Jobwechsel begründen: Bewerbung + Formulierungen

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Sie wollen in der Bewerbung den Jobwechsel begründen? Aber was sage ich, warum ich den Job wechseln will? Mehr Gehalt, bessere berufliche Perspektiven, optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder einfach der Wunsch nach Abwechslung und einem Tapetenwechsel? Wir zeigen Ihnen 8 gute Gründe und Formulierungen, mit denen Sie Ihren Jobwechsel begründen können – und 5 schlechte Gründe…

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Jobwechsel begründen – in der Bewerbung

Gelegentliche Jobwechsel sind heute völlig normal. Gleichzeitig brauchen Sie bei der Bewerbung dafür eine gute Erklärung und Begründung.

Personaler sprechen auch von der Wechselmotivation. Bleibt sie unklar, entsteht Interpretationsspielraum – und damit der Verdacht, ein Kandidat kommt mit dem Jobwechsel einer Kündigung zuvor.

Jobwechsel erklären – nie rechtfertigen!

Die Kunst, einen Jobwechsel zu begründen, besteht darin, drei grundlegende Fragen zu beantworten:

  • Was ist meine Motivation für den Wechsel?
  • Was reizt mich an der neuen Stelle?
  • Welche Ziele verbinde ich mit dem Job in der Zukunft?

Vermeiden Sie dabei unbedingt Rechtfertigungen. Das klingt sonst immer nach schlechtem Gewissen und einer frisierten Aussage. Insbesondere die vorweggenommene Entschuldigung weckt schlafende Hunde. Ganz schlecht: Negativ über jetzige Arbeitgeber reden! Das lässt Sie selbst negativ aussehen.

Wechselmotivationen: Weg von oder Hin zu?

Wenn Sie Ihren Jobwechsel begründen – egal, ob im Bewerbungsschreiben oder Vorstellungsgespräch –, achten Sie auf eine sogenannte Hin-zu-Motivation: Formulieren Sie stets, die Ziele, die Sie im neuen Job und Unternehmen haben. Das Gegenteil dazu (und negativ) ist die Weg-von-Motivation: Das Reißaus nehmen von einem miesen Job. Dahinter steckt jedoch ein Fluchtreflex und keine strategische, beruflichen Neuorientierung und keine Position der Stärke.

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Jobwechsel begründen: Formulierung + 8 gute Gründe

Unter den vielen persönlichen Gründen für einen Jobwechsel gibt es acht Wechselmotive, die die meisten Personalern positiv überzeugen. Mit ihnen lässt sich fast jeder Jobwechsel begründen:

1. Grund: „Ich will mich beruflich weiterentwickeln.“

Eine der besten Begründungen für einen Jobwechsel – aber nur, wenn Sie konkret schreiben, WOHIN Sie sich weiterentwickeln wollen. Nach mehr as 3-5 Jahren im selben Job könnten Sie zum Beispiel mehr (Personal-)Verantwortung anstreben oder sich fachlich weiterentwickeln und Ihr Kompetenz-Spektrum erweitern. Eine gute Formulierung und Begründung ist zum Beispiel:

Mein aktueller Arbeitgeber ist zwar Marktführer, aber in einem kleinen Segment. Die Aufstiegschancen sind strukturell bedingt begrenzt. Ich möchte mich künftig mehr auf den Bereich __ fokussieren und spezialisieren. Die Möglichkeiten dazu habe ich im aktuellen Job nicht. Ihre Stelle bietet deutlich bessere Perspektiven.

2. Grund: „Ich suche neue Herausforderungen.“

Das steht zwar gefühlt in jeder zweiten Bewerbung, trotzdem bleibt es ein legitimes Wechselmotiv. Allerdings nur, wenn Sie diese Herausforderungen wieder konkret benennen: größere Projekte stemmen, Teams und Menschen führen, ein Produkt revolutionieren… Sagen sie unbedingt genau, welche Aufgaben Sie an der neuen Stelle reizen und herausfordern. Eine Formulierung dazu:

In den vergangenen Jahren habe ich Projekte mit einem Budget von 850.000 Euro erfolgreich umgesetzt. Die Entwicklungsperspektiven sind jedoch mittelfristig begrenzt. Daher suche ich eine neue Herausforderung und möchte mein Know-how bei Ihnen einbringen, um einen vergleichbaren Erfolg zu realisieren – zum Beispiel 18 Prozent mehr Umsatz im kommenden Jahr?!

3. Grund: „Ich möchte mein Kompetenzfeld erweitern.“

Ihren aktuellen Job beherrschen Sie aus dem Effeff. Als Fachkraft zählen Sie zu den Besten. Nun wird es Zeit, Ihre Kompetenzen auszubauen: Mehr administrative Führungsaufgaben gehören zu den klassischen Wechselmotivationen. Ist das intern nicht möglich, bleibt nur der externe Wechsel – nachvollziehbar und strategisch sinnvoll! Als
Formulierung für eine Jobwechsel-Begründung eignet sich:

Der Wechsel in diese Position bietet mir die Chance, mich persönlich weiterzuentwickeln. Meine Kollegen bescheinigen mir ein starkes Führungstalent, wie Sie auch meinen Referenzen entnehmen können. Die Perspektiven der ausgeschriebenen Stelle passen perfekt zu meinen Ambitionen als Projektleiter und bieten beste Entwicklungschancen, die meinen Fähigkeiten entsprechen.

4. Grund: „Ich muss mich aus familiären Gründen verändern.“

Ihr Partner hat selbst den Job gewechselt, die ganze Familie zieht deshalb um. Folglich brauchen auch Sie eine neue Arbeitsstelle. Dasselbe gilt, falls Sie sich getrennt haben und deshalb den Standort wechseln oder weil Sie Nachwuchs bekommen haben und nun in Teilzeit arbeiten wollen oder flexibler… Theoretisch geht das den Arbeitgeber zwar überhaupt nichts an. Aber mit eine solchen Formulierung können Sie wunderbar einen Jobwechsel begründen:

Aufgrund einer Veränderung im familiären Umfeld möchte ich mich beruflich und räumlich verändern. Eine Anstellung in Teilzeit wäre dazu ideal.

5. Grund: „Ich möchte internationaler arbeiten.“

Auch das ist ein plausibler Grund – natürlich nur bei international ausgeschriebenen Stellen. Wenn der bisherige Arbeitgeber diese Option nicht bieten kann oder nur eingeschränkt (weil es viele interne Bewerber, aber nur wenige Stellen gibt), dann ist der externe Wechsel die naheliegende Option. Die Motivation („Ich möchte im Ausland arbeiten.“) ist damit auch schon erklärt:

Ich arbeite seit 5 Jahren im Bereich Account-Management. In dieser Zeit konnte ich zahlreiche Erfahrungen sammeln und meine Kenntnisse auf den nationalen Märkten vertiefen. Ein paar Auslandserfahrungen haben meinen Wunsch bestärkt, meine Tätigkeit in Zukunft internationaler auszurichten. Das gelingt auf dieser Position bei Ihnen besonders gut.

6. Grund: „Ich suche eine andere Arbeitsumgebung.“

Genannt wird diese Wechselmotivation oft, wenn Arbeitnehmer vom Konzern zum Mittelstand oder in ein Startup wechseln (oder umgekehrt). Die Organisationsstrukturen und Entscheidungswege sind hier jeweils andere und passen auch nicht zu jedem und jeder. Allerdings müssen Sie aufpassen, dass der neue Arbeitgeber Ihr Wunschumfeld auch wirklich bieten kann. Sonst schießen Sie sich mit der Formulierung selbst ins Aus. Beispiel:

Nach langjähriger Tätigkeit in einem internationalen Konzern und einer hochspezialisierten Organisation, möchte ich künftig in einem agileren Startup arbeiten. Die schnellen Entscheidungswege und die vielfältigen Aufgaben reizen mich enorm. Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Erfahrungen im Bereich __ für Sie von großem Nutzen sind und wir gemeinsam etwas bewegen können…

7. Grund: „Ich muss gesundheitlich kürzer treten.“

Wenn der Job krank macht, ist das einer der besten Jobwechsel Gründe überhaupt. Nur müssen Sie bei der Begründung darauf achten, dass sich Ihre Prognose durch den Wechsel verbessert: Wenn Sie zum Beispiel den Job wegen Rückenschmerzen aufgeben müssen, sollte der neue Job eine rückenschonende Tätigkeit beinhalten. Die Jobwechsel Gründe müssen immer glaubhaft versichern, dass Sie die neuen Aufgaben problemlos bewältigen können und wegen Krankheit nicht ständig ausfallen. Formulierung:

Ich kann meinen bisherigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr ausüben. Mein Arzt hat mir empfohlen, auf einen Bürojob in Teilzeit umzusatteln. Gerne würde ich meinen Erfahrungsschatz und meine Soft Skills mit Ihrer Stelle verbinden. Als Quereinsteiger bringe ich zudem eine schnelle Auffassungsgabe, Neugier und Ausdauer mit.

8. Grund: „Ich strebe einen Branchenwechsel an.“

Bei diesem Grund handelt es sich nicht um einen Jobwechsel, sondern um einen kompletten Berufswechsel und Neustart. Um diesen Jobwechsel begründen zu können, sollten Sie unbedingt relevante Stärken nennen, die übertragbar sind und einen Nutzen stiften, weil der Branche dieses Know-how zum Beispiel noch fehlt. Zwei Beispiele und Formulierungen für den Quereinstieg:

Nach jahrelanger Tätigkeit im Bereich __ konnte ich in meiner Branche schon einige Erfolge erzielen. Dieses Wissen würde ich nun gerne in einer ganz neuen Branche anwenden und meinen beruflichen Schwerpunkt hierher verlagern. Ich glaube, dass darin großes Potenzial und Mehrwert für Sie steckt, weil…

Ich bin seit einigen Jahren in Ihrem Bereich ehrenamtlich tätig und kann daher auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Gerne würde ich dieses Know-how und die erworbenen Soft Skills mit den Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle verbinden.

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Jobwechsel begründen: 5 schlechte Gründe

Neben guten Begründungen gibt es allerdings auch ein paar kritische. Zu den schlechten Begründungen beim Jobwechsel gehören:

  • „Ich will mehr Geld verdienen.“

    Das ist zwar eines der häufigsten Motive – nur sagen dürfen Sie das nie. Es wirkt schrecklich opportun und offenbart obendrein wenig Liebe für den neuen Job. Die Formulierung sagt im Subtext: „Mir geht es vor allem ums Geld. Der Job kommt erst an zweiter Stelle.“ So jemand geht im Zweifel auch für mehr Geld. Sie merken schon: Loyalität klingt anders.

  • „Ich möchte mehr Zeit für die Familie haben.“

    Menschlich nachvollziehbar, aber aus Sicht von Personalern keine Idealbesetzung. Auch hier gibt der Subtext den Negativausschlag. Die Botschaft lautet: „Der Job hat nicht meine höchste Priorität, sondern die Familie.“ Das deutet darauf hin, dass sich dieser Mitarbeiter eher selten zusätzlich reinhängt oder freiwillig Überstunden macht. Können Personaler wählen, entscheidet sie sich für andere Bewerber.

  • „Mein bisheriger Job hat mich gelangweilt.“

    Langeweile ist kein Schicksal. Von einem Leistungsträger erwartet man, dass er den Leerlauf konstruktiv nutzt. Wer sagt, dass er oder sie sich bisher gelangweilt hat, sagt indirekt, dass er passiv geblieben ist und nichts daraus gemacht hat. Keine clevere Wechselmotivation! Die zweite Botschaft wirkt noch schlimmer: Was, wenn im neuen Job wieder Langeweile aufkommnt? Werfen Sie dann wieder das Handtuch und wechseln den Job?

  • „Ich möchte für eine attraktive Marke arbeiten.“

    Warum? Um damit im Freundeskreis zu prahlen? Zugegeben, die Frage ist provokant. Aber genau das steckt meist hinter dem Wechselmotiv: die Suche nach Status und Anerkennung. Beides verrät eher ein geringes Selbstwertgefühl. Davon abgesehen wissen solche Arbeitgeber, dass Sie attraktiv sind. Sagen Sie lieber, warum SIE für das Unternehmen attraktiv sind.

  • „Ich will Verantwortung abgeben.“

    Eigentlich ist das sogenannte Downshifting eine gute Wechselmotivation. Bei einigen Personalentscheidern sorgt der geplante Rückschritt dennoch für hochgezogene Augenbrauen: Downshifter passen nicht ins gängige Karrieremuster. Um den Abschied vom Aufstieg zu begründen, sollten Sie besser erklären, warum der Schritt für SIE der richtige ist: Hat sich Ihr berufliches Ziel aufgrund neuer Lebensumstände verändert? Dann sagen Sie das! Vielleicht wollen Sie auch stärker an der Basis und der praktischen Umsetzung von Projekten arbeiten, statt in deren Administration? Klingt ebenfalls besser.

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Problemfälle: Sollte ich hierbei ehrlich sein?

Manchmal ähnelt der Werdegang einem Zick-Zack-Kurs. Es gibt Lücken im Lebenslauf, häufige Jobwechsel oder die ein oder andere Entlassung. Das sieht nicht optimal aus, ist aber auch kein Beinbruch. Solange Sie auch hierfür eine gute Begründung formulieren.

Hier eine Übersicht klassischer Problemfälle beim Jobwechsel – samt potenzieller Strategien, wie Sie den Jobwechsel begründen:

Jobwechsel nach Kündigung begründen

Gekündigt? Das kommt vor. In dem Fall raten wir dazu, die Karten offen auf den Tisch zu legen – aber ohne große Rechtfertigungen. War die Kündigung betriebsbedingt, ist das nicht Ihr Fehler. War es Ihre Schuld (z.B. mangelhafte Leistungen), sagen Sie, was Sie daraus gelernt haben und künftig besser machen wollen.

Jobwechsel nach kurzer Zeit begründen

Drei Jobwechsel in 2 Jahren? Allzu sprunghafte Bewerber wirken orientierungslos. Der neue Arbeitgeber fürchtet, dass auch er nur ein Intermezzo bleibt. Berufseinsteigern wird zwar in den ersten 2 Jahren eine Orientierungsphase zugestanden. Mit steigender Berufserfahrung sollten Sie aber nur noch alle 3 Jahre den Job wechseln. Wer Jobhopping und häufige Jobwechsel begründen will, muss Zweifel zerschlagen und zeigen, dass er oder sie nun beruflich angekommen ist. Begründen Sie Ihre Bewerbung stets mit einem langfristigen Ziel bei diesem Arbeitgeber.

Eigenkündigung begründen

Die Frage, die sich hier stellt: Warum bewerben Sie sich nicht aus ungekündigter Position und suchen sich nicht vorher einen neuen Job? Entweder, das war eine Kurzschlusshandlung oder Sie sind – einvernehmlich – einer drohenden Kündigung zuvor gekommen. Auch hierbei gilt: Nie negativ über den alten Arbeitgeber sprechen! Schuldzuweisungen sind ebenfalls tabu. Richten Sie den Blick in die Zukunft: Sie verfolgen jetzt ein (neues) berufliches Ziel. Punkt.

Jobwechsel begründen im Vorstellungsgespräch

Die Grundregel bei jedem Jobwechsel lautet: Ehrlich währt am längsten! Das gilt umso mehr im Vorstellungsgespräch, wo Sie sich bei Nachfragen in Widersprüche verstricken könnten. Wer beim Lügen erwischt wird, ist raus. Die Bewerbung hat dann keine Chance mehr, das Vertrauen ist verspielt.

Auch wenn die eine oder andere Station peinlich ist, wenn Sie Fehler gemacht haben oder gefeuert wurden: Gehen Sie immer selbstbewusst und konstruktiv damit um. Betrachten Sie Missgeschicke als Entwicklungsprozess – und begründen Sie Ihre Jobwechsel auch damit. Eine überzeugende Wechselmotivation ist stets ein Schritt nach vorn. Nur darüber sollten Sie im Bewerbungsgespräch auch sprechen.

Ich will einen Job, der zu mir passt!

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Ein erfolgreicher Jobwechsel braucht beste Vorbereitung. Klären Sie wichtige Fragen, formulieren Sie konkrete Ziele und definieren Sie präzise Kriterien, wonach Sie Jobs und Arbeitgeber auswählen. Wir unterstützen Sie dabei mit zahlreichen Ratgebern: