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Trinkgeld Knigge: Wo gibt man wie viel Tip?


Wer Trinkgeld gibt, signalisiert Zufriedenheit mit dem Service. Vor allem im Ausland. Das ist nicht nur höflich – in vielen Serviceberufen wird das Extrageld im Gehalt mit einkalkuliert. Das heißt: Das Grundgehalt der Mitarbeiter ist so niedrig, dass sich ein geringer oder gar kein Tip am Monatsende in der Kasse bemerkbar macht. Ob man nun Trinkgeld, Tip, Service Charge, Schmattes, Pourboire, Bakschisch oder Mancia dazu sagt – die jeweiligen Sitten und Margen variieren von Land zu Land. Unser Trinkgeld-Knigge gibt Ihnen den internationalen Überblick…


Trinkgeld Knigge: Wo gibt man wie viel Tip?

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Trinkgeld-Knigge: Regeln für die richtige Höhe

Was das Trinkgeld anbelangt, gibt es in Europa eine einfache Faustregel: Je weiter man in den Süden kommt, desto mehr Trinkgeld wird erwartet. Allerdings ist der Tip (bitte nicht verwechseln mit „Tipp“ – einem Hinweis) in einigen Restaurants bereits in der Rechnung enthalten – zum Beispiel in Portugal oder Belgien, sodass man hier allenfalls noch aufrunden kann (wenn man mit dem Service besonders zufrieden war).

Ansonsten aber gilt: Mit zehn Prozent Aufschlag machen Sie nirgendwo etwas verkehrt – außer vielleicht in Italien, wo Trinkgelder eher unüblich sind sowie in Großbritannien, wo man im Pub allenfalls den Rechnungsbetrag auf eine glatte Zahl aufrundet. Außerdem wichtig: Zahlen Sie das Trinkgeld möglichst immer bar. So wissen Sie, wer es erhält. Bei Zahlung mit der Kreditkarte fallen Abgaben an, außerdem wird das Trinkgeld womöglich gesplittet und unter den restlichen Servicekräften aufgeteilt.

Wie viel Trinkgeld sollte man geben?

Bei Menge und Art variieren die Sitten erheblich: In Frankreich oder Spanien zum Beispiel bezahlt man seine Rechnung und lässt das Trinkgeld auf einem Tellerchen oder auf dem Tisch liegen. Aber bitte keine Minimünzen – grob unhöflich! In den noch südlicheren Urlaubsländern Griechenland oder Türkei wiederum gehört es zum guten Ton, den Tip den Zimmermädchen am letzten Urlaubstag persönlich zu übergeben. Üblich sind hier ein bis zwei Euro pro Aufenthaltstag. Und auch was das Aufrunden betrifft, wird etwa in nördlicheren EU-Ländern allenfalls bis zum glatten Euro-Betrag aufgerundet, während man im Süden eher bis zum nächsten Fünfer- oder Zehner-Betrag aufrundet.

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Trinkgeld Tabelle: Wo gibt man wie viel?

Zur besseren Übersicht gibt es hier eine Tabelle mit den groben Trinkgeld-Richtlinien für einzelne Länder. Generell aber gilt: Das Trinkgeld ist eine Zusatzleistung. Verpflichtet dazu sind Sie nicht. Wenn Sie also mit dem Service unzufrieden waren, brauchen Sie auch nichts zu geben. In allen anderen Fällen aber sollte man sich aber nicht lumpen lassen. Wie gesagt: Das Personal ist nicht selten darauf angewiesen:

Trinkgeld international: Hotel, Restaurant & Taxi

Legende: Hotelpage: pro Gepäckstück; Concierge: für kleinere Dienstleistungen (Ticketservice oder Organisation bis zu 30€); ▲ = Aufrunden

Trinkgeld Tabelle Knigge Regeln

Urteil: Toilettenfrau erstreitet sich 1.000 Euro Trinkgeld

Der Fall ging durch die Medien: Die Toilettenfrau war im Einkaufszentrum Centro in Oberhausen als sogenannte Sitzerin eingesetzt. Ihr Arbeitgeber, ein Reinigungsunternehmen, wollte das gesamte Geld als Nutzungsentgelt vom Sammelteller einbehalten. Die Dame war der Ansicht, dass ihr das Geld als Trinkgeld zusteht und bekam damit vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen auch grundsätzlich Recht. Bei einen Stundenlohn von 5,20 Euro brutto durchaus nachvollziehbar.

Im ersten Prozess ging es nur darum, dass das Unternehmen Auskunft über die Höhe der eingenommenen Gelder erteilen musste. Die war aufschlussreich: Immerhin 30.000 Euro Trinkgelder kamen allein im Centro in zwei Monaten zusammen. Im Folgeprozess verlangte die Dame nun die Auszahlung von einem Zwanzigstel der Trinkgelder, also 1.500 Euro. Beim Arbeitsgericht Gelsenkirchen (Az 3 Ca 174/14) verglichen sich nun beide Seiten auf Vorschlag des Gerichts. Demnach erhält die Klägerin einen Betrag von 1.000 Euro und hat damit pro Monat 500 Euro mehr in der Tasche.

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14 Tipps für mehr Trinkgeld

Michael Lynn ist nicht nur Professor an der Cornell Universität, sondern auch ein ausgewiesener Trinkgeld-Experte. Er erforscht schon eine ganze Weile Tipps und Tricks, ob und wie sich die Höhe der monetären Dreingaben beeinflussen beziehungsweise erhöhen lässt. Und tatsächlich: Es geht!

Natürlich ist die Service-Qualität die wichtigste Voraussetzung. Ein Kellner, der nicht kommt, muffelig ist oder die falsche Bestellung liefert, darf nicht unbedingt auf einen hohen Tip hoffen. Ist der Service aber so, wie er sein soll, lässt sich das Trinkgeld noch einmal steigern, zum Teil sogar ganz ordentlich. Mit diesen simplen Psychotricks ist jeweils mehr drin:

  • Lächeln: +140%
  • Sich selbst mit Namen vorstellen: +53%
  • Die Bestellung wiederholen: +50%
  • Den Gast kurz berühren (z.B. an der Schulter): +42%
  • Einen Witz erzählen: +40%
  • Sonne auf die Rechnung malen: +37%
  • In der Nähe des Tisches bleiben: +25%
  • Zur Rechnung ein Bonbon/Schokolade geben: +21%
  • Smiley auf die Rechnung malen: +18%
  • Zu Beginn ein Puzzle/Spiel schenken: +18%
  • Gutes Wetter voraussagen: +18%
  • „Dankeschön“ auf die Rechnung schreiben: +13%
  • Den Gast mit Namen ansprechen: +10%

Arbeitsrecht: Trinkgeld gehört dem Arbeitnehmer allein

Knapp 500 Euro Trinkgeld verdiente ein Kellner monatlich zu seinem geringen Festgehalt dazu. Die vielen Tips sollten nun aber auf Weisung des Arbeitgebers gesammelt und unter allen Mitarbeitern aufteilt werden. Entgegen der Anweisung kassierte der Kellner jedoch weiterhin sein Trinkgeld persönlich ab und teilte es nicht.

Folge: zwei Abmahnungen, dann zwei fristlose, hilfsweise ordentliche Kündigungen. Allesamt unwirksam urteilte das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz (Az.: 10 Sa 483/10): Trinkgeld sei kein Arbeitsentgelt, weshalb der Arbeitgeber über die Verwendung auch nicht einseitig verfügen könne. Wer wie viel Trinkgeld erhält, entscheide letztlich der Kunde.

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Trinkgeld im Handwerk: Friseur, Zusteller & Co.

Trinkgeld ist nicht nur im Restaurant oder Hotel üblich: Überall dort, wo eine einmalige Dienstleistung erfolgt, ist Trinkgeld willkommen. Das gilt für Paketzusteller, Scheibenputzer an der Tankstelle oder Reinigungskräfte auf der Toilette ebenso wie fürs Handwerk. Allerdings variiert die Höhe auch hier: So dürfen Paketzusteller je nach Unternehmen nur kleine Geschenke im Wert von bis zu zehn Euro (Hermes) beziehungsweise 25 Euro (DHL) annehmen. Wer übers Jahr viel bestellt, kann so seinem Paket- oder Postboten beispielsweise in der Vorweihnachtszeit danke sagen.

Fürs Trinkgeld beim Friseur gibt es oft extra Sparschweine an der Theke. Aber auch andere Handwerker freuen sich über die monetäre Anerkennung. Wer bei sich zuhause Reparaturen durchführen lässt, zeigt sich besonders freundlich, wenn er zudem etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen anbietet. Bei längeren Reparaturen ist ein Trinkgeld von fünf bis zehn Euro angemessen.

Kein Trinkgeld geben: Geht das?

Ja, das geht. Nicht nur, wenn Sie mit dem Service unzufrieden sind. Wenn Sie beispielsweise von der Inhaberin oder dem Chef persönlich bedient werden, ist es nicht üblich, Trinkgeld zu geben. Ungeachtet solcher Ausnahmefälle gibt es auch Situationen, in denen sich Gäste es sparen sollten, Trinkgeld zu geben: Dann nämlich, wenn sie einfach nur aufrunden und dabei die 5- beziehungsweise 10-Prozent-Regel missachten.

Beispiel: Jemand hat in einem Café etwas für 9,95 Euro verzehrt und überreicht der Kellnerin zehn Euro mit den Worten: „Stimmt so.“ In dem Fall muss die Person sich nicht wundern, wenn die Servicekraft dankend auf die fünf Cent verzichtet – das ist kein Trinkgeld, sondern eher eine Beleidigung. Und sofern der Service in Ordnung war, spricht so ein Verhalten eher für Geiz.

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[Bildnachweis: Mascha Tace by Shutterstock.com]

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