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Definition: Was ist Körpersprache?
Die Körpersprache ist Teil der nonverbalen Kommunikation und umfasst alle Bewegungen von Gestik (Hände, Füße, Schultern) und Mimik (Gesichtsausdruck) sowie die Körperhaltung insgesamt.
Das Zusammenspiel aus Gestik, Mimik und Körpersprache kann bis zu 93 Prozent der gesamten Kommunikation ausmachen und hat eine hohe Bedeutung beim Austausch von Nachrichten und Empfindungen. Passen die nonverbalen Signale unserer Körpersprache zu unseren Aussagen, entstehen Glaubwürdigkeit, Authentizität und Vertrauen.
Ein Großteil der Körpersprache läuft unbewusst ab, Sie können Ihre Körpersprache aber ebenso bewusst trainieren. Die Körpersprache richtig zu deuten und zu interpretieren, ist eine Form der sozialen Kompetenz und Empathie. Das erzeugt Vorteile in der Kommunikation, weil Sie sich besser auf Ihr Gegenüber einstellen und das Gespräch lenken können – privat wie beruflich.
7 Kanäle der Körpersprache
Wenn wir mit anderen Menschen sprechen, nutzen wir – meist unbewusst – mehrere Ebenen (Kanäle) zur Kommunikation (siehe 4-Ohren-Modell). Das gesprochene Wort spielt dabei nur die kleinste Rolle. Die Kanäle der Körpersprache sind:
- Blickkontakt (Augenkontakt, Dauer)
- Mimik (Gesichtsausdruck, Augen, Stirn, Mund)
- Gestik (Hände, Schultern, Füße, Körperhaltung)
- Berührung (Umarmung, Händedruck)
- Habitus (Auftreten, Erscheinungsbild, Statussymbole)
- Distanz (Abstand zum Gesprächspartner)
- Stimme (Lautstärke, Tonlage, Tempo, Betonung)
Auf diese sieben körpersprachlichen Signale und ihre Bedeutung gehen wir in diesem Ratgeber jeweils genauer ein.
Körpersprache Bedeutung
Sprache ist trügerisch, Körpersprache ist ehrlich. „Man kann nicht nicht kommunizieren“, wusste schon Paul Watzlawick. Selbst wenn wir schweigen, bleibt der Körper nicht stumm. Wir können unsere Körpersprache nicht einfach abschalten – unsere Gesten, der Gesichtsausdruck und die Kleidung sagen immer etwas aus. Teils verraten sie mehr, als uns lieb ist. „Unsere Körpersprache kann nicht lügen“, sagt der renommierte Pantomime Samy Molcho.
Wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren, transportiert die Körpersprache viele zusätzliche Informationen. Sie kann die verbale Kommunikation unterstützen und gleichzeitig vermitteln, ob wir unser Gegenüber sympathisch finden und der Person vertrauen.
Unsere Körpersprache und das Verhalten prägen binnen Sekunden den sprichwörtlichen ersten Eindruck, für den es keine zweite Chance gibt. Das gesprochene Worte wird dabei nahezu zur Nebensache.
1. Blickkontakt in der Körpersprache
Augen sagen mehr als 1000 Worte: Sie sind die Fenster zur Seele. Sobald sich zwei Menschen begegnen, blicken Sie sich in die Augen – aus mehreren Gründen: Der Blickkontakt signalisieren Interesse, Sympathie oder Akzeptanz. Wir erkennen in einem Augenblick, ob wir unserem Gegenüber vertrauen oder glauben können.
Die optimale Dauer des Augenblicks sollte, laut Studien um Alan Johnston vom University College London, nicht länger als 3,3 Sekunden am Stück sein. Ein längerer Blickkontakt wird tendenziell als bedrohlich oder aggressive Dominanzgeste eingestuft und verspielt Sympathien. In Japan und China gilt längerer Blickkontakt sogar als Zeichen für mangelnden Respekt.
Was (tiefe) Blicke bedeuten
- Blinzeln: Langeweile, Desinteresse
- Augenklimpern: Sympathie, Unterwürfigkeit
- Augenkontakt suchen: Zuneigung, Aufmerksamkeit
- Ausweichen: Schüchternheit, Antipathie
- Häufiges Wegschauen: Genervtheit, Langeweile, Abneigung
- Gesenkter Blick: Schuld, Scham, Verlegenheit
- Starren: Mentale Stärke, Charisma, Dominanz
- Fixieren: Prüfung, Einschüchterung, Machtgeste
2. Mimik in der Körpersprache
Zur Mimik gehören unterschiedliche Bewegungen der Gesichtsmuskulatur – Augen, Mund, Lippen sowie Wangen und Stirn. Der Unterschied zwischen Mimik und anderen Gesichtsbewegungen liegt darin, dass die Mimik immer Ausdruck unserer Emotionen ist. Wer gerade kaut oder spricht, bewegt ebenfalls die Gesichtsmuskeln, zeigt aber deswegen noch keine Mimik.
Der Psychologe Paul Ekman entdeckte bereits in den 1960er Jahren, dass bestimmte Emotionen und Gesichtsausdrücke überall auf der Welt gleich verstanden werden. Der Mimik dieser sieben „Grundemotionen“ (auch: Basisemotionen) können wir sofort einer bestimmten Emotion zuordnen – egal, wie gut wir den Menschen kennen. Es sind…
- Freude
Die Stirn ist entspannt, es bilden sich Lachfältchen, die Wangen sind angehoben, die Nasenflügel auseinander gezogen, die Mundwinkel gehen nach oben. - Wut
Die Augenbrauen sind heruntergezogen, die Augen zusammengekniffen, die Nasenflügel stehen weit auseinander, die Lippen werden mit Druck geschlossen. - Angst
Die Augenbrauen gehen nach oben, die Augen sind weit aufgerissen, die Nase leicht hochgezogen, die Mundwinkel werden auseinander gezogen. - Ekel
Die Oberlippe ist hochgezogen, die Unterlippe schiebt sich nach vorn, es kommt zu sichtbaren Falten zwischen Nasenflügeln und Mundwinkeln, die Nase ist hochgezogen. - Trauer
Die Oberlider und die Mundwinkel hängen nach unten, der Blick ist starr, die Wangen schlaff. - Überraschung
Die Augen sind weit aufgerissen, die Wangen angespannt, der Mund leicht geöffnet. - Verachtung
Die Oberlider hängen herunter, der Blick ist starr, die Wangen gehen leicht nach oben, nur ein Mundwinkel wird angehoben.
Mimik Beispiele: Augenblicke deuten
Die Mimik oder Grimassen eines anderen richtig zu deuten, ist nicht immer leicht. Typische Merkmale müssen nicht unbedingt eindeutig sein. Damit Ihnen das Deuten der Mimik bei der Körpersprache leichter fällt, finden Sie hier einige Beispiele und deren Bedeutung:
- Augenrollen: Missbilligung, Desinteresse
- Augen verdrehen: Ironie oder Verärgerung
- Weit geöffnete Augen: Überraschung, Erstaunen
- Zusammengekniffene Augen: Skepsis, Unsicherheit
- Augenbrauen hochziehen: Überraschung, Verwunderung, Skepsis
- Augenbrauen zusammenziehen: Konzentration oder Ärger
- Tränen in den Augen: Traurigkeit oder Rührung
- Stirnrunzeln: Zweifel, Nachdenklichkeit, Ablehnung
Mimik Beispiele: Mundbewegungen deuten
Neben den Augen spielt vor allem der Mund in der Körpersprache eine große Rolle. Die Mundbewegungen oder Stellung der Mundwinkel verraten nicht nur beim Sprechen so einiges. Beispiele, wie Sie die einzelnen Mundbewegungen deuten können:
- Lächeln: Freude, Sympathie, Zustimmung
- Oberlippe hochziehen: Diskrepanz, Widerspruch, Protest
- Vorgeschobene Unterlippe: (Schnütchen) Enttäuschung oder Skepsis
- Lippen pressen: Ablehnung, unterdrückte Emotion
- Lippen schürzen: Nachdenklichkeit, Abwägung, Empörung
- Lippen beben: Angst oder Traurigkeit
- Lippen zittern: Besorgnis, Unsicherheit, Ablehnung
- Lippen befeuchten: Verlegenheit, Unbehagen oder Zuneigung
- Zähneknirschen: Wut, Anspannung oder Stress
- Nase rümpfen: Bedenken, Ablehnung oder Ekel
3. Gestik in der Körpersprache
Die Gestik umfasst alle Bewegungen der Arme und Hände sowie der Schultern und des Kopfes. Auch sie dient der Verständigung ohne Worte und kann verbale Botschaften unterstützen und besonders betonen. Gesten und Gebärden sind zugleich gefährliche Verräter: Sie können etwas ganz anderes sagen als unsere Worte.
Gesten haben noch eine weitere Funktion: Sie vermitteln indirekt den sozialen Status und das Selbstverständnis einer Person:
- Hoher Status
Sogenannte Hochstatus-Gesten signalisieren nonverbal Selbstbewusstsein und Macht. Dazu gehören langsame Bewegungen, eine aufrechte Körperhaltung, symmetrische Gesten (beide Beine auf dem Boden, Hände vor dem Körper) und eine feste, klare Stimme. - Niedriger Status
Ebenso lässt sich ein niedriger Sozialstatus an der Körpersprache erkennen: Die Stimme ist leise oder zittrig, die Bewegungen hektisch, die Körperhaltung gebeugt oder unterwürfig.
Zwar begegnen wir im Alltag vielen Zwischenstufen. Trotzdem können Menschen in der Regel aus entsprechend starker oder schwacher Gestik sofort den Sozialstatus ablesen.
5 Arten der Gestik
Gesten sind Teil der sogenannten Kinesik – einer Disziplin, die den Einfluss unserer Bewegungen auf die Kommunikation untersucht. Paul Ekman entwickelte ebenfalls zusammen mit Wallace Friesen ein Modell, das fünf Arten (Formen) der Gestik unterscheidet:
- Illustratoren
Gemeint sind Gesten, die das Gesagte illustrieren. Zum Beispiel aufgerissene Augen dafür, dass Sie sich erschreckt haben oder ausladende Gesten, um zu verdeutlichen, wie groß Ihr Büro ist. - Embleme
Embleme sind kulturell und gesellschaftlich festgelegte Signale. Beispiel: Nicken für „Ja“, der ausgestreckte Mittelfinger 🖕 als Beleidigung. Embleme bilden eine vereinfachte Form der Gebärdensprache, sie können aber in anderen Kulturen eine abweichende Bedeutung haben. - Adaptoren
Adaptoren werden in der Kindheit erlernt und später unbewusst eingesetzt. Sie helfen, die eigenen Emotionen zu regulieren. Beispiel: Ohrläppchen kneten oder Fingerknacken bei innerer Unruhe. - Regulatoren
Diese Gesten können ein Gespräch steuern und regulieren. Zum Beispiel, indem Sie dem Gesprächspartner signalisieren, dass Sie etwas nicht verstanden haben oder ein Stopp-Signal, dass Sie bitte noch ausreden wollen. - Affektgesten
Diese Gesten drücken spontane Emotionen aus und lassen sich nicht unterdrücken – sie passieren im Affekt. Oft sind das Mikrogesten wie ein geöffneter Mund (Überraschung) oder zusammengezogene Augenbrauen (Unverständnis).
Gesten deuten: Beispiele und Bedeutung
Viele Gesten werden konventionell eingesetzt. Bedeutet: Sie haben eine allgemeine und von allen gleichermaßen verstandene Bedeutung. Zum Beispiel der Händedruck zur Begrüßung oder das Tippen des Zeigefingers an die Stirn, um jemanden einen „Vogel“ zu zeigen. Dabei gibt es sowohl positive wie negative Gesten. Sie zu erkennen, macht es Ihnen leichter, die Gestik Ihres Gegenübers zu deuten:
Negative Gesten
- Verschränkte Arme: Nachdenklichkeit, Distanz oder Ablehnung
- Hände hinter dem Rücken: Unehrlichkeit oder Scham
- Hände in den Hosentaschen: Desinteresse, Langeweile, Schüchternheit
- Hände hinter dem Kopf verschränken: Distanz, Überheblichkeit
- Erhobene Arme nach vorne: Abwehrhaltung, Schutzgeste
- Geballte Faust: Drohgebärde, Protest
- Weit ausladende Gesten: Nervosität oder Dominanzgeste
- Kopf auf die Hände stützen: Müdigkeit, Langeweile, Resignation
- Mit Fingern spielen: Nervosität, innere Unruhe
- Mit Fingern trommeln: Ungeduld, Unruhe oder Provokation
- Mit Finger zeigen: Anklage, Aggression
- Erhobener Zeigefinger: Belehrung, Überheblichkeit
- Umhergehen: Nervosität, Unbehagen, Unruhe
Neutrale Gesten
- Finger an die Nase legen: Konzentration, Nachdenklichkeit
- Am Kopf kratzen: Ratlosigkeit, Unsicherheit
- Kinn reiben: Nachdenklichkeit, Zufriedenheit
- Schulterzucken: Unwissenheit, Unsicherheit
Positive Gesten
- Nicken: Zustimmung, Verstehen
- Hände offen und sichtbar: Ehrlichkeit, Aufgeschlossenheit
- Hände in die Hüfte stellen: Selbstbewusstsein, Autorität
- Hände über dem Kopf falten: Innere Ruhe, Souveränität
- In die Hände klatschen: Beifall, Zeichen zum Aufbruch
- Kräftiger Händedruck: Mentale Stärke, Selbstsicherheit, Dominanz
- Hände reiben: Selbstzufriedenheit oder Arroganz
Körperhaltung Tabelle: Beispiele + Bedeutung
Bereits durch ihre Körperhaltung drücken Menschen aus, wie sie sich fühlen: selbstbewusst, souverän und professionell – oder ängstlich, unterlegen, ohnmächtig. Dahinter verbergen sich oft sogenannte Statusgesten oder Power-Posen.
Diese Power Posen sollten Sie unbedingt in das Repertoire Ihrer Körpersprache aufnehmen, um Ihre Außenwirkung nachhaltig zu verbessern. Dazu gehören: Bauch rein, Brust raus, die Muskeln gespannt, die Schultern gerade, ein fester, aufrechter Stand, die Atmung gleichmäßig, der Blickkontakt anhaltend und empathisch. Schon umgangssprachlich reden wir davon, dass jemand „mit beiden Beinen fest auf dem Boden“ steht oder „mit breiten Schultern“ durchs Leben geht.
Körperhaltung |
Bedeutung |
Gesten oberhalb der Taille | Selbstbewusstsein |
Gesten unterhalb der Taille | Unsicherheit |
Offene Körperhaltung | Mut, Souveränität |
Geschlossene Körperhaltung | Unbehagen |
Gerade Schultern | Offene Wirkung |
Herunterhängende Schultern | Gedrückte Stimmung |
Vorbeugen | Interesse, Zuwendung |
Zackiger Gang | Energie, Dynamik |
4. Berührungen in der Körpersprache
Auch Berührungen gehören zur Körpersprache: Schulterklopfen, Umarmungen, jemanden an die Hand nehmen oder einfach nur so berühren – Hautkontakt ist für Menschen lebenswichtig! Zwar wird nicht jede Berührung als angenehm empfunden, manches Anfassen und Antatschen ist sogar aufdringlich oder verletzend. In den meisten Fällen aber wirkt die Berührung Wunder.
Gestreichelt, umarmt und gehalten zu werden, senkt nachweislich den Puls und Stress. Ängste nehmen ab, wir kommen zur Ruhe, sogar das Immunsystem wird gestärkt. Grund dafür ist die Ausschüttung zweier Hormone: Oxytocin (stärkt Bindung) und Serotonin (hebt die Stimmung). „Es gibt kein Säugetier, das sich ohne Berührung adäquat entwickelt“, sagt der Psychologe Martin Grunwald von der Uni Leipzig. Hund, Katze, Mensch: „Wir überleben den Mangel an Kontakt nicht.“
Berührungen manipulieren
Um die Magie der Berührung hat sich eine alternativmedizinische Disziplin gebildet: die Haptonomie – die Lehre von der Berührung. Danach sind Berührungen Vertrauens- und Sympathiebooster. Als der französische Psychologe Nicolas Guegen mit Flirtversuchen in Nachtclubs experimentierte, konnte er die Erfolge der Männer nahezu verdoppeln, indem diese die Frauen zuvor am Arm berührten. Danach waren die Frauen deutlich bereiter, mit einem fremden Mann zu tanzen oder ihm die Telefonnummer zu geben.
Studien an der Harvard Universität zeigen wiederum: Wenn Personaler Bewerbungen beurteilen, haben schwere Bewerbungsmappen buchstäblich mehr Gewicht. Die Recruiter beurteilten die Kandidaten dazu als besser und qualifizierter. Berührungen seien der „am meisten unterschätzte Sinn“, glaubt der Harvard-Psychologe Christopher Nocera. Es sei kein Zufall, dass schon Jesus bei seinen Heilungen Menschen berührte oder die Hände auflegte. Das Handauflegen gehört in zahlreichen Religionen zu einem segnenden, heilenden Ritual, das Menschen an- und berührt. Buchstäblich.
5. Habitus in der Körpersprache
Unser gesamter Habitus ist Spiegel unseres Wesens und der Persönlichkeit. Schon wie wir uns für einen Anlass kleiden, drückt aus, wie wir uns fühlen oder selber sehen. Kleider machen Leute – den Spruch kennen Sie! Und es stimmt: Schon die Anpassung an einen geltenden Dresscode drückt Zugehörigkeit zu einer kulturellen Gruppe oder Religion aus (Beispiel: Kopftuch bei Frauen oder Krawatte im Buisness).
Solche Signale (Statussymbole, Accessoires, Tätowierungen, etc.) können Rang und Macht vermitteln oder sollen uns attraktiver machen (z.B. beim Flirten). Dazu gehören ebenso unsere Frisur, das Make-up oder der Duft, den wir aufgelegt haben.
6. Distanz in der Körpersprache
Jeder Mensch hat individuelle Distanzzonen. Alles, was hierzulande unter 60 Zentimeter Abstand liegt (etwa eine Armlänge), gehört zur Intimsphäre. Sie bleibt Familie und engen Freunden vorbehalten. Bei fremden Personen wäre alles über 1,20 Meter ein angenehmer Bereich. Bei Begrüßungen unter Fremden gilt daher: Bitte Abstand halten! Alles andere wäre übergriffig…
Gleichzeitig gilt: An der Distanz zu einem anderen Menschen können Sie ablesen, wie die Person zu Ihnen oder einer dritten Person steht. Damit wird auch der Abstand zwischen zwei Menschen zu einem körpersprachlichen Signal, das Sie deuten können.
Distanzzone |
Abstand |
Wer? |
Intime Zone | bis 60cm | Familie, Partner |
Persönliche Zone | 60-120cm | Freunde, Bekannte |
Soziale Zone | 120-360cm | Arbeit, Alltag |
Öffentliche Zone | ab 360cm | Fremde, Publikum |
7. Stimme in der Körpersprache
Der Einsatz der Stimme zählt zu der paraverbalen Kommunikation oder akustischen Wahrnehmung. Bezogen auf die Körpersprache geht es hierbei nicht darum, WAS wir sagen, sondern vielmehr WIE wir es sagen und was wir beim Sprechen mit unserer Stimme ausdrücken. Zum Beispiel:
- Lautstärke (laut oder leise)
- Intonation (Betonung einzelner Wörter oder Satzteile)
- Sprachmelodie (monoton, moduliert, singend)
- Sprechtempo (langsam oder schnell)
- Stimmlage (hoch, tief, tragend oder zitternd)
All diese Varianten und Veränderungen in der Stimme können – je nach Situation – eigene Emotionen ausdrücken oder diese bei unserem Gegenüber beeinflussen, Sympathie wecken oder zu Ablehnung führen. Ein Redner, dessen Stimme beim Sprechen kratz oder knarrt, löst bei uns ebenfalls ungute Gefühle und den Zwang zum Räuspern aus (sog. psychorespiratorischer Effekt).
Die paraverbale Kommunikation ist vor allem bei Ironie oder Sarkasmus von großer Bedeutung. Ohne die entsprechenden Signale kann Ironie nicht verstanden werden.
Download: Kostenlose Körpersprache Tipps
Viele weitere wichtige Körpersprache Tipps haben wir in einem kompakten Leitfaden zusammengefasst, den Sie sich hier kostenlos als PDF herunterladen können:
Gefahren beim Deuten der Körpersprache
Die Körpersprache richtig zu deuten, ist im Alltag nicht immer leicht. Schon kleine Gesten oder Bewegungen können verschiedene Bedeutungen haben, und die Unterschiede sind teils nur minimal. Wenn Sie also Gesichter lesen und die Körpersprache interpretieren wollen, sollten Sie folgende Fehler vermeiden:
- Männern und Frauen
Die Körpersprache von Mann und Frau ist teils völlig unterschiedlich. Männer zeigen sich nach außen meist stark und unverletzlich, machen sich groß, strecken die Brust heraus oder treten als Beschützer auf. Die weibliche Körpersprache ist dagegen weniger auffällig und subtiler. Umso wichtiger sind bei Frauen sogenannte Mikrogesten. - Kontext
Nonverbale Signale gehören immer in einen Zusammenhang (Kontext). In einem Bewerbungsgespräch oder während einer Prüfung sind die meisten Menschen nervös. Das verändert ihre Körpersprache massiv. Wir sprechen im Job und auf der Arbeit ja meist auch ganz anders als unter Freunden oder im Familienkreis. Je nach Kontext hilft es nur, den anderen besser zu kennen, um die Unterschiede im Gesicht zwischen „normalem“ Verhalten und aktueller Situation besser einzuschätzen. - Betriebsblindheit
Kennen Sie den Halo-Effekt oder seinen Gegenspieler, den Horn-Effekt? Beide beschreiben einen Wahrnehmungsfehler, bei dem eine einzelne Eigenschaft einer Person so dominant auf uns wirkt, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugt. Bewerber mit Brille wirken zum Beispiel auf viele Personaler intelligenter. Und das ist das Problem: Sie deuten die Körpersprache immer durch Ihre eigene Brille – und die kann vernebelt sein.
Körpersprache nutzen
Zu 100 Prozent steuern lässt sich unsere Körpersprache nicht. Dennoch können Sie daran arbeiten und die Körpersprache trainieren, um besser und überzeugender zu kommunizieren. Zum Beispiel mit diesen Tipps:
Tipp 1: Mehr Körperspannung
Achten Sie generell auf mehr Körperspannung und eine aufrechte Körperhaltung. Das drückt nicht nur mehr Selbstbewusstsein aus – es macht auch Sie selbstbewusster.
Tipp 2: Kopfhaltung korrigieren
Wenn Sie den Kopf in den Nacken legen und zu Ihrem Gesprächspartner herunter blicken, kann das schnell herablassend wirken. Neigen Sie den Kopf hingegen leicht schräg zur Seite, strahlen Sie Sympathie, Interesse und Vertrauen aus.
Tipp 3: Sitzhaltung verbessern
Setzen Sie sich immer komplett auf einen Stuhl! Wer an der Sitzkante sitzt, hinterlässt einen weniger souveränen Eindruck und wirkt „wie auf dem Sprung“ oder ängstlich mit Fluchtgedanken. Lehnen Sie sich aber auch nicht zu entspannt nach hinten: Das kann als Desinteresse oder Arroganz interpretiert werden.
Tipp 4: Emotionale Intelligenz fördern
Um verbale und nonverbale Botschaften zu entschlüsseln, benötigen Sie Einfühlungsvermögen. Diese Form der emotionalen Intelligenz ermöglicht es Ihnen, die Motive und Absichten Ihres Gegenübers besser zu erkennen. Gelingt Ihnen das bei sich selbst, geht das umso besser bei anderen.
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