Bedeutung: Was sind Erfahrungen?
Erfahrungen sind Kenntnisse und Einsichten, die Sie durch wiederholtes Erleben oder wiederkehrende Wahrnehmungen gewinnen. Es sind Erlebnisse, die Sie klüger machen oder durch die Sie etwas für die Zukunft gelernt haben. In der Philosophie bezeichnen Erfahrung das Wissen, dass Sie sich durch Anschauung, Wahrnehmung oder Empfindung aneignen. Erfahrungen sind die Summe der Erkenntnisse, die durch unser Handeln und durch bewusste Prozesse entsteht.
Erfahrung Synonyme: Anderes Wort?
Synonym zur Erfahrung wird auch von Übung, Bildung, Wissen, Kenntnissen, Vertrautheit, Routine, Geübtheit oder Weisheit gesprochen.
Erfahrung Englisch
Auf Englisch wird von „experience“ gesprochen. Je nach Zusammenhang kann Erfahrung auf Englisch auch mit „insight“ oder „know-how“ übersetzt werden.
Erfahrungen Beispiele
Wir machen ständig und überall Erfahrungen. Was wir erleben, geht in unseren Erfahrungsschatz über und prägt langfristig. Einige Beispiele aus verschiedenen Bereichen:
Berufliche Erfahrungen
Persönliche Erfahrungen
- Bleibende Eindrücke und Erlebnisse
- Reisen
- Erinnerungen an schöne Momente
Zwischenmenschliche Erfahrungen
- Erste Liebe
- Trennung
- Streit
- Tod
- Hochzeit
- Geburt
Erfahrungen Sprüche
Auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen zur Erfahrung? Hier die schönsten Formulierungen und Zitate:
- „Erfahrungen sind das, was du kriegst, wenn du nicht bekommst, was du wolltest.“
- „Erfahrung bezahlt man teuer, obwohl man sie gebraucht billiger haben könnte.“
- „Die Summe unserer Irrtümer ist unsere Erfahrung.“
- „Erfahrung ist eine nützliche Sache. Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie brauchte.“
- „Seine eigenen Erfahrungen bedauern heißt, seine eigene Entwicklung aufhalten.“ (Oscar Wilde)
- „Kluge Menschen sprechen aus Erfahrung, klügere Menschen sprechen aus Erfahrung nicht.“
- „Erfahrungen vererben sich nicht. Jeder muss sie allein machen.“ (Kurt Tucholsky)
- „Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.“ (Eugène Ionesco)
- „Erfahrungen nützen nichts, wenn man sie nicht durchdenkt“.
- „Erfahrung vermehrt unsere Weisheit, verringert aber nicht unsere Torheiten.“ (Josh Billings)
- „Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
- „Erfahrung ist nicht das, was dir passiert. Es ist das, was du daraus machst, was dir passiert.“
Worin unterscheiden sich Erfahrungen und Kompetenz?
Oft werden Erfahrungen und Kompetenzen synonym verwendet. Motto: „Das mache ich schon so lange, natürlich bin ich gut darin.“ Doch Erfahrung sagt nichts über die Qualität aus. Kurt Tucholsky sagte treffend: „Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“ Es entwickelt sich Routine, von allein ändert sich mit der Zeit an der Kompetenz jedoch wenig bis gar nichts.
Erfahrung kommt mit der Zeit. Entscheidend für die Kompetenz ist, was Sie in dieser Zeit gelernt haben. Für Ihr Können und dessen Wachstum sind Sie selbst verantwortlich. Wer untätig bleibt und wartet, kann keine zusätzlichen Fähigkeiten vorweisen. Nur wer mehr macht, als er schon kann, verfügt später über mehr Kompetenz (Stichwort: lebenslanges Lernen).
Was passiert, wenn wir Erfahrung und Kompetenz gleichsetzen?
Das Gleichsetzen von Erfahrung und Kompetenz hat Auswirkungen auf Arbeitnehmer wie Unternehmen. In Stellenanzeigen suchen Arbeitgeber gezielt nach neuen Mitarbeitern mit Berufserfahrung. Gerade Berufsanfänger sehen sich regelmäßig mit dem Permission Paradox konfrontiert: Kein Job ohne Erfahrung, keine Erfahrung ohne Job. Unternehmen hoffen so Zeit bei der Einarbeitung zu sparen. Allerdings übersehen sie zweierlei:
1. Erfahrene Mitarbeiter sind nicht immer kompetenter
Lange Berufserfahrung wird häufig – gerade von älteren Kollegen – mit einer größeren Kompetenz gleichgesetzt. Das ist aber eben nicht immer der Fall. Teilweise bringen junge Kollegen in einigen Bereichen das größere Wissen und Verständnis mit, obwohl man es ihnen nicht zutraut. Bewerber bekommen keine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen und die Bemühungen enden in einer Jobabsage.
2. Sie lernen nicht automatisch durch Ihre Erfahrung
Menschen neigen zur Selbstüberschätzung. Die eigene Kompetenz wird gerne über dem Durchschnitt angesiedelt. Dennoch sollten Sie hinterfragen, ob Sie sich nur auf Ihre Erfahrung berufen oder tatsächlich Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten erweitert haben.
Vorteile der Erfahrung
Der Wert der Erfahrung sollte dennoch nicht unterschätzt werden. Kompetenz ist gut und wichtig, kann die Erfahrung eines Mitarbeiters aber nicht immer ersetzen.
- Umgang mit Kunden
Auch die größte Kompetenz in Sachen Kundengespräch hilft nicht weiter, wenn man es plötzlich mit einem schwierigen Kunden zu tun bekommt. Ein Kollege, der damit schon Erfahrungen hat, weiß in dieser Situation, was zu tun ist. - Abläufe im Unternehmen
Erfahrene Mitarbeiter entwickeln ein Gespür für die Dinge, die bei Ihrem Arbeitgeber vorgehen. Sie wissen, wie mit Problemen umgegangen wird und haben oft wichtige Kontakte zur Führungsetage.
Erfahrung zu Kompetenz machen: 3 wirkungsvolle Tipps
Ob es Ihnen gelingt, Ihre Erfahrungen in Kompetenz umzuwandeln, können Sie größtenteils selbst bestimmen. Voraussetzung dafür ist Selbsterkenntnis und die Motivation, sich über die Zeit weiterzuentwickeln. Mit diesen drei Tipps erarbeiten Sie sich tatsächlich neue Kompetenzen, anstatt nur Erfahrungen zu sammeln:
- Bleiben Sie offen für Neues
Bleiben Sie auch nach mehreren Jahren noch offen für neue Ansätze und verrennen Sie sich nicht in Routinen. Damit das gelingt, sollten Sie bisherige Herangehensweisen hinterfragen und bereit sein, Neues auszuprobieren. - Lernen Sie dazu
Durch Erfahrung sind Sie sicher auf Ihrem Gebiet. Für mehr Kompetenz müssen Sie sich hinauswagen und neue Dinge lernen. So lernen Sie Fähigkeiten, die Ihre Kompetenz tatsächlich steigern. Probieren Sie aus, sammeln Sie NEUE Erfahrungen und schauen erweitern Sie den Horizont. - Haben Sie keine Angst vor Fehlern
Gerade durch Rückschläge und die daraus gewonnenen Erkenntnisse lässt sich der richtige Weg finden. Wer aus Angst nur bei dem bleibt, was er schon kennt, kann auch keine Kompetenz entwickeln.
Kompetenz wächst in der Lernzone
Die Komfortzone ist gemütlich: Wenig Stress, bekannte Abläufe, bereits gemachte Erfahrungen. Der Nachteil: Fehlende Herausforderungen intellektueller Art lullen ein. Es gibt keinerlei Möglichkeit zum persönlichen oder beruflichen Wachstum.
Sie müssen Ihre Komfortzone verlassen, um durch neue Erfahrungen Kompetenzen zu erweitern. Das geschieht in der Lernzone. Helfen können Fortbildungen, neue Aufgaben und Herausforderungen, sowie der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.
Erfahrung: Eine Stärke für Führungskräfte?
Erfahrung macht eine gute Führungskraft aus. Stimmt das wirklich? Die Wirtschaftspsychologen Uwe Kanning und Philipp Fricke haben für eine Studie Potentialanalysen in einem Assessment Center angefertigt. Neun wichtige Kriterien von Führungskräften (darunter Selbstreflexion, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit) wurden beurteilt:
Eindeutiges Ergebnis: Erfahrung macht keine guten Chefs! Teilnehmer mit langer Erfahrung in der Mitarbeiterführung schnitten bei der Führungsfähigkeit schlechter ab. Ältere und erfahrene Probanden zeigten durchweg schlechtere Führungsperformance. Berufserfahrung qualifiziert eben nicht für Führungsverantwortung.
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