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Schuldgefühle überwinden: Mit diesen 9 Tipps schaffen Sie es

So wichtig eine gesunde Selbstkritik auch ist: Wer sich häufig Selbstvorwürfe macht, sollte schauen, wie er seine Schuldgefühle überwinden kann. Manchmal tun oder lassen wir etwas, wofür wir uns im Nachhinein Vorwürfe machen. Ein dauerhaft schlechtes Gewissen belastet und bremst Sie in allen anderen Lebensbereichen aus. Wir zeigen Ihnen, woher die Selbstvorwürfe stammen, warum sie schädlich sind und wie Sie Ihre Schuldgefühle überwinden können…



Schuldgefühle überwinden: Mit diesen 9 Tipps schaffen Sie es

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9 Schritte: So können Sie Schuldgefühle überwinden

Wieder nicht joggen gewesen? In der Videokonferenz heimlich nebenbei gesurft? Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, im Nachhinein das eigene Verhalten zu bereuen. Wird daraus ein Gedankenkarussell, blockieren Sie sich selbst. Mit den nachfolgenden acht Tipps können Sie Ihre Schuldgefühle überwinden:

1. Klären Sie den Grund

Manchmal ist es nur ein diffuses Gefühl, warum wir uns schlecht fühlen. Nehmen Sie sich die Zeit, genauer hinzuschauen, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Haben Sie etwas gesagt oder getan, dass andere verletzt hat? Sind Sie Ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht geworden? Handelt es sich um eine größere Konfliktsituation, kann es helfen, sich die Details zu notieren. Diese Selbstreflexion hilft Ihnen dabei, sich den Auslöser zu vergegenwärtigen und in künftigen, ähnlichen Situationen bewusst zu entscheiden.

2. Akzeptieren Sie den Fehler

Es ist absolut sinnlos, sich selbst zu zerfleischen. Was auch immer die Ursache Ihrer Schuldgefühle ist, Sie können es nicht ungeschehen machen. Akzeptieren Sie, dass es passiert ist. Versuchen Sie nicht zu leugnen oder den Anlass herunterzuspielen. Sehen Sie vielmehr ein, dass jeder Mensch Fehler macht. Ganz oft ist nicht entscheidend, dass sie passieren, sondern wie wir damit umgehen. Fehler müssen nichts Schlimmes sein, sondern können den Weg weisen.

3. Sprechen Sie mit anderen darüber

Belastet Sie etwas sehr stark, kann es helfen, mit anderen Menschen darüber zu reden. Suchen Sie sich eine Person, von der Sie wissen, dass sie Ihnen gegenüber wohlwollend eingestellt ist, Sie versteht. Das kann ein Freund oder ein Therapeut sein. Erklären Sie den Hergang, Ihre Beweggründe, Ihre Emotionen. In vielen Fällen werden Sie auf Verständnis stoßen. Selbst wenn für jemanden Ihr Handeln nicht absolut nachvollziehbar ist, kann er durch seine Sicht darauf interessante Impulse für eine andere Perspektive geben. Falls Sie lieber anonym bleiben wollen, kann ein Gespräch mit der Telefonseelsorge (0800.1110111 / 0800.1110222) helfen.

4. Verzeihen Sie sich selbst

Sei es, dass Sie aus Scham mit anderen erst gar nicht darüber reden oder aber dass diese eigenen Vorwürfe nicht nachvollziehen können: Es kommt gar immer darauf an, dass andere uns verzeihen. Oft macht man sich selbst genügend (unnötige) Vorwürfe. Viele glauben, dass andere Leute mit derselben Härte über sie richten würden wie sie selbst es tun. Dabei sind das teilweise Trugschlüsse. Statt sich also ewig zu grämen, sollten Sie sich eingestehen, dass es Gründe gab, warum Sie so gehandelt haben. Zu dem Zeitpunkt wussten Sie es nicht besser oder konnten nicht anders handeln.

5. Leisten Sie Wiedergutmachung

Sich zu entschuldigen, anderen zu erklären, dass es Ihnen leid tut, hilft beim Schuldgefühle überwinden. Sofern Sie also eine andere Person verletzt oder ihr anderweitig Schaden zugefügt haben, sollten Sie Wiedergutmachung anbieten. Damit übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Tat. Gleichzeitig können Sie unter einen schwelenden Konflikt einen Schlussstrich ziehen.

Was tun, wenn Wiedergutmachung unmöglich ist?

In einigen Fällen ist es schlichtweg unmöglich, einen Fehler wieder auszubügeln. Jemand, dem Sie unrecht getan haben, ist schon lange verstorben oder verweigert den Kontakt zu Ihnen. Machen Sie sich klar, dass Sie nicht von der Gnade anderer abhängig sind. Sie können auch Ihre Schuldgefühle überwinden, ohne dass die andere Person Ihre Entschuldigung annimmt. Dafür können Sie ein kleines Ritual praktizieren: Schreiben Sie den Vorfall in einem Brief an die betreffende Person. Diesen Brief schicken Sie jedoch nicht ab, sondern vernichten ihn, indem Sie ihn vergraben, als Flaschenpost in den Fluss werfen oder verbrennen.

6. Überdenken Sie Ihre Vorstellungen

Sie werden immer wieder Schuldgefühle entwickeln, wenn Sie sich Wertvorstellungen anderer zu eigen machen, hinter denen Sie überhaupt nicht stehen. Ist beispielsweise die Erwartungshaltung Ihrer Familie, dass jeden Sonntag der Gottesdienst besucht werden muss, Sie aber Ihren Glauben anders praktizieren, dann ist dies ein potenzieller Konflikt. Bleiben Sie bei sich. Verdeutlichen Sie sich Ihre Werte und stehen Sie dazu.

7. Erkennen Sie Manipulation

Manch einer ist unzufrieden mit sich und versucht Ihnen vielleicht einzureden, dass Sie an seinem Unglück Schuld sind. Solche Vorwürfe sind gerne mit Pauschalisierungen verbunden: „Nie machst Du dies oder das“, „Immer machst Du dieses oder jenes“. Je nachdem, wer sie ausspricht, bewirken solche Schuldzuweisungen, dass wir uns unserer Familie, unseren Freunde oder unserem Partner gegenüber schuldig fühlen. Dabei entbehren solche Vorwürfe bei genauerer Betrachtung jeglicher Grundlage. Sie können Ihre Schuldgefühle überwinden, indem Sie das Verhalten anderer als das enttarnen, was es ist, nämlich Manipulationsversuche. Lassen Sie sich nicht als Sündenbock missbrauchen und beschuldigen Sie auch nicht andere für Ihre eigenen Unzulänglichkeiten.

8. Werden Sie großzügiger

Schuldgefühle entstehen aus Angst vor Ablehnung. Zum Teil stecken dahinter auch völlig übersteigerte Vorstellungen davon, was wir glauben, was andere von uns erwarten. Abgesehen davon, dass das nicht immer der Realität entspricht, können Sie selbst daran arbeiten, etwas anders zu machen. Seien Sie zu anderen freundlich, ohne etwas dafür zu erwarten. Durchbrechen Sie selbst diesen Kreislauf, dass jemand „in Ihrer Schuld steht“, nur weil Sie einen Gefallen erwiesen haben.

9. Lernen Sie daraus

Jeder Mensch macht Fehler. Sie zu akzeptieren, nach Möglichkeit zu verbessern (Stichwort: Wiedergutmachung), ist Teil des Verarbeitungsprozesses. Dann gilt es, nicht in diesem Schuldzustand zu verharren. Sie haben sich entschuldigt, haben an sich gearbeitet. Haken Sie die Sache ab, blicken Sie in die Zukunft. Zu dem Zeitpunkt, an dem Sie den Fehler gemacht haben, konnten Sie nicht anders handeln. Jetzt sind Sie weiser, in einer ähnlichen Situation wissen Sie es besser.

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Wie entstehen Schuldgefühle?

Oft trifft es Menschen mit geringem Selbstwertgefühl. Schuldgefühle entstehen, wenn unser Verhalten von unseren persönlichen Normen und Werten beziehungsweise denen unseres Umfeldes abweicht. Eigentlich sind sie ganz nützlich. Sie signalisieren uns, dass wir einen Fehler gemacht haben. Oder zumindest an einem Punkt sind, an dem wir eigentlich anders gehandelt hätten, wenn – ja was genau? Wir treffen zahlreiche Entscheidungen in unserem Leben, oft tausende am Tag, ohne es zu merken.

Jede Entscheidung FÜR etwas ist auch eine Entscheidung GEGEN etwas anderes. Beides geht nicht immer. Feiern zwei Ihnen nahestehende Personen zum selben Zeitpunkt, können Sie nur an einer Feier teilnehmen und enttäuschen somit die andere Person. In vielen Fällen sind die Konsequenzen unseres Handelns klar und wir nehmen sie billigend in Kauf. In anderen sind die Auswirkungen nicht ganz so klar. Die Unterschiede liegen zum einen im Ausmaß. Nicht jeder Fehler ist gleich schlimm und unterschiedlich ausgeprägt können die Schuldgefühle sein:

Alltagssituationen
Sie haben einen wichtigen Termin vergessen, sich mit jemanden gestritten.

Lebensereignisse
Sie haben Ihren Partner hintergangen und tief verletzt.

Traumatisierung
Sie haben einen schweren Unfall verursacht, bei dem Menschen gestorben sind.

Zum anderen müssen Sie sich bewusst machen, dass Schuldgefühle in Ihnen entstehen: Skrupellose Menschen, etwa Psychopathen und Soziopathen, haben keine.

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Warum sind sie schädlich?

Wer nicht gerade in die letztgenannte Kategorie fällt, muss seine Schuldgefühle überwinden. Anderenfalls leiden Sie nur darunter. Wer anfällig für die Manipulationen anderer ist, wird sich ständig schlecht fühlen und erpressbar sein: Wärst Du nur ein besserer Ehemann/Vater/Freund/Kollege/Sohn, dann würdest Du…. So kommen Sie allerdings nie dazu, die Dinge zu tun, die für Sie wichtig sind. Sie werden immer damit beschäftigt sein, anderen um jeden Preis zu gefallen. Das ist auf Dauer nicht nur anstrengend, sondern kann in psychische Beschwerden wie Depressionen oder körperliche Symptome münden.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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