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Wie entsteht die Angst vor dem Erfolg?
Schauen wir uns den Mechanismus genauer an.
Wer Erfolg hat, wird beklatscht und beachtet, steigt auf in Ansehen und Hierarchie. Für viele ist das eine wunderbare Vorstellung.
Zugleich setzt es sie aber auch unter Druck: Ein Erfolg ist kein Erfolg. Mit jedem Triumph steigen die eigenen Ansprüche an sich selbst sowie die Erwartungen von außen.
- Wie lange wird man dem standhalten und gerecht werden können?
- Kommen vielleicht auch Schattenseiten ans Licht?
Was bisher an Know-how ausreichte, reicht nun vielleicht nicht mehr. Alte, liebgewonnene Gewohnheiten muss man ablegen, Neues antrainieren.
Erfolg legt einen womöglich sogar fest – auf ein Thema, eine Rolle. Und was ist mit der Zeit: Wird noch genug für das Privatleben bleiben, für die Familie, für den Spaß?
3 Gründe, warum Sie keine Angst vor Fehlern haben sollten
- Wachstum. Die meisten Menschen haben Angst davor, Fehler zu machen – auch weil andere sie dafür kritisieren oder auslachen könnten. Doch die Spötter sind Narren, die es nicht besser wissen. Fehler und die Erfahrungen daraus lassen uns persönlich wachsen. Kein Artist, kein Künstler, kein Sportler, nicht mal ein Blogger, der nicht zig Fehler gemacht hätte – bis zur Meisterschaft.
- Empathie. Fehler machen sozialer. Sie machen uns einerseits gnädiger für die Fehler anderer (weil wir selbst nicht unfehlbar sind) – andererseits sorgen sie dafür, dass wir uns besser in andere einfühlen können, weil wir schon durchgemacht haben, was sie gerade durchmachen. Überdies helfen vergangene Fehler, den Betroffenen aktuell pragmatische Empfehlungen geben zu können.
- Resilienz. Was uns nicht umbringt, macht uns stark, lautet ein bekanntes Bonmot. Und es stimmt: Fehler führen nicht nur zu mehr Weisheit (weil wir dann wenigstens wissen, wie es nicht geht), sie machen uns emotional stärker. Und wenn wir selbst erfahren, dass uns keine Niederlage am Boden halten kann, lernen wir zugleich, dass wir größer sind als gedacht. So stärken Fehler auch noch das Selbstvertrauen.
Der Erfolg frisst seine Kinder – eine berechtigte Angst?
Jeder halbwegs Vernunftbegabte weiß, Erfolg ist eine fragile Sache. Nur zu gern frisst er seine eigenen Kinder.
Je höher einer aufsteigt, desto tiefer kann er fallen. Und desto einsamer wird er.
Beim Aufstieg gibt es nicht nur Freunde und Fans, die zur Seite stehen und gönnen – es gibt auch Neider, die versuchen, das Erreichte madig zu machen und auf Fehler lauern.
Es ist härter an der Spitze zu bleiben, als dorthin zu kommen.
All diese Zweifel können dafür sorgen, dass Menschen zwar davon träumen, endlich ein Buch zu schreiben, sich selbstständig zu machen oder berühmt zu werden. Aber den ersten Schritt wagen sie nicht. Die Zukunft ist ihnen zu ungewiss, zu chaotisch, zu gefährlich.
Und die Folgen fordern vielleicht Konsequenzen, die sie nicht abschätzen können. Je länger sie darüber nachdenken, desto größer wird das Monster, das sie sich ausmalen.
Die Psychologie der Angst
Pro Sekunde strömen Millionen von Sinnesreizen auf den Menschen ein. Nur einen Bruchteil davon nehmen wir bewusst wahr. Welche – das entscheidet unser Gehirn. Evolutionsbedingt filtert es vor allem jene Reize heraus, die für unser Überleben wichtig sind. Wichtig sind also vor allem Reize, die Gefahr signalisieren. Nur so schaffen wir es, in Gefahrensituationen blitzschnell zu reagieren.
Dieses System gilt in besonderem Maße für Menschen mit Phobien – sei es bei einer Angst vor engen Räumen, vor dem Autofahren oder vor Tieren wie großen Hunden oder Spinnen. Solche Menschen reagieren heftiger auf phobierelevante Reize als Menschen ohne diese Ängste.
Aus der Psychologie ist bekannt, dass Ängste wachsen, je mehr man die Auslöser meidet. Das geht bis hin zur totalen Blockade.
Viele dieser Ängste sind völlig unbegründet, öfter noch bequeme Ausreden.
Andere aber sind durchaus real: Erfolg verändert jeden Menschen. Meist beginnt das mit den Beziehungen zu Freunden und Kollegen: Die einen begleiten einen weiterhin, andere wenden sich ab – aus welchen Motiven auch immer.
Mit wachsendem Erfolg steigt die Verantwortung. Die eigenen Entscheidungen haben nicht mehr nur Einfluss auf das eigene Leben, sondern zunehmend auf das von anderen – weil man für sie Führungskraft ist oder Vorbild.
Dabei ist es unvermeidbar, einige Menschen vor den Kopf zu stoßen und zu verletzen. Das ist aber nichts endgültiges. Jeder kann lernen, sich selbst zu vergeben und andere um Vergebung zu bitten.
Die Gewissheit darüber nimmt häufig schon viel vor der nebulösen Erfolgsangst.
Wir sehen, was wir fürchten, größer
So lässt sich das Ergebnis eine Studie der Universität Mannheim zusammenfassen. Psychologen um Professor Georg W. Alpers vom Otto-Selz-Institut konnten dabei etwa nachweisen, dass Arachnophobiker (Spinnenangst) Spinnen früher und länger wahrnehmen als gesunde Menschen. Es ist den Forschern zufolge die erste Studie, die wissenschaftlich belegt, dass die Welt und wie wir sie wahrnehmen (in dem Fall Angstpatienten), im Auge des Betrachters liegt. So berichten Personen mit Spinnenphobie beispielsweise, dass sie die Tiere größer, beeindruckender und bedrohlicher wahrnehmen. Bei den Experimenten zeigte sich zudem, dass Emotionen wie Angst offenbar stark darüber entscheiden, welches Bild Einzug in unsere bewusste Wahrnehmung erhält.
Und wovor wir uns fürchten, das sehen wir – früher, länger, größer. Ein Trugschluss wommöglich, aber ein lähmender, den man schon dadurch eindämmen kann, indem man sich dies bewusst macht: Ängste und Risiken sehen für uns zuweilen größer aus als sie sind.
Oder wie Anaïs Nin es einst so schön gesagt hat: „Wir sehen die Welt nicht wie sie ist, sondern wie wir sind.“
Tipps, Ängste zu überwinden
Ein wesentlicher Schritt, diese Angst zu überwinden, ist – wie bei jeder Adoleszenz – sich darüber klar zu werden, wovor man sich überhaupt fürchtet:
- Ist das Szenario realistisch?
- Welche Gefühle versuche ich zu vermeiden?
- Welche Garantien habe ich denn heute?
- Ist der Status quo wirklich besser?
Je klarer das Bild wird, desto mehr lösen sich diffuse Sorgen auf. Ich spreche nicht von einer 5-Minuten-Analyse! Nehmen Sie sich dafür wirklich Zeit – mindestens einen Tag, besser ein Wochenende oder länger. Es geht schließlich um Ihre Zukunft.
Oft ist es so, dass die Menschen, die sich vor ihrem Erfolg fürchten, kein klares Bild vor Augen haben, was diesen überhaupt ausmacht.
Vielleicht sagen Sie sich, Sie wollen doppelt so viel Geld verdienen wie bisher oder Wenn ich mein eigener Chef bin, dann habe ich es geschafft.
Aber ihr eigener Chef sind Sie schon heute, weil Sie sich jederzeit für oder gegen etwas entscheiden können. Und Geld ist zwar ein starker Motivator, aber was verbinden Sie damit: mehr Freiheit? Mehr Luxus? Mehr Prestige?
Selbst wenn Sie höchste Ansprüche an sich stellen, kann es sein, dass Sie niemals mit sich zufrieden sind und infolgedessen auch nie glücklich. Je nachdem, wie Ihre Definition ausfällt, können Sie mit kleineren Ergebnissen viel glücklicher werden.
Erfolg – das ist letztlich immer auch eine Willensentscheidung. Und das Ende jeder Angst beginnt mit zwei Worten: Ich will!
Das Wesen der Angst – eine Parabel
Der Wind blies ihnen eisige Flocken ins Gesicht. Der Boden war fest gefroren und der Schnee darüber knirschte mit jedem Schritt. Die zehn Masseure waren auf dem Weg durch die Berge. Heimwärts. Alle zehn waren blind und halfen sich so gut wie sie eben konnten durch den schmalen Bergpass. Aber ihre Beine zitterten vor Angst. Jeder Schritt war ein Schritt ins Ungewisse. Und auch wenn sie den Weg kannten, so wussten sie doch um seine Gefahren und manch lauernden Abgrund.
Die Hälfte des Weges lag bereits hinter ihnen, da stolperte der Mann an der Spitze ihrer Zehnerschaft und stürzte ab. Die anderen neun waren starr vor Schreck und schrien verzweifelt: „Um Himmels Willen! Was für ein Unglück!“ Da hörten sie die Stimme ihres Kollegen ein paar Meter tiefer: „Habt keine Angst. Ich habe mir nichts getan. Es geht mir jetzt sogar viel besser! Denn ich fürchte mich nicht mehr. Bevor ich fiel, dachte ich: Was tue ich nur, wenn ich abstürze? Deshalb litt ich fürchterliche Angst. Nun aber bin ich ganz ruhig. Wenn auch ihr eure Angst ablegen wollt, stürzt euch zu mir hinunter!“
Die Geschichte stammt aus Japan, aus dem frühen 18. Jahrhundert und dem Buch Hagakure. Der Weg des Samurai. Darin sammelte der zum Einsiedlermönch konvertierte ehemalige Samurai Tsunetomo Yamamoto rund 1300 Weisheiten, Lektionen und Anekdoten aus seiner Epoche. Die meisten beschäftigen sich damit, Ängste und Widerstände zu überwinden. Ob sich diese Geschichte tatsächlich so zugetragen hat oder nur eine Erzählung ist, weiß man nicht. Aber sie dokumentiert anschaulich das Wesen der Angst und wie man sie überwindet.
Entscheidungen zu treffen, ob nun als Unternehmer, Manager oder Mitarbeiter, ist immer ein Weg ins Ungewisse, manchmal sogar ein blinder Schritt. Was uns lähmt, ist nicht die Angst vor dem nächsten Schritt, sondern vor dem unbekannten Abgrund, dem Sturz, dem Risiko des Misserfolgs. Dieser Abgrund sieht in der Phantasie oft viel größer aus als er in Wahrheit ist. Drum ist es gut, trotz weicher Knie, beherzt weiterzugehen. Wer dann tatsächlich fällt, merkt häufig wie unnütz die Sorge vorher war. Ein Sturz ab und an kann eine heilsame Sache sein.
Oder wie Yamamoto schrieb: „Wenn du in eine missliche oder schwierige Lage gerätst, reicht es nicht, zu behaupten, dass du keine Angst hast. Überwinde deine Angst und stürme tapfer und freudig voran! Denke an das Sprichwort: Je mehr Wasser, desto höher das Boot.“