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Bewerbung ohne Berufserfahrung: 7 Tipps und Wege

Eine Bewerbung ohne Berufserfahrung ähnelt einem Teufelskreis: „Ich finde keinen Job, weil ich keine Berufserfahrungen habe; ich habe keine Berufserfahrungen, weil ich keinen Job finde.“ Die Situation gilt als „Catch22-Problem“. Ein Dilemma, das seine Lösung unmöglich macht. Davon sind vor allem Berufsanfänger betroffen: Entweder sie bekommen mangels Praxiserfahrung keinen Job – oder nur Praktika angeboten. Die wiederum werden nicht immer als vollwertige Berufserfahrung anerkannt. Schlecht für die Karriere. Muss aber nicht sein! Wir zeigen Ihnen bewährte Tipps und Wege für die Bewerbung ohne Berufserfahrung…



Bewerbung ohne Berufserfahrung: 7 Tipps und Wege

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Bewerben ohne Berufserfahrung: Willkommen in der Sackgasse

Aller Anfang ist schwer. Der ins Berufsleben aber besonders. Manche Umfragen kommen zu dem Ergebnis, dass „mangelnde Berufserfahrung“ in 69 Prozent der Fälle der Grund für eine Bewerbungsabsage ist. Nicht selten steht in Stellenanzeigen, der Arbeitgeber wünscht sich von den Bewerbern „mindestens drei Jahre Berufserfahrung“. Anfänger sind damit gleich raus.

So entsteht eine Abwärtsspirale, die Absolventen und Berufseinsteiger davon abhält, in ein geregeltes Arbeitsverhältnis zu kommen. Das betrifft zwar nicht alle Bewerber. Aber für jene, die es betrifft, ist das nicht mal ein schwacher Trost. Durchbrechen lässt sich die Karrieresackgasse oft nur schwer oder dadurch, das die Berufsanfänger drastisch ihre Ansprüche senken, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Studie: Berufserfahrung sagt nichts über Können

Aber macht Berufserfahrung tatsächlich besser? Die beiden Wirtschaftspsychologen Uwe Peter Kanning und Philipp Fricke von der Hochschule Osnabrück haben das untersucht. In den Experimenten dazu mussten die 814 Teilnehmer ein typisches Assessment Center (AC) absolvieren. Die anschließende Potenzialanalyse offenbarte zwar erhebliche Unterschiede bei den Kandidaten. Mit der Berufserfahrung im Lebenslauf hatten die aber nichts zu tun.

Die Forscher sind überzeugt, dass steigende Lebens- und Berufserfahrung kein Indikator für tatsächliche Qualifikation und Kompetenz sind. Dafür verantwortlich seien andere Faktoren: Lernwille, Offenheit, Intelligenz und die Fähigkeit, sich kritisch zu hinterfragen und an sich zu arbeiten.

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Berufserfahrung sammeln ohne Berufserfahrung

Wer auf seine Bewerbungen nur Absagen bekommt, ist verständlicherweise frustriert. Wozu hat man Jahre im Hörsaal verbracht, gelernt und nebenbei gearbeitet, wenn das jetzt alles nicht zählt? Das Schlimme daran ist vor allem die gefühlte Ohnmacht. Sie wollen ja arbeiten, sich beweisen – bekommen aber erst gar nicht die Chance dazu. Wie soll man Praxiserfahrungen sammeln, wenn einen keiner lässt?

Damit der Start ins Berufsleben auch ohne Berufserfahrung gelingt, können trotzdem einiges tun…

Das Mindset entscheidet mit

Das Wichtigste ist jetzt, dass Sie zu allererst den Glauben an sich behalten. Sie haben Einiges vorzuweisen: eine abgeschlossene Ausbildung, ein Studium, vielleicht sogar Bestnoten, besondere Erfahrungen, Praktika, … Auch wenn es gerade nicht so scheint: Das ist etwas wert! Manchmal ist es nur eine Frage des besseren Selbstmarketings, der Optimierung von Anschreiben und Lebenslauf, um Personaler auch ohne Berufserfahrung zu überzeugen.

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Bewerbung ohne Berufserfahrung: Wege aus der Abwärtsspirale

1. Auswahl

Suchen Sie gezielt nach Jobangeboten, die Berufserfahrung nicht zur Muss-Qualifikation, sondern zur „Kann-Qualifikation“ erheben. Zu erkennen ist das an Formulierungen wie: „Mehrjährige Berufserfahrung ist wünschenswert“ oder „sind von Vorteil“. Das bedeutet: Erfahrene haben Vorteile, Unerfahrene werden aber nicht gleich aussortiert. Stellenanzeigen werden so gut wie immer hierarchisch aufgebaut. Bedeutet: Was für den Arbeitgeber besonders wichtig ist, steht oben – mit absteigender Relevanz. Konzentrieren Sie sich daher vor allem auf Jobangebote, deren oberste Anforderungen Sie mehrheitlich (!) erfüllen können – und Ihre Jobchancen steigen.

2. Mobilität

Wenn die Jobsuche im bisherigen Umfeld erfolglos blieb, hilft es ebenso, den Suchradius zu erweitern. Ja, das kann bedeuten, dass man um- und aus seiner Heimat wegziehen muss. Es steigert aber auch die Bewerbungschancen erheblich, weil bestimmte Qualifikationen regional unterschiedlich stark nachgefragt werden.

3. Ausland

Auslandserfahrungen haben (wenn man nicht gerade Erntehelfer in Australien war) einen deutlich höheren Stellenwert als hiesige Praktika. Sie gelten als Indiz für interkulturelle Kompetenzen, für Offenheit und Selbstständigkeit, für geistige und physische Mobilität. Und: Sie lassen sich kaum überprüfen. Das soll keine Aufforderung zur illegalen Lebenslauf-Kosmetik sein. Aber „Projektmanagement in São Paulo“ klingt definitiv attraktiver und erfahrener als „Projektarbeit in Wanne-Eickel“ (nichts gegen Wanne-Eickel!). Warum also nicht den Einstieg über Jobs im (europäischen) Ausland suchen? Innerhalb der EU besteht zudem Freiheit bei der Wahl des Wohnsitzes und des Arbeitsplatzes.

4. Nischenmärkte

Bewerben Sie sich nicht dort, wo es alle versuchen. Es geht darum, den Bann zu brechen und Berufserfahrungen zu sammeln. Nicht um einen Prestigejob. Das kann bedeuten, dass Sie sich zum Beispiel nicht bei Konzernen mit schillernden Marken bewerben, sondern eher bei den „Hidden Champions“ – Mittelständlern auf der grünen Wiese, die händeringend Nachwuchs suchen und ebenso wenig wählerisch sein können wie Sie. Oft bieten diese Unternehmen ungeahnte Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Und bei Inhaber geführten Unternehmen sind Sie meist nicht nur eine Personalnummer, sondern bald schon ein „Famiilienmitglied“. In Deutschland gibt es mehr als 3 Millionen Firmen. Die meisten Bewerber haben aber nur die bekannten Namen auf dem Radar. Das ist Ihre Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Die Alternative: Bewerben Sie sich nicht für die beliebten Stabsstellen im Marketing, in der Entwicklung oder im Vertrieb. Auch der Personalbereich, der Einkauf oder Jobs als Projektmanager können ein Sprungbrett sein – je nachdem, was man draus macht.

5. Zeitarbeit

Zeitarbeit genießt nicht den besten Ruf. Aber hier gibt es den sogenannten Klebeeffekt: Der Zeitarbeitnehmer macht seinen Job bei dem ausleihenden Unternehmen so gut, dass ihm dieses ein Übernahmeangebot macht. Er oder sie bleibt also „kleben“, im positiven Sinne. Kritiker sagen zwar, der Klebeeffekt mache allenfalls 7 Prozent aus. Die Zeitarbeitsfirmen sprechen indes von rund 30 Prozent. Die Wahrheit liegt – wie so oft – dazwischen. Das ist aber auch nicht nix, sondern eine weitere Chance.

6. Verdeckter Arbeitsmarkt

Längst nicht jede freie Stelle landet offen und als Stellenanzeige in einer Jobbörse. Untersuchungen – etwa des Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) – haben ermittelt, dass nur 35 Prozent der freien Stellen auf dem Arbeitsmarkt erscheinen. Der Rest wird auf dem sogenannten verdeckten Stellenmarkt gehandelt.

Heißt: Die Stellen werden „unter der Hand“ besetzt – über Netzwerke, Empfehlungen und Initiativbewerbungen. Erschließen Sie sich diesen heimlichen Arbeitsmarkt und werden Sie besser sichtbar: im Internet mit Ihren Profilen auf Linkedin oder Xing oder beginnen Sie ein Fachblog zu schreiben.

7. Vitamin B

Apropos Kontakte: Es ist kein Geheimnis, dass Beziehungen nur dem schaden, der keine hat. Das berühmte Vitamin B zu nutzen ist auch keine Schande. Erst recht nicht in einer solchen Lage. Erweitern Sie daher regelmäßig Ihr Netzwerk. Grundregel: Netzwerken, wenn Sie es nicht brauchen, um davon zu profitieren, wenn Sie es brauchen.

Zweiter Tipp: Fragen Sie Ihre Kontakte nicht nach einem Job. Zu plump! Fragen Sie nach einem Rat bei der Jobsuche. Die Bitte ist ein subtiler Appell an das Ego Ihres Gegenübers. Allein die Tatsache, gefragt wird, imponiert den meisten Menschen. Sie fühlen sich aufgewertet, wichtig, wissend. Also sagen die meisten „Ja“. Gut so! Hören Sie aufmerksam zu (es könnte wirklich ein guter Rat sein), bedanken Sie sich für den Tipp (selbst wenn der Murks war), versprechen Sie, damit zu experimentieren und fragen Sie, ob Sie später noch einmal darauf zurückkommen können. Natürlich sagt jetzt keiner mehr „Nein“. Und genau das ist der Plan: Wenn Sie Ihren Gesprächspartner das nächste Mal kontaktieren, um ihm zu erzählen, was Sie mit seinem Rat erlebt und erreicht haben, nur leider nicht den Joberfolg, dann dürfen Sie nun direkt nach einem Job fragen.

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Tipps und Tricks für die Bewerbung

Auch an Ihren Bewerbungsunterlagen können Sie Einiges tun, um die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch zu verbessern.

Tipps für das Anschreiben: Mit Formulierungen punkten

Das Bewerbungsanschreiben wird oftmals als „überholt“ oder „redundant“ abgewertet. Fehler! Gerade Berufsanfängern bietet es enorme Vorteile.

Im Gegensatz zum Lebenslauf überzeugen Sie hierin nicht mit harten Fakten oder Berufserfahrungen, sondern mit Motivation, Persönlichkeit und Softskills.

Indem Sie diese aber nicht einfach nur aufzählen (wie die meisten Bewerber), sondern durch Beispiele anekdotisch belegen, heben Sie sich nicht nur positiv von der Masse ab, sondern deuten subtil entsprechende Praxiserfahrung an.

Beispiele für Formulierungen:

  • „Während meines Praktikums bei _____ brannte ich für das Projekt _____, das ich initiieren und schließlich organisieren und leiten durfte. Um die Kollegen mit ins Boot zu holen und zu begeistern, habe ich _____. Ein voller Erfolg! Binnen zwei Wochen konnten wir gemeinsam…“
  • „In meinem Studentenjob bei der Firma _____ wurde mir die Aufgabe übertragen, _____ zu verbessern. Dabei konnte ich nicht nur meine Kommunikationsfähigkeit und organisatorischen Talente trainieren. Durch meinen engagierten Einsatz konnten wir _____ entwickeln, was bis heute im Einsatz ist und _____ um _____ Prozent steigerte.“
  • „Eine meiner Stärken liegt in der praktischen Lösung von Problemen im Betriebsablauf. Durch die gute Zusammenarbeit im Team und die Bereitschaft zu schnellen Einsätzen (auch am Wochenende) ist es mir oft gelungen, Produktionsausfälle zu minimieren oder zu vermeiden.“
  • „Nachhaltige Kundenbeziehungen liegen mir von Natur aus am Herzen. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber habe ich daher eigenständig ein Projekt initiiert, das Bestandskundenmanagement zu optimieren. Die Kundenzufriedenheit stieg danach um ganze 15 Prozent.“

Überzeugen mit Expertise

Letztlich geht es nicht um jahrelange Erfahrungen. Die sind auch nur ein Platzhalter und Indiz dafür, ob Sie den Herausforderungen des neuen Jobs gewachsen sind und die anfallenden Aufgaben meistern können. Glänzen und überzeugen Sie im Anschreiben daher mit echter Expertise. Auch als Berufsanfänger können Sie sich auf ihrem Fachgebiet bestens auskennen. Auch ohne Berufserfahrung.

Belegen lässt sich das zum Beispiel durch relevante Fachbegriffe, die Sie subtil beim Formulieren einfließen lassen. Ebenso durch Verweise auf Aussagen und Zitate von Experten und Koryphäen (die offensichtlich lesen und kennen!). Oder indem Sie – falls vorhanden – Ihr Fachblog erwähnen. Das wirkt am stärksten. Schließlich beteiligen Sie sich damit an aktuellen Debatten, recherchieren, analysieren, bewerten – und sind womöglich schon (Mikro-)Influencer. Entscheidend ist, dass Sie die fehlende Berufserfahrung durch tiefe Kenntnisse der Branche und des Fachbereichs wett machen können.

Punkten mit Zusatzkenntnissen

Auch damit lässt sich überzeugen: besondere Kenntnisse und Zusatzqualifikationen. Diese entsprechen vielleicht nicht exakt den Anforderungen der Stellenanzeige, stiften aber dennoch einen relevanten Mehrwert für das Unternehmen – und schließen so die Lücke zu den fehlenden Erfahrungen. Obendrein helfen solche besonderen Qualifikationen, sich von anderen Massenbewerbungen abzuheben. Sie können diese Zusatzkenntnisse schon im Einleitungssatz des Anschreibens subtil einbauen. Zum Beispiel so:

Erst kürzlich habe ich einen Zusatzkurs in _____ absolviert und mit 1,0 abgeschlossen. Das gab den entscheidenden Ausschlag für meine Bewerbung bei Ihnen. Die Erkenntnisse und Erfahrungen der Fortbildung könnte ich direkt im Bereich _____ mit einem deutlichen Mehrwert für Ihr Unternehmen einsetzen.

Tipps für den Lebenslauf ohne Berufserfahrung

Für den Lebenslauf gilt Ähnliches wie für das Anschreiben: Überzeugen durch Expertise statt durch Erfahrungen. Auch einen dünnen Lebenslauf können Sie aufbessern. Natürlich nicht durch Lügen oder erfundene Qualifikationen. Das wäre fatal – und rechtfertigt selbst nach Jahren im Job noch eine fristlose Kündigung, wenn das auffliegt.

Dafür können Sie Ihren tabellarischen Lebenslauf zum Beispiel um besondere Kenntnisse, Stärken oder Interessen erweitern, die indirekt fehlende Berufserfahrungen ausgleichen. Zum Beispiel:

  • Ehrenamtliches Engagement bei Vereinen oder in sozialen Projekten
  • Fort- und Weiterbildung – auch autodidaktische
  • Zusatzkurse und private Praxisprojekte
  • Eigene Blogs und andere (fachliche) Publikationen

Wenn der Abschnitt „Beruflicher Werdegang“ im Lebenslauf kürzer ausfällt, machen Sie dafür die Bereiche „Besondere Kenntnisse“ und „Interessen und Hobbys“ umso ausführlicher. Aushilfsjobs, Schnuppertage oder Werksstudententätigkeiten zählen für viele Personaler zwar nicht als Berufserfahrung. Darin stecken dennoch Erfahrungen, in denen Sie wichtige Fähigkeiten oder Erkenntnisse erworben oder vertieft haben. Das kann ebenfalls qualifizieren. Dasselbe gilt für etwaige Praktika, die Sie schon absolviert haben (Lesen Sie hierzu auch: Praktika im Lebenslauf: Tipps zum Pimpen)

Täuschen Sie sich nicht: Auch Hobbys im Lebenslauf können diesen aufwerten. Denn Hobbys sind Symbole. Mannschaftssportarten gelten etwa als Synonym für „Teamfähigkeit“; Kochen steht für „Geselligkeit“ und „Kreativität“; Ehrenämter wiederum zeigen, dass jemand nicht nur an sich denkt, sondern „sozial kompetent“ ist. Voraussetzung ist allerdings, dass all diese Erfahrungen und Interessen in irgendeiner Weise einen Bezug zur neuen Stelle haben und Ihr Profil abrunden.

Ob die Ergänzungen dieses Kriterium erfüllen, lässt sich durch eine einfache Frage prüfen: „Macht mich diese Station für den Arbeitgeber attraktiver?“ Lautet die Antwort „Ja“ – unbedingt reinschreiben!

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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