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Toxische Freundschaft erkennen: Merkmale + Wie beenden?

Freunde machen das Leben besser, sind wichtige Stütze und bereichern das soziale Umfeld. Eine toxische Freundschaft ist hingegen nur eine Belastung, sorgt für Unzufriedenheit und kann sogar psychische Auswirkungen haben. Oft merken Betroffene lange nicht, dass sie in einer vergifteten Freundschaft feststecken. Wir erklären, was eine toxische Freundschaft ausmacht, auf welche Merkmale Sie achten müssen und wie Sie diese beenden…



Toxische Freundschaft erkennen: Merkmale + Wie beenden?

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Was ist eine toxische Freundschaft?

Eine toxische Freundschaft ist eine Beziehung, in der eine Seite die andere ausnutzt, manipuliert und sich vollkommen egoistisch verhält. Es ist eine ungesunde und vergiftete Atmosphäre, unter der Betroffene zunehmend leiden. Die psychische Belastung ist ermüdend, nervenaufreibend und macht unzufrieden – ganz im Gegenteil zu einer echten Freundschaft, die glücklich macht und von gegenseitiger Wertschätzung sowie Unterstützung lebt.

Toxische Freundschaften geraten aus der Balance, weil eine Seite nur nimmt und profitiert, während die andere gibt und sich selbst aufopfert. Für den Geber ist es eine große Anstrengung, stets auf die Bedürfnisse und Erwartungen des anderen einzugehen.

Symptome einer toxischen Freundschaft

Bei der Beschreibung einer toxischen Freundschaft wird das englische Wort „toxic“ oft als Abkürzung für die wichtigsten Symptome und Merkmale einer solch toxischen Beziehung verwendet.

  • Tiring (ermüdend)
  • Obstructive (hinderlich)
  • eXhausting (erschöpfend)
  • Intimidating (einschüchternd)
  • Conditional (bedingt)

Streitigkeiten sind nicht toxisch

Ein häufiges Missverständnis: Kommt es in unter Freunden zu Streit, Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten, werden diese schnell als toxisch abgestempelt. Das stimmt nicht! Solche Differenzen sind bis zu einem gewissen Grad normal und gehören zur zwischenmenschlichen Interaktion.

Raubt Ihnen die Freundschaft hingegen die Energie und Lebensfreude, sollten Sie diese genauer analysieren und hinterfragen.


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Toxische Freundschaften erkennen: Merkmale und Verhaltensweisen

Eine toxische Freundschaft wird oft nicht – oder erst spät – als solche erkannt. Sie betrachten Ihr Gegenüber in erster Line als Freund, den Sie mögen und dessen gute Seiten Sie schätzen. Schädliche und vergiftete Verhaltensweisen werden ausgeblendet. Die Folge: Sie leiden lange unter der Situation, bis die Erkenntnis einsetzt, dass Sie etwas ändern müssen.

Damit es nicht so weit kommt, müssen Sie Merkmale und Verhaltensmuster einer toxischen Freundschaft frühzeitig erkennen. Auf diese typischen Anzeichen sollten Sie achten:

1. Sie geben mehr, als Sie erhalten

In einer guten und gesunden Freundschaft herrscht ein Gleichgewicht zwischen beiden Seiten. Beide bringen sich ein, helfen und unterstützen sich gegenseitig. Sie müssen nicht gleich Buch über gegenseitige Gefallen führen, doch sollte kein enormer Unterschied vorliegen. Kurz gesagt: Freundschaften sind ein Geben und Nehmen – in einer toxischen Freundschaft gibt nur eine Seite.

2. Es geht nur um den toxischen Freund

Zum Ungleichgewicht zählt auch, dass der toxische Mensch ständig im Mittelpunkt steht. Die gesamte Freundschaft scheint sich nur um ihn zu drehen: seine Probleme, seine Erfolge, seine Erlebnisse, sein Leben… Ihre Interessen, Bedürfnisse oder Geschichten spielen keine Rolle. Von Ihnen wird lediglich Aufmerksamkeit, Begeisterung oder auch Unterstützung bei Fragen erwartet. Auf Fragen wie „Wie geht es dir?“ oder „Erzähl doch mal, was in deinem Leben passiert…“ warten Sie vergeblich.

3. Sie erfahren Neid und Eifersucht

Toxische Freunde können sich nicht für Sie freuen. Egal, ob Sie eine Beförderung erhalten, die Zusage für den Traumjob haben oder Ihr Studium abschließen: Statt Zuspruch gibt es Neid, Eifersucht und negative Kommentare. Ihre Leistungen und Erfolge werden kleingeredet. Es gibt immer ein „Ja, aber…„, weil der andere sich selbst besser fühlen und über Sie erheben will.

4. Sie können sich auf nichts verlassen

Versprechen und Zusagen bedeuten in einer toxischen Freundschaft nur wenig. Sie werden immer wieder versetzt und können sich auf Aussagen nicht verlassen. Stattdessen gibt es fadenscheinige Ausreden oder das Thema wird rücksichtslos beiseite geschoben. Teilweise werden Ihre Anrufe oder Nachrichten auch ignoriert. Wie Sie sich fühlen oder vor welche Probleme Sie dieses Verhalten stellt, ist dem anderen egal.

5. Sie erhalten nie eine Entschuldigung

In einer toxischen Freundschaft erhalten Sie keine Entschuldigung. Wenn Sie etwas falsch machen, bitten Sie um Verzeihung – vom Gegenüber kommt bei Fehlverhalten hingegen nichts. Toxische Menschen fühlen sich nicht verantwortlich. Statt einer Entschuldigung kommen eher Vorwürfe und Schuldzuweisungen, dass Sie angeblich selbst einen Fehler gemacht haben.

6. Sie werden bloßgestellt und beleidigt

Echte Freunde stärken Ihnen den Rücken und verteidigen Sie. Toxische Freunde hingegen stellen Sie vor anderen bloß, machen Witze auf Ihre Kosten, äußern Beleidigungen oder abwertende Kommentare und erzählen Dinge weiter, die Sie im Vertrauen gesagt haben. Teilweise wird dieses Verhalten als Spaß abgetan, ist aber eindeutig toxisch.

7. Sie bemerken Manipulation

Manipulation ist ein zentraler Bestandteil toxischer Freundschaften. Durch Lügen, verdrehte Tatsachen, Anschuldigungen oder falsche Informationen werden eigene Interessen verfolgt. Toxische Freunde suchen stets den eigenen Vorteil, sehen nur ihre Bedürfnisse und tun alles, um sich und ihre Wünsche durchzusetzen (siehe: Gaslighting).

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Kann man eine toxische Freundschaft retten?

In einer toxischen Freundschaft muss sich auf jeden Fall etwas ändern. Wenn Sie die Freundschaft retten wollen, ist der erste Schritt ein offenes Gespräch. Suchen Sie den Dialog, sprechen Sie Ihre Beobachtungen und Gefühle an. Sagen Sie deutlich, dass Sie mit der jetzigen Situation unzufrieden sind und ein starkes Ungleichgewicht bemerken. Ob die Freundschaft zu retten ist, zeigt sich an der Reaktion Ihres Gegenübers.

Sieht der andere die Probleme ein und ist bereit, an sich selbst zu arbeiten? Dann sollten Sie ihm die Chance geben. Verhaltensänderungen brauchen Zeit und Geduld, sind aber möglich. Reagiert der toxische Freund hingegen mit Unverständnis, Vorwürfen und Kritik an Ihnen, kann und will er sich nicht ändern.

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Toxische Freundschaft beenden: 3 Tipps

Schon aus Selbstschutz müssen Sie eine toxische Freundschaft beenden, wenn keine Besserung oder Veränderung in Sicht ist. Geben Sie sich nicht der Illusion hin, dass Ihr Freund plötzlich sein Verhalten ändert und ein anderer Mensch wird. Hat das vorherige Gespräch keine Lösung gebracht, ist es an der Zeit, die Konsequenzen zu ziehen.

Aber wie können Sie eine toxische Freundschaft beenden? Diese drei Tipps helfen:

  • Sorgen Sie für mehr Distanz
    Im ersten Schritt können Sie die toxische Freundschaft einschränken und den Kontakt reduzieren. Melden Sie sich nicht mehr, sondern warten Sie ab, ob der scheinbare Freund oder die Freundin auf Sie zukommt. Das gibt Ihnen Zeit, um die Situation zu bewerten und sich zu erholen. Bleibt der Kontakt völlig aus, schläft die toxische Freundschaft mit der Zeit ein – und Sie sollten daran auch nichts ändern.
  • Beenden Sie die Freundschaft im Gespräch
    Ein direkter Weg führt über ein klärendes Gespräch, in dem Sie die toxische Freundschaft beenden. Verzichten Sie dabei auf Beleidigungen oder Vorwürfe, sondern schildern Sie aus der Ich-Perspektive. Erklären Sie, dass Sie die Situation unzufrieden macht und belastet – weshalb ein Schlussstrich notwendig ist.
  • Suchen Sie den Kontakt zu anderen Freunden
    Das Ende einer langen Freundschaft ist schwierig. Neben dem toxischen Verhalten teilen Sie schließlich zahlreiche Erinnerungen. In der ersten Zeit hilft Ablenkung und der Kontakt zu anderen Freunden.

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