Was sind IT-Kenntnisse?
IT-Kenntnisse (älter: EDV-Kenntnisse) sind ein Oberbegriff für zahlreiche Qualifikationen. Darunter fallen einfache Skills wie die Bedienung einer Maus bis hin zu aktuellen Programmiersprachen. Je spezieller der Job, desto spezifischer werden auch die erwarteten IT-Kenntnisse im Lebenslauf oder der Bewerbung: Ein Softwareentwickler muss relevante Programmiersprachen beherrschen, Controller und Finanzexperten profitieren von SAP-Skills und Online-Redakteure oder Content Manager sollten sich mit WordPress oder diversen SEO-Tools und Social Media auskennen.
Zeitgemäße und professionelle Synonyme zum Sammelbegriff „IT-Kenntnisse“ im Lebenslauf sind „Computerkenntnisse“, „Softwarekenntnisse“, „PC-Wissen“, „IT-Skills“ oder „IT-Kompetenzen“. Achtung: Werden in der Stellenanzeige ausdrücklich „EDV Kenntnisse“ verlangt, sollten Sie exakt diesen Begriff im Lebenslauf nennen. Oft handelt es sich um einen Schlüsselbegriff, nach dem Personaler (oder CV-Parser) gezielt suchen. Wer etwas anderes schreibt, riskiert eine Absage.
IT-Kenntnisse im Lebenslauf: 20 Beispiele
Zu den IT-Kenntnissen zählen unterschiedliche Skills und Qualifikationen rund um Computer, Internet und Software wie MS Office, SAP oder Google Analytics. 20 Beispiele für IT-Kenntnisse, Programmtypen und dazugehörige Software:
- Textverarbeitung: MS Word, Pages, Open Office
- Tabellenkalkulation: MS Excel, Numbers
- Präsentation: PowerPoint, Keynote, Prezi
- E-Mail-Programme: Outlook, Thunderbird, Gmail
- Bildbearbeitung: Photoshop, Illustrator, InDesign
- Videobearbeitung: Final Cut, Adobe Premiere
- Audiobearbeitung: Magix, Audacity, Logic Pro
- Betriebssysteme: Windows, Mac OS, Linux
- Programmiersprachen: PHP, C++, Java, PEARL, Python
- Social Media: Instagram, Linkedin, Twitter, TikTok
- Suchmaschinenoptimierung (SEO): Sistrix, Searchmetrics, Xovi, Ryte
- Content Management Systeme: WordPress, Joomla, TYPO3
- E-Commerce / CRM Software: Salesforce, Funnel, Zendesk
- ERP-Systeme: Enfore, SAGE, MS Dynamics, DATEV, Netsuite
- Unternehmenssoftware: SAP
- Datenbankmanagement: Access, Oracle, MySQL
- Statistikprogramme: Python, SAS, SPSS, STATA
- Computer-Aided-Engineering (CAD): Sculptris, Blender, OpenSCAD
- IT-Security: Norton, Kaspersky, Bitdefender
- Big Data: Kafka, Lumify, KNIME
Die 10 wichtigsten IT-Kenntnisse
Die Jobbörse Indeed hat ihre Stellenanzeigen analysiert und untersucht, welche Anforderungen und IT-Kenntnisse Unternehmen besonders häufig nennen. Danach werden aktuell vor allem folgende Kenntnisse von Arbeitgebern gesucht: SQL, Python, Java, Linux, Javascript, Amazon Web Services, C++, C, C#, .NET.
Wohin kommen IT-Kenntnisse in der Bewerbung?
Sind die IT-Kenntnisse für die angestrebte Position relevant, können Sie diese im Anschreiben oder Motivationsschreiben nennen. Der eigentlich richtige Platz dafür ist aber der tabellarische Lebenslauf. In der Vita haben Sie dafür zwei Optionen:
- Eigene Kategorie
Besitzen die IT-Kenntnisse einen hohen Stellenwert in der Bewerbung, bekommen sie eine eigene Kategorie im Lebenslauf. Den Abschnitt können Sie wie oben erwähnt überschreiben mit „IT-Kenntnisse“, „IT-Kompetenzen“ oder „Computerkenntnisse“. - Besondere Kenntnisse
Sind die Kenntnisse für die Bewerbung weniger relevant, aber werten den Lebenslauf immer noch auf, sollten Sie diese mit anderen Fähigkeiten gruppieren. Der perfekte Abschnitt dafür sind die „Besonderen Kenntnisse„.
Egal, welche Variante Sie wählen: Wichtig ist, dass Sie auswählen. Erwähnt wird nur, was für den künftigen Job wirklich wichtig ist. Drei bis fünf relevante EDV-Kenntnisse reichen völlig. Nennen Sie aber keine IT-Kenntnisse oder Programmversionen, die veraltet sind. Dadurch wirkt auch Ihr Know-how sofort gestrig.
Wie gibt man IT-Kenntnisse im Lebenslauf an?
Übersichtlichkeit und Lesbarkeit haben im Lebenslauf stets Vorrang. Wer dort seine Computerkenntnisse angibt, sollte keine allzu langen Aufzählungen mit 5 bis 10 IT-Kenntnissen schreiben (Ausnahme: Sie bewerben sich auf eine IT-Stelle). Es gilt der Grundsatz: Qualität vor Quantität. Was Sie sonst noch alles beherrschen, können Sie auch später noch im Vorstellungsgespräch nennen.
Im Lebenslauf haben Bewerber wiederum zwei Varianten, wie sie ihre IT-Kenntnisse richtig angeben:
IT-Kenntnisse als Liste
Falls Sie nur wenige IT Kenntnisse im Lebenslauf angeben, können Sie diese in 3-5 Stichpunkten angeben. In Klammern sollten Sie das jeweilige Niveau dazu schreiben. Beispiele und Formulierungen:
- „MS Word (sehr gute Kenntnisse), Photoshop (Grundlagen)“
- „MS Office (Expertenkenntnisse)“
- „Java (professionelle Anwendung seit 6 Jahren)“
- „SAP (zertifiziert in SD und PP)“
- „MS Excel (tägliche Anwendung), Datev (häufige Anwendung)“
- „Social Media (Instagram, 61% mehr Follower in 12 Monaten)
- „C# (seit 8 Jahren), Matlab (seit 5 Jahren), Matlab (seit 2 Jahren)“
Angaben zu Kompetenzniveaus
IT-Kenntnisse als Grafik
Ein moderner Trend ist, den Lebenslauf mit graphischen Elementen aufzuwerten und die IT-Kenntnisse in einer Art Stärken-Skala darzustellen. Dazu können Sie Gestaltungselemente wie Balken, Kuchendiagramme, Fortschrittsbalken, Sterne oder Punkteskalen nutzen. Beispiele:
TIPP: Erfinden Sie keine IT-Kenntnisse, die Sie gar nicht besitzen! Spätestens in der Probezeit kann das auffallen. Dann ist nicht nur der Job, sondern auch die Reputation weg. Wer bei einstellungsrelevanten Kompetenzen in der Bewerbung falsche Angaben macht, riskiert auch nach Jahren im Job noch eine fristlose Kündigung!
Tipps für IT-Kenntnisse im Lebenslauf
Was im Lebenslauf aufgeführt wird, muss richtig eingebaut und in Szene gesetzt werden. IT-Kenntnisse bilden dabei keine Ausnahme. Sie sollen den Eindruck abrunden, nicht ruinieren. Die folgenden Tipps helfen, Ihre Stärken im IT-Bereich richtig einzubauen:
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Relevanz
Nennen Sie nur IT-Kenntnisse, die für die angestrebte Position einen Mehrwert schaffen. Das zeigt, dass Sie sich Gedanken darüber gemacht haben, wie Sie das Unternehmen weiterbringen können. Viele IT-Kenntnisse sind zudem Muss-Anforderungen. Wenn ein Unternehmen Java-Entwickler sucht, dann MÜSSEN Sie Java-Skills mitbringen.
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Reihenfolge
Sortieren Sie Ihre Computerkompetenzen nach Relevanz. Die Reihenfolge der Nennung sollte dem Anforderungsprofil der Stelle entsprechen. Je wichtiger, desto weiter oben (oder vorne) in der Liste und Grafik sollten Sie die IT-Skills aufführen.
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Einstufung
Wie bei Sprachkenntnissen auch: Machen Sie deutlich wie gut Sie was beherrschen oder welchen Level Sie besitzen: Grundkenntnisse, fortgeschrittene Kenntnisse, hervorragende oder Expertenkenntnisse? Denkbar ist auch eine Bewertungsskala nach Schulnoten: Sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend.
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Details
Ist Platz für ausführliche Angaben, sollten Sie nicht nur den Oberbegriff nennen, sondern ins Detail gehen: Welche Aufgaben haben Sie womit erledigt und was erreicht? Besonders überzeugend: Zahlen und Kompetenzniveaus.
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Nachweise
Je wichtiger die IT-Kenntnisse sind, desto überzeugender wirken Zeugnisse und Zertifikate in den Anlagen. Fortbildung oder Kurse unbedingt erwähnen! Zahlreiche Unternehmen und Organisationen bieten Zertifizierungen für unterschiedliche IT-Bereiche. Es gibt zum Beispiel Amazon Web Services-, Apple-, Cisco-, Checkpoint-, Citrix-, Cloudera-, IBM-, Macromedia-, Microsoft-, MySQL-, Oracle-, PHP-, SAP-, Scrum-, TÜV Süd- und Linux-Zertifizierungen.
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Beispiele
Werten Sie Ihre IT-Kenntnisse nochmal im Bewerbungsschreiben auf, indem Sie Beispiele oder passende Projekte kurz schildern, in denen Sie Ihr Know-how bereits erfolgreich angewendet haben. Die Königsdisziplin sind komplexe IT-Projekte, die Sie eigenverantwortlich oder im Team auf die Beine gestellt und zu einem erfolgreichen Ende geführt haben. Nennen Sie also nicht nur Schlüsselqualifikationen, sondern verbinden Sie diese möglichst mit Erfahrungen und Erfolgen.
IT-Kenntnisse erwerben und verbessern
Falls Sie über zu wenige oder die falschen IT-Kenntnisse verfügen, können Sie diese erwerben oder auch auffrischen und so auf den neuesten Stand bringen. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) scheitern vor allem Arbeitslose über 55, weil sie über zu geringe oder veraltete EDV-Kenntnisse verfügen. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche (kostenlose) Wege, seine IT-Kenntnisse zu verbessern.
1. Youtube-Tutorials
Youtube ist nicht nur die zweitgrößte Suchmaschine der Welt, sondern auch einer der meistgenutzten Kanäle zur Weiterbildung. Zu (fast) jedem Thema gibt es dort inzwischen ausführliche Tutorials und How-to-Videos. Die sind zudem alle kostenlos – dafür müssen Sie anfangs und zwischendurch nur ein bisschen Werbung schauen. Indem Sie im Selbststudium regelmäßig dazulernen und die neuen Kenntnisse üben und anwenden, erweitern und vertiefen Sie wichtige IT-Kenntnisse für Ihren Traumjob.
2. E-Learning-Anbieter
In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche professionelle E-Learning-Anbieter etabliert. Auch sie bieten zum Teil kostenlose Online-Kurse für Einsteiger. Webinare für Fortgeschrittene und Profis kosten dafür wieder. Preise zwischen 30 und 300 Euro pro Kurs sind normal. Zu den bekanntesten Online-Seminar-Anbietern für IT-Skills gehören: Codecademy, Coursera, Edx, Free Code Camp, FutureLearn, Khanacademy, openHPI, Treehouse, Udemy.
3. Schulungen und Workshops
Neben den zahlreichen Online-Angeboten gibt es auch weiterhin einige Präsenzseminare für IT-Schulungen und -Workshops. Zu den größten zählen der TÜV oder die IHK. Präsenzveranstaltungen eignen sich für alle, die den persönlichen Austausch brauchen und sich zuhause vor dem Bildschirm schlechter fokussieren können.
4. Hackathons
Ein Hackathon ist ein Event für Programmierer. Dazu kommen sie an einem oder mehreren Tagen zusammen, um eine ganz spezielle Herausforderung zu lösen oder neue Ideen zu entwickeln. Hackathons richten sich allerdings nicht an Anfänger, sondern an Fortgeschrittene. Sie sind daher besonders geeignet, wenn Sie Ihr profundes IT-Wissen anwenden und vertiefen wollen.
Berufe, in denen IT-Kenntnisse wichtig sind
Kaum jemand kommt heute noch ohne einschlägige IT-Kenntnisse aus. Ingenieure brauchen sie ebenso wie Betriebswirte, Steuerberater oder Journalisten. Sogar Kellner und Kassierer kommen im Arbeitsalltag zunehmend damit in Berührung. Es gibt zwar weiterhin Ausnahmen, die aber werden seltener. In diesen Jobs brauchen Sie profunde IT-Skills:
- Softwareentwickler (Backend, Frontend, Mobile Full Stack)
- Administrator (Datenbank, System)
- Data Scientist
- Webdesigner
- Game Designer
- Produktmanager
- Marketing Manager
- Social Media Manager
- SAP-Berater
- Security-Spezialist
- Systemanalytiker
- SEO-Experte
- IT-Berater
- Cloud-Architekt
- Business Analyst
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