Kenntnisse im Lebenslauf: Auswahl der Kompetenzen
Im Laufe des Lebens, neben Ausbildung, Studium und Berufserfahrung eignen Sie sich viele verschiedene Fähigkeiten und Kompetenzen an. Doch nicht alle davon gehören in den Lebenslauf. Bei der Auswahl sollten Sie zwei Grundregeln beachten:
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Nur relevante Kenntnisse nennen
In die Rubrik „Kenntnisse“ im Lebenslauf gehören nur Fähigkeiten, die für die angestrebte Stelle wichtig sind und Mehrwert bieten. Dass Sie IT-Kenntnisse in Programmiersprachen besitzen, ist völlig unwichtig, wenn Sie sich als Account Manager bewerben. Relevante Kenntnisse belegen, dass Sie den Anforderungen des Jobs gewachsen sind – und sogar noch mehr mitbringen. Erst so werten diese Ihre Bewerbung auf.
Faustregel: Helfen die zusätzlichen Kenntnisse im Job weiter? Falls nein, gehören sie nicht in den Lebenslauf.
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Konkrete Kenntnisse erwähnen
Kenntnisse im Lebenslauf sollen Ihre Eignung belegen, nicht neue Fragen aufwerfen. Allgemeine Angaben wie „Kenntnisse in Word und Excel“ sagen alles und nichts. Sind Sie Experte? Oder noch Anfänger mit den Programmen? Egal, ob technische Kompetenz oder Soft Skills: Werden Sie konkret und bewerten Sie die Qualität Ihrer Kenntnisse durch aussagekräftige Attribute.
Faustregel: Beschreiben Sie besondere Kenntnisse genau und mit klarer Bewertung. Nachweise, Zeugnisse oder Zertifikate sind ein großes Plus.
Je präziser, kompakter und übersichtlicher Sie entscheidende Kompetenzen darstellen, desto überzeugender wird Ihre Bewerbung. Nebensächliches verwässert die Aussagekraft nur und lenkt von Ihrer Eignung ab.
Wie schreibt man besondere Kenntnisse im Lebenslauf?
Im Lebenslauf erhalten die besonderen Kenntnisse einen eigenen Abschnitt. So bleibt die Vita strukturiert, übersichtlich und Personaler können auf einen Blick die gesuchten Fähigkeiten finden.
Richtige Überschrift für den Abschnitt
Für die Darstellung im Lebenslauf können Sie zwischen verschiedenen Überschriften wählen:
- „Kenntnisse“ (kurz und knapp)
- „Besondere Kenntnisse“ (pragmatisch)
- „Kenntnisse und Fertigkeiten“ (klassisch)“
- „Skills“ (modern und international)
- „Qualifikationen und Kompetenzen“ (ausführlich und akademisch)
Nennen Sie den Abschnitt nie „Sonstiges“. Das wirkt abwertend. Wie Sie besondere Kenntnisse in der Bewerbung formulieren und gestalten, zeigen wir anhand der häufigsten und wichtigsten Qualifikationen im Lebenslauf.
Sprachkenntnisse
Globale Zusammenarbeit, internationale Projekte und Kunden sind in vielen Unternehmen heute Standard. Oft werden besondere Sprachkenntnisse bei Kandidaten vorausgesetzt oder zumindest gern gesehen. Englisch gilt dabei als Grundvoraussetzung. Ein gutes Sprachniveau ist Pflicht. Bei der Gestaltung und Darstellung dieser besonderen Kenntnisse sind Sie relativ frei. Sie können diese in Stichpunkten oder grafisch einbauen. Modern wirkt ein Kurzprofil als Grafik, Beispiel:
Für die Angabe der Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf lautet die wichtigste Frage: Wie gut sprechen Sie die Sprache wirklich? Das benötigt eine ehrliche Selbsteinschätzung. Sie können dazu klassische Schulnoten verwenden, alternativ sind folgende Abstufungen für das Sprachniveau möglich:
- Grundkenntnisse
- Gute Kenntnisse
- Sehr gute Kenntnisse
- Verhandlungssicher in Wort und Schrift
- Muttersprachler
TIPP: Nennen Sie Sprachkenntnisse stets in absteigender Rangfolge. In einer Liste kommt die Sprache, die Sie am besten sprechen, zuerst.
Bei Personalern beliebt ist der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER). In diesem werden Sprachkenntnisse im Lebenslauf von A1 bis C2 in sechs Stufen beurteilt:
- A1: Sie verstehen einfache und alltägliche Sätze und Fragen, wenn langsam und deutlich gesprochen wird.
- A2: Sie können sich in alltäglichen, routinemäßigen Situationen verständigen.
- B1: Fortgeschrittene Sprachverwendung ist möglich. Sie können sich über vertraute Themen in einfacher Sprache unterhalten.
- B2: Fließende und spontane Kommunikation ist kein Problem. Auch komplexere Texte verstehen Sie.
- C1: Fachkundiger und flexibler Gebrauch der Sprache. Implizite Bedeutungen können Sie deuten.
- C2: Sie haben annähernd die Kenntnisse eines Muttersprachlers. Selbst Fachdiskussionen verstehen Sie mühelos.
Für einige Sprachen gibt es zudem spezialisierte Tests zur Einschätzung des Sprachvermögens: TOEFL (Englisch), DELF (Französisch), DELE (Spanisch).
EDV-, Computer- und IT-Kenntnisse
EDV- und IT-Kenntnisse gehören heute in nahezu jeden Lebenslauf (Moderne Oberbegriffe: „Computerkenntnisse“, „Softwarekenntnisse“, „IT-Kenntnisse“). Welche genannt werden und wie detailliert Sie diese beschreiben, hängt vom Beruf ab. Je häufiger Sie einen Skill im Arbeitsalltag brauchen, desto wichtiger ist diese Kenntnis im Lebenslauf. Auch hierfür eignet eine grafische Darstellung:
Die folgende Liste zeigt einige der häufigsten technischen Kenntnisse:
- Textverarbeitung: MS Word, Pages, Open Office
- Tabellenkalkulation: MS Excel, Numbers
- Präsentation: PowerPoint, Keynote, Prezi
- Bildbearbeitung: Photoshop, Illustrator, InDesign
- Betriebssysteme: Windows, Mac OS, Linux
- Programmiersprachen: PHP, C++, Java, Perl, Python
- Social Media: Instagram, Linkedin, Twitter, TikTok
- Content Management Systeme: WordPress, Joomla, TYPO3
- Datenbankmanagement: Access, Oracle, MySQL
Gängige Gestaltung und Formulierungen sind Schulnoten kombiniert mit konkreten Angaben zu Anwendung und Erfahrung. Zertifikate und Fortbildungen werten diese zusätzlich auf. Beispiele:
- „Sehr gute Kenntnisse in Powerpoint (3 Jahre aktive Nutzung, Zertifikat „PowerPoint Masters“)“
- „Expertenkenntnisse in Java und HTML (professionelle, tägliche Anwendung seit 5 Jahren)“
- „Social Media + Content Creation (Instagram, Steigerung der Followerzahl um 90% in 12 Monaten)“
Achten Sie immer auf die Aktualität der genannten Software und Skills. Veraltete Programme wecken schnell den Eindruck, dass auch Ihre Fähigkeiten nicht mehr aktuell sind.
Lesetipp: EDV Kenntnissen im Lebenslauf richtig angeben.
Führerschein und spezielle Kenntnisse
Werden in der Stellenanzeige bestimmte Fähigkeiten verlangt, sollten Sie diese unbedingt erwähnen (sofern Sie darüber verfügen). Das kann beispielsweise ein Führerschein sein, der für Fahrer-Jobs vorausgesetzt wird. Oder spezifische Fertigkeiten im Umgang mit Maschinen. Wichtig: Machen Sie immer Angaben zu Typen oder Klassen. Beispiel Führerschein:
- Führerschein Klasse B (Autoführerschein)
- Führerschein Klasse C (Sattelkraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen)
- Führerschein Klasse D (Personenbeförderung über 16 Personen)
- Führerschein Klasse T (Zugmaschinen bis Tempo 60)
- Gabelstaplerschein
- Bootsführerschein
Ein Führerschein zählt aber nur zu den besonderen Kenntnissen im Lebenslauf, wenn dieser explizit verlangt wird oder für die Tätigkeit von Bedeutung ist. Wer ausschließlich im Büro arbeitet, braucht diesen nicht angeben. Gehören hingegen regelmäßige Außeneinsätze zum Job, kann es ein Pluspunkt sein.
Weitere Qualifikationen können sein: Ehrenamt, Beirat, Trainerschein, Ausbilderschein, Rettungsschwimmer.
Weiterbildungen
Fort- und Weiterbildungen können in einem eigenen Abschnitt des Lebenslauf aufgezählt werden, gehören aber grundsätzlich zu den besonderen Kenntnissen. Bewerber zeigen damit, dass Sie sich für die Entwicklung neuer Fähigkeiten interessieren und dass Ihre Kenntnisse auf dem aktuellen Stand sind.
Zur Formulierung gehört in jedem Fall der Zeitpunkt der Weiterbildung. Geben Sie den Zeitraum des Kurses oder den Zeitpunkt des Abschlusses an. Außerdem sollten Sie den genauen Titel der Fortbildung, den Namen der Einrichtung, bei der Sie den Kurs absolviert haben, sowie die konkret erworbenen Fähigkeiten angeben. Beispiel:
Soft Skills
Klassisch gehören Soft Skills ins Bewerbungsschreiben. Sie können aber auch Teil der besonderen Kenntnisse im Lebenslauf sein. Zum Beispiel wenn es um methodische, persönliche und soziale Kompetenzen geht. Für Personaler interessant sind regelmäßig:
- Teamfähigkeit
- Eigeninitiative
- Flexibilität
- Lernbereitschaft
- Motivation
- Belastbarkeit
- Stressresistenz
- Organisationstalent
- Kommunikationsfähigkeit
Zu Schlüsselkompetenzen werden Soft Skills aber erst, wenn Sie diese im Dokument nicht nur stichpunktartig auflisten, sondern durch Beispiele und bisherige Jobs oder Hobbys belegen. Am besten eignen sich die Skills für eine grafische Darstellung in einem Kurzprofil am Anfang des Lebenslaufs.
Fehler bei Kenntnissen in der Bewerbung
Fähigkeiten und besondere Kenntnisse im Lebenslauf sind eine wichtige Kategorie. Darin können Sie sich von anderen Kandidaten abheben und zeigen, dass Ihr Profil optimal zu den Erwartungen und Anforderungen des Jobs passt. Leider machen Bewerber bei der Darstellung der Kenntnisse oft Fehler. Diese sollten Sie vermeiden:
- Keine Auswahl
Der häufigste Fehler ist, alle Kenntnisse aufzulisten, statt diese auszuwählen. Damit sind sie aber keine „besonderen“ Kenntnisse mehr. Merken Sie sich bitte: Qualität vor Quantität! Viele besonderen Kenntnisse bringen nichts, wenn diese keinen Bezug zum Job haben. Davon sind Personaler eher genervt, weil sie unwichtige Informationen lesen müssen. - Keine Spezifikation
Manche Bewerber nennen nur Oberbegriffe. Beispiel: „Kenntnisse in MS Office“. Das sagt nichts aus. Das Office-Paket ist groß. Erst wenn Sie jeweils schreiben, wie gut Sie Word, Excel oder PowerPoint beherrschen, wird es zu einer konkreten Kompetenz. - Keine Übersicht
Je mehr Kenntnisse im Lebenslauf angegeben werden, desto wichtiger wird die Struktur und Übersichtlichkeit. Listen Sie dazu beispielsweise „IT-Kenntnisse“, „Sprachkenntnisse“ und „Weiterbildungen“ separat auf.
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Weitere Inhalte im Lebenslauf
- Elternzeit im Lebenslauf
- Interessen im Lebenslauf
- Kündigung im Lebenslauf
- Lange Krankheit im Lebenslauf
- Kinder im Lebenslauf
- Praktika im Lebenslauf
- Soziales Engagement im Lebenslauf
- Zusatzqualifikationen im Lebenslauf

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