Checkliste: Lebenslauf in Deutschland
Der tabellarische Lebenslauf ist heute das Standardformat bei der Bewerbung in Deutschland: links Zeitangaben, rechts Fakten. Der Lebenslauf ist in Deutschland eine reine Faktensammlung in Stichworten, keine Prosa.
Der professionelle Lebenslauf hat eine Länge von ein bis maximal drei DIN A4 Seiten und ist ebenso lückenlos wie übersichtlich aufgebaut. Im modernen Lebenslauf finden sich heute zudem mehr grafische Elemente, wie Symbole, Icons oder Grafiken.
Lebenslauf Aufbau und formale Anforderungen
Layout
Beim Lebenslauf Layout sind Bewerber relativ frei. Übersichtlichkeit und eine klare Struktur sind Pflicht. Heißt: Die Abschnitte sind einheitlich und schlüssig strukturiert. Genannte Details sind für die Stelle relevant. Der Lebenslauf passt harmonisch zum Rest der Unterlagen. Es müssen auch nicht alle bisherigen Jobs im Lebenslauf gleich lang dargestellt werden. Nicht Masse, sondern Klasse steigert die Aussagekraft.
Zeitangaben
Die Zeitangaben im Lebenslauf folgen heute dem Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ. Dabei steht „MM“ für die Monatsangabe und „JJJJ“ für das jeweilige Jahr. Es reichen für die Zeiträume die Monatsangaben, nur die Jahreszahl ist aber zu wenig. Sonst vermuten Personaler Lücken im Lebenslauf, die so verschwiegen werden sollen. Spätestens im Vorstellungsgespräch kommt das zur Sprache.
Schluss
Formal endet der Lebenslauf immer mit Ort, aktuellem Datum und eigenhändiger Unterschrift. Bei Online-Bewerbung und eMail-Bewerbung reicht auch eine eingescannte und eingefügte Signatur. Das unterstreicht, dass die gemachten Angaben aktuell sind und der Wahrheit entsprechen. Achtung: Falsche Angaben können auch nach der Probezeit zur fristlosen Kündigung führen, wenn sie einstellungsrelevant waren.
Tabus
Um Platz zu sparen und die Aussagekraft des Lebenslaufs zu steigern, sollten sie in der Vita nur Angaben ausführen, die für den angestrebten Job relevant sind. Familienstand, Alter und Konfession sind freiwillig, ebenso das Bewerbungsfoto, Interessen und Hobbys. Tabu sind im Lebenslauf die Gehaltsvorstellungen – die gehören (falls verlangt) in das Bewerbungsschreiben.
Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf
Ein optimaler Lebenslauf wird immer individuell für die jeweilige Stelle angepasst, um Personaler maximal zu überzeugen. Heißt: Der Werdegang bleibt auch weiterhin lückenlos, welche Stationen aber mehr oder weniger Platz bekommen, hängt davon ab, wie relevant sie für die angestrebte Stelle sind. Je wichtiger bisherige Aufgaben, Tätigkeiten, Erfolge oder Kenntnisse für den neuen Job sind, desto ausführlicher sollten sie im Lebenslauf erwähnt oder hervorgehoben werden. So wird die Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.
Der tabellarische Lebenslauf ist heute Standard. Er umfasst eine bis maximal drei DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen und Hobbys. Die jeweiligen Stationen und erworbenen Qualifikationen werden in antichronologischer Reihenfolge verfasst – mit der jüngsten Position zuerst. Links stehen die Zeiträume (Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ), rechts die Inhalte. Ein moderner Lebenslauf überzeugt durch ein individuelles Layout, hohe Übersichtlichkeit und professionelle Aussagekraft. Es ist zudem lückenlos und fehlerfrei.
Ein professioneller Lebenslauf beginnt mit einem Titel und den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, Links). Freiwillig sind Familienstand und Alter. Darunter folgen stichpunktartig die Berufserfahrung (Jobs, Praktika + Details zu Aufgaben & Erfolgen), Informationen zu Ausbildung oder Studium sowie eine Liste mit besonderen Kenntnissen (Fortbildungen, Sprachen, EDV, etc.). Optional sind Interessen, Ehrenämter und Hobbys. Sie werden aber gerne gelesen. Wichtig sind aktuelles Datum und eigenhändige Unterschrift am Schluss.
Der Lebenslauf sollte eine maximale Länge von drei DIN A4 Seiten nicht übersteigen. Bei Berufsanfängern reicht meist eine Seite. Schwerpunkte bilden relevante Details für die angestrebte Stelle. Die sollten präzise und prägnant formuliert werden. Wenn Bewerber den Lebenslauf kürzen müssen, dann auf keinen Fall durch eine kleinere Schrift. Das reduziert die Lesbarkeit. Gekürzt werden können weniger relevante Berufserfahrungen oder lange zurückliegende Jobs sowie schulische Stationen wie die Grundschule. Auch die „Interessen & Hobby“ lassen sich kürzen oder ganz streichen.
Standard ist eine Schriftgröße zwischen 11pt und 12pt. Bei kleineren Schriften leidet die Lesbarkeit. Beliebte Schriftarten im Lebenslauf sind Arial, Calibri, Roboto, Verdana. Besonders elegant wirken Helvetica und Neue Helvetica. Die serifenlose Schrift ist eine der beliebtesten der Welt und gilt als hervorragend lesbare Schriftart.
Für E-Mail- und Online-Bewerbung benötigen Bewerber einen Lebenslauf in digitaler Form. Wer diesen zuvor mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word erstellt, sollte ihn anschließend als PDF abspeichern oder mit den anderen Dokumenten und Anlagen in einem PDF zusammenfügen. Das „Portable Document Format“ (PDF) ist heute Standard und kann von nahezu jedem Rechner geöffnet werden. Der Anhang zur Bewerbung sollte eine maximale Größe von 5 MB nicht übersteigen.
Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft nur der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Ein Wechsel von Realschule auf Gymnasium ist unerheblich. Wer studiert hat, kann sich die Grundschule sparen. Und ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier: Nur den höchsten Abschluss angeben.
Erst bei Auszeiten von mehr als zwei Monaten spricht man von einer Lücke im Lebenslauf, die erklärt werden sollte. Alles andere gilt als berufliche Orientierungsphase. Berufseinsteigern werden hierbei sogar 6 Monate zugestanden, Geschäftsführern und Top-Managern bis zu 12. Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht verschweigen, sondern sinnvoll füllen – durch Weiterbildungen, Praktika, selbstständige Projekte oder die Pflege von Angehörigen. Was Personaler interessiert, ist, ob die Kandidaten in dieser Zeit trotzdem aktiv und zielstrebig waren.
Im Lebenslauf werden nur Hobbys genannt, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und (indirekt) dafür relevante Hard- oder Soft Skills nachweisen. Zum Beispiel Führungserfahrung als Teamleiter einer Sportgruppe. Nicht erwähnen sollten Bewerber gefährliche Hobbys wie Fallschirmspringen oder Motorcross. Wegen hoher Verletzungsgefahr fürchten Personaler dabei berufliche Ausfälle oder einen Adrenalin-Junkie.
Da die Elternzeit zwischen einem und drei Jahre dauern kann, muss sie im Lebenslauf genannt werden. Sonst entsteht eine erklärungsbedürftige Lücke. Ist die Elternzeit noch aktuell, bekommt sie eine eigene Kategorie – noch vor dem beruflichen Werdegang. Ansonsten wird sie kurz in der jeweiligen Position inklusive des jeweiligen Zeitraums erwähnt.
Bei vollständigen Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf der Bewerbungsmappe. Der Lebenslauf ist dann das erste Dokument IN der Mappe. Wird zusätzlich ein Deckblatt verwendet, liegt das über dem Lebenslauf, die Vita kommt dann an zweiter Stelle und Reihenfolge in der Mappe oder dritten Position insgesamt. Darunter werden die Anlagen platziert: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben.
Eine umfassende Checkliste zum deutschen Lebenslauf können Sie sich HIER kostenlos als PDF herunterladen.
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Checkliste: Lebenslauf in Großbritannien
In England heißt der internationale Lebenslauf „Curriculum Vitae“ (CV). Er unterscheidet sich deutlich vom deutschen Lebenslauf: Ein Bewerbungsfoto ist unerwünscht. Gleiches gilt für Datum und Unterschrift. Angaben zum Alter, Geschlecht, Familienstand oder zur Religion sind gänzlich tabu, um Diskriminierung zu verhindern. Dafür legen britische Personaler mehr Wert auf die Erfahrungen der Bewerber. Mehr noch als auf die Noten.
Lebenslauf Tipps
Bei der englische Bewerbung sollten Sie unbedingt Referenzen angeben – mindestens zwei. Diese spielen im Lebenslauf auf Englisch eine wichtige Rolle. Die Referenzgeber sollten starke Fürsprecher für Sie sein, die aussagekräftig Ihre Eignung belegen können.
Vergessen Sie nicht, in der Referenzliste vollständige Angaben zum Referenzgeber zu machen, damit dieser vom Personaler kontaktiert werden kann. Das passiert tatsächlich!
Checkliste: Lebenslauf in den USA
Der Lebenslauf in den USA wird „Resume“ oder auch „Personal Resume“ genannt. Er ist dem britischen Lebenslauf sehr ähnlich. Aufbau und Struktur orientieren sich an diesem Muster:
Lebenslauf Aufbau
- Personal Details
Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse – mehr müssen Sie im ersten Abschnitt des internationalen Lebenslaufs nicht angeben. Achten Sie aber darauf, Ihren Namen in der ersten Zeile und die restlichen Daten darunter einzutragen sowie alle Umlaute auszuschreiben. - Summary/Personal Profile
Dieser Punkt ist nicht zwingend, kommt aber gut an. Hier beschreiben Sie sich und Ihre Persönlichkeit in zwei bis drei Sätzen. Schreiben Sie keinen Roman! Das Resume darf nur eine DIN A4 Seite lang sein. - Objective
Hier formulieren Sie präzise und prägnant, welchen Job und welche Stelle Sie im Unternehmen anstreben. - Professional/Work experience
Im Deutschen heißt dieser Punkt „Beruflicher Werdegang“ oder „Berufspraxis“. Hier geben Sie alle Stationen Ihres Berufslebens in umgekehrt chronologischer Reihenfolge an („amerikanisch„). Firmenname, Zeitraum der Anstellung und genaue Position im Unternehmen werden immer genannt. Auf Erfolge sollten Sie mit „action words“ hinweisen. - Education
Jetzt folgt der Bildungsweg, ebenfalls in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Fort- und Weiterbildungen werden zusammen mit dem erworbenen Level oder Abschluss genannt. - Skills
Dieser Punkt umfasst Sprachkenntnisse oder IT-Kenntnisse. Wer über weitere Fähigkeiten und Qualifikationen verfügt, die für den Job wichtig sind, kann sie ebenfalls nennen. - Activities/Engagement
Wie im Deutschen Lebenslauf gilt auch hier: Erwähnen Sie nur jene Interessen oder Ehrenämter, die für den Job relevant sind. - References
Die References setzen sich aus zwei Personen zusammen, die über Sie und Ihren Werdegang Auskunft geben können. Gehen Sie davon aus, dass diese Personen tatsächlich kontaktiert werden. Daher stehen dort neben dem Namen auch deren Kontaktdaten (Telefonnummer + E-Mail).
Checkliste: Lebenslauf in Spanien
Der Lebenslauf in Spanien sollte – wie auch das Anschreiben – kurz bleiben. Faustregel: nicht mehr als eine DIN-A4-Seite schreiben! Darin listen Sie auch nur die wichtigsten Stationen und Erfahrungen auf. Der Lebenslauf wird in Spanien chronologisch aufgebaut, also nicht mit der aktuellen Position zuerst.
Lebenslauf Aufbau
Entscheidend ist, dass der spanische Lebenslauf folgenden Daten enthält:
- Persönlichen Daten („Datos personales“) – Name, Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand (und Kinderzahl), Ausweisnummer und DNI (nationale und steuerliche Identifikationsnummer)
- Berufsziel
- Beruflichen Erfahrungen („Experienca“)
- Ausbildung („Estudios“ oder „Formación“)
- Praktische Erfahrungen („Experiencia laboral“)
- Sprachkenntnisse („Idiomas“)
- Computerkenntnisse („Informática“)
Sprach- und Computerkenntnisse sollten unbedingt genannt werden, ebenso das dazugehörige Niveau: sehr gut („muy bien“), gut („bien“) oder mittelmäßig („regular“). Auf die Angabe von Hobbys können Bewerber dagegen verzichten. Ebenso auf absolvierte Ausbildungsschritte. Die spielen in Spanien keine große Rolle. Die praktischen Erfahrungen sind wesentlich wichtiger, sodass die Ausbildung auf das Wesentliche reduziert werden kann.
Ob der Lebenslauf unterschrieben wird, ist eine Frage des beruflichen Werdegangs: Berufseinsteiger können im Gegensatz zu Fachkräften die Unterschrift weglassen. Ein Bewerbungsfoto ist bei der Bewerbung in Spanien nicht zwingend, aber willkommen.
Übrigens: Der Eingang von Bewerbungsunterlagen wird in Spanien nur selten bestätigt. Auf Antworten müssen Kandidaten lange warten und sollten viel Geduld mitbringen.
Checkliste: Lebenslauf in Frankreich
Der internationale Lebenslauf in Frankreich darf eine Seite nicht übersteigen. Ausnahmen werden höchstens für Managerpositionen mit mehreren Jahrzehnten Berufserfahrung akzeptiert. Ein Bewerbungsfoto müssen Sie nicht einfügen. Zur Bewerbung eingeschickt, wird lediglich ein „Résumé“ zusammen mit einem Anschreiben, genannt „lettre de motivation“.
Lebenslauf Aufbau
- Der französische Lebenslauf beginnt mit den „Objectif“ oder „Compétences“, also einer kurzen Zusammenfassung der persönlichen Stärken und Karriereziele. Die sind bei der Bewerbung in Frankreich enorm wichtig.
- Gleichzeitig erwartet der französische Personaler eine vollständige Auflistung aller vorherigen Positionen. Anders als im englischsprachigen Raum, wo irrelevante Positionen ausgespart werden können.
- Wichtig ist, beim internationalen Lebenslauf kurz und sachlich zu bleiben: Sie können eine Position leicht in zwei bis drei Zeilen abhandeln. Wer mehr ins Detail gehen will, tut das im Anschreiben und hebt dort die Kompetenzen hervor, die für die angestrebte Stelle wichtig sind.
Checkliste: Lebenslauf in Kanada
In Kanada darf der Lebenslauf länger werden. Auch der französischsprachige Teil ist stark vom anglophonen Raum beeinflusst. Bedeutet: Sie haben mehr Platz, um Ihre Kompetenzen im Lebenslauf ausführlicher zu beschreiben. Beliebt sind in Kanada konkrete Zahlen und Resultate. Das können sowohl (gute) Noten in der Ausbildung sein wie Verkaufszahlen, eine prozentuale Verbesserung der Effizienz einer Abteilung unter Ihrer Ägide und Ähnliches.
Lebenslauf Tipps
Steigern Sie die Wirkung Ihres Lebenslaufs in Kanada mit sogenannten Aktionsverben (zum Beispiel erhöhen, organisieren, umsetzen…). Umgekehrt sollten Sie bei diesem internationalen Lebenslauf wieder sparsam mit persönliche Daten und Angaben sein. Auch in Kanada will man niemanden potenziell diskriminieren und daher nichts über Alter, Herkunft, Religion oder Geschlecht wissen.