranz, die Fähigkeit mit solchen Situationen umzugehen. Diese sollte im Team gefördert und von Führungskräften vorgelebt werden. Dazu zählt auch die oben angesprochene Fehlerkultur. Es ist eben kein Weltuntergang, wenn etwas nicht klappt.

Identifikation

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen, den Werten und Visionen identifizieren können. Mitarbeiter sollten wissen, was der tiefere Sinn des Unternehmens ist und diesen ebenfalls vertreten. Hohe Identifikation mit dem Arbeitgeber steigert nicht nur die Motivation, sondern fördert die Innovationskultur. Angestellte wollten Entwicklungen voranbringen und zum langfristigen Erfolg beitragen.


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