Bewerbungsfoto selber machen: So geht’s!
Das Bewerbungsfoto selber machen – ist das nicht ein Bewerbungskiller? Gut möglich. Wenn es schlecht gemacht ist, zwischen Tür und Angel geknipst wurde, dann schmälert das Ihre Chancen auf Einstellung. Aber dennoch: Moderne Kameras machen das Bewerbungsfoto in Eigenregie zu einer praktikablen Angelegenheit. Dafür sollten Sie aber unbedingt diese Hinweise beachten…

Bewerbungsfoto selber machen: Ja oder nein?
Das Bewerbungsfoto gehört nicht zur Kür, sondern zur Pflicht. Obwohl von keinem Bewerber laut Gleichbehandlungsgesetz verlangt werden kann, sein Foto der Bewerbung beizufügen.
Und dennoch: Bei 82 Prozent der HR-Verantwortlichen kommt eine Bewerbung ohne Foto gar nicht gut an. Das besagt die Kienbaum-Studie Recruiting-Trends 2017. 38 Prozent sagen sogar, das Foto sei in einer Bewerbung „am wichtigsten“. Zum Vergleich: Arbeitsproben halten nur 29 Prozent für das wichtigste Puzzleteil in einer Bewerbung.
Was die Personaler aber auch sagen: „Ins Foto sollten Bewerber viel investieren„. Das meinen immerhin zwölf Prozent von ihnen. Und 23 Prozent stimmen der Aussage zu, dass ein unprofessionelles Foto einen Bewerber disqualifiziere. Das bedeutet jawohl: Wer das Bewerbungsfoto selber macht, kickt sich selbst aus dem Rennen. Oder?
Nein, eigentlich nicht. Richtig ist: Wer nichts dem Zufall überlassen und eine blitzsaubere Bewerbung abliefern will, der geht zu einem Profi. Wer sich die Arbeit aber erleichtern, die Wohnung gar nicht erst verlassen und Kleingeld sparen will, legt selbst Hand an. Wozu gibt es denn hochauflösende Kameras, allerlei Hilfsmittel und kostenlose Bearbeitungstools? Eben.
Damit aber aus der privaten Fotosession kein Desaster wird, sollten Sie auf ein paar Grundregeln achten. Karrierebibel hat die wichtigsten für Sie zusammengestellt…
Bewerbungsfoto selber machen – darauf sollten Sie achten
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Kamera
Mit dem richtigen Werkzeug fängt es an. Je besser die Kamera, desto besser. Logisch. Am besten greifen Sie zu einer hochauflösenden digitalen Spiegelreflexkamera mit 12 Megapixeln aufwärts. Die können Sie sich übrigens auch bei Freunden oder Verwandten ausleihen. Oder Sie mieten sich die Kamera einfach bei einem der großen Elektronikhändler. Die Shareconomy macht’s möglich.
In 12-Megapixel-Bereich bewegen sich auch schon die besten Smartphone-Kameras. Das bedeutet: Handykameras sind technisch schon so weit, dass man mit ihrer Hilfe durchaus ein Bewerbungsfoto wagen kann. Das dürfen Sie zumindest mal ausprobieren. Von einer halbstarken 5-Megapixel-Handykamera sollten Sie allerdings die Finger lassen.
Ganz grundsätzlich gilt: Experimentieren Sie ein bisschen herum. Bewerbungsfoto selber machen – das ist ein Stück weit Learning by doing. -
Hintergrund
Bitte nicht im Park posieren oder durch die Fußgängerzone laufen. Schlicht is beautiful! Stellen Sie sich für Ihr Bewerbungsfoto vor eine neutrale, einfarbige, helle Wand.
Aber nicht direkt an die Wand lehnen, sonst wirkt es auf dem Bild komisch. Wenn Sie einen kleinen Abstand von 30 bis 50 Zentimeter zur Wand halten, gewinnt das Foto an Tiefenschärfe. Außerdem alles beseitigen, was im Hintergrund stören könnte: Regale, Setzkästen, das Bild an der Wand oder der Kaktus auf dem Boden. Weg damit! Das Bewerbungsfoto kennt nur einen Hauptdarsteller – nämlich Sie. -
Licht
Die Wohnung als Fotostudio – oft problematisch, da zu dunkel. Wer über keine professionelle Beleuchtung verfügt, hat also ein ernstes Problem. Neben dem Kamera-Blitz können oder müssen Sie daher noch andere Lichtquellen aktivieren (aber bitte auch nicht überbelichten!). Sie könnten zum Beispiel eine Stehlampe auf die Fotowand richten oder zusätzliche Lampen im Raum platzieren. Sie sollten einen Raum wählen, in den viel Sonnenlicht fällt. Sich möglichst nah am Fenster platzieren. Tagsüber fotografieren und nicht abends.
Und auch hier wieder: Ruhig ein bisschen experimentieren! Mal mit Blitz fotografieren, mal ohne. Achten Sie darauf, dass keine Schatten ins Gesicht, auf den Oberkörper oder die Wand fallen. Das sähe tatsächlich unprofessionell aus. Noch eine Option: Nach draußen gehen und dort vor einer hellen Wand fotografieren. -
Kleidung
Die Klamottenauswahl hängt stark vom potenziellen Arbeitgeber ab. In konservativen Branchen – Beispiel Banken – ziehen Sie sich förmlich an. In kreativen Branchen – Beispiel Werbung – darf es auch schon mal etwas legerer sein. Im Prinzip das anziehen, was Sie auch beim Bewerbungsfotografen angezogen hätten.
Tipps: Nicht mehr als drei Farben auftragen. Nicht zu sehr aufbrezeln. Also kein tiefes Dekolletee, nichts Schulterfreies und auch keine Haarsträhnen im Gesicht. Und nicht zu viel Make-up. Eine seriöse Frisur und gedeckte Farben – das ist ein gutes Fundament. -
Körpersprache
Nicht stocksteif dastehen, aber auch nicht gewollt lässig. Nirgendwo anlehnen, nicht mit der Hand auf dem Regal abstützen, die Hände aus dem Gesicht nehmen und natürlich stehen statt sitzen. Arme bitte nicht verschränken.
Das waren die Dont’s, jetzt die Do’s: Oberkörper leicht schräg anwinkeln. Schultern entspannen. Arme hängen lassen. Aufrechte Haltung annehmen. Gerade in die Kamera schauen. Leicht lächeln, nicht übertrieben, aber auch nicht gequält. Einatmen – und beim Ausatmen abdrücken.
Am besten mehrere Fotos machen und vergleichen. Grundsätzlich gehören nur Gesicht und Haare vollständig aufs Foto – und der obere Teil des Oberkörpers. -
Bearbeitung
Eine Auflösung von 300 dpi ist für Bewerbungen in Papierform Standard, bei Online-Bewerbungen sollten es in der Breite maximal 800 Pixel sein. Das Foto für die Papiermappe möglichst nicht ausdrucken und aufkleben, sondern in digitaler Form in die Bewerbung integrieren.
Die Standardgröße ist 6×4 Zentimeter. Das Bild können Sie in einem gängigen Bildbearbeitungsprogramm zuschneiden – das geht ganz einfach (siehe auch Kasten).
Online-Bewerbungen sind nicht genormt. Sie können also die Fotogröße an Ihre individuelle Bewerbung anpassen. Höher als zehn Zentimeter sollte das Foto aber nicht sein. Und: Wenn Sie ein Deckblatt verwenden, müssen Sie die Größe nochmals anpassen. - GIMP
- Photoshop CS2
- PAINT.NET
- Picasa
- Photoscape
- TinyPic
- Inkscape
- Der grandiose Bildverkleinerer
- XnView
- Magix Foto Designer
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Fotograf
Wenn Sie das Bewerbungsfoto im Alleingang machen wollen, benötigen Sie ein Stativ. Danach noch den Selbstauslöser (oder Fernauslöser) betätigen – fertig. Das klingt einfacher, als es ist. Es erfordert Koordination, Reaktionsschnelligkeit und maximale Geduld – zufriedenstellende Ergebnisse können nämlich auf sich warten lassen.
Zu zweit geht es leichter. Vielleicht aktivieren Sie einen Freund, Mitbewohner, Nachbarn oder Kommilitonen. Am besten jemanden, der eine Kamera nicht zum ersten Mal in der Hand hält. Die Zahl der Hobby-Fotografen schießt angesichts guter Smartphone-Kameras und Instagram in die Höhe, da müsste sich doch jemand finden lassen…
Was ebenfalls für Teamwork spricht: Vier Augen sehen mehr als zwei. Sie können die Zwischenergebnisse gemeinsam besprechen und immer wieder nachbessern.
Kostenlos: Das sind die besten Bildbearbeitungsprogramme
Gute Bildbearbeitungsprogramme müssen nicht viel kosten. Sie können sogar umsonst sein. Für die Fachzeitschrift Chip sind das die besten zehn Gratis-Programme:
Ein Selfie als Bewerbungsfoto?
Selfies gehören zum Internet-Zeitalter wie der Gehaltsscheck zum Job. Schon 2014 wurden laut Google-Statistiken 93 Millionen Selfies geknipst – und zwar nur auf Android-Geräten. Auch die berüchtigten Selfie-Sticks sind von Rom bis Schanghai omnipräsent. Kurzum: Jeder liebt es, Selfies zu schießen und der Welt damit ein Signal zu senden: Seht her, wo ich bin, wie gut ich aussehe und wie glücklich ich bin!
In einer Umfrage der Wirtschaftspsychologin Sarah Diefenbach von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), im Januar 2017 in Frontiers in Psychology veröffentlicht, sagten 77 Prozent der Befragten, dass sie regelmäßig Selfies machen würden. Zu den wichtigsten Beweggründen zählen auch Selbstvermarktung und Eigenwerbung. Warum also ein Selfie nicht auch als Bewerbungsfoto verwenden?
Antwort: Weil Selfies nerven. Die gleichen Umfrageteilnehmer sagten zu 82 Prozent, dass sie in Social Media lieber andere Fotoformate sehen würden. Psychologin Diefenbach nennt es das Selfie-Paradoxon. Anderen Selfie-Künstlern unterstellt man Berechnung und mangelnde Authentizität, den eigenen Selfies dagegen spricht man Selbstironie und ungestellte Echtheit zu.
Und noch etwas: Selfies leben von ihrer Unprofessionalität. Ein gutes Selfies ist – man könnte sagen – gewollt spontan. Genau das aber sollte ein Bewerbungsfoto nicht sein. Darum: Bitte kein Selfie als Bewerbungsfoto!
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Sebastian Wolking ist freier Online-Redakteur. Sein Interesse gilt den Veränderungen des Arbeitsmarktes durch die digitale Revolution.

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