Ehrgeiz: Das innere Feuer ist wichtiger als Intelligenz

Ehrgeizige Menschen quatschen nicht lange, sie machen. Erfolg lässt sich schließlich nicht herbeireden. Er erfordert harte Arbeit, Fleiß, Ausdauer, Disziplin und eben die nötige Portion Ehrgeiz. Ehrgeizige scheuen weder die Herausforderung, noch Anstrengung und Unbequemlichkeiten. Niederlagen und Misserfolge spornen an, statt abzuschrecken. Und Sie wollen sich verbessern und weiterentwickeln, um Ihre Ziele zu erreichen. Eine echte Erfolgseigenschaft. Die Schattenseite: Zu viel Ehrgeiz kann einen Menschen zerstören…

Ehrgeiz Eifer Strebsamkeit Definition Synonym Psychologie

Definition: Was ist Ehrgeiz?

Ehrgeiz ist das Streben nach persönlichen Zielen. Das können Erfolg, Anerkennung, Leistung, Wissen oder auch Macht sein. Im Fokus steht dabei der eigene Vorteil und persönliche Nutzen. Im Gegensatz zum Besitzstreben orientieren sich ehrgeizige Menschen aber nicht zwingend an materiellen Dingen wie Geld, Reichtum oder Luxusgütern.

Wer ehrgeizig ist, will etwas erreichen, schaffen, bewirken. Er will es den anderen zeigen, vor allem aber sich selbst. Ehrgeiz ist das innere Feuer und der eiserne Wille zu Motivation und Machbarkeit. Mit diesem Antrieb braucht es keine äußeren Leistungsanreize mehr. Er gibt genug mentale Stärke, Lust und Disziplin, um Widerstände zu überwinden.

Ehrgeiz Synonym

Synonym zu Ehrgeiz wird auch von Ambitionen, Eifer, Tatendrang, Schaffenslust oder Zielstrebigkeit gesprochen. Diese Begriffe sind alle positiv. Bei negativer Auslegung kann auch von Übereifer, Geltungsdrang, Machtstreben oder gar Profilneurose gesprochen werden.

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Ist Ehrgeiz positiv oder negativ?

Die Begriffe und Synonyme zeigen bereits: Ehrgeiz ist eine Medaille mit zwei Seite. Im Grunde ist die Eigenschaft sehr positiv. Ohne dieses Streben wären viele Innovationen, Erfindungen und Veränderungen niemals möglich gewesen. Ganz ohne werden Sie nie etwas erreichen. Stattdessen werden Sie immer eine Ausrede finden, keine Lust haben oder auch gar kein Ziel kennen, auf das Sie hinarbeiten wollen.

Doch wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. Krankhafter und übertriebener Ehrgeiz ist schädlich. Für die eigene Person und das direkte Umfeld. Das Wort stammt von „Geiz“ ab und bedeutet ursprünglich „verlangen“ oder „begehren“. Übermäßiger ist er auf Augenhöhe mit blanker Gier. Betroffene wollen immer mehr und sind bereit, jedes nötige Opfer dafür zu bringen.

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Ehrgeiz ist für den Erfolg wichtiger als Intelligenz

Manchen Menschen ist der Ehrgeiz in die Wiege gelegt. Sie wollen immer schon zu den Besten gehören, wollen gewinnen und stecken sich hohe Ziele. Mittelmäßigkeit lehnen sie ab. Das ist zum Teil genetisch bedingt, glaubt der US-Psychologe Dean Simonton. Er sagt auch: „Ehrgeiz ist Energie plus Entschlossenheit„. Und damit für den Erfolg wichtiger als Intelligenz.

Was bringt die beste Idee, das klügste Konzept, die intelligenteste Lösung, wenn sie keiner umsetzt und verfolgt? Intelligenz verpufft, wenn Ambitionen fehlen. In einer Umfrage der Personalberatung Heidrick & Struggles gaben befragte Manager ebenfalls an, dass Ehrgeiz (und ein funktionierendes Netzwerk) die Erfolgsformel für den beruflichen Aufstieg sind.

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Wie bekomme ich mehr Ehrgeiz?

Psychologe Dean Simonton ist überzeugt: Ehrgeiz lässt sich trainieren und stärken. Dazu braucht es vor allem eins: Ziele, auf die es sich hinzuarbeiten lohnt. Nur so können sich die inneren Antriebskräfte überhaupt entfalten. Suchen Sie sich etwas, das Sie unbedingt erreichen wollen. Damit Sie mehr Ehrgeiz entwickeln, sollte dieses Ziel mehrere Bedingungen erfüllen:

  • Konkret
    Machen Sie sich klar, was genau Sie erreichen wollen. Schwammige und ungenaue Ziele wecken keinen Ehrgeiz.
  • Greifbar
    Nur wenn greifbar und umsetzbar ist, was Sie anstreben, können Sie ehrgeiziger werden. Unrealistische oder viel zu weit entfernte Ziele schrecken eher ab.
  • Leidenschaft
    Bei großer Leidenschaft für ein Thema, eine Aufgabe oder einen Job kommt Ehrgeiz von allein. Weil Ihr Herz dafür schlägt, wollen Sie gut sein und geben stets 110 Prozent.

Arten von beruflichem Ehrgeiz

Die US-Psychologen Andrew Elliot und Marcy Church unterscheiden bei beruflichen Ehrgeiz in zwei Antriebskräfte:

  1. Lernziele
    Wer diese Ziele verfolgt, will in erster Linie seine Fähigkeiten, sein Können und Wissen perfektionieren. Diese Menschen streben nach fachlicher und intellektueller Exzellenz.
  2. Leistungsziele
    Leistungsorientierte Menschen befinden sich in einem anhaltenden Wettkampf mit anderen: Sie vergleichen sich permanent und wollen besser sein als andere (oder weniger Fehler machen).

Lernziele sind dabei deutlich besser. Wenn Sie diese verfolgen, sind Sie nicht nur zufriedener mit sich und Ihrem Beruf – sie sind auch engagierter, weniger verbissen und entwickeln sich tatsächlich weiter.

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Vorteile: Ehrgeiz lohnt sich

Strebsamkeit ist gut für die Karriere, aber auch anstrengend und mit harter Arbeit verbunden. Da kommt mancher Zweifel auf. Lohnen sich Eifer und Tatendrang wirklich? Kurze Antwort: Ja, denn nicht nur Leistungen und Erfolge folgen. Sie profitieren auch in anderen Bereichen:

  • Ehrgeiz fördert Tugenden
    Ehrgeiz verbessert die Persönlichkeit und stärkt andere positive Eigenschaften. Sie sind disziplinierter, haben ein ausgeprägtes Durchsetzungsvermögen, bringen Geduld mit und auch Kreativität kann aus ehrgeizigem Verhalten entstehen.
  • Ehrgeiz führt zu großer Befriedigung
    Das Gefühl, eigenen Ambitionen gerecht zu werden und selbst gesteckte Ziele zu erreichen, ist unvergleichlich. Sie verdienen nicht nur den Respekt von anderen, sondern können stolz auf sich selbst sein. Das stärkt das Selbstvertrauen und befriedigt nachhaltig, weil Sie erreicht haben, was anfangs unmöglich aussah.
  • Ehrgeiz überträgt sich auf andere Lebensbereiche
    Sind Sie im Job ehrgeizig, sind Sie es auch in anderen Bereichen . etwa bei Hobbys oder beim Sport. Gleiches gilt umgekehrt: So profitieren Sie immer mehrfach, wenn Sie ehrgeizig denken.

Ehrgeizige leben länger

Howard Friedman und Margaret Kern von der Universität von Kalifornien sagen: Ehrgeizige und leistungsorientierte Menschen leben länger. Wer besonders ehrgeizig, diszipliniert und gut organisiert war, hatte in der Studie die höchste Lebenserwartung. Auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein korrelierten mit einem langen Leben.

Es gilt aber auch: Ehrgeiz lässt mit der Zeit nach. Junge Menschen sind besonders ehrgeizig, mit dem Alter verblasst der Tatendrang. Wer viel erreicht hat, muss sich und anderen kaum noch etwas beweisen.


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Krankhafter Ehrgeiz: Der Preis des Erfolgs

„Ehrgeiz, Eitelkeit, Stolz – das sind Kräfte, die eine ungeheure Elastizität haben und einen Menschen weit bringen können“, schrieb der Philosoph Søren Kierkegaard. Es sind aber auch dieselben Kräfte, die einen ins Verderben stürzen können. Ehrgeiz entwickelt oft eine unheilige Eigendynamik. Anfangs treibt er zu Höchstleistungen, neuen Rekorden und Erfolgen. Er überwindet Hindernisse, schafft Wohlstand und Unabhängigkeit. Teilweise werden dabei unlautere und unmoralische Mittel genutzt, um dem eigenen Ehrgeiz gerecht zu werden.

gesunder Ehrgeiz krankhafter Ehrgeiz Überambitioniert Grafik

Wenn es nur noch ums Gewinnen geht, ist nichts anderes akzeptabel. Ein zweiter Platz oder gar ein Scheitern? Eine Schmach, die Schimpf und Schande verdient. Die Grenze von gesundem zu krankhaftem Ehrgeiz ist hier längst überschritten. An diesem Punkt ist oft jedes Mittel recht. Erfolg – koste es, was es wolle. Auf Kosten der eigenen Gesundheit oder auf Kosten anderer. Schummeln, Betrügen, Dopen, Hintergehen – Macht- und Erfolgsstreben bringt Menschen zu den unmoralischsten Dingen.

Wie Ehrgeiz Moral und Werte untergräbt

Es ist ein schleichender Prozess. Es beginnt mit sprachlichen Veränderungen und neuen Denkweisen. Dann werden Verhaltensweisen angeglichen. Plötzlich tun wir Dinge, die wir früher nie getan hätten. Zum Schluss kommt die moralische Rechtfertigung vor sich selbst: „Das machen doch alle so!“ oder „Es ist doch ganz normal…“ Am Ende haben sich anfängliche Moralvorstellungen und Werte durch den Ehrgeiz geändert. Oder wurden untergraben.

Wer das zulässt, wird sich selbst immer fremder. Bis Sie nur noch eine Hülle sind – so dickfellig, dass Sie ohne Rückgrat aufrecht stehen können. Die Fachliteratur spricht von déformation professionell – eine bedauernswerte Gattung. Schon Marc Aurel warnte: „Jeder ist nur soviel wert, wie das Ziel seines Strebens.“ Es schadet nicht, seinen Ehrgeiz, den Zweck und die Mittel zu hinterfragen. Schon um eine gesunde Distanz zum eigenen Status zu bewahren und Bodenhaftung zu behalten.


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