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Mitarbeiterführung: Definition, Ziele, Fehler und Methoden

Die Mitarbeiterführung entscheidet darüber, ob ein Team gut zusammenarbeitet und erstklassige Leistungen mitbringt – oder in sich zusammenfällt und Arbeitnehmer jeden Morgen vor der Entscheidung stehen, ob sie sich das tatsächlich noch einmal antun wollen. Einige Führungskräfte lösen diese tägliche Aufgabe mit Bravour, doch in der Mitarbeiterführung gibt es auch viele Negativbeispiele. Was Mitarbeiterführung wirklich bedeutet und Tipps, wie diese verbessert werden kann…


Mitarbeiterführung: Definition, Ziele, Fehler und Methoden

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Definition: Was bedeutet Mitarbeiterführung?

Mitarbeiterführung ist die Steuerung und Einflussnahme auf das Verhalten von Angestellten. Es ist das, was Vorgesetzte und Manager jeden Tag tun. Dabei geht es nicht darum, den freien Willen eines Mitarbeiters zu kontrollieren oder zu manipulieren, sondern dem Mitarbeiter unterstützend zur Seite zu sehen – zu seinem Vorteil, aber natürlich auch mit Hinblick auf den Erfolg des Unternehmens.

Ziel der Mitarbeiterführung ist größere Motivation, Loyalität, Spaß an der Arbeit, ein positives Betriebsklima sowie eine Verbesserung der Produktivität, persönliche Entwicklung der Angestellten und die Kontrolle von Zielen. Die in der Unternehmenshierarchie höher gestellte Führungskraft sollte daher (was leider nicht immer gegeben ist) neben dem unternehmensinternen und branchenspezifischen fachlichen Know How über ausgeprägte soziale Kompetenzen verfügen.

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Mitarbeiterführung: Typische Fehler

Mitarbeiterführung ist in jedem Unternehmen ein großes Thema und trägt – wenn es richtig gemacht wird – in großem Maße zum Erfolg eines Unternehmens bei und erzeugt zusätzlich einen guten Ruf als Arbeitgeber, der sich auch langfristig bezahlt macht, wenn talentierte Bewerber und Young Professionals gewonnen werden können.

Leider werden bei der Mitarbeiterführung an vielen Stellen Fehler gemacht. Fast jeder Arbeitnehmer hat schon einmal unter einem Chef gearbeitet, der scheinbar vollkommen falsch in seiner Position war. Diese Fehler werden bei der Mitarbeiterführung besonders häufig gemacht:

  • Zu viel Kontrolle

    Einige Führungskräfte wollen ständig über alles Bescheid wissen, lassen sich jede Mail vorlegen, kontrollieren auch noch die kleinste Aufgabe und ersticken jegliches freie Denken im Keim. Dadurch geht jegliche Motivation verloren, die Eigeninitiative lässt immer weiter nach und auch die Leistungen werden schlechter.

    Tipps für eine bessere Mitarbeiterführung: Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie Ihnen vertrauen. Fördern Sie Eigeninitiative und lassen Sie Freiräume zu – sowohl für kreative neue Ideen als auch für die Bearbeitung von Aufgaben. Es ist nicht nötig, alles kontrollieren zu wollen.

  • Zu wenig Feedback

    Chefs in vielen Unternehmen beschränken ihr Feedback auf eine Standpauke, wenn ein Ergebnis nicht gut genug ist. Ansonsten sind Rückmeldungen Mangelware. Doch viele Mitarbeiter würden sich häufigeres Feedback von Führungskräften wünschen – positiv wie negativ, solange diese konstruktiv geäußert wird.

    Tipps für eine bessere Mitarbeiterführung: Schaffen Sie die Möglichkeit für regelmäßiges Feedback. Dazu gehören Feedbackgespräche, aber Mitarbeiter sollten auch die Chance haben, sich bei Fragen zu den eigenen Leistungen an Sie zu wenden. Und – auch wenn es eine Binsenweisheit ist – sprechen Sie auch einmal ein Lob für positive Entwicklungen aus.

  • Fehlende Verantwortungsübernahme

    Führungskräfte tragen die Verantwortung. Sollte man meinen, denn in der Praxis drücken sich viele Vorgesetzte genau vor dieser. Die Schuld für Rückschläge wird immer bei jemand anderem gesucht und ein Sündenbock ist im Zweifelsfall schnell gefunden.

    Tipps für eine bessere Mitarbeiterführung: Stehen Sie für die Dinge ein, die in Ihrem Team vor sich gehen. Wer sich immer nur aus der Affäre zieht, hinterlässt einen schlechten Eindruck bei seinen Mitarbeitern und zeigt auch, dass er nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Eine Einstellung, die sich auch die Angestellten schnell aneignen werden.

  • Keine Konfliktlösung

    Am Arbeitsplatz kann es immer zu Meinungsverschiedenheiten oder auch kleineren Streitigkeiten kommen. Verschiedene Persönlichkeiten und Ansichten prallen aufeinander und nicht immer wird ein gemeinsamer Nenner gefunden. Als Führungskraft sollten diese Konflikte angegangen und gelöst werden, viele Chefs glänzen in diesen Situationen aber eher durch Abwesenheit.

    Tipps für eine bessere Mitarbeiterführung: Führungspersönlichkeiten vereinen viele Aufgaben und Positionen – manchmal auch die des Streitschlichters. Hören Sie sich beide Seiten an, versuchen Sie zu vermitteln und sorgen Sie für eine Aussprache. Für das Betriebsklima ist dies besonders wichtig, da ungelöste Konflikte immer weiter für Probleme sorgen.

  • Keine Zielsetzung

    Warum machen wir das Ganze eigentlich und was wollen wir damit erreichen? Wer diese Fragen nicht beantworten kann oder nicht sieht, welchen Beitrag er für den Erfolg eines Unternehmens leistet, verliert schnell den Ansporn, weiterhin sein Bestes zu geben. Stattdessen wird nur noch Dienst nach Vorschrift geleistet, der minimalste Einsatz, um gerade noch durchzukommen.

    Tipps für eine bessere Mitarbeiterführung: Machen Sie eindeutige und gleichzeitig auch erreichbare Zielvorgaben. Teilen Sie die nötigen Informationen mit Ihrem Team, damit diese wissen, warum das Unternehmen sich in eine bestimmte Richtung entwickelt. Je größer das Verständnis für die Entscheidungen und Ziele ist, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese von den Mitarbeiter getragen und unterstützt werden.

Weitere Fehler der Mitarbeiterführung finden Sie in unserem Artikel zu Führungsfehlern.

Mitarbeiterführung und Beförderung

Ein wichtiger Teil der Mitarbeiterführung ist auch die Förderung. Die Angestellten wollen Ihre beruflichen Ziele erreichen und manch ein Talent ist regelrecht wie für höhere Positionen gemacht. Ganz so einfach ist die Auswahl eines geeigneten Kandidaten für eine Beförderung allerdings nicht. Niemand soll bevorzugt behandelt werden, aber trotzdem soll es den richtigen treffen.

Arbeitgeber sollten deshalb achtsam sein, da man nie genau weiß, wann ein Mitarbeiter sich auszeichnet und einen guten Grund liefert, ihn zu befördern. Welche das sein können? Wir zeigen Ihnen fünf gute Gründe, einen Mitarbeiter zu befördern.

  • Anhaltend besonders gute Leistungen
    Sticht ein Mitarbeiter immer wieder durch seine Leistungen hervor, sollte dies natürlich auch dem Vorgesetzten auffallen. Nicht in jedem Beruf ist es leicht, die Leistungen eines Mitarbeiters genau zu beurteilen, beispielsweise durch Verkaufszahlen oder der Akquise neuer Kunden. Doch wenn sich ein Mitarbeiter mit seinen Ergebnissen immer wieder hervortut, sollte er automatisch in die engere Auswahl für anstehende Beförderungen rücken, da er sich langfristig dafür qualifiziert hat.
  • Bereitschaft, sich reinzuhängen
    Einige Mitarbeiter sind bereit, das kleine bisschen mehr zu leisten, einen Schritt weiter zu gehen, um hervorragende Ergebnisse abzuliefern, eine Deadline einzuhalten oder einen Kunden zufriedenzustellen. Wenn Sie einen solchen Einsatzwillen bei einem Mitarbeiter beobachten können, sollten Sie diesem für eine Beförderung in Betracht ziehen, da sich sein Tatendrang auch in höheren Positionen als hilfreich und nützlich erweisen kann.
  • Ideen, die das Unternehmen weiterbringen
    Innovation und Fortschritt sind für Unternehmen notwendig, wenn sie langfristig erfolgreich bleiben wollen. Einige Mitarbeiter bringen genau diesen frischen Wind mit entsprechenden Ideen, die das gesamte Unternehmen weiterbringen können. Um diese wirklich umzusetzen, kann eine Beförderung die nötige Verantwortung übertragen. Außerdem wäre es schade, ein solches Talent an einen Konkurrenten zu verlieren, der eine bessere Stelle anbietet.
  • Wille, sich weiterzuentwickeln und zu lernen
    Manche Arbeitnehmer fühlen sich in ihrem Job wohl, üben diesen mit Freude und Leidenschaft aus und sind damit zufrieden. Andere hingegen wollen sich weiterentwickeln, dazu lernen und ihre Kompetenzen erweitern. Genau diese sollten bei Beförderungen ausgewählt werden, da sie sich den neuen Anforderungen voll und ganz verschreiben und sich reinhängen, das nötige Know-How schnellstmöglich zu erlernen.
  • Respekt der anderen Mitarbeiter
    Wird ein Kollege plötzlich zum neuen Vorgesetzten, kann es für die anderen Mitarbeiter durchaus problematisch sein. Einfacher ist es, wenn der Mitarbeiter ohnehin von seinen Kollegen respektiert wird. Das macht den Übergang in die neue Rolle einfacher, da der möglicherweise neue Vorgesetzte direkt von den Mitarbeiter akzeptiert wird und es nicht so schwer fällt, sich zu beweisen.
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Woran Unternehmen ihre besten Mitarbeiter erkennen

Mitarbeiterführung setzt zunächst einmal voraus, dass Führungskräfte ihr Team kennen – was über die Kenntnis der Namen hinaus geht. Wie sonst sollte es möglich sein, Aufgaben und Projekte bestmöglich zu verteilen, die Stärken von Mitarbeitern zu fördern und zu nutzen oder einzelne Schwächen auszugleichen und an diesen zu arbeiten? Auch ist es ein Zeichen der Wertschätzung, die Leistungen der eigenen Mitarbeiter zu sehen und anzuerkennen. Eine solche Mitarbeiterkultur schreiben sich viele Arbeitgeber auf die Fahnen, was Arbeitnehmer optimistisch stimmt. Leider findet diese schöne Theorie in der Praxis nur selten statt.

Viele Unternehmen bekommen gar nicht mit, wer in ihren Reihen die besten Leistungen bringt, den Laden am Laufen hält und sich von anderen abhebt. Dabei gibt es einige deutliche Indizien, an denen die besten Mitarbeiter erkannt werden können:

  • Sie übernehmen die Verantwortung

    In jedem Unternehmen gibt es genügend Mitarbeiter, die bei Schwierigkeiten oder einem Fehler sofort mit einem lauten „Also da weiß ich auch nicht, wer die Schuld hat…“ durchs Büro laufen. Schließlich ist es leicht, die Verantwortung zu ignorieren und sich möglichst rauszuhalten, wenn es einmal Probleme gibt. Die besten Mitarbeiter hingegen stehen zu ihren Fehlern, sprechen diese an und liefern gleichzeitig eine Lösung, um das Problem wieder aus der Welt zu schaffen.

  • Sie geben sich nie zufrieden

    Eine Gewinnsteigerung von 10 Prozent ist ein Erfolg, über den man sich freuen sollte. Die besten Mitarbeiter erkennt man hingegen daran, dass sie nach der ersten Freude gleich wieder überlegen, ob es nicht noch eine Möglichkeit gibt, die Gewinne auf 20 Prozent zu steigern. Sie geben sich mit guten Leistungen nicht zufrieden, sondern wollen immer noch besser werden. Diese Einstellung zeigen sie auch bei Fortbildungen, bei denen sie immer dabei sein wollen, um ihr Wissen zu erweitern.

  • Sie können Kompromisse eingehen

    Meinungsverschiedenheiten gehören am Arbeitsplatz dazu und können ein wichtiger Faktor sein, um zu den besten Ergebnissen zu kommen. Hier kommt es allerdings nicht darauf an, um jeden Preis die eigene Meinung durchzusetzen, um sich als bester Mitarbeiter zu präsentieren. Wirklich positiv fallen die Teammitglieder auf, die bereit sind, die nützlichen Aspekte anderer Vorschläge zu erkennen und mit dem eigenen Ansatz zu kombinieren. Die besten Angestellten sind also bereit, das eigene Ego und die eventuell mit dem Erfolg verbundene Anerkennung hinten an zu stellen, wenn davon das Gesamtergebnis profitieren kann.

  • Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche

    Wie gut ein Ergebnis am Ende ausfällt, hängt davon ab, worauf ein Mitarbeiter sich bei der Erledigung konzentriert. Es gibt eine Menge Kleinigkeiten, von denen man sich ablenken lassen kann, die viel Zeit und Energie kosten, am Ende aber wenig Beitrag leisten. Einige Mitarbeiter haben das Talent, das wirklich Wichtige herauszufiltern und Ihre Konzentration genau darauf zu richten. Das soll nicht heißen, dass Details nicht wichtig sein können, doch wenn das Wesentliche darunter leidet, scheinen die Prioritäten an der falschen Stelle gesetzt zu werden.

  • Sie müssen nicht immer im Mittelpunkt stehen

    Bei den besten Mitarbeitern denkt man zunächst an jene, die sich gut selbst präsentieren können, doch geht es bei Leistungen nicht zwangsläufig um Aufmerksamkeit. Viele Leistungsträger fallen weniger auf, als gute Selbstvermarkter, was es noch schwerer macht, sie überhaupt zu bemerken. Allerdings zeigen sie damit auch, dass es ihnen wirklich um Ergebnisse geht. Gleichzeitig wird auf diese Weise zum Betriebsklima beigetragen, da es bei den meisten Kollegen nicht gut ankommt, wenn sich jemand in den Vordergrund spielt. Zurückhaltung wirkt hingegen sympathisch.

  • Sie können Konflikte lösen

    Man kann Konflikten und Streitigkeiten am Arbeitsplatz auf verschiedenen Wegen begegnen. Die einen gehen dem Stress komplett aus dem Weg und halten sich aus allem raus, andere sind immer mitten drin und gehören zu den Streithähnen. Die besten Mitarbeiter hingegen sind in der Lage, Konflikte zu lösen – egal ob sie davon direkt betroffen sind oder nicht.

In der Mitarbeiterführung ist es enorm wichtig, Leistungsträger zu erkennen und entsprechend zu würdigen. Genau diese Angestellten sollen unbedingt in den eigenen Reihen gehalten werden – bei großem Konkurrenzkampf um Top Talente gar nicht so leicht. Haben die Mitarbeiter dann noch das Gefühl, das eigene Potenzial bliebe im Job unerkannt, droht Fluktuation.

Erfolgreiche Mitarbeiterführung sollte genau dies verhindern, um die besten Mitarbeiter nicht zu verlieren, sondern an das eigene Unternehmen zu binden.

Wichtige Gespräche in der Mitarbeiterführung

Ein weiterer Weg, der in der Mitarbeiterführung oftmals zu kurz kommt, ist das offene und auch forschende Gespräch. Im direkten Austausch könnte es so leicht sein, mehr über die Mitarbeiter zu erfahren, die Stärken zu identifizieren und gleichzeitig durch echtes Interesse die Motivation zu steigern. Und vielleicht treten sogar ein paar bisher ungeahnte Qualitäten und Fähigkeiten zutage oder Chefs erfahren mehr über die Beweggründe. Hier einige Fragen, die dabei helfen können, Mitarbeiter besser kennenzulernen:

  • Warum kommen Sie jeden Morgen zur Arbeit?
  • Sind Sie alles in allem glücklich im Job?
  • Sind es Ihre Kollegen?
  • Was hindert Sie daran, Ihr Potenzial voll zu entfalten?
  • Welche Aufgabe, Projekt oder Tätigkeit würde Sie reizen?

Gelegenheiten dazu bieten sich nicht nur im offiziellen Mitarbeitergespräch, sondern auch bei entsprechenden Teamevents oder aber in lockerer Atmosphäre beim gemeinsamen Mittagessen oder in der Kaffeeküche, wenn man ins Gespräch kommt.

Mitarbeiterführung: Schlechte Mitarbeiter erkennen

Man sollte meinen, schlechte Mitarbeiter wären auf den ersten Blick leicht zu erkennen. Sie machen einen Fehler nach dem anderen, arbeiten langsamer, kommen mit den Kollegen nicht zurecht, hinterlassen bei den Kunden einen schlechten Eindruck… Das stimmt zwar und sollte durch Maßnahmen der Mitarbeiterführung korrigiert werden.

Im besten Fall kommt es allerdings gar nicht soweit. Um die Mitarbeiterführung zu erleichtern, sollte diese eng mit der Personalabteilung zusammenarbeiten und darauf abzielen, dass schlechte Mitarbeiter erst gar nicht eingestellt werden. Die folgenden Tipps können dabei helfen:

  • Bisherige Stationen des Lebenslaufs abfragen

    Wenn ein Kandidat bereits einige berufliche Stationen durchlaufen hat, können diese im Gespräch ein Indiz für dessen Arbeitsleistung und grundsätzliche Einstellung sein. Personalverantwortliche können ganz gezielt nachfragen und Bewerber ein wenig von bisherigen Stationen erzählen lassen. Aus dem Tenor lässt sich oft einiges erfahren. Sind es Geschichten guter Zusammenarbeit oder gab es regelmäßig Unzufriedenheit auf beiden Seiten?

  • Standardfragen durch Alternativen ersetzen

    Vorbereitung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Bewerber, die vor einem Vorstellungsgespräch stehen. Für Personaler wird es damit nur umso schwieriger, wirklich ehrliche Einblicke zu erhalten. Viele Antworten sind vorher einstudiert und werden bei der entsprechenden Frage nur noch vorgetragen. Um hinter diese Fassade zu schauen und so zu merken, ob man es mit einem wirklich guten Mitarbeiter – oder eben mit dem Gegenteil – zu tun hat, sollte nicht nur auf Standardfragen gesetzt werden. Schlechte Mitarbeiter entlarvt man, indem man sie aus der Reserve lockt.

  • Schwierige Situationen im Job ansprechen

    Eine recht simple Frage, mit der man schlechte Mitarbeiter entdecken kann: Wie gehen Sie mit Schwierigkeiten im Job um? Am besten in konkreten Situationen, wo es etwa unzufriedene Kunden oder auch Meinungsverschiedenheiten gab. Schlechte Mitarbeiter sehen die Fehler meist bei den anderen und sind nicht bereit, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Bei solchen Persönlichkeiten sollte man vorsichtig sein, da Streitigkeiten meist nur eine Frage der Zeit sind.

  • Weitere Karriereplanung hinterfragen

    Kein Bewerber gibt im Vorstellungsgespräch zu, dass er plant, nach ein paar Jahren den Arbeitgeber zu wechseln, nichtsdestotrotz kann die zukünftige Karriereplanung zeigen, ob sie es mit einem schlechten Mitarbeiter zu tun haben. Es muss nicht gleich ein kleinlich genau erstellter Plan vorliegen, aber gute Mitarbeiter wissen, was sie erreichen wollen und wo sie im besten Fall nach einigen Jahren im neuen Job stehen. Schlechte Mitarbeiter hingegen haben noch nicht einmal eine vage Vorstellung der beruflichen Zukunft.

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Instrumente der Mitarbeiterführung

Selbst die beste Personalauswahl kann nicht garantieren, dass ausschließlich perfekte Angestellte den Weg ins Unternehmen finden. Und natürlich ist es immer möglich, dass ein Arbeitnehmer sich erst mit der Zeit negativ entwickelt. Spätestens hier muss die Mitarbeiterführung ansetzen, um die Situation zu verbessern.

Dabei werden verschiedene Instrumente und Maßnahmen genutzt:

  • Analyse
    Aufgabe der Mitarbeiterführung ist zunächst die Analyse. Was führt dazu, dass ein Mitarbeiter nicht die erwarteten Leistungen bringt oder sich nicht ins Team einfügen kann? Hier können Einzelgespräche helfen, aber auch eine genaue Beobachtung des Arbeitsumfelds ist angebracht.
  • Kommunikation
    Kommunikation ist das A und O der Mitarbeiterführung. Es sollten regelmäßige Gespräche mit allen Mitarbeitern geführt werden – umso mehr, wenn es Probleme gibt. Hier gilt es Erwartungen zu klären, Probleme zu erörtern und gemeinsame Lösungswege zu erarbeiten.
  • Hilfestellung
    Gute Führungskräfte lassen Mitarbeiter nicht im Stich oder schauen zu, wie diese im Job Schwierigkeiten haben. So gehört es zur Mitarbeiterführung, das Team möglichst in allen Belangen zu unterstützen.
  • Vereinbarungen
    Zielvereinbarungen sind ein gutes Mittel, um Mitarbeiter zu motivieren und zu Erfolgen zu führen. Wichtig ist, dass die Ziele realistisch und erreichbar sind – ansonsten führen sie nur zu Frust. Idealerweise werden diese deshalb gemeinsam mit dem Arbeitnehmer erarbeitet und festgelegt.
  • Lob
    Wichtige Instrumente der Mitarbeiterführung sind Lob, Anerkennung und Wertschätzung. Es kann enormen Effekt auf das Team haben, wenn Leistungen nicht als selbstverständlich erachtet, sondern vom Chef und dem Arbeitgeber geschätzt werden.

5 Mitarbeiter, auf die kein Chef verzichten kann

In jedem Unternehmen gibt es sie, die Mitarbeiter, ohne die nichts funktionieren würde. Sie sind der Motor des Teams. Sie kennzeichnen sich dadurch, dass Sie eine Aufgabe erfüllen, die unentbehrlich ist – und so vielleicht gar nicht als wichtiges ToDo erkannt wird. Dabei ist es völlig irrelevant, welche Position Sie im Team inne haben, ob Büroassistentin, Junior- oder Senior-Berater.

Die Mitarbeiterführung sollte auf diese Teammitglieder ein besonderes Augenmerk legen, da sie dabei helfen können, Ziele zu erreichen, das Team festigen und die Leistungen positiv beeinflussen können:

Das Organisationstalent

Kurze Beschreibung: Dieser Mitarbeiter verfügt über ein unglaubliches Gedächtnis. Er hat alles genau im Blick: Die Geburtstage der Kollegen und Kunden, Deadlines und große Ereignisse. Im Teammeeting weist er auf die nächste große Messe hin und organisiert eine kleine Feier für den Kollegen der Geburtstag hat. Oft handelt es sich um die gute Seele des Teams.

Warum ist dieser Mitarbeiter so wichtig? Der Chef hat das gute Gefühl alles im Griff zu haben. Dieser Mitarbeiter ist besser und zuverlässiger als jeder Kalender. Bei der Planung von Kundentreffen, Geschäftsessen und anderen Events wird er immer herangezogen, denn er hat den zeitlichen Überblick sowie einen breiten Wissens- und Erfahrungsschatz, was Dienstleister angeht. Auch Kollegen kommen gerne zu ihm und fragen zum Beispiel: Kannst du mir vielleicht ein Restaurant für mein Geschäftsessen empfehlen?

Wie werden Sie dazu? Fällt es Ihnen leicht, sich Termine zu merken? Gehört es zu Ihren Stärken die Zügel in der Hand zu halten? Dann sind Sie prädestiniert für diesen Job. Poppen in Ihrem Kalender wichtige Daten auf, lassen Sie die anderen daran teilhaben. Haben Sie zwei, drei Mal bewiesen, dass Sie wichtige Dinge auf dem Schirm haben, wird Ihr Chef beginnen, sich nach und nach auf Sie zu verlassen. Gehen Sie verantwortungsvoll mit diesem Vertrauen um, wird Ihr Chef Sie in kürzester Zeit nicht mehr missen wollen.

Der Vermittler

Kurze Beschreibung: Er hat eine sehr einnehmende Art, versteht sich gut mit den Kollegen, hat aber auch einen guten Draht zum Chef. Vor Einladungen zum Mittagessen kann er sich kaum retten. Häufig hält er auch mit dem Chef einen Plausch an der Kaffeemaschine. Der Vermittler ist immer auf dem aktuellsten Stand und weiß über Pläne und Änderungen frühzeitig Bescheid.

Warum ist dieser Mitarbeiter so wichtig? Diese Position ist nicht immer einfach. Denn der Chef nutzt ihn, um unliebsame Entscheidungen an die Mitarbeiter weiterzutragen. Damit befindet sich der Vermittler zwischen den Stühlen. Doch macht er seinen Job gut, ergreift er weder die eine, noch die andere Partei, verhindert aber, dass Konflikte eskalieren. Er wird von beiden Seiten respektiert und kann sich so ein Ohr verschaffen. Vom Chef wird er oft zu Rate gezogen, denn dieser sieht ihn als Repräsentant für das gesamte Team.

Wie werden Sie dazu? Um zum Vermittler zu werden, spielen vor allem persönliche Beziehungen eine Rolle. Vermittler sind immer auch gute Netzwerker. Smalltalk fällt ihnen leicht und im Handumdrehen haben sie eine Verbindung zum Gegenüber aufgebaut. Sie können sich gut in andere Menschen hineinversetzen.

Der Pragmatische

Kurze Beschreibung: Wird es einmal brenzlig, ist der Pragmatiker zur Stelle. Ein Kunde hat noch kurzfristig aufwendige Änderungswünsche und will diese in kürzester Zeit umgesetzt wissen? Während die anderen Mitarbeiter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, läuft der Pragmatiker zur Höchstform auf. Er sorgt dafür, dass die Aufgaben und Kapazitäten verteilt werden und keine Zeit mit ewigen Diskussionen verschwendet wird.

Warum ist dieser Mitarbeiter so wichtig? Der Pragmatiker ist so unentbehrlich, weil er ein Retter in der Not und ein Problemlöser ist. Er lässt sich von unerwarteten Änderungen nicht aus der Bahn werfen und sieht Probleme als Herausforderung. Damit ist er für seine Kollegen Motivator und Mutmacher.

Wie werden Sie dazu? Ist Ihnen eine Macherart eigen? Dann sind Sie der Richtige für diesen Job. Lösen Sie sich aus der Schockstarre des Teams und werden Sie aktiv. Unterbreiten Sie Lösungsvorschläge. Gehen Sie Schritt für Schritt durch, was jetzt zu tun ist. In solchen überraschenden Situationen sind die Kollegen oft dankbar für jemanden, der den Stein ins Rollen bringt.

Der Kreative

Kurze Beschreibung: Der Kreative hat eine unkonventionelle Art. Er will sich ausprobieren und neue Wege gehen. Dabei macht er auch gerne verrückte Vorschläge. Im Brainstorming schlägt er beispielsweise vor, Messestände unter ein bestimmtes Motto zu stellen. Dafür wird er von seinen Kollegen manchmal belächelt. Doch meistens ist ihm das egal, die Ideen gehen ihm nie aus.

Warum ist dieser Mitarbeiter so wichtig? Der Kreative sorgt für frischen Wind. Er traut sich auch einmal übliche Denkmuster zu durchbrechen. Er ist neugierig und steckt voller Ideen. Läuft er zur Höchstform auf, stellt er Verbindungen zwischen Dingen her, auf die kein anderer im Raum gekommen wäre. Der Chef schätzt ihn dafür, dass er viel Input liefert und Neues vorschlägt.

Wie werden Sie dazu? Trauen Sie sich Ihre Ideen vorzustellen. Lassen Sie sich nicht von kritischen Stimmen einschüchtern. Frische Ideen und unkonventionelle Vorschläge sorgen für Innovation. Immer nur die gleiche Schiene zu fahren, wird schnell langweilig.

Das Vorbild

Kurze Beschreibung: Das Vorbild steht voll und ganz hinter seinem Arbeitgeber. Er lebt die Unternehmenswerte und trägt diese auch nach außen. Er kennt die Abläufe und Prozesse und wird von allen geachtet. Oft ist er Mentor für Neueinsteiger und Berufsanfänger. Für sie ist er ein Ankerpunkt, der Orientierung bietet.

Warum ist dieser Mitarbeiter so wichtig? Das Vorbild ist eine Vertrauensperson des Chefs. Nicht selten ist es sein verlängerter Arm. Der Chef weiß, dass der Laden dank diesem Mitarbeiter auch in seiner Abwesenheit läuft.

Wie werden Sie dazu? Zum Vorbild wird man nicht auf Anhieb. Dafür braucht es Einiges an Zeit und Erfahrung. Wichtig ist jedoch, dass Sie Wert auf Ihre Reputation legen und sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Sie für Ihre Arbeit stehen. Die Vorbildfunktion beginnt bereits im Umgang mit den Kollegen. Möchten Sie ein Vorbild sein, sollten Sie auch an schlechten Tagen, den richtigen Ton finden, um beispielsweise mit dem Praktikanten über die verpatzte Aufgabe zu sprechen.

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[Bildnachweis: Jiw Ingka by Shutterstock.com]

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