Bewerbungsmappe Aufbau: Welche Bestandteile?
Die Bewerbungsmappe ist eine vollständige Zusammenstellung aller relevanter Bewerbungsunterlagen in einer standardisierten Reihenfolge. Dabei sind heute zwei Formen üblich:
- Klassisch auf Papier
Hierfür werden alle Unterlagen ausgedruckt und für die Bewerbung oder Wohnungssuche in einer hochwertigen Mappe aus Pappe zusammengeheftet und per Post – ungefaltet im C4 Umschlag – verschickt. - Modern und digital
Für die E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung werden alle Unterlagen in einem PDF zusammengefügt und der Mail angehängt bzw. hochgeladen. Die Datei sollte 5 MB nicht übersteigen.
Bewerbungsmappe Bestandteile
Eine „vollständige“ Bewerbungsmappe besteht aus folgenden Unterlagen:
- Anschreiben (1 DIN A4-Seite)
- Deckblatt (1 Seite, optional)
- Lebenslauf (1-3 DIN A4-Seiten)
- Dritte Seite / Motivationsschreiben (1 Seite, optional)
- Anlagen (1-5 Seiten)
Als Anlagen (synonym: Anhang) kommen Zeugnisse (Schule, Ausbildung, Arbeitszeugnis), Zertifikate von Weiterbildungen sowie – falls verlangt – Arbeitsproben, Führerschein oder Führungszeugnis infrage.
Für die Bewerbungsmappe sollten Sie nur Dokumente auswählen, die für die angestrebte Stelle von Bedeutung sind. Irrelevante Unterlagen blähen die Bewerbungsmappe nur auf.
Bewerbungsmappe Reihenfolge
Eine Bewerbungsmappe – ob auf Papier oder online – sollte nicht mehr als maximal 10 DIN A4 Seiten umfassen. Mehr wollen Personaler nicht lesen. Der Platz reicht für überzeugende Unterlagen in der folgenden Reihenfolge aber auch aus:
Diese Reihenfolge der Unterlagen ist heute Standard. Weichen Sie davon bitte nicht ab – Personaler sind diese gewohnt. Eine andere Anordnung könnte als schlampig oder uninformiert ausgelegt werden.
Falls Sie sich auf einer Jobmesse bewerben, empfehlen wir, eine kompakte Bewerbungsmappe oder Kurzbewerbung mitzunehmen und diese persönlich zu überreichen.
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Inhalt der Bewerbungsmappe: Was beachten?
Falls Sie sich noch unsicher sind, was Reihenfolge und Inhalt Ihrer Bewerbungsmappe betrifft, finden Sie hier weitere Tipps zum Inhalt und Aufbau der Bewerbungsmappe – in der genannten Reihenfolge:
1. Anschreiben
Das Anschreiben ist der Auftakt der Bewerbung und ist nie länger als eine DIN A4 Seite. Es liegt oben auf der Mappe und wird nicht eingeheftet – allenfalls befestigt mit einer Büroklammer. Achten Sie auf ein aktuelles Datum! Im Bewerbungsschreiben selbst geht es um Ihre Motivation für den Job und Arbeitgeber. Schreiben Sie, warum Sie sich für diese Stelle interessieren und welchen Mehrwert Sie mit Ihren Erfahrungen und Fähigkeiten bieten können.
2. Deckblatt (optional)
Das Deckblatt ist freiwillig und kommt vor den Lebenslauf. Es kann die Bewerbung abrunden und wichtige Aussagen übersichtlich zusammenfassen. Dort ist auch mehr Platz für ein Bewerbungsfoto. In dem Fall wird das Foto im Lebenslauf weggelassen. Alternativen zum Deckblatt sind die „Dritte Seite“ oder ein Kurzprofil. Beide fassen relevante Qualifikationen, Soft Skills und Erfolge zusammen. Das Deckblatt in der Bewerbungsmappe muss stets einen Mehrwert für den Leser bieten – sonst: weglassen!
3. Lebenslauf
Nutzen Sie kein Deckblatt, ist der Lebenslauf das erste Dokument IN der Bewerbungsmappe. Der tabellarische Lebenslauf in antichronologischer Form (aktuelle Position zuerst) ist heute Standard. Im beruflichen Werdegang sind alle bisherigen Jobs lückenlos aufgeführt. Interessen und Hobbys runden das Profil ab. Vergessen Sie nicht, den Lebenslauf zu unterschreiben. Das dokumentiert, dass alle Angaben wahr sind.
4. Motivationsschreiben (optional)
Manche Bewerbungsmappen enthalten zusätzlich ein Motivationsschreiben. Auch hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Zusatz zur Bewerbungsmappe, den Sie nur ergänzen sollten, falls es verlangt wird. Ziel des Motivationsschreibens ist, einen schnellen Überblick über Ihre Eignung und Motivation zu geben. Alternativ können Sie eine Profilseite oder Projektliste nutzen.
5. Anlagen
Zu den wichtigen Anlagen in der Bewerbungsmappe gehören Ausbildungs-, Hochschul- und Arbeitszeugnisse sowie Zertifikate über Fortbildungen. Achtung: Verschicken Sie nie Originale, nur Kopien! Als weitere Anlagen eignen sich:
- Praktikumsbescheinigungen
- Nachweise über Nebentätigkeiten
- Freiwillige Tätigkeiten/Ehrenämter
- Referenzen oder Empfehlungsschreiben (maximal 3)
Für Ausbildungsnachweise gilt: Wer mehr als 5 Jahre Berufserfahrung hat, braucht seiner Bewerbung keine Schulzeugnisse mehr beifügen.
Wählen Sie Anlagen nach Bedeutung für die angestrebte Stelle aus! Was länger als 10 Jahre zurückliegt, interessiert kaum noch.
Bewerbungsmappe kaufen: Tipps zur Auswahl
Aktuell werden zahlreiche Arten von Bewerbungsmappen angeboten – zum Beispiel bei Müller, Rossmann, Tedi oder Amazon. Als Entscheidungshilfe stellen wir Ihnen die gängigsten Formen vor und zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile:
Klemmordner (Klemmhefter)
Klemmordner (auch: Klemmhefter) sind praktisch und preiswert. Es gibt sie aus Kunststoff oder Karton, mit einfachem Clip oder Klemmschiene. Das Anschreiben wird oben aufgeheftet, die Unterlagen stecken in der richtigen Reihenfolge darin. Das hat Vor- und Nachteile.
Vorteile sind der günstige Preis, das einfache Handling. Die Unterlagen können leicht herausgenommen werden. Nachteile sind, dass billige Klemmhefter schnell billig wirken und die Bewerbung nach Massenware riecht. Plastik ist zudem nicht umweltfreundlich.
Weiten Sie die Klemmschiene vorab – zum Beispiel mit einem Stück Pappe. Dann lassen sich die Unterlagen besser einfügen und herausnehmen – auch vom Personaler.
2-teilige Bewerbungsmappe
Auch bei der 2-teiligen Bewerbungsmappe liegt das Anschreiben lose oben auf. Es kann aber auch links in die Mappe geheftet werden. Deckblatt, Lebenslauf und Anhänge werden in richtiger Reihenfolge rechts übereinander befestigt. Bei einer Bewerbungsmappe mit mit Sichtfenster können Sie unter das Anschreiben im Inneren eine speziell gestaltete Seite mit Titel und Bewerbungsfoto legen, sodass dieses später im Sichtfenster erscheint.
Vorteile: Die Bewerbungsmappe bleibt kompakt, Anschreiben und Lebenslauf lassen sich nebeneinander lesen und das Sichtfenster bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Nachteil: In konservativen Branchen gilt die Mappe schon als zu ausgefallen.
3-teilige Bewerbungsmappe
Die 3-teilige Bewerbungsmappe wird zweimal geöffnet und eignet sich für gehobene Positionen. Bei dieser Bewerbungsmappe lohnt sich ein Deckblatt ganz links. Das Anschreiben liegt außen und obenauf; der Lebenslauf kommt in der Mitte, die Anlagen nach rechts.
Die 3-teilige Mappe wirkt hochwertig, nimmt voll aufgeklappt aber viel Platz ein. Das macht sie tendenziell unhandlich. Je nach angestrebter Position kann diese Form sogar überdimensioniert wirken.
Sonderformen (Quadratische Mappe)
Neben den bekannten Formen gibt es inzwischen auch Sonderformen im Handel. Diese Bewerbungsmappen fallen auf – haben in unseren Augen aber mehr Nachteile als Vorteile. Zwar sorgt die ungewöhnliche Form für hohe Aufmerksamkeit und Wiedererkennung, was sich für kreative Berufe und Branchen eignet.
Nachteil ist aber, dass die quadratische Form einen Zuschnitt aller Unterlagen benötigt: Anschreiben, Lebenslauf… Gängige Bewerbungsvorlagen lassen sich dafür nicht nutzen und übliche Zeugnisse und Zertifikate passen nicht in die Mappe.
Wie finde ich die perfekte Bewerbungsmappe?
Um sich bei der Bewerbung positiv abzuheben, sollten Sie nie an der Bewerbungsmappe sparen. Qualität macht sich bezahlt. Damit Sie die richtige Bewerbungsmappe kaufen, haben wir folgende Tipps zur Auswahl:
- Position
Die Mappe sollte für die angestrebte Stelle angemessen sein. Für einfache Jobs oder die Bewerbung für eine Ausbildung reicht das Modell „Klemmhefter“. Für eine Führungsposition eignet sich eher eine 3-teilige Mappe aus Karton. - Erwartungen
Gibt es Standards in der Branche? Idealerweise passt die Bewerbungsmappe zu Ihrer Persönlichkeit und der Branche. Generell gilt: Pappe wirkt wertiger als Plastik und gedeckte Farben stets seriöser als schrille. - Bewerbungsart
Wollen Sie möglichst viele Bewerbungen versenden, müssen Sie auf die Kosten achten – das spricht für günstige Klemmordner bzw. eine Online-Bewerbungsmappe. Für eine Initiativbewerbung empfehlen wir wieder hochwertige Modelle.
Wenn Sie eine Bewerbungsmappe auf Papier nutzen – zum Beispiel für eine Bewerbung im Mittelstand – achten Sie bitte auf einen hochwertigen Druck. Ideal ist ein Laserdruck in Farbe. Gerade das Bewerbungsfoto sieht sonst schnell minderwertig und verpixelt aus. Im Zweifel lassen Sie die Unterlagen in einer Druckerei drucken.
Verwenden Sie außerdem hochwertiges Papier. Standard-Druckerpapier wiegt 80 Gramm pro Blatt. Höhere Qualitäten wiegen 90 bis 100 Gramm. Wer hier investiert, verleiht seiner Bewerbung buchstäblich mehr Gewicht!
Bewerbungsmappe Versand
Die Bewerbungsmappe wird nie gefaltet, sondern in einen C4 Umschlag (mit Sichtfenster und Rückwand aus Karton) verschickt. Wenn Sie das Anschreiben nach DIN 5008 aufgebaut und gestaltet haben, erscheint der Empfänger automatisch im Sichtfenster des C4 Umschlags:
Häufige Fehler in der Bewerbungsmappe
Die Bewerbungsmappe gibt einen ersten Eindruck von Ihnen, Ihrer Sorgfalt und Ihrem Selbstbild. Wer hier billig und kleinlich wirkt, schadet sich.
Vermeiden Sie möglichst diese häufigen Fehler bei Bewerbung und Bewerbungsmappe:
- Schnellhefter statt Bewerbungsmappe
- Loseblattsammlungen statt Klemmhefter
- Doppelseitig bedruckte Unterlagen
- Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Eselsohren, Flecken oder verwischte Tinte
- Schlecht lesbare Schriftart
- Unvollständige Unterlagen in der Bewerbungsmappe
- Name oder Adresse des Empfängers falsch geschrieben
- Eigene Kontaktdaten falsch geschrieben
- Veraltetes Datum oder Bewerbungsfoto
Umfragen zeigen, dass sich Personaler von der Optik der Bewerbungsunterlagen beeinflussen lassen. Für drei Viertel ist sie ein wichtiges Auswahlkriterium!
Digitale Bewerbungsmappe
Die Bewerbung per E-Mail oder Online-Bewerbung ist heute der Standard. Die klassische Bewerbungsmappe auf Papier wird so durch die digitale Bewerbungsmappe abgelöst. Bedeutet: Alle relevanten Dokumente werden hierbei in einem PDF zusammengefügt und als Anhang versendet.
Auch bei der digitale Bewerbungsmappe sollten Sie darauf achten, dass eingescannte Unterlagen sauber und gut lesbar sind und richtig herum im PDF liegen. Versenden Sie nur ein PDF-Dokument, keine ZIP-Dateien! Zudem sollte die Datei einen aussagekräftigen Namen haben – zum Beispiel „Bewerbung-Vorname-Nachname-angestrebte-Position (oder Referenznummer aus der Stellenanzeige).pdf“.
Vergessen Sie nicht, die Metadaten im PDF zu checken! Diese enthalten etwa das Erstellungsdatum. Das kann verraten, dass Ihre Bewerbung schon älter ist und recycelt wurde. Nutzen Sie zum Editieren der Metadaten Gratis-Tools wie BeCyPDFMetaEdit.
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