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Lebenslanges Lernen: Warum Sie nie aufhören sollten

Weder Schule, Ausbildung oder Studium können alles Wissen vermitteln. Wer sich im späteren Berufsleben durchsetzen will, braucht lebenslanges Lernen als Grundeinstellung. Sie eröffnet nicht nur beruflich, sondern auch in der Persönlickeitsentwicklung neue Chancen. Wir erklären das Konzept und zeigen, warum lebenslanges Lernen so wichtig ist…



Lebenslanges Lernen: Warum Sie nie aufhören sollten

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Definition: Was ist lebenslanges Lernen?

Lebenslanges Lernen (LLL) ist ein Bildungskonzept aus den Erziehungswissenschaften. Der Kerngedanke: Menschen werden dazu befähigt, über ihr gesamtes Leben hinweg zu lernen. Denn: „Man lernt nie aus.“ Wie dieses lebenslange Lernen im Detail aussieht und welchen Zweck es hat, dazu existieren verschiedene Ansätze und Synonyme wie „lebensbegleitendes Lernen“ oder „permanente Erziehung“.

Tatsächlich ist der Begriff „lebenslanges Lernen“ nicht nur positiv besetzt. Manche empfinden es auch als Herausforderung oder gar Bedrohung, nie ausgelernt zu haben, sondern immer weiter dazulernen zu müssen. Das liegt nicht zuletzt am Begriff „Lernen“ selbst. Viele verbinden damit Anstrengungen, Ausdauer und teilweise Langeweile.

Lebenslanges Lernen: Definition EU

Lernen kennen alle noch aus Schule, Ausbildung oder Studium. Dort war es oft verbunden mit Noten und Klausuren. Mit Prüfungsangst und -stress. Vergessen wird dabei die Kehrseite: Wer etwas neues Lernen will, sich weiterbildet, Sprachen oder Kulturen kennenlernt, hat dabei oft viel Spaß, Unterhaltung, empfindet Glück und Zufriedenheit mit jedem Lernerfolg.

Genau das hat sich die Europäische Union (EU) auf die Fahnen geschrieben. Laut deren Definition ist lebenslanges Lernen alles Lernen, „das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient.“ Kurz: Lernen ist eine Form der Persönlichkeitsentwicklung.

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Warum ist lebenslanges Lernen wichtig?

Lernen ist ein Entwicklungsprozess. Der endet nicht nach Schule, Ausbildung oder Studium. Globalisierung und Digitalisierung verändern Wirtschaft und Alltag in immer kürzeren Zyklen. Wer nicht bereit ist, dazuzulernen, fällt zurück oder wird von der Konkurrenz abgehängt.

Deshalb investieren viele Unternehmen – nicht ganz uneigennützig – in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Die hinzugewonnenen Fähigkeiten fließen direkt ins Unternehmen und steigern den Umsatz. Auch die Mitarbeiter profitieren vom lebenslangen Lernen, indem sie ihr Wissen stetig erweitern. Gerade Spezialwissen und Experten auf Ihrem Gebiet steigern so ihren Marktwert.

Warum sich Lernen lohnt

  1. Wissen macht glücklich

    Lernerfolg wirkt wie eine natürliche Droge. Jeder Lernerfolg, jedes Etappenziel erzeugt Freude und neue Motivation. Studien bestätigen: Das Erreichen besonders ehrgeiziger Ziele macht uns enorm glücklich. Das funktioniert aber nur, wenn die Aufgaben und Ziele erreichbar sind.

  2. Wissen lehrt Demut

    Sokrates wusste, dass er nichts wusste. Die Ahnung von dem, was wir noch nicht wissen haben, wächst mit jeder neuen Erkenntnis. Das hat auch sein Gutes – es erdet uns und macht bescheiden. Indirekt bewahrt uns das lebenslange Lernen so vor Überheblichkeit und lehrt uns Respekt vor dem Wissen anderer (von denen wir lernen können).

  3. Wissen hält frisch

    Menschen können bis ins hohe Alter lernen. Und das sollten sie auch: Es schützt vor Demenz und hält das Gehirn fit und flexibel. Dank kristalliner Intelligenz werden wir im Alter sogar intelligenter. Dahinter verbirgt sich unser Erfahrungswissen (auch „Altersweisheit“ genannt) und die Fähigkeit Gelerntes auf unterschiedliche Bereiche zu übertragen.

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Lebenslanges Lernen in der Erwachsenenbildung

Früher galt Weiterbildung als Beleg dafür, dass jemand ein Defizit ausgleichen musste. Unausgesprochen herrschte die Vorstellung, dass Schule, Ausbildung oder Studium einen Menschen mit allen notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten für die Zukunft ausstatten. Der rasante Fortschritt und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bewirken, dass Arbeitnehmer sich weiterbilden müssen, um mithalten zu können.

Mit Blick auf die Erwachsenenbildung fordern Pädagogen und Lehrende einen Wandel in der Bildungspolitik und im Bildungssystem: Derzeit verlaufen Schulbildung, Erwachsenenbildung, Bildung für Ältere und Weiterbildung getrennt voneinander. Das steht aber dem ganzheitlichen Ansatz des lebenslangen Lernens entgegen. Denkbar wäre eine stärkere Verzahnung und Durchlässigkeit zwischen vorhandenen Bildungseinrichtungen. Diese könnte die Nutzung durch alle Bildungswilligen (besonders benachteiligte Gruppen) erleichtern. Auch geht es darum, Wissen stärker für alle frei zugänglich zu machen.

Welche Bedeutung hat das lebenslange Lernen im Alter?

Ältere Menschen in Großstädten neigen zur Vereinsamung: Sei es, dass sie keine Familienangehörige haben oder diese weit weg wohnen. Lebenslanges Lernen trägt zu sozialer Teilhabe bei, indem es Interaktion und Austausch mit anderen Lernenden fördert. Zwar verändert sich das Lernen im Alter.

Gleichzeitig profitieren ältere Menschen durch Lebenserfahrung in vielen Bereichen. Die bereits erwähnte kristalline Intelligenz ermöglicht ihnen, komplexe Aufgaben zu lösen und permanente Lernerfolge nachzuweisen. Das Gelernte wirkt sich positiv im Alltag aus.

Lebenslanges Lernen in Deutschland

Der „European Lifelong Learning Index“ (ELLI) misst, inwieweit das Konzept des lebenslangen Lernens in einem Staat ausgeprägt ist. Insgesamt 36 Indikatoren berücksichtigt dieser Index, unter anderem auch die Chancen zu lernen jenseits typischer Bildungseinrichtungen. Obwohl Verantwortliche nicht müde werden, die Bedeutung des lebenslangen Lernens zu betonen, steckt die bildungspolitische Förderung noch in den Kinderschuhen.

Deutschland liegt gerade mal im Durchschnitt, wenn es um die Umsetzung von lebenslangem Lernen geht. Konkret liegt Deutschland auf Platz 10 unter 23 untersuchten Ländern, darunter auch Staaten wie Lettland oder Rumänien. Besonders in der formalen Bildung und in der betrieblichen Weiterbildung offenbart Deutschland beim lebenslangen Lernen Schwächen. Positiv fällt hingegen das nonformale und das informelle Lernen aus.

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Tipps: Wie lernt man lebenslang?

Wir haben ein paar einfache Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, lebenslanges Lernen umzusetzen und sich über die Jahre hinweg immer neues Wissen anzueignen:

  1. Nehmen Sie an Kursen teil

    Der vielleicht einfachste Weg für lebenslanges Lernen: Nutzen Sie das schier unendliche Angebot an Kursen und Fortbildungen. Egal ob online per E-Learning oder als Veranstaltung beispielsweise an der Volkshochschule. Zu jedem Thema und für jede Fähigkeit gibt es den passenden Kurs. Dabei müssen Sie nicht gleich alles auf einmal machen und sich überfordern. Widmen Sie sich lieber einem Gebiet nach dem anderen und wählen Sie aus, wo gerade Ihre Prioritäten liegen.

  2. Lesen Sie viel

    Lesen bildet über das gesamte Leben. Schnappen Sie sich ein Buch, ziehen Sie sich in eine ruhige Ecke zurück und vertiefen Sie sich in den Inhalt. Neben Romanen können Sie sich auch der Fachliteratur zuwenden, um gezielt Wissen aufzubauen.

  3. Lernen Sie von Kollegen

    Teamwork wird in den meisten Jobs groß geschrieben, in der Praxis arbeiten die Kollegen aber oftmals nebeneinander her. Dabei vergeben Sie die Chance, von anderen zu lernen. Wenn ein Kollege etwas besser kann oder weiß, als Sie selbst, dann lassen Sie es sich erklären. Fragen Sie ganz direkt nach oder bieten Sie bei Aufgaben und Projekten Ihre Hilfe an. So lernen Sie aus erster Hand und erweitern die eigenen Fähigkeiten.

  4. Probieren Sie möglichst viel aus

    Lebenslanges Lernen bedeutet nicht, dass immer alles gelingen muss. Wichtiger ist, dass Sie sich trauen, so viel wie möglich auszuprobieren. Folgen Sie Ihren Interessen, informieren Sie sich über Ihren Tellerrand hinaus, wagen Sie Experimente. Mit jeder Erfahrung, die Sie machen, lernen Sie etwas – nicht immer nur neues Wissen, sondern eine Menge über sich selbst.

Vor- und Nachteile des lebenslangen Lernens

Pro

Neben den genannten Gründen, warum lebenslanges Lernen wichtig ist, sind es vor allem diese Vorteile:

  • Selbstbewusstsein
    Mit neuem Wissen steigt die Wahrscheinlichkeit von Erfolgserlebnissen. Das gibt wiederum Selbstvertrauen. Wer um Stärken weiß, tritt souveräner auf. Der entspannte Umgang mit sich selbst hat einen verstärkenden Effekt auf Ihre Umgebung: Selbstbewusste Menschen wirken auf andere attraktiv. Automatisch ergeben sich so neue Kontakte und interessante Impulse – beispielsweise für Problemstellungen.
  • Kontakte
    Lebenslanges Lernen bedeutet Wissenszuwachs in zahllosen Bereichen. So wächst auch Ihr Allgemeinwissen. Das bietet die Chance, sich beispielsweise auf Meetings stärker einzubringen. Eine stärkere soziale Interaktion lässt wiederum neue Kontakte und Freundschaften entstehen.
  • Sicherung
    Lebenslanges Lernen bedeutet einen größeren Schutz vor Arbeitslosigkeit. Wer sich weiterbildet, lernt Neuerungen und bleibt attraktiv für den Arbeitsmarkt. Es ist damit Teil der Altersvorsorge.

Contra

Lebenslanges Lernen hat kaum Nachteile. Aber aus Sicht der Lernenden kann es aber einige Contra-Punkte geben:

  • Unendlichkeit
    Lebenslang oder lebensbegleitend bedeutet, nie fertig zu sein. Im Kopf manifestiert sich womöglich der Gedanke der „ewigen Baustelle“, an der man arbeiten muss. Lebenslanges Lernen fordert Menschen dazu heraus, ihr Mindset zu ändern: Nicht fertig zu werden ist das Ziel, sondern der Weg ist das Ziel.
  • Zeitaufwand
    Wer Zeit ins Lernen investiert, dem fehlt sie an anderer Stelle. Das kann Gefühle von Fremdbestimmung auslösen, weil jemand die Freizeit anders als geplant gestalten muss. Eine Alternative sind gegebenenfalls Kurse als Teil der betrieblichen Weiterbildung.
  • Finanzierung
    Zwar existieren bereits zahlreiche kostenlose Angebote (besonders im Bereich sogenannter MOOCs, Massive Open Online Course). Wer aber lebenslanges Lernen als berufliche Weiterbildung betrachtet, benötigt meist kostenpflichtige Zertifikate. Eine Lösung können hier staatliche Finanzierungshilfen wie die Bildungsprämie oder Bildungsurlaub sein.

Kritik am Konzept des lebenslangen Lernens

Lebenslanges Lernen ermöglicht, Defizite einstmals verpasster Lernphasen wieder ausbügeln. Etwa, indem Sie Ihr Abitur nachholen oder doch noch ein Studium aufnehmen. Dennoch gibt es Kritik am lebenslangen Lernen. Im Wesentlichen geht es darum:

  • Begriffe und Konzepte unterscheiden sich

    Einerseits sind die unklaren Begrifflichkeiten in der Kritik, da teilweise unterschiedliche Begriffe synonym verwendet werden. Auch die Konzepte davon, was jeweils darunter verstanden wird, weichen ab. Im Rahmen der Bildungspolitik und in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen arbeiteten die beteiligten Länder heraus, dass es vor allem darum geht, Menschen zu selbstbewusstem, intelligenten und kreativen Handeln zu befähigen.

    Lebenslanges Lernen ist demnach nicht profit- oder leistungsorientiert. Es geht also nicht darum, sich nach irgendwelchen kurzfristigen Moden zu richten, sondern die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten über das gesamte Leben hinweg zu festigen und zu vertiefen. Auch das Erasmus-Programm ist wie viele Bildungsprogramme Teil eines Aktionsprogramms der Europäischen Union, für das insgesamt von 2007 bis 2013 sieben Milliarden Euro zur Verfügung gestellt wurden.

  • Ursprungsgedanke nunmehr ausgehöhlt

    Gleichzeitig sind die Veränderungen in der Arbeitswelt nicht zu übersehen. Kritiker konstatieren, dass eine Umdeutung des lebenslangen Lernens stattgefunden hat. Lebenslanges Lernen wird nun ökonomisch interpretiert, aus lifelong learning sei nun lifelong (l)earning geworden.

    Lebenslanges Lernen bedeutet längst nicht mehr zu lernen, weil Sie Ihren persönlichen Horizont etwa erweitern wollen, sondern weil Sie konkrete berufliche Interessen damit verknüpfen. Im Idealfall fällt beides zusammen. Das heißt aber auch, dass Weiterbildungen nun fester Bestandteil des Arbeitslebens sind. Wer das nicht erkennt, wird allerdings langfristig abgehängt.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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