Definition: Was sind Karrierekiller?
Karrierekiller sind Denk- und Verhaltensweisen, die die berufliche Laufbahn behindern oder sogar abrupt beenden können.
Karrierekiller können unterschiedliche Formen haben. Viele der Stolperfallen und Handlungen wirken unterbewusst. Umso wichtiger ist, dass Sie Ihr Verhalten regelmäßig reflektieren und hinterfragen, um potenzielle Karrierekiller zu vermeiden.
Die 11 häufigsten Karrierekiller
Falls Sie sich gerade wundern, warum Sie beruflich auf der Stelle treten und die Laufbahn stockt: Es könnte an einem der typischen Karrierefehler liegen, die vielen unterlaufen. Die Karrierekiller können nicht nur die Karriereentwicklung ausbremsen, sondern regelrecht für Karrierestillstand sorgen.
Diese 11 Karrierekiller sollten Sie unbedingt beachten – plus Tipps, wie Sie diese vermeiden:
1. Keine Karriereziele
Karriere ist kein Zufall – sie wird gemacht. Dafür brauchen Sie klare Karriereziele und einen Karriereplan, dem Sie folgen. Das muss nicht in Stein gemeißelt sein. Aber Ziele geben Ihnen in schwierigen Situationen Orientierung und machen Erfolg überhaupt erst messbar. Ohne so eine Vision wird es schwierig, eine langfristige Karriere aufzubauen.
Tipp – das können Sie tun:
Formulieren Sie und definieren Sie für die nächsten 3-5 Jahre konkrete und messbare berufliche Ziele sowie die dafür erforderlichen Karriereschritte (z.B. mittels SMART-Methode). Überprüfen Sie regelmäßig den Fortschritt und korrigieren Sie notfalls den Karriereweg.
⇨ Hier weiterlesen: Ziele finden
2. Schlechte Selbstorganisation
Ohne effektives Selbstmanagement werden Sie Aufgaben nicht effizient oder rechtzeitig erledigen und sich verzetteln. Effekt: Sie stehen ständig unter Zeitdruck und wirken auf andere latent unstrukturiert und unprofessionell. Ein Mangel an Selbstorganisation kann Ihre Leistungsfähigkeit enorm beeinträchtigen.
Tipp – das können Sie tun:
Verschaffen Sie sich eine Übersicht über anfallende Aufgaben und priorisieren Sie diese nach Wichtigkeit und Bedeutung. Arbeiten Sie diese ToDos anschließend fokussiert ab – aber vergessen Sie zwischendurch die Pausen nicht!
⇨ Hier weiterlesen: Besseres Zeitmanagement lernen
3. Fehlende Fortbildung
Nichts ist stetiger als der Wandel in der Arbeitswelt: Erst Globalisierung, dann Digitalisierung, jetzt künstliche Intelligenz… Nicht in sein Wissen und die Weiterbildung zu investieren, ist ein echter Karrierekiller! Wer keine neuen Fähigkeiten erwirbt, verliert schnell den Anschluss und reduziert seinen Marktwert für die Zukunft.
Tipp – das können Sie tun:
Kümmern Sie sich regelmäßig um Fortbildungen und erweitern Sie Ihren Horizont sowie Ihre Spezialisierung durch Kurse, Zertifikate oder den Besuch von Fach-Events. Halten Sie vor allem Ihr technisches Know-how auf dem neusten Stand.
⇨ Hier weiterlesen: Darum brauchen Sie ein T-Shaped-Profil
4. Unzureichendes Networking
Viele Arbeitnehmer unterschätzen die Bedeutung von Networking und dem sprichwörtlichen Vitamin B. Dabei schaden Beziehungen vor allem dem, der keine hat! Informelle Netzwerke verschaffen nicht nur einen Informationsvorsprung, sondern oft auch den Zugang zum sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt – und damit zu Top-Jobs. Fehlende Kontakte oder Fürsprecher sind ein vor allem ein langfristiger Karrierekiller.
Tipp – das können Sie tun:
Bauen Sie aktiv ein berufliches Netzwerk auf, sowohl innerhalb Ihres Unternehmens als auch außerhalb! Knüpfen Sie aber nicht nur Kontakte auf Social Media-Plattformen wie Linkedin, sondern besuchen Sie auch wichtige Kongresse oder Fachtagungen.
⇨ Hier weiterlesen: Die richtigen Mentoren finden
5. Mangelnde Anpassungsfähigkeit
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ – Das ist nicht nur ein Spruch! Im Berufsleben müssen Sie sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, mit unterschiedlichen Menschen klarkommen und sich neuen Anforderungen anpassen. Wer das nicht kann, sabotiert seine eigene Entwicklung.
Tipp – das können Sie tun:
Betrachten Sie Veränderungen als Chance, um sich weiterzuentwickeln. Trainieren Sie Ihre Flexibilität und bleiben Sie offen für neue Arbeitsweisen und Technologien!
⇨ Hier weiterlesen: Anpassungsfähigkeit trainieren
6. Geringe Selbstreflexion
Wer sich nie selbst hinterfragt oder sich nicht bewusst ist, wie das eigene Verhalten von anderen wahrgenommen wird, läuft Gefahr, sich selbst im Weg zu stehen. Zum Karrierekiller wird diese Eigenart, wenn Sie in Selbstüberschätzung ausartet.
Tipp – das können Sie tun:
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit zur Selbstreflexion. Hinterfragen Sie Ihre Stärken genauso wie Ihre Schwächen und arbeiten Sie an beiden. Suchen Sie aktiv nach Feedback von Kollegen und Vorgesetzten und nutzen Sie dieses, um sich zu verbessern.
⇨ Hier weiterlesen: 10 Karrierefragen, die sich jeder stellen muss
7. Regelmäßige Unzuverlässigkeit
Es ist das Schlimmste, was Sie im Job tun können: Zusagen nicht einhalten. Dazu gehören ebenso Unpünktlichkeit, Deadlines überziehen und Aufgaben aufschieben oder nicht erledigen. Wer sein Wort nicht hält, gilt schnell als Blender und untergräbt seine Glaubwürdigkeit und alles Vertrauen. So wird Unzuverlässigkeit zum schleichenden Karrierekiller.
Tipp – das können Sie tun:
Machen Sie keine leeren Versprechungen – und halten Sie unbedingt Ihr Wort. Und falls Sie mal feststellen, dass Sie Fristen nicht einhalten können, kommunizieren Sie das frühzeitig mit allen Betroffenen.
⇨ Hier weiterlesen: Versprechen halten – ein Muss
8. Generelle Überheblichkeit
Selbstvertrauen ist ein wichtiger Karrierefaktor. Doch auch hierbei macht die Dosis das Gift: Zu viel davon – und es kippt gefährlich in Überheblichkeit und Arroganz. Beide definitive Karrierekiller – siehe: Ikarus-Effekt!
Tipp – das können Sie tun:
Bei allem Erfolg und Stolz auf eigene Leistungen – verlieren Sie niemals die Bodenhaftung. Wirksame Haftmittel sind übrigens Dankbarkeit und Bescheidenheit (aber nicht die falsche!).
⇨ Hier weiterlesen: Erfolgsfaktor Understatement
9. Negatives Denken
Auch das ein oft unterschätzter Karrierekiller: eine pessimistische Einstellung sowie Dauerfrust und ewiges Jammern (siehe: Calimero-Syndrom). Ständige Unzufriedenheit oder die Überzeugung „Das klappt sowieso nicht“ werden zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung und führen dazu, dass es genauso kommen wird.
Tipp – das können Sie tun:
Versuchen Sie negative Glaubenssätze in Ihrem Leben zu identifizieren und gegen eine positive Einstellung auszutauschen. Wo Pessimismus schadet, kann realistischer Optimismus umso mehr bewirken. Der psychologische Beweis ist der sog. Rosenthal-Effekt.
⇨ Hier weiterlesen: Die Kraft der Zuversicht
10. Ausgeprägte Beratungsresistenz
Nicht jeder Rat ist gut, ja. Und nicht jeder Kollege meint es gut, stimmt auch. In den meisten Fällen gilt aber: Wer für Kritik taub ist und Ratschläge aus Eitelkeit ignoriert, vergibt Chancen und macht mehr Fehler als nötig. Dahinter steckt ungesunder Stolz – oder eine Profilneurose.
Tipp – das können Sie tun:
Seien Sie offen für Feedback und konstruktive Kritik. Das bedeutet nicht, dass Sie auf jeden Rat hören müssen, aber zumindest anhören schadet nicht.
⇨ Hier weiterlesen: Hilfe annehmen
11. Miese Work-Life-Balance
Immer nur funktionieren, funktioniert nicht. Wer sich ständig überlastet und körperliche wie mentale Bedürfnisse nicht ernst nimmt, gefährdet seine Gesundheit UND die Karriere. Auf Dauer führt eine schlechte Work-Life-Balance zu sinkender Leistungsfähigkeit, Unzufriedenheit und Erschöpfung.
Tipp – das können Sie tun:
Setzen Sie klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit (siehe: Work-Life-Separation). Achten Sie darauf, regelmäßig Pausen zu machen und sorgen Sie für ausreichend Schlaf (Erwachsene: 7-9 Stunden täglich) und planen Sie genug Zeit für Familie, Freunde und Hobbys ein.
⇨ Hier weiterlesen: Zwei Bier gehen immer!
Eine gesunde Lebensbalance sowie klare Ziele und Prioritäten im Leben sind der beste Schutz gegen die genannten und nicht genannten Karrierekiller. Tatsächlich sind es weniger die äußeren Umstände die uns im Weg stehen, sondern meistens wir selbst.
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