Eigeninitiative: Beispiele, wie Sie diese ergreifen & zeigen

Eigeninitiative ist nicht nur eine begehrte Eigenschaft in der Bewerbung – sie ist ein wichtiger Erfolgsfaktor! Durch eigenverantwortliches und proaktives Handeln ergreifen die Menschen mehr Chancen und erreichen auch mehr im Leben. Wie Sie Eigeninitiative zeigen, welche Voraussetzungen Sie brauchen und damit in der Bewerbung punkten…

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Definition: Was ist Eigeninitiative?

Eigeninitiative bedeutet, aus eigenem Antrieb zu handeln, anfallende Aufgaben selbstständig zu erkennen und proaktiv zu erledigen bzw. zu lösen – ohne dass eine Aufforderung dazu nötig ist.

Menschen mit Eigeninitiative übernehmen Verantwortung, denken mit, bringen eigene Ideen ein und handeln vorausschauend.

Eigeninitiative ergreifen – Beispiele

  • Ideen einbringen
    Eine Mitarbeiterin macht einen Verbesserungsvorschlag für einen ineffizienten Arbeitsablauf und stellt diesen im Team vor.
  • Hilfe anbieten
    Nach Abschluss eines Projekts sucht sich der Praktikant aktiv selbst neue Aufgaben oder bietet den Kollegen seine Mithilfe an.
  • Freiwillig melden
    Ein wichtiges Firmen-Event muss organisiert werden – Sie melden sich sofort freiwillig, um die Aufgabe zu übernehmen.
  • Kompetenzen erweitern
    Jemand erkennt Defizite oder Wissenslücken und meldet sich eigenständig zu einer Weiterbildung, einem Online-Kurs an oder liest Fachliteratur, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern.

Einfach erklärt: Eigeninitiative zeigt sich immer dann, wenn jemand selbstständig Chancen oder Probleme im Alltag erkennt und aktiv zur Verbesserung beiträgt – im Job genauso wie im Privatleben.

Eigeninitiative Englisch + Synonyme

Auf Englisch heißt Eigeninitiative schlicht „initiative“ (seltener: personal initiative oder self-initiative). Häufige deutsche Synonyme sind: Selbstständigkeit, eigenverantwortliches Handeln oder persönliches Engagement.

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Eigeninitiative – ein wichtiger Soft Skill

Im Job ist Eigeninitiative ein wichtiger Soft Skill und maßgeblich an Erfolg oder Misserfolg beteiligt. Unternehmen suchen in Stellenanzeigen oft explizit nach Kandidaten, die Eigeninitiative zeigen. Auch im Vorstellungsgespräch und späteren Arbeitsalltag wird darauf geachtet. Es wird erwartet und vorausgesetzt, dass Mitarbeiter mitdenken und eigenständig agieren.

Chefs wollen nicht jedem Mitarbeiter sagen, welche Aufgaben er oder sie erledigen soll. Das ist nicht effizient. Führungskräfte haben wichtigere Dinge zu tun, als ToDos zu verteilen.

Warum ist Eigeninitiative wichtig?

  • Sie erhöht die eigene Produktivität und Effizienz, weil Mitarbeitende selbstständig handeln und nicht erst auf Anweisungen warten.
  • Sie hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, was Fehler und Kosten reduziert.
  • Sie fördert Innovation und kontinuierliche Verbesserung, weil Betroffene aktiv nach Lösungen und Verbesserungen suchen.
  • Sie steigert Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist, weil Aufgaben eigenständig übernommen werden.
  • Sie schafft ein positives Arbeitsklima, weil alle dadurch zu einem gemeinsamen Erfolg beitragen.
  • Sie stärkt das Selbstvertrauen und die persönliche Entwicklung durch Übernahme von Verantwortung und das Erleben eigener Erfolge.
  • Sie verbessert die Karrierechancen, weil Arbeitgebern die wichtige Fähigkeit schätzen – vor allem bei Führungskräften gilt sie als Voraussetzung.

Eigeninitiative im Leben

Auch außerhalb des Berufs ist es wichtig, die Initiative zu ergreifen. Laut Psychologie steckt dahinter die Erkenntnis, das eigene Schicksal in der Hand zu haben, das Leben aus eigenem Antrieb heraus zu steuern und selbstgesetzte Ziele zu erreichen. Fehlt das nötige Maß an Eigeninitiative, werden Sie von anderen gesteuert und beeinflusst oder können sich erst gar nicht zu irgendetwas aufraffen.

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4 Merkmale der Eigeninitiative

Was als Eigeninitiative beschrieben wird, ist eine Kombination verschiedener Verhaltensweisen. Das sind die vier wichtigsten Merkmale der Eigeninitiative:

  1. Aktives Mitdenken

    Wollen Sie eigeninitiativ sein, müssen Sie aktiv mitdenken. Sie müssen Chancen erkennen, Probleme sehen, Potenziale wahrnehmen. Wer nur passiv akzeptiert, was ist, zeigt keine Eigeninitiative.

  2. Selbstständiges Handeln

    Nur das machen, was der Chef angeordnet hat? Das ist Dienst nach Vorschrift, aber null eigeninitiativ! Zwar müssen Sie im Job Anweisungen befolgen, sollten aber genauso initiativ Aufgaben erkennen und ohne Aufforderung erledigen.

  3. Eigene Entscheidungen

    Nicht nur Vorgesetzte treffen Entscheidungen. Für die Eigeninitiative ist es essenziell, selbst eine Wahl zu treffen und entsprechend zu handeln. Wer jedes Mal zum Chef rennt, um dessen Meinung zu erfragen oder um Erlaubnis zu bitten, macht sich zum passiven Erfüllungsgehilfen.

  4. Verantwortung übernehmen

    Aus eigenem Antrieb heraus handeln, bedeutet ebenfalls Eigenverantwortung für sein Tun zu tragen. Das beinhaltet positive wie negative Konsequenzen. Eigeninitiative Menschen ernten nicht nur die Lorbeeren für Erfolge, sondern stehen auch für ihre Fehler gerade.

Die Leiter der Eigenverantwortung

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Eigeninitiative zeigen: 5 Tipps für den Job

Arbeitgeber suchen und schätzen es, wenn Mitarbeiter Eigeninitiative ergreifen und zeigen. Das heißt im Umkehrschluss für Sie: Zeigen Sie mehr Initiative, um positiv aufzufallen und sich so einen guten Ruf zu erarbeiten!

Gleichzeitig ist das eine große Chance, um sich von Kollegen abzuheben, auf eine Beförderung hinzuarbeiten oder den Wunsch für eine Gehaltserhöhung zu begründen. Bewährte Tipps wie Sie im Job mehr Eigeninitiative zeigen:

1. Melden Sie sich zu Wort

In vielen Meetings redet nur der Chef, während das Team schweigt und Notizen macht. Unauffälligkeit ist ein Karrierekiller! Nutzen Sie die Chance und Bühne und glänzen Sie mit Eigeninitiative: Gestalten Sie die Diskussion mit, bringen Sie Ihre professionelle Meinung ein und helfen Sie bei der Problemlösung aktiv mit.

2. Geben Sie Feedback

Feedback ist keine Einbahnstraße, die ausschließlich von oben nach unten verläuft. Sie können ebenso Initiative zeigen, indem Sie zu Abläufen oder Projekten Rückmeldung geben. Sagen Sie, wo es besonders gut läuft und wo nachgebessert werden kann. Konstruktive Kritik zeigt, dass Sie Dinge aus eigenem Antrieb heraus verbessern wollen. Liefern Sie gleich passende Lösungsvorschläge dazu, demonstrieren Sie Ihre Kompetenz.

3. Schlagen Sie Projekte vor

Bringen Sie Ideen und Vorschläge ein oder schlagen Sie eigene Projekte vor. Das bringt Pluspunkte beim Chef. Damit beweisen Sie, dass Sie auch außerhalb der täglichen Aufgaben nach Möglichkeiten suchen, um das Unternehmen erfolgreicher zu machen. Das muss nicht jedes Mal ein spektakuläres Prestige-Projekt sein! Auch kleine, gut durchdachte Ideen senden die richtigen Signale. Haben Sie dann noch detaillierte Vorschläge zu Planung und Durchführung, steigt Ihr Ansehen beim Chef.

4. Melden Sie sich freiwillig

„Wer übernimmt das?“ – Bei der Frage ducken sich die meisten weg und verschmelzen wie ein Chamäleon mit der Umgebung. Machen Sie das Gegenteil! Übernehmen Sie Aufgaben freiwillig, bieten Sie proaktiv Ihre Hilfe an und arbeiten anderen zu. Warten Sie nicht darauf, dass man Sie fragt. Eigeninitiative ergreifen, bedeutet, dass Sie handeln, bevor es andere tun oder die Aufgabe überhaupt erst sehen. Chefs merken so etwas sehr genau. Das ist anfangs mit zusätzlicher Arbeit verbunden, ja. Aber es zahlt sich langfristig immer aus!

5. Übernehmen Sie die Organisation

Ein Betriebsausflug, die Geburtstagsfeier für den Kollegen, ein Messebesuch – irgendetwas muss immer organisiert werden. Wer die Organisation übernimmt, handelt selbstständig, trifft Entscheidungen und trainiert damit zugleich Führungskompetenzen und weitere Schlüsselkompetenzen. Mehr dazu lesen Sie hier: Organisationstalent zeigen und trainieren.

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3 Voraussetzungen für Eigeninitiative

Zwar suchen viele Unternehmen nach Menschen, die Eigeninitiative zeigen. Erzwingen lässt sich diese aber nicht. Umso wichtiger ist es, dass Arbeitgeber die richtigen Voraussetzungen schaffen, damit Mitarbeiter eigeninitiativ handeln können. Dazu gehören:

  • Mitarbeiter müssen Einfluss nehmen können

    Entsteht das Gefühl, nichts in der Hand zu haben, werden Arbeitnehmer auch keine Eigeninitiative ergreifen. Es braucht Mitspracherechte und Handlungsfreiräume, damit sich eine Selbstständigkeit der Mitarbeiter überhaupt entwickeln kann.

  • Mitarbeiter müssen sich den Einfluss zutrauen

    Daneben muss jeder Arbeitnehmer daran glauben, Einfluss zu haben und diesen auch nutzen zu können. Das Team muss durch positive Rückmeldungen bestärkt werden, Selbstvertrauen zu zeigen, sich einzubringen, weil deren Vorschläge auch umgesetzt werden.

  • Mitarbeiter müssen Verantwortung übernehmen wollen

    Nicht jede(r) möchte mehr Verantwortung übernehmen. Manche sind zufrieden mit ihrer Tätigkeit, andere haben Angst vor negativen Folgen. Voraussetzung für mehr Eigeninitiative ist deshalb, dass Mitarbeiter keine Angst vor Konsequenzen haben. Führen Fehler gleich zur Abmahnung, halten sich Angestellte zurück.

Eigeninitiative stärken und fördern

Unternehmen müssen nötige Rahmenbedingungen schaffen und sollten Eigeninitiative stärken. Gleichzeitig sollte Mitarbeiter immer wieder die Gelegenheit bekommen, sich einzubringen, Entscheidungen zu treffen und eigene Ideen umzusetzen. Eine solche Unternehmenskultur fördert das gewünschte Verhalten im Team – bis es mit der Zeit zur Gewohnheit wird.

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Eigeninitiative in der Bewerbung

Eigeninitiative ist nicht erst nach dem unterschriebenen Arbeitsvertrag wichtig. Damit es überhaupt so weit, kommt, müssen Sie bereits in der Bewerbung damit punkten. Um sich gegen Mitbewerber durchzusetzen – gerade bei vergleichbaren Qualifikationen – müssen Sie Ihre Eigeninitiative in den Bewerbungsunterlagen herausarbeiten.

Wie verkaufen Sie die Eigenschaft bei der Jobsuche richtig? Viele bescheinigen sich selbst eine große Eigeninitiative und selbstständige Arbeitsweise. Solche Zuschreibungen sind jedoch Worthülsen ohne Aussagekraft. Was Sie brauchen, sind konkrete Beispiele!

  • Welche Verbesserungen haben Sie aus eigenem Antrieb umgesetzt?
  • Welche Ihrer Ideen wurden erfolgreich umgesetzt?
  • Was haben Sie aus eigener Motivation auf die Beine gestellt?
  • Welches Projekt haben Sie in Eigenregie geplant?
  • Haben Sie sich im Ehrenamt engagiert?

Gehen Sie im Bewerbungsschreiben und Lebenslauf darauf ein und zeigen Sie (indirekt), wie der potenzielle Arbeitgeber von Ihrer Eigeninitiative profitieren wird: Was wollen Sie mit Ihrem Know-how und Ihren Erfahrungen bewirken, umsetzen, machen?

Durch Beispiele beweisen Sie Eigeninitiative in der Bewerbung glaubwürdig und verleihen Ihren Aussagen Nachdruck – immer vorausgesetzt, sie sind wahr. Erfinden Sie bitte keine Projekte! Das kommt spätestens im Vorstellungsgespräch raus und der Job ist weg…

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Gibt es zu viel Eigeninitiative?

Arbeitgeber sehen Eigeninitiative gern, doch auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift! Auch mit guten Dingen können Sie es übertreiben. In diesen drei Situationen kann das der Fall sein:

  • Zu früher Veränderungswille

    Sie sind seit 2 Tagen im Unternehmen, wollen Eigeninitiative zeigen und alles verbessern? Das kann zu früh sein und kommt nicht immer gut an. Lernen Sie die Abläufe erst einmal kennen und etablieren Sie sich im Team, bevor Sie alles auf den Kopf stellen wollen.

  • Fehlende Zuständigkeit

    Eigeninitiative sollten Sie in Ihrem Bereich zeigen – aber nicht bei Dingen, für die Sie nicht zuständig sind oder bei denen Ihnen gar die Kompetenz und Erlaubnis fehlt. Hier müssen Sie sich im Vorfeld unbedingt absprechen.

  • Reine Imagepflege

    Viele wollen eigeninitiativ sein, um damit einen guten Eindruck zu machen. Geht es um reine Imagepflege ohne ein echtes Interesse, sich wirklich einzubringen, fällt das meist nach kurzer Zeit auf – und schadet Ihnen.


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