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Persönlichkeitsstörung: Liste der Arten, Symptome + Umgang

Persönlichkeitsstörungen (PS) sind eine besondere Form psychischer Störungen. Statistiken zufolge ist rund jeder Zehnte davon betroffen. Die Betroffenen selbst merken allerdings nur selten etwas von ihren übertrieben impulsiven, zwanghaften oder instabilen Verhaltensweisen. Umso mehr leidet ihr soziales Umfeld darunter. Was zählt alles zu den Persönlichkeitsstörungen und welche Arten gibt es? An welchen Symptomen lassen Sie sich erkennen und wie kann man mit den Betroffenen umgehen? Hier eine Übersicht, inklusive Liste häufiger Störungen und kurzem Test zur Persönlichkeitsstörung…



Persönlichkeitsstörung: Liste der Arten, Symptome + Umgang

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Was ist eine Persönlichkeitsstörung – einfach erklärt?!

Persönlichkeitsstörungen sind anhaltende und tiefgreifende psychische Störungen im Denken und Verhalten sowie in der Wahrnehmung und Reaktion eines Menschen. Eine Persönlichkeitsstörung führt häufig dazu, dass die Person (und ihr Umfeld) erheblich darunter leidet und im Job und Lebensalltag enorm eingeschränkt ist. Zum Beispiel durch übertrieben impulsive, zwanghafte, instabile, starre oder anders auffällige Ticks, unflexible Verhaltensmuster und unzweckmäßige Wesenszüge. Allerdings sind die Grenzen zwischen einem auffälligen Lebens- oder Persönlichkeitsstil und einer veritablen Persönlichkeitsstörung fließend.

Je nachdem, welche Symptome, Auffälligkeiten und Wesensmerkmale überwiegen, wird heute (nach DSM-5, einer offiziellen Kategorisierung) zwischen drei verschiedenen Arten von Persönlichkeitsstörungen (sog. „Cluster“) unterschieden:

  1. A-Störungen: sonderbar, exzentrisch
    Hierzu zählen paranoide, schizoide und schizotype Persönlichkeitsstörungen. Sie zeichnen sich durch großes Misstrauen gegenüber anderen, passiv-aggressives Verhalten und wenigen sozialen Kontakten bis hin zur Isolation aus.
  2. B-Störungen: dramatisch, impulsiv
    Zu dieser Kategorie gehören die antisoziale, narzisstische und histrionische Persönlichkeitsstörung sowie das Borderline-Syndrom (siehe blauer Kasten unten). Das Verhalten ist hierbei geprägt von starken Emotionen, egozentrischem und extravertierten Verhalten, das nicht kontrolliert werden kann. In Extremfällen kann es zu selbstschädigendem Verhalten (Ritzen, Suizid) kommen.
  3. C-Störungen: ängstlich, unsicher
    Die dritte Gruppe umfasst vermeidende, dependente und zwanghafte Persönlichkeitsstörungen. Sie werden dominiert von ständiger Angst: Betroffene fühlen sich oft hilflos und sind von anderen abhängig. Gleichzeitig sind sie extrem empfindsam und können schlecht mit Kritik umgehen.

Statistik: Wie verbreitet sind Persönlichkeitsstörungen?

Zur Häufigkeit von Persönlichkeitsstörungen gibt es ungenaue Angaben. Das liegt an der hohen Dunkelziffer und daran, dass nicht alle Störungen ärztlich erfasst oder behandelt werden. Schätzungen zufolge erfüllen allein in Deutschland rund 11 Prozent der Bevölkerung die Kriterien einer echten Persönlichkeitsstörung. Am weitesten verbreitet ist dabei das Borderline-Syndrom – bis zu 4 Prozent leiden daran. Gefolgt von der dissozialen und histrionischen Persönlichkeitsstörung (2-3 Prozent): Sie stellt sich durch übermäßige Emotionalität oder ein verantwortungsloses und theatralisches Verhalten dar. Eher selten sind paranoide oder schizoide Persönlichkeitsstörungen – sie treten bei gerade mal einem Prozent der Bevölkerung auf.

Persönlichkeitsstörungen Statistik Deutschland Borderline Verbreitung Symptome

Zwischen Männern und Frauen bestehen bei allen Arten der Persönlichkeitsstörung kaum auffällige Unterschiede. Einzig die dissoziale (antisoziale) Persönlichkeitsstörung taucht bei Männern (3-7 Prozent) häufiger auf als bei Frauen (1-2 Prozent). Damit es sich um eine echte Persönlichkeitsstörung handelt, muss diese allerdings konstant auftreten und die soziale Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

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Krankheitsbilder Liste: Häufige Arten der Persönlichkeitsstörung

Welche Art von Persönlichkeitsstörungen gibt es? Was fällt alles unter Persönlichkeitsstörung? Dazu muss man wissen: „Persönlichkeitsstörung“ ist lediglich ein Oberbegriff. Darunter finden sich viele unterschiedliche Arten von psychischen Störungen. Nach ICD-10 („International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“) werden Persönlichkeitsstörungen zum Beispiel nach dominierenden Krankheitsbildern unterteilt. Die folgende Liste zeigt verschiedene Arten der Persönlichkeitsstörung – klassifiziert nach den jeweils markantesten Merkmalen (in alphabetischer Reihenfolge):

Abhängige Persönlichkeitsstörung

Betroffene ordnen sich unter, können keine eigenen Entscheidungen treffen und sind hauptsächlich auf die Hilfe anderer angewiesen. Ebenfalls symptomatisch: Eigene Bedürfnisse werden stark vernachlässigt.

Anankastische zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Übertriebener Perfektionismus, fehlende Flexibilität, Kontrollwahn und Rationalität zeichnen diese Störung aus.

Ängstliche Persönlichkeitsstörung

Die Betroffenen leiden an ständiger Alertheit und Besorgtheit und Anspannung. Alles, was von der Norm oder Gewohnheit abweicht, stellt für sie eine Bedrohung dar. Besonders in Gesellschaft sind diese Menschen oft zurückhaltend und suchen nur selten den Kontakt zu anderen oder meiden engere Kontakte sogar. Das wird dann unter Umständen als Schüchternheit missverstanden. Dahinter steckt aber eine tiefe Angst und soziale Phobie oder auch Verletzbarkeit.

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

Auch als „antisoziale Persönlichkeitsstörung“ bezeichnet: Betroffene haben keinerlei Verantwortungsbewusstsein, wenn überhaupt nur wenig Empathie sowie kein Schuldbewusstsein (siehe auch Soziopath, Psychopath).

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

Hier wird zwischen dem impulsiven Typ und dem Borderline-Typ unterschieden: Der Erste zeigt Symptome einer emotionalen Instabilität und ist kaum in der Lage, Impulse zu kontrollieren. Der Borderline-Typ dagegen neigt zu rücksichtslosem Verhalten, zu Stimmungsschwankungen mit Wutausbrüchen oder zu emotionalen Problemen, auf die er oder sie mit Gewalt (gegen andere oder sich selbst) reagiert.

Histrionische Persönlichkeitsstörung

Übertriebenes und theatralisches Auftreten kennzeichnen diesen Typ. Dahinter steckt ein übermäßiger Wunsch nach ständiger Aufmerksamkeit, der häufig durch Lügen oder Extremhandlungen erreicht werden soll (siehe auch: Profilneurose).

Impulsive Persönlichkeitsstörung

Das Krankheitsbild dieser Persönlichkeitsstörung wird vor allem geprägt durch launenhafte und unvorhersehbare Stimmungen oder Reaktionen – ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen. Die Betroffenen handeln wie aus dem Affekt und neigen zu emotionalen Ausbrüchen, die sie nicht mehr kontrollieren können. Das kann sich in Form von Streitsucht und dem plötzlichen provozieren eines Konflikts äußern oder durch unbegründete Eifersucht.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Narzissten fallen durch ihr Ausmaß an Selbstüberschätzung und dem Wunsch nach Anerkennung auf, das sie teils durch extreme psychische Manipulation zu erreichen versuchen (siehe: Gaslighting). Betroffene ziehen ihr Selbstwertgefühl aus der Bestätigung durch andere und suchen ständige Bewunderung, widmen aber anderen nur selten Aufmerksamkeit.

Paranoide Persönlichkeitsstörung

Wer an dieser Persönlichkeitsstörung leidet, hat ein ständiges und übermäßiges Misstrauen, beschäftigt sich gerne und viel mit Verschwörungstheorien und hat oft das Gefühl, dass andere ihnen schaden wollen.

Schizoide Persönlichkeitsstörung

Hierbei handelt es sich meist um zurückgezogene Einzelgänger, die kein Bedürfnis nach sozialen Kontakten haben und Emotionen nur schwer zeigen können.

Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

Auch als ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Häufige Symptome sind generelle Unsicherheit, Sorgen und daraus resultierendes Vermeidungsverhalten. Hinzu kommen nicht selten starke Minderwertigkeitsgefühle.


Viele Persönlichkeitsstörungen treten nicht isoliert auf oder lassen sich klar abgrenzen. Manche Menschen weisen ebenso Merkmale mehrerer Störungen derselben Gruppe auf.

Borderline Syndrom: Was ist das + Symptome?

Eine besonders häufige Art der Persönlichkeitsstörung ist das Borderline-Syndrom (auch: Borderline-Persönlichkeitsstörung, BPS). Ursprünglich nahm man an, dass die Krankheit eine Art Übergangsbereich zwischen Neurose und Psychose sei, da die Erkrankten Symptome beider Erkrankungen zeigen. Nach heutigem psychoanalytischen Verständnis liegt sie auf der Grenzlinie (daher „borderline“) zwischen Impulsivität und Instabilität. Borderliner können kaum ihre Gefühle kontrollieren und neigen zu extremen Stimmungsschwankungen sowie Störungen des Selbsterlebens und der eigenen Identität. Nicht wenige empfinden eine starke innere Leere.

Borderline Symptome

Menschen mit Borderline-Syndrom neigen zu Extremen sowie zu riskantem Verhalten: zum Beispiel Rasen auf der Straße, gefährliche Sportarten, häufiges Glücksspiel oder riskante Sexualkontakte sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch. Manche Borderliner versuchen sich auch Erleichterung durch autoaggressives Verhalten zu verschaffen oder das Gefühlschaos zu beruhigen: Sie fügen sich dann etwa mit Rasierklingen, Messern oder Zigaretten Verletzungen zu. Da das nur vorübergehend funktioniert, verletzen sich Betroffene immer schlimmer – was sogar lebensbedrohlich werden kann. Diese Selbstverletzungen sind aber nicht als Suizidversuche zu verstehen, sondern dienen dem Spannungsabbau und der Selbstregulierung. Letztlich sind sie ein Hilferuf an Familie und Freunde.

Eine umfangreiche Liste mit Symptomen und Erkennungsmerkmalen für das Borderline-Syndrom können Sie sich hier zusätzlich und kostenlos als PDF herunterladen:

Borderline Symptome (PDF)

Borderline Ursachen

Die überwiegende Mehrzahl der Borderline-Störungen geht auf schwere Traumata in der Kindheit zurück. Als häufigste Ursachen gelten:

  • Sexuelle und körperliche Gewalterfahrungen
  • Schwere Vernachlässigung
  • Emotionale Kälte
  • Trennungs- oder Verlusterlebnisse

In den meisten Fällen (75-90 Prozent) berichten die Betroffenen von sexualisierter oder körperlicher Gewalt in der Kindheit. Die Misshandlungen reichen oft in eine Zeit der Kindheit zurück, in der sich das Gehirn noch entwickelt. Der Widerspruch, dass die Person, die einen eigentlich schützen sollte gleichzeitig diejenige ist, vor der man sich schützen muss, führt dann zum eigenen widersprüchlichen Verhalten von Borderlinern.


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Symptome einer Persönlichkeitsstörung

Die Liste möglicher Symptome und Merkmale von Persönlichkeitsstörungen ist lang. Sie reicht von übertriebenem Misstrauen, dem Gefühl permanent angefeindet zu werden, dem Beharren auf der eigenen (nachweislich falschen) Meinung, Rechthaberei, Streitsucht und regelrechter Feindseligkeit (bei paranoiden Persönlichkeitsstörungen) über starke Gefühlswechsel, mangelhafte Impulskontrolle, cholerische Wutausbrüche und dem starken inneren Druck, bei Mitmenschen Bewunderung oder Anerkennung zu provozieren.

Zu den (für Mitmenschen) unangenehmsten Symptomen gehören aber alle der dissozialen Persönlichkeitsstörungen. Sie sind gekennzeichnet durch besonders egoistisches, empathieloses und rücksichtsloses Verhalten. Hierbei werden regelmäßig gesellschaftliche Normen und Regeln ignoriert. Derart gestörte Charaktere handeln oft verantwortungslos, verhalten sich aggressiv und sind leicht reizbar. Sie empfinden nur wenig Mitgefühl und nutzen ihre Mitmenschen aus oder manipulieren diese – noch dazu ohne Reue oder Schuldgefühle.

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Persönlichkeitsstörung Test

Falls Sie sich fragen, ob Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umfeld von einer Persönlichkeitsstörung betroffen ist, können Sie diesen kurzen Test absolvieren. Er kann natürlich keine fundierte ärztliche oder psychologische Diagnose ersetzen, sondern dient allein einer ersten Selbsteinschätzung.

Versuchen Sie die folgenden Fragen möglichst spontan und ehrlich zu beantworten. Diese können Sie direkt hier online im Browser per Klick abhaken, falls diese zutreffen. Sollten Sie mehr als zwei Drittel der Fragen abhaken, empfehlen wir einen Arzt und/oder Therapeuten aufzusuchen…

  • Finden Sie Ihre Mitmenschen häufig anstrengend?
  • Haben Sie oft Angst, allein zu sein?
  • Flüchten Sie sich oft in Beziehungen, um dem Alleinsein zu entgehen?
  • Hatten Sie schon viele (Sex-)Partner/Partnerinnen?
  • Klammern Sie in einer Beziehung?
  • Sind Sie ein eifersüchtiger Mensch?
  • Sind Sie streitsüchtig?
  • Sind Sie genervt von Ihren extremen Stimmungsschwankungen?
  • Fühlen Sie oft eine innere Anspannung?
  • Haben Sie daran gedacht oder es getan, sich selbst zu verletzen, um Anspannungen zu verringern?
  • Hatten Sie bereits mehrfach Gedanken an Suizid?
  • Haben Sie als Kind Missbrauch erfahren?
  • Wurden Sie durch Ihre Eltern vernachlässigt?
  • Haben Sie eine geringe Impulskontrolle?
  • Haben Sie häufiger starke Wutausbrüche?
  • Leiden Sie unter häufigen Fressattacken?
  • Waren Sie schon in Konflikt mit dem Gesetz – etwa wegen Ladendiebstahls?
  • Konsumieren Sie gerne zu Drogen, um dem Hier und Jetzt zu entfliehen?
  • Fällt es Ihnen schwer, Langeweile auszuhalten?
  • Rasen Sie gerne über die Autobahn?
  • Betreiben Sie hoch riskante Sportarten?
  • Klettern Sie auf hohe Geländer oder Brücken – trotz Absturzgefahr?
  • Haben Sie mehrfach die Schule oder Ausbildungen abgebrochen?
  • Empfinden Sie Ihren Körper überwiegend als zu dick/zu dünn?
  • Empfinden Sie Ihr Leben als leer und sinnlos?
  • Sind Sie depressiv?

Persönlichkeitsstörung Ursachen

Bis heute lässt sich nicht genau sagen, bei wem eine Persönlichkeitsstörung auftritt und warum. Wissenschaftler haben aber verschiedene Faktoren identifiziert, die das Risiko für eine Persönlichkeitsstörung erhöhen. Die häufigsten Ursachen finden und entwickeln sich in früher Kindheit – und treten erst im späteren Leben in Erscheinung. Zu diesen Faktoren und Ursachen gehören:

  1. Veranlagung

    Es gibt tatsächlich eine genetische Veranlagung für Persönlichkeitsstörungen. Dies kann am angeborenen Temperament liegen. Häufiger ist es aber so: Wenn der Vater oder die Mutter schon daran leidet, bedeutet das zwar nicht automatisch, dass auch das Kind eine psychische Störung bekommt. Aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich gesteigert.

  2. Reizverarbeitung

    Laut Neurobiologie werden Reize bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oft anders verarbeitet als bei normalen Menschen. Auf entsprechende Impulse finden bei Betroffenen entweder extrem schwächere oder stärkere Reaktionen statt. Diese Abweichungen können schließlich eine Persönlichkeitsstörung bedingen. Solche Veränderungen im Gehirn können angeboren sein oder durch Verletzungen und Krankheiten entstehen.

  3. Erfahrungen

    Ebenso können prägenden Erfahrungen in der Kindheit zu einer Persönlichkeitsstörung führen. Wer zum Beispiel negative oder traumatische Erlebnisse hatte, kann daraufhin eine Störung entwickeln. Abhängig ist das wieder von der Ausprägung der eigenen Persönlichkeit. Ist jemand beispielsweise selbstbewusst, hat er oder sie ein geringeres Risiko, an einer ängstlichen Persönlichkeitsstörung zu leiden.

  4. Umgang mit Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung

    Der Umgang mit Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung ist schwierig, da diese oft kein Problem in ihrem (exzentrischen) Verhalten sehen und es sogar eher als unpassend empfinden, dass andere sie korrigieren wollen, Motto: „Alle Scheiße – außer ich!“ Manche Persönlichkeitsstörung kann sogar regelrecht gefährlich für das Umfeld sein – etwa bei antisozialen Persönlichkeitsstörungen. Betroffene sind derart reizbar und aggressiv, dass sie schon auf kleine Meinungsverschiedenheiten mit Gewalt reagieren. Was also tun?

    Der Mangel an sozialer Anpassungsfähigkeit macht den Umgang mit dem unerwünschten Verhalten nicht leichter. Kommt es zu starken Einschränkungen oder gar Schäden auf der Arbeit oder in Beziehungen (Drohungen, Anschreien, Übergriffe, etc.), müssen Sie sich zunächst selbst schützen und im Zweifel den Kontakt zu diesem Menschen einstellen und sie – soweit möglich – meiden. Bei einem Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung in Ihrem Umfeld können Sie überdies seelische Unterstützung anbieten oder im Falle von Angehörigen einen Facharzt oder Psychotherapeuten um Rat bitten.

    Persönlichkeitsstörung Therapien

    Aufgrund der unterschiedlichen Arten der Persönlichkeitsstörung gibt es keine einheitliche Therapie. Hinzu kommt: Bei einigen Formen ist der Leidensdruck der Angehörigen oder Kollegen deutlich höher als bei den Betroffenen selbst. Für eine Behandlung ist aber Einsicht und der Wille zur Veränderung eine Grundvoraussetzung. Nicht selten entwickeln Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung im Laufe des Lebens weitere psychische Erkrankungen – zum Beispiel eine Depression.

    Für die Therapie und ärztliche Behandlung werden oft Antipsychotika oder Antidepressiva eingesetzt. Sie dienen allerdings in erster Linie dazu die Symptome zu reduzieren sowie begleitende psychische Erkrankungen zu behandeln. Zur Behandlung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung verordnen Ärzte häufig eine übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) oder eine Verhaltenstherapie (dialektisch-behaviorale Therapie, DBT). Auch Strategien zu mehr Achtsamkeit können helfen.

    Ist eine Heilung möglich?

    Was bei vielen Persönlichkeitsstörungen ebenfalls hilft, ist das Trainieren erwünschter Verhaltensweisen: So wird in einer Gruppentherapie beispielsweise alternatives Verhalten besprochen, gezeigt und eingeübt. Die Patienten lernen durch Beobachtung. Hat die Psychotherapie Erfolg, erleben die Patienten in der Regel eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität – mindestens aber eine Linderung der Symptome

    Bis heute herrscht unter Ärzten, Psychologen und Forschern aber Uneinigkeit darüber, ob Persönlichkeitsstörungen tatsächlich geheilt werden können. Besonders bei Borderlinern ist das der Fall. Durch das schwierige Beziehungsmuster der Patienten wird eine Therapie generell erschwert. Das Schwanken zwischen Ablehnung und Idealisierung wird auf den Therapeuten übertragen – Folge: Die Patienten brechen die Therapie häufig ab. Oder sie bleibt schwierig und langfristig.

    Wichtiger Hinweis: Der Artikel wurde sorgfältig recherchiert, die Informationen darin ersetzen aber keine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Unsere Inhalte können und dürfen nicht dazu verwendet werden, eine eigenständige Diagnose zu stellen oder Behandlungen anzufangen!



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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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