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Handschlag: Richtig Hände geben

Ein Handschlag dauert in der Regel nicht länger als 3 bis 5 Sekunden. Längeres Händedrücken bleibt engen Freunden vorbehalten. Und: Geschüttelt wird dabei bitte nie! Gerührt aber auch nicht. Wer sich begegnet, gibt und drückt sich die Hand. Allerdings schwingt in der Geste mehr mit, als viele denken: Der Händedruck ist nicht nur eine Begrüßung – er ist ein nonverbales Signal, mit wem man es zu tun hat. Er entscheidet nicht selten darüber, ob wir unser Gegenüber sympathisch finden…



Handschlag: Richtig Hände geben

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Handschlag Bedeutung: Mehr als eine Begrüßung

Im Laufe des Lebens geben wir unseren Mitmenschen bis zu 15.000 Mal die Hand – zur Begrüßung oder zum Abschied. Der Händedruck (englisch: Shakehands) ist dabei der erste körperliche Kontakt zwischen zwei Menschen. Solche Berührungen – selbst wenn sie kurz sind – haben immer Wirkung. Mehr noch: Sie sagen etwas über uns aus. Laut Untersuchungen des Management-Professors Greg Stewart von der Universität von Iowa bekommen jene Bewerber besonders häufig den Job, die beim Handschlag einen guten ersten Eindruck hinterlassen.

Der erste Händedruck sollte vor allem fest und trocken sein. Andernfalls spricht man vom „Dead-Fish-Handshake“. Auch andere Eigenschaften des Handschlags spielen bei der Adhoc-Sympathie eine Rolle und werden (unbewusst) wahrgenommen:

  • Kraft: fest oder schlaff?
  • Textur: rau oder weich?
  • Temperatur: kalt oder warm?
  • Humidität: feucht oder trocken?
  • Griff: voll oder partiell?
  • Dauer: kurz oder lang?
  • Geschwindigkeit: langsam oder schnell?
  • Komplexität: drücken oder schütteln?
  • Augenkontakt: keiner oder lang?

Häufige Fragen zum Handschlag

Warum den Handschlag mit rechts?

Kulturell bedingt reichen wir uns zur Begrüßung die rechte Hand – als Geste des Friedens. Weil die meisten Menschen Rechtshänder sind, zeigen sie so, dass sie in der Hand keine Waffe tragen. Durch das Schütteln wird zudem sichergestellt, dass auch nichts im Ärmel versteckt ist.

Woher stammt der Handschlag?

Wissenschaftler nehmen an, dass der Ursprung im 5. Jahrhundert vor Christus in Griechenland liegt. Da war der Handschlag aber noch eher ein Winken. Man hielt seinem Gegenüber die leere rechte Hand hin, um zu zeigen: „Ich komme in Frieden, ich halte keine Waffe in der Hand!“ Im Römischen Reich tauchte die Geste erstmals auf Münzen auf. Im Mittelalter entwickelte sie sich zur allgemeinen Grußform. Die heutige Steigerung davon ist die Umarmung oder der Wangenkuss (französisch: Akkolade) zur Begrüßung.

Was bedeutet ein Händedruck?

Der Händedruck ist zunächst ein formelles Begrüßungsritual. Er drückt Wohlwollen und Vertrauen aus. An der Intensität lässt aber erkennen, wie dominant, zielstrebig oder selbstbewusst der Handgeber ist. Der Händedruck am Ende eines Gesprächs oder einer Verhandlung besiegelt wiederum das Ergebnis als gemeinsamen Konsens.

Kann man am Händedruck den Charakter erkennen?

Für eine veritable Charakterstudie dauert der Händedruck zu kurz. Dennoch leiten viele daraus ihren ersten Eindruck ab. Ein schlaffer, feuchter Händedruck steht für unsichere, durchsetzungsschwache Charaktere; ein fester, kräftige Handschlag für einen dominanten, zielorientierten Menschen.

Ist ein Handschlag rechtsgültig?

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) erlaubt Verträge mündlich oder schriftlich zu schließen. Beide sind bindend. Damit ist der Vertragsabschluss per Handschlag genauso rechtsgültig wie ein schriftlicher Kontrakt. Der Nachweis ist im Zweifelsfall aber schwieriger.

Wo gibt man sich nicht die Hand?

In Asien, speziell in Japan und Thailand (teilweise auch China) gibt man sich zur Begrüßung nicht die Hand, sondern verbeugt sich voreinander. In muslimischen Ländern, in Nordafrika oder Indonesien geben sich wiederum nur Menschen desselben Geschlechts die Hand.

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Handschlag Arten: Wie geben Profis die Hand?

Was sagt der Händedruck über uns aus? Natürlich gehört es ins Reich der Küchenpsychologie, aus einem ritualisierten Händeschütteln eine Charakterstudie ableiten zu wollen. Trotzdem haben wir uns verschiedene Handschlag-Varianten mal genauer angesehen und kühn interpretiert.

Der Distanz-Handschlag

Die Hand wird weit vom Körper gestreckt, sodass zwischen beiden der größtmögliche Abstand bleibt. Das kann ein Zeichen von Antipathie sein – oder für Reserviertheit sprechen, Motto: „Mein Vertrauen musst du dir erst noch verdienen!“

Der intime Handschlag

Das Gegenteil zum Distanz-Handschlag: Hier wird die Hand kaum vom Körper abgerückt, sodass sich beide extrem auf die Pelle rücken. Womöglich hat das einen sexuellen Hintergrund – vor allem wenn ER ihr dabei näherkommen will. Es kann aber auch eine subtile Dominanzgeste sein, weil der Handreicher so zwangsläufig in die Intimzone seines Gegenübers eindringt. Vorsicht: Die Variante macht schnell unsympathisch.

Der schlaffe Händedruck

Den meisten Menschen gilt er als Indiz für einen schüchternen, durchsetzungsschwachen Zeitgenossen. Psychologen sagen sogar, er sei typisch für Pessimisten. Keine Frage: der Karrierekiller unter den Handschlägen.

Der Zangen-Handschlag

Dieser Typ drückt nicht nur die Hand – er nimmt sie regelrecht in die Zange und lässt Ihre Hand so schnell nicht mehr los. Jedenfalls vermittelt er den Eindruck, als würde er den Arm gleich dazu haben wollen. Ein Indiz für ausgeprägte Willensstärke. Hier verspricht jemand: „Ich weiß, was ich will und werd’s mir auch nehmen.“

Der Roboter-Handschlag

Sie stehen noch nicht in Reichweite – schon fährt die Hand hoch oder Ihr Gegenüber geht Ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen. Anschließend wird automatisch und emotionslos das Programm abgespult: Guten Tag sagen, Hand drücken, loslassen, Arm runterfahren, sprechen: „Schönes Wetter heute…“ Willkommen in Metropolis! Sie grüßen gerade eine Arbeitsmaschine oder jemanden, dem Sie ziemlich schnuppe sind.

Der Frontal-Handschlag

Ihr Gegenüber strahlt vor Testosteron. Der Handschlag ist energisch fest, fast dominant, die Augen aufgerissen, der Blick stier. Womöglich haben Sie es hier mit einer Engstirne zu tun, jemand, der nicht gerne von seinem Weg abweicht, kaum zuhört und sich gerne durchsetzt.

Der Hand-Kanten-Schlag

Kommt in der Regel nur unter Männern vor und ist ein verkappter Kräftevergleich, wer den größeren Druck ausüben (und aushalten) kann. Dabei wird gegenseitig und immer fester zugedrückt. Bis einer nachlässt. Danach ist eigentlich alles klar und nichts mehr zu sagen.

Der normale Handschlag

Kurz, fest, mit freundlichem Augen- und Blickkontakt. So begrüßen sich Profis.

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Handschlag Varianten: Alternativen und Affronts

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Die Ghetto-Faust

Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir: Das Handgeben und Händeschütteln ist eine echte Keimschleuder und erhöht das Infektionsrisiko. Als Forscher der britischen Aberystwyth Universität die sogenannte Ghetto-Faust (zwei geballte Fäuste treffen aufeinander) mit dem Handschlag verglichen, konnten Sie nachweisen, dass diese Begrüßung deutlich hygienischer ist und das Potenzial hat, zum Infektionsschutz beizutragen beziehungsweise weltweit Infektionen zu vermeiden. Eine Alternative für die Zukunft?

Der verweigerte Handschlag

Er gilt als grob unhöflich und Geste der Geringschätzung und Uneinigkeit – kommt aber immer wieder vor. Insbesondere unter Politikern in der Öffentlichkeit. Zum Beispiel als US-Präsident Donald Trump der Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Staatsbesuch in Washington im Jahr 2017 die Hand verweigerte. Die Szene wirkte eisig und markierte einen Tiefpunkt in den deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Der goldene Handschlag

Ein goldener Handschlag ist gar keiner. Vielmehr beschreibt der Begriff die vorzeitige Auflösung eines Vertrags, bei der die Zustimmung mit einer hohen Geldsumme und Abfindung erkauft wird. Also eigentlich ein Euphemismus: Goldener Handschlag klingt positiv, meint aber die Beendigung eines unliebsamen Vertragsverhältnisses.

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Knigge-Regeln für den perfekten Handschlag

Wie gibt man sich richtig die Hand? Tatsächlich existieren hierfür ein paar feste Knigge-Regeln. Eine Anleitung für den perfekten „goldenen“ Handschlag:

  1. Falls Sie sitzen, stehen Sie zum Händedruck immer auf. Gerade stehen!
  2. Stellen Sie sicher, dass Ihre Hand trocken ist.
  3. Im Business entscheidet allein der Ranghöchste, ob er die Hand reicht.
  4. Als Gastgeber reichen Sie Ihren Gästen die Hand – dem Ranghöchsten zuerst.
  5. Der Schwung dazu kommt aus dem Ellbogen, nicht aus der Schulter.
  6. Der ideale Abstand zum Gegenüber beträgt ungefähr eine Armlänge.
  7. Halten Sie immer Blickkontakt, nicht auf die Hände schauen.
  8. Stellen Sie sich dabei mit Namen vor.
  9. Profis wiederholen den Namen Ihres Gegenübers mit einem Gruß: „Herr Huber: Herzlich willkommen!“
  10. Drücken Sie nicht länger als fünf Sekunden, nicht zu kräftig und keinesfalls schlaff.

Der perfekte Handschlag – als Formel

Geoffrey Beattie, Forscher an der Universität von Manchester, hat vor einiger Zeit eine mathematische Formel für den perfekten Händedruck ermittelt. Relevant waren für ihn dabei die Länge des Blickkontakts, Handtemperatur, Position beim Zusammenprall, Schütteldauer und andere Variablen. Zwölf waren es insgesamt. Herausgekommen ist dabei diese Formel, für die man eigentlich einen Doktor-Titel in Mathematik braucht:

PH = √ (e2 + ve2)(d2) + (cg + dr)2 + π{(4<s>2)(4<p>2)}2 + (vi + t + te)2 + {(4<c>2 )(4<du>2)}2

Die englische Erklärung dazu: (e) is eye contact (1=none; 5=direct) 5; (ve) is verbal greeting (1=totally inappropriate; 5=totally appropriate) 5; (d) is Duchenne smile – smiling in eyes and mouth, plus symmetry on both sides of face, and slower offset (1=totally non-Duchenne smile (false smile); 5=totally Duchenne) 5; (cg) completeness of grip (1=very incomplete; 5=full) 5; (dr) is dryness of hand (1=damp; 5=dry) 4; (s) is strength (1= weak; 5=strong) 3; (p) is position of hand (1=back towards own body; 5=other person’s bodily zone) 3; (vi) is vigour (1=too low/too high; 5=mid) 3; (t) is temperature of hands (1=too cold/too hot; 5=mid) 3; (te) is texture of hands (5=mid; 1=too rough/too smooth) 3; (c) is control (1=low; 5=high) 3; (du) is duration (1= brief; 5=long) 3.

Für Dummies, die damit nichts anfangen können (also den Rest der Welt), hat Beattie glücklicherweise noch eine Übersetzung parat, sie lautet: „Geben Sie Ihrem Gegenüber fest die Hand, die rechte wenn möglich. Drücken Sie fest zu, aber nicht zu fest. Die Handfläche sollte kühl und trocken sein. Idealerweise treffen sich beide Hände auf halber Höhe und werden dann drei Mal geschüttelt, nicht länger als drei Sekunden. Sie wollen nicht Händchenhalten. Ganz wichtig: Sehen Sie Ihrem Gegenüber dabei in die Augen, nicht auf die Hand, und lächeln Sie dazu etwas.“ Mithilfe dieses Hintergrundwissens seien Sie bei der nächsten Verhandlung im Vorteil.

Internationaler Handschlag: Regeln im Ausland

Falls Sie international und viel im Ausland unterwegs sind, finden Sie hier noch eine Infografik mit Tipps, wie Sie Ihrem Gegenüber in anderen Kulturkreisen korrekt die Hand geben.

Handschlag Haendeshuetteln Knigge Regeln International Grafik

Lesetipp: Gefährliche Handzeichen im Ausland

Der Handschlag in der Wissenschaft

Überraschend, aber wahr: Die Wirkung des Handschlags ist in der Wissenschaft schon vielfach erforscht worden – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

  • Handschlag aktiviert Gehirn

    Untersuchungen von Florin und Sanda Dolcos, beide vom Beckman Institute an der Universität von Illinois kamen zum Ergebnis: Der Handschlag verstärkt die positive Wirkung einer Person. Als erste soziale Interaktion zwischen zwei Menschen aktiviert er diverse Hirnregionen – viel stärker als verbale Begrüßungsrituale.

  • Händedruck macht Verhandlungen fairer

    Als Francesca Gino das Händeschütteln erforschte, experimentierte sie mit fiktiven Immobiliengeschäften. Erwartungsgemäß versuchten beide Verhandlungspartner das Maximum für sich herauszuholen – zur Not auch, indem sie ihr Gegenüber belogen. Mit einem Unterschied: Gaben sich Käufer und Makler vorher die Hand, war das Verhandlungsergebnis jedes Mal fairer als wenn sie direkt ins Geschäft einstiegen.

  • Warme Hände machen barmherziger

    Menschen mit warmen Händen verhalten sich allgemein wohlwollender gegenüber Mitmenschen. Im Wissenschaftsmagazin Science beschreiben die Forscher, wie Frauen mit einer heißen Tasse Kaffee in den Händen positiver über andere Personen urteilten. Ein zweiter Versuch zeigte, dass die physische Wärme auch das Verhalten beeinflusst. So wählten Probanden mit warmen Händen häufiger als Belohnung für die Test-Teilnahme ein Geschenk für einen Freund. Jene mit kalten Händen beschenkten sich vorzugsweise selbst.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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