18-Minuten-Regel: Bessere Prioritäten setzen
Die meisten Bücher über Zeitmanagement widmen sich der rationalen Tagesplanung und der Frage: Wie gestalten Sie den Tag, um produktiver zu sein?
Peter Bregman hat sich ein größeres Ziel gesetzt: Er will nicht nur einen Tag, sondern das Leben im Ganzen planen. Dieser Plan beginnt allerdings bei seiner Methode und Tag für Tag – eben mit der 18-Minuten-Regel. Und die ist erstaunlich einfach:
- Nehmen Sie sich morgens fünf Minuten Zeit, um den Tag zu planen.
- Im Laufe des Arbeitstags stellen Sie sich einen Wecker, der jede Stunde klingelt. Dann halten Sie für eine Minute inne und rufen sich die vergangene Stunde ins Gedächtnis: War sie sinnvoll genutzt und produktiv? Bei einem durchschnittlichen Arbeitstag sind das noch mal acht Minuten.
- Am Abend lassen Sie den Tag noch einmal für fünf Minuten Revue passieren: Was haben Sie erreicht? Was haben Sie überwunden? Was müssen Sie morgen machen? Fassen Sie den kommenden Tag in zwei Worten zusammen und rufen Sie sich diese immer wieder in Erinnerung.
Pro Tag sind das also gerade einmal 18 Minuten, die Sie zur Selbstreflexion nutzen. Jedoch mit großer Wirkung, wenn Sie die Technik regelmäßig anwenden.
Bregman sagt, dass die Zeit das Einzige im Leben sei, das Sie nicht zurückholen können. Das Leben sei nun mal endlich – es hängt von Ihnen ab, mit welchen Inhalten es gefüllt wird.
Viele Menschen beschäftigen sich mit den scheinbar wichtigen Dingen – sie arbeiten den ganzen Tag und stehen immer unter dem Zeitdruck. Paradoxerweise verschwenden sie dadurch Ihre Zeit. Die 18-Minuten-Regel will deshalb die Konzentration weg von den alltäglichen Aufgaben lenken, hin zu jenen Faktoren, die das Leben harmonisch und ausgewogen machen.
Prokrastination verringert die Produktivität
Nicht wenige Menschen nehmen sich Tag für Tag vor: „Heute werde ich konzentrierter arbeiten“ oder „Heute erledige ich alle wichtigen Aufgaben zuerst“. Der Wille ist da – trotzdem tappen viele anschließend in die sogenannte Prokrastinationsfalle. Bewusst oder unbewusst werden Aufgaben immer wieder verschoben…
Das Kernproblem dieser Aufschieber ist: Sie haben Schwierigkeiten Prioritäten zu setzen und leiden unter latenten Minderwertigkeitsgefühlen. Fälschlicherweise setzen sie Erfolg mit Selbstwert gleich. Um dieses Gefühl zu erreichen, brauchen sie häufige und kurzfristige Erfolgserlebnisse – und schieben deshalb die langfristigen und unangenehmen Aufgaben auf. Wie Sie damit besser umgehen und die Aufschieberitis besiegen, erfahren Sie in diesem ausführlichen Artikel.
Selbstreflexion ist der entscheidende Erfolgsfaktor
Letztlich geht es bei der 18-Minuten-Regel gar nicht um die genaue Anzahl der Minuten. Es ist ziemlich egal, ob Sie am Tag 15 oder 35 Minuten über sich und Ihre Arbeit sinnieren. „18-Minuten-Regel“ – das ist nur ein einprägsamer Name für ein durchaus kluges Prinzip dahinter – das der regelmäßigen Selbstreflexion.
Es geht darum, sich morgen, abends und in der Zeit dazwischen immer wieder (selbstkritisch) daran zu erinnern und zu fragen:
- Was mache ich hier eigentlich gerade?
- Ist das sinnvoll, produktiv, zielführend?
- Wozu mache ich das?
- Vor allem: Bringt es mich meinem Ziel näher?
Nicht zuletzt erkennen Sie bei dieser Reflexion, wozu Sie fähig sind; welche Erfolge Sie bereits erzielt und welche Meilensteine Sie schon erreicht haben. Sich der eigenen Erfolge bewusst zu werden und sei es nur ein kleiner oder ein Teilerfolg, reicht oft schon, um das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu steigern.
Fühlen Sie sich deswegen aber bitte nicht unter Druck gesetzt, jeden Tag einen Erfolg zu erzwingen. Damit erreichen Sie eher das Gegenteil. Auch Pleiten, Pech und Pannen sollten Sie würdigen – als Lehrstunden des Lebens, aus denen Sie klüger und gestärkt hervorgehen können. Gerade Misserfolge sollten reflektiert werden, um diese in der Zukunft zu vermeiden. Das Resultat nennt sich übrigens Lebenserfahrung uns ist unbezahlbar wertvoll.
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