Dominanzgesten: Definition, Beispiele + wie kontern?

Kommunikation spielt in der menschlichen Verständigung eine wichtige Rolle und Dominanzgesten sind schnell erkennbar. Dabei spielen nicht nur verbale Kommunikation, sondern auch Gestik, Mimik, Körpersprache und das äußerliche Auftreten eine wichtige Rolle. Wir erklären, was Dominanzgesten sind, wie man sie schnell erkennt, für sich selber moderat nutzen kann, verdeutlichen dies an Beispielen und geben Tipps, wie man sie ausbremsen kann…

Dominanzgesten Definition Beispiele Kontern

Definition: Dominanzgesten

Dominanzgesten sollen die eigene Überlegenheit demonstrieren. Sie zeigen sich in Verhaltensweisen, bei denen ein Gegenüber Rechte beansprucht, die es anderen nicht zugesteht.

Die Dominanz kann sich dabei auch durch verbale Kommunikation mit drohendem oder aggressivem Charakter zeigen. Sie kann aber auch durch weniger offensichtliche, nonverbale Kommunikation zum Ausdruck gebracht werden. Das unterlegene Gegenüber willigt oft unbewusst in dieses Machtverhältnis ein.

Synonyme für Dominanzgesten

Synonyme für Dominanzgesten sind zum Beispiel „Gesten einer beherrschenden Stellung“, Gesten der Superiorität, einer überlegenen Position, der Vorherrschaft, der Übermacht, der Vormachtstellung oder Gesten der Überlegenheit.


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Beispiele für Dominanzgesten

Menschen, die andere dominieren wollen, demonstrieren auf vielfache Weise ihre Vormachtstellung. Typische Dominanzgesten können sich auf folgende Weise zeigen:

Verbale Kommunikation

Dominante Menschen neigen oft dazu, ein Gespräch an sich zu reißen, viel zu sprechen und andere kaum zu Wort kommen zu lassen. Sie sprechen mit kräftiger und klarer Stimme und lassen ihr Gegenüber auch durch den Tonfall, die Sprachmelodie und die Lautstärke ihre demonstrierte Überlegenheit spüren. Dabei können auch Aggressionen, Drohungen, Beleidigungen oder sarkastische Bemerkungen ins Spiel kommen.

Körpersprache und Berührungen

Ihre dominante Ausstrahlung und Körpersprache unterstreichen Menschen mit einer geraden, aufrechten Körperhaltung und durchgedrückten Schultern. Sie nehmen körperlich viel Raum ein und dies auch in vollkommen unpassendem Maße. Ein Klassiker ist hierbei der Chef, der sich zum Gespräch mit einem Mitarbeiter in dessen Büro auf die Tischkante des Schreibtisches setzt. Oder der Kollege, der im Meeting den Arm auf die Sitzlehne seines Tischnachbarn legt.

Dominanz zeigen Menschen auch durch unangemessene Berührungen ihres Gegenübers, bei der sie Distanzzonen verletzen. Typisches Beispiel ist hierbei der Chef, der seinem Mitarbeiter von oben an die Schulter greift. Auch ein zu fester Händedruck ist ein Zeichen für eine unangemessene Berührung.

Mimik und Blickkontakt

Menschen, die dominieren wollen, haben keine Schwierigkeiten, sich in Blickduellen mit anderen Menschen zu messen. Dabei suchen sie den Blickkontakt ihres Gegenübers und fixieren ihn, bis das Gegenüber wegschaut.

Ferner setzen sie ihre Mimik nur äußerst sparsam ein. Dadurch gelingt es Gesprächspartnern kaum, die Gefühlslage der dominanten Person einzuschätzen. Eine regungslose Mimik des Gesprächspartners kann insbesondere Menschen mit einem eher geringeren Selbstbewusstsein verunsichern.

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Gelassenheit und Gestik

In stressigen Situationen neigen dominante Menschen dazu, eine recht große Gelassenheit auszustrahlen und eben nicht zu nervösen Ersatzhandlungen zu greifen, wie zum Beispiel mit dem Kuli auf Papier zu kritzeln oder mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln. Ihre Gestik ist reduziert und strahlt Ruhe aus.

In anderen Situationen hingegen demonstrieren sie durch aggressive Gesten ihre Überlegenheit. So ist es auch typisch für dominante Menschen, im Gespräch häufig mit Hilfsmitteln wie dem Zeigefinger, einem Stift oder einer Brille auf den Gesprächspartner zu zeigen und diese quasi als „Angriffswaffe“ zu benutzen.

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5 Tipps: Wie Sie dominante Menschen entwaffnen

Dominanzgesten und subtile Machtspielchen verunsichern und bringen Menschen oft in Situationen, in denen sie sich dann unterwürfig verhalten. Dies lässt sich im Alltag wie auch im Berufsleben beobachten. Sie sind dann häufig nicht mehr in der Lage, ihre berechtigten Interessen durchzusetzen und lassen sich überrennen. Es gibt jedoch Tipps und Tricks, wie sich die Dominanzspielchen eines Gegenübers aushebeln lassen:

  1. In Gelassenheit üben

    Eine gelassene Reaktion auf dominantes Verhalten eines Gegenübers ist immer dann angebracht, wenn sich das Dominanzverhalten noch im Rahmen hält. Will Ihr Chef demonstrieren, dass nur er alleine über Ihren Urlaub bestimmt, regen Sie sich nicht auf und werden Sie nicht emotional. Halten Sie sich an die Regeln des guten Stils und lassen Sie ihn nicht spüren, wie unangemessen das Verhalten ist.

    Bleiben Sie freundlich und höflich, jedoch in der Sache unnachgiebig, wenn diese für Sie von Bedeutung ist. Anmaßendes Verhalten von Kollegen kann man in manchen Fällen auch einfach nur ignorieren

  2. Nicht unterdrücken lassen

    Muss man mit dominanten Menschen umgehen, muss man auch lernen, klare Grenzen zu setzen und in der Kommunikation durchsetzungsfähig zu sein. Nimmt das dominante Verhalten überhand, sollte man die entsprechende Person sachlich konfrontieren, intervenieren und die eigenen, berechtigten Ansprüche durchsetzen.

    Reißt ein dominantes Gegenüber das Gespräch an sich, kann man den Monolog durch eine kritische Zwischenfrage unterbrechen. Oder mit einem Einwand geschickt auf ein anderes Thema über lenken. Sprechen Sie dabei mit klarer, fester Stimme. Werden Sie selbst im Redefluss harsch unterbrochen, sollten Sie bestimmt und unmittelbar darauf hinweisen, dass Sie aussprechen möchten.

  3. Unangemessenes Benehmen nicht dulden

    Bringen Sie den Mut auf, das unangemessene Verhalten Ihres Gegenübers anzusprechen und ihm direkt zu sagen, was Sie stört! Dabei sollten Sie sich sowohl konsequent als auch kooperativ verhalten. Das ist nicht unhöflich, entzieht den Machtspielen jedoch niveauvoll den Boden.

    Setzt sich ihr Chef zu ihnen auf den Schreibtisch, um etwas zu besprechen, können Sie freundlich darauf hinweisen, dass Sie das stört und bieten Sie ihm den Platz vor Ihrem Schreibtisch an. Verspätet sich ein Kollege zu einem vereinbarten Termin, warten Sie nicht zu lange. Gehen Sie zu ihm und weisen Sie ihn darauf hin, dass es Zeit ist, anzufangen.

  4. Die eigene Körpersprache einsetzen

    Wird man mit einer dominanten Körpersprache des Gegenübers konfrontiert, sollte man ebenfalls die eigene Körpersprache einsetzen. Eine aufrechte Körperhaltung und ein guter Blickkontakt helfen. Auch bewusste Gesten, die die Dominanz des Gegenübers ausbremsen können, sind wirksam. Setzt ihr Gegenüber Berührungen ein, können Sie entweder selbst mit einer Berührung reagieren oder aber freundlich und bestimmt darauf hinweisen, dass Ihnen das unangenehm ist.

  5. Dominanz mit Humor begegnen

    In manchen Situationen kann es sich anbieten, humorvoll auf dominantes Verhalten zu reagieren oder auch mit einer gewissen Ironie darauf zu reagieren. Dies bietet sich weniger im Umgang mit Vorgesetzten an, kann aber im Miteinander mit dominanten Arbeitskollegen durchaus wirkungsvoll sein.

    Mischt sich ein dominanter Arbeitskollege in Ihren Bereich ein, können Sie ihm durchaus sagen, dass Sie selbst schon groß sind und das alleine entscheiden können. Leichte Aggression oder schlechtes Benehmen kann man auch mit einem Kommentar zur „guten Laune“ des Kollegen kontern.


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