Entschuldigung: 6 einfache Regeln + 20 Beispiele & Sprüche

Peinliches passiert. Trotzdem fällt es vielen schwer, sich für einen Fehler zu entschuldigen. Dabei beweist eine Entschuldigung nicht nur menschliche Größe, sie ist auch Balsam für Beziehungen. Leugnen, abstreiten, delegieren oder Ausflüchte erfinden, wäre grundverkehrt. Wie aber formuliere ich eine Entschuldigung für mein Verhalten? Wie kann man sich einfach entschuldigen? Wir zeigen Ihnen hierzu bewährte Beispiele, Texte und Formulierungen für eine aufrichtige Entschuldigung und die Bitte um Vergebung…

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Was ist eine Entschuldigung – einfach erklärt?!

Jede Entschuldigung hat drei Elemente: Die Äußerung der Reue und des Bedauerns über einen Fehler oder eine Unterlassung; die Anerkennung eigener Schuld (Übernahme von Verantwortung) und schließlich die Bitte um Freisprechung (Verzeihung). Wer sich entschuldigt, sagt, dass es ihm oder ihr leid tut und bittet dafür um Vergebung. Der oder die Geschädigte wiederum kann die Entschuldigung annehmen oder ablehnen.

Häufige Synonyme sind: „um Vergebung bitten“, „um Verzeihung bitten“, „Abbitte leisten“. Zwar gibt es keine Pflicht dazu, eine aufrichtige Entschuldigung anzunehmen und zu verzeihen. Wer es aber nicht tut, gilt schnell als nachtragend oder unbarmherzig. Schließlich machen wir alle mal Fehler.

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Aufrichtige Entschuldigung: 6 Grundregeln

Den meisten Menschen fällt es leichter, mit den Fehlern anderer umzugehen als mit den eigenen. Dabei stärkt der souveräne Umgang mit eigenen Unzulänglichkeiten unseren Charakter und schützt vor weiteren Fehlern.

Wie aber kann man sich richtig entschuldigen? Tatsächlich braucht eine ehrliche Entschuldigung nicht viel: Überwindung – und laut Wissenschaftlern um Roy Lewicki von der Ohio State Universität genau sechs Komponenten, damit die Entschuldigung angenommen und akzeptiert wird:

  1. Sofort entschuldigen
    Sie haben einen Fehler gemacht, jemanden verletzt oder verärgert? Dann sollten Sie sofort um Entschuldigung bitten – und nicht erst mit Abstand von Wochen. Je länger Sie warten, desto schwächer wird die Glaubwürdigkeit.
  2. Reue zeigen
    Eine aufrichtige Entschuldigung ist nichts für Telefonate oder E-Mails. Suchen Sie das direkte Gespräch und zeigen Sie Scham und Reue, währen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen sehen und um Verzeihung bitten. Das macht es schwerer, sorgt aber dafür, dass Ihre Geste angenommen wird.
  3. Verantwortung übernehmen
    Reden Sie sich nicht raus. Eine Entschuldigung ist nicht der Zeitpunkt für Ausreden oder Rechtfertigungen, warum es nicht Ihre Schuld war. Sie haben etwas Falsches getan oder falsch gelegen. Übernehmen Sie dafür die volle Verantwortung.
  4. Erklärung liefern
    Ein allgemeines „Sorry“ oder „Entschuldigung“ reicht bei einer Kränkung selten. Erklären Sie, was der Fehler war: Was ist schief gelaufen? Wie konnte das passieren? Waren Sie schlampig oder unaufmerksam? Nur wer zeigt, dass er oder sie es ernst meint, kann glaubwürdig um Vergebung bitten.
  5. Wiedergutmachung anbieten
    Zusammen mit der Entschuldigung sollten Sie den Fehler korrigieren. Haben Sie Wein über die Hose des Sitznachbarn gekleckert, zahlen Sie natürlich die Reinigung. Hat die Kollegin durch den Patzer mehr Arbeit, unterstützen Sie sie dabei. Schon kleine Gesten bewirken viel.
  6. Besserung geloben
    Der krönende Abschluss einer Entschuldigung ist die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Versichern Sie, dass Sie aus dem Fehler gelernt haben und es nicht noch einmal vorkommen wird. Eine Wiederholungsentschuldigung zum vierten oder fünften Mal für denselben Fehler, wird unglaubwürdig und verpufft.

Laut den Forschern sind die beiden wichtigsten Regeln, Verantwortung zu übernehmen und erkennbar Wiedergutmachung leisten zu wollen. Sie dürfen bei keiner Entschuldigung fehlen. Ebenso kann ein allzu flapsiger Ton jede Abbitte zunichte machen. Damit es wirklich eine „aufrichtige Entschuldigung“ ist, muss diese spürbar von Herzen kommen.

Beweisen Sie Rückgrat und packen Sie die schlechte Nachricht weder in Watte, noch die Lösung in Präsentpapier. Tränenreiche Selbstkasteiungen, wie in Japan üblich, will hierzulande keiner sehen. Reue und eine echte Erkenntnis aber schon.

Kann man sich überhaupt entschuldigen?

Das Wort „Sorry“ oder „Entschuldigung“ ist oft Teil einer Höflichkeitsformel – zum Beispiel wenn wir jemanden versehentlich angerempelt haben oder nach dem Weg fragen. In beiden Situation wird gerne darüber gestritten, dass man sich gar nicht selbst „entschuldigen“ könne. Die Schuld könne einem schließlich nur der Geschädigte erlassen. Deshalb könne man nur um Verzeihung, Vergebung oder eben „um Entschuldigung bitten“ – sich aber nicht selbst entschuldigen.

Wer die Sprache beim Wort nimmt, mag Recht haben – vergisst aber die Moral von der Geschichte: Wer seine Schuld anerkennt und deshalb Abbitte leistet, darf (bis auf seltene Ausnahmen) erwarten, dass ihm vergeben wird. Wer sich also sprach-rhetorisch erhöht und darauf verweist, dass die Selbstentschuldigung unmöglich sei, übersieht, morgen schon die Person zu sein, die auf Vergebung hofft.


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Kurze Entschuldigung: 18 Beispiele und Texte

Mit Entschuldigungen sollte man nicht um sich werfen wie mit Bonbons im Karneval. Unbedacht, lapidar und inflationär verwendet, verlieren sie ihre Kraft. Deswegen müssen Entschuldigungen aber nicht ausschweifend werden. Oft reicht auch eine kurze Entschuldigung und ein knapper Spruch. Hier ein paar Beispiele für den Alltag:

  • „Verzeihung, bitte entschuldigen Sie!“
  • „Das war mein Fehler. Kannst Du mir verzeihen?“
  • „Es tut mir leid, das wollte ich nicht. Bitte entschuldige!“
  • „Wie unaufmerksam von mir! Bitte verzeihen Sie mir, kommt nicht wieder vor!“
  • „Das ist mir enorm unangenehm. Bitte entschuldigen Sie!“
  • „Das wollte ich wirklich nicht. Wie kann ich das wieder gutmachen?“
  • „Mein Fehler! Es tut mir aufrichtig leid. Bitte entschuldigen Sie.“
  • „Das ist mir jetzt sehr peinlich. Bitte verzeihen Sie!“
  • „Ich möchte mich von ganzem Herzen/aufrichtig bei Dir/Ihnen entschuldigen.“
  • „Dieser Fehler hätte uns nicht unterlaufen dürfen, wir möchten uns dafür entschuldigen.“
  • „Der Fehler liegt klar auf unserer Seite, wir bitten um Entschuldigung.“
  • „Mir ist da ein Missgeschick passiert, Entschuldigung bitte!“
  • „Bitte glauben Sie mir/uns, dass dieser Fehler nicht erneut vorkommen wird.“
  • „Ich möchte mich in aller Form für mein Verhalten entschuldigen.“
  • „Wir bedauern den Fehler aufrichtig, bitte geben Sie uns die Gelegenheit, dies wieder gutzumachen.“
  • „Es tut mir leid, dass ich den Auftrag verbockt habe. Ich kümmere mich sofort um den Kunden.“
  • „Wir möchten uns bei Ihnen für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.“
  • „Ihr Ärger ist absolut verständlich, daher möchten wir Ihnen Wiedergutmachung anbieten.“
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Entschuldigung Vorlagen: 5 Anlässe – 20 Muster

Zur Entschuldigung fehlen einem manchmal die Worte. Was soll ich nur schreiben oder sagen? Um Sie zu unterstützen, haben wir zahlreiche Vorlagen für Entschuldigungsschreiben und Entschuldigungen in unterschiedlichen Situationen erstellt. Diese können Sie teils kopieren oder individuell anpassen.

Entschuldigung an Kollegen

Im Job ist man nicht immer einer Meinung. Manchmal werden Diskussionen hitzig und man vergreift sich im Ton. Dann ist es nur professionell, wahre Größe zu zeigen, indem Sie sich entschuldigen. Beispiele:

  • „Ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen. Meine Reaktion war unprofessionell und überzogen. Deine Kritik war durchaus berechtigt und mit etwas Zeit, um darüber nachzudenken, sehe ich die Verbesserungsmöglichkeiten, die deine Vorschläge bringen. Ich hoffe, du kannst mir die emotionale Reaktion verzeihen und wir können das Projekt weiterhin gemeinsam erfolgreich gestalten.
  • „Auf diesem Weg wollte ich dich um Entschuldigung bitten. Mir war in dem Moment nicht bewusst, dass meine Aussagen in der Besprechung mit dem Kunden deine Pläne untergraben. Das war nicht meine Absicht, und wenn ich etwas tun kann, um dich zu unterstützen, dann sag mir das bitte. Ich möchte meinen Fehler gerne wieder gutmachen.“
  • „Sie haben vollkommen Recht. Das ist bei mir etwas schief gelaufen. Entschuldigen Sie bitte meinen Fehler! Ich bedauer die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstanden sind. Ich würde das gerne wieder gutmachen. Bitte sagen Sie mir wie?!“
  • „Bitte betrachte mein Entschuldigungsschreiben als aufrichtiges Eingeständnis für meinen Fehler. Wie das passieren konnte, weiß ich nicht – aber es war meine Dummheit. Bitte entschuldige das. Vielleicht kann ich das durch diese kleine Aufmerksamkeit als Entschuldigung wieder gutmachen?!“
  • „Das war wirklich Mist von mir, Sorry. Bitte entschuldigen Sie vielmals!“

Entschuldigung an den Chef

Nicht nur bei Kollegen, auch beim Chef müssen Sie sich möglicherweise entschuldigen. Ein blöder Fehler, der einen wichtigen Kunden verärgert oder eine Verzögerung, durch die eine Deadline bei Projekten nicht eingehalten werden kann – sowas kann zwar passieren, doch sollten Sie dann auch eine Entschuldigung vorbringen.

  • „An dieser Stelle möchte ich Sie noch einmal um Entschuldigung für mein Verhalten beim Kundentermin am Montag bitten. Eine solch schlechte Vorbereitung ist mir bisher noch nie passiert – und ich werde mit größter Mühe daran arbeiten, dass es auch in Zukunft nicht erneut vorkommen wird. In der Zwischenzeit habe ich mich auch beim Kunden persönlich entschuldigt und einen Folgetermin vereinbart, um ihn doch noch von unserem Produkt zu überzeugen.“
  • „Meine unbedachter Gefühlsausbruch im Kollegenkreis vorhin war leider völlig unbedacht und überzogen. Bitte entschuldigen Sie unangemessenes Verhalten. Ich versichere, meine Wertschätzung für das Team ist weiterhin groß. Für mein deplatziertes Benehmen kann ich mich nur entschuldigen. Das bedauere ich zutiefst.“
  • „Für die Zusendung meiner fehlerhaften Präsentation möchte ich mich aufrichtig bei Ihnen entschuldigen. Ich kann Sie nur um Nachsicht bitten und schicke Ihnen umgehend eine korrigierte Fassuung zu. Bitte sehen Sie mir das Missgeschick nach.“
  • „Ein solcher Fehler hätte natürlich nie passieren dürfen. Dafür entschuldige ich mich in aller Form und übernehme die Verantwortung. Ich habe bereits mit Frau Mayer telefoniert und den Fehler schnellstmöglich behoben. So sollte dieser zumindest keine weiteren Auswirkungen haben.“
  • „Meine vorlaute Äußerung gestern tut mir sehr leid. Gerne würde ich sie ungeschehen machen. Das kann ich aber nicht. Ich kann mich nur aufrichtig bei Ihnen dafür entschuldigen und um Verzeihung bitten. Ich hoffe, Sie sehen Sie mir mein schlechtes Benehmen nach. Mir liegt mir viel an unserer weiterhin vertrauensvollen Beziehung.“

Entschuldigung an Freunde und Partner

Zu guter Letzt müssen Sie sich hin und wieder auch bei Freunden entschuldigen. Gründe dafür kann es viele geben: Eine unbedachte Aussage, die den anderen verärgert oder fehlende Hilfe, wenn der Freund diese benötigt hätte. Eine Entschuldigung kann helfen, die Wogen wieder zu glätten.

  • „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie leid es mir tut. Es war vollkommen dumm von mir und ich hoffe, du kannst mir irgendwie verzeihen. Du bist mir sehr wichtig und deine Freundschaft bedeutet mir viel. Vielleicht können wir uns auf einen Kaffee treffen, um darüber zu reden.“
  • „Mea culpa! Ich möchte ich mich ganz ehrlich bei dir für mein Verhalten entschuldigen! Ich bin mir bewusst, dass ich dich damit verletzt habe. Ich hoffe, Du kannst mir verzeihen!“
  • „Mit diesem kleinen Entschuldigungsschreiben möchte ich dich persönlich um Verzeihung bitten. Meine Reaktion war komplett falsch! Bitte entschuldige, denn so war es nicht gemeint!“
  • „Es tut mir so leid! Ich weiß, dass ich zugesagt habe, dir beim Umzug zu helfen und wollte dich nicht hängen lassen. Mein Chef hat mir kurzfristig eine zusätzliche Schicht aufgebrummt, weshalb ich es nicht geschafft habe. Wenn noch etwas zu tun ist, sag einfach Bescheid. Dann komme ich vorbei und bringe als Entschuldigung noch was zu essen mit.“
  • „Eine aufrichtiges Pardon für meine gestrigen Worte. Sie waren in der Form absolut nicht in Ordnung. Ich kann dafür leider keine Erklärung finden – nur, dass es mein Fehler war. Ich möchte Dich herzlich um Entschuldigung bitten!“
  • „Mein Entschuldigungsbrief soll dir zeigen, dass ich es ehrlich meine: Mein Verhalten war falsch. Es tut mir aufrichtig leid. Bitte glaube mir: Ich werde anders damit umgehen. Ich bitte dich wirklich um Verzeihung!“
  • „Nach etwas Nachdenken, muss ich gestehen: Du lagst richtig, ich falsch. Meine Haltung war nicht ok. Bitte verzeih mir und nimm hiermit meine ehrliche Entschuldigung an.“

Entschuldigung für Fehltage in der Schule

Entschuldigungen für Fehltage in der Schule sind in der Regel formlos. Hier reichen zwei, drei Sätze. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Entschuldigungsschreiben neben dem Briefkopf mit Namen und Adresse das Datum sowie Ihre Unterschrift enthält.

  • „Aufgrund einer Erkältung konnte mein Sohn am Dienstag, dem TT.MM.JJJJ leider nicht am Unterricht teilnehmen. Ich bitte Sie, sein Fehlen zu entschuldigen.“
  • „Da meine Tochter unter hohem Fieber litt, konnte Sie im Zeitraum vom TT.MM.JJJJ bis zum TT.MM.JJJJ leider die Schule nicht besuchen. Hiermit bitte ich Sie, dieses Fehlen zu entschuldigen.“

Entschuldigung für den Sportunterricht

Manchmal kann ein Schüler zwar an anderen Unterrichtsstunden teilnehmen, darf aber nicht beim Sport mitmachen. Hier sollte eine entsprechende Entschuldigung für den Sport geschrieben werden, in der kurz erläutert wird, warum und für wie lange der Schüler beim Sport aussetzen muss.

  • „Am Wochenende hat sich mein Sohn Felix bei einem Fußballturnier verletzt und eine Bänderdehnung erlitten. Auf Empfehlung des Arztes kann er deshalb in den nächsten vier Wochen leider nicht am Sportunterricht teilnehmen. Das Attest vom behandelnden Arzt haben wir dieser Entschuldigung beigefügt. Ich bitte Sie darum, den Ausfall zu entschuldigen.“
  • „Leider kann meine Tochter Melanie aus gesundheitlichen Gründen am TT.MM.JJJJ nicht am Sportunterricht teilnehmen. Ich bitte Sie, dies zu entschuldigen. Voraussichtlich wird Melanie in der nächsten Woche wie gewohnt beim Sport mitmachen können.“
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Entschuldigung Sprüche: 4 Memes und Bilder

Falls Sie sich für ein kleines (!) Malheur entschuldigen wollen, können Sie das heute auch digital – per Whatsapp, E-Mail oder auf Social Media wie Facebook, Twitter oder Instagram. Für diesen Fall finden Sie hier noch vier kurze Memes, Sprüche und Bilder, mit denen Sie eine virtuelle Entschuldigung schreiben und versenden können. Einfach auf das Bild klicken – es öffnet sich ein neues Fenster und auf dem Handy verschicken…

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Entschuldigung annehmen

Zum Entschuldigen gehören immer zwei: derjenige, der sich entschuldigen möchte und der oder die Geschädigte. Anderen Menschen verzeihen zu können, ist nicht nur ein Zeichen von Großmut, sondern ebenso für eine intakte Beziehung. Je nach Situation eignen sich dafür folgende Formulierungen:

  • „Das macht doch nichts.“
  • „Das kann doch mal vorkommen.“
  • „Ist schon in Ordnung.“
  • „Halb so wild.“
  • „Das ist mir auch schon passiert.“
  • „Das muss Dir nicht unangenehm sein.“
  • „Keine Sorge, schon vergessen.“

In manchen Situationen fällt es der verzeihenden Person schwer, die Entschuldigung anzunehmen – zum Beispiel weil der gleiche Fehler erneut passiert oder die Enttäuschung einfach zu groß ist. Welche Möglichkeiten gibt es dann? Jemanden zappeln zu lassen, der aufrichtig bereut, ist nicht die feine Art. Andererseits sollten Entschuldigungen auch nicht als Allzweckmittel für Verfehlungen benutzt werden. Eine Kompromisslösung könnte so aussehen:

Ich akzeptiere die Entschuldigung. Ich hoffe sehr, dass das nicht erneut vorkommt, anderenfalls weiß ich nicht, wie ich dann reagieren werde.

Hier signalisiert die geschädigte Person: „Das ist deine letzte Chance!“ Sollte es erneut zu einem derartigen Fehler kommen, sind Konsequenzen zu erwarten. Es handelt sich um einen Warnschuss an denjenigen, der sich entschuldigt.

Mea culpa: Warum sich manche ungern entschuldigen

Man kann es immer wieder beobachten: Menschen machen einen offensichtlichen Fehler. Doch statt diesen zuzugeben, flüchten sie in die Vorwärtsverteidigung. Die Betroffenen gehen auf Angriff, relativierten, delegieren oder negieren Verantwortung und deklassierten ihren Fauxpas als dummen Einzelfall.

Warum fällt es vielen so schwer, das Versagen einzugestehen? Warum erfinden sie lieber Ausreden, leugnen oder beschuldigen andere oder die Umstände? Dazu gibt es inzwischen zwei fundierte Erklärungen:

  • Ego versus Entschuldigung
    Menschen hassen es, mit ihrer eigenen Imperfektion konfrontiert zu werden. Sie hassen es aber noch mehr, diese öffentlich einzugestehen. Immerhin: Je gleichgültiger einem die Leute sind, desto leichter fällt die Entschuldigung. Je wichtiger uns diese Leute (oder die Gunst des Publikums) aber sind, desto verbissener kämpfen wir um unser verlorenes Gesicht – und machen es nur noch schlimmer.
  • Selbstwertgefühl versus Entschuldigung
    Wer sich bewusst nicht entschuldigt, fühlt sich mächtiger und erhabener. Diese gefühlte Macht, Dinge kontrollieren zu können, führt wiederum zu mehr Selbstwertgefühl. Das ist das Studien-Ergebnis von Wissenschaftlern der Universität von Queensland. Aber bitte nicht falsch verstehen: Die Studie erklärt, warum sich viele ohne Entschuldigung besser fühlen, sie liefert keine Rechtfertigung dafür.
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Sollte ich mich entschuldigen trotz Unschuld?

Eine häufige Frage ist: Was tun, wenn ich mich gar nicht schuldig fühle? Es kann schließlich auch vorkommen, dass sich unser Partner, unsere Freunde, Kollegen oder Vorgesetzte ohne erkennbaren Grund beleidigt oder gekränkt fühlen und nun von uns eine Entschuldigung erwarten. Dabei können wir nach bestem Wissen und Gewissen keinen Fehler erkennen…

Grundsätzlich gilt: Niemand muss sich für einen Fehler entschuldigen, den er oder sie gar nicht begangen hat. Weder brauchen Sie dafür Reue zeigen, noch Wiedergutmachung anbieten. Je nachdem, wie wichtig Ihnen die Beziehung ist, können Sie sich aber zumindest für das Missverständnis entschuldigen, Empathie beweisen und dass Sie die Kränkung erkannt haben. Beispiel: „Es tut mir leid, dass dich mein Verhalten verletzt hat. Das war nach nicht meine Absicht. Ich würde mich freuen, wenn wir das Missverständnis klären können und du mir verzeihen kannst.“

Kein Pardon: Wann Sie sich nicht entschuldigen sollten

Trotzdem müssen Sie nicht für jedes Malheur zwischen Kaffeemaschine und Kickertisch Abbitte leisten. Manchmal ist kein Pardon besser als ein geheucheltes „Sorry“. Zum Beispiel in diesen Situationen:

  • Wenn Sie gar keinen Fehler gemacht haben
    Anderen die Schuld von den Schultern nehmen – das klingt nobel, ist aber falsch. Bewahren Sie sich Ihre Entschuldigungen für Fehlleistungen, die Sie tatsächlich selbst zu verantworten haben.
  • Wenn es Ihrer Überzeugung widerspricht
    Entschuldigen Sie sich niemals für eine Entscheidung, die Sie für die richtige halten. Erst recht, wenn sie die einzige ist, die Sie mit Ihrem Gewissen vereinbaren können. Wer Unmoralisches von Ihnen verlangt, müsste sich eigentlich bei Ihnen entschuldigen – nicht umgekehrt.
  • Wenn Sie eine andere Meinung haben
    „Entschuldigung, aber ich bin in diesem Punkt nicht Ihrer Meinung.“ Das hört und liest man oft, ist aber Unfug. Ein Diskurs lebt von gegensätzlichen Positionen. Entschuldigen Sie sich nicht für Ihren Standpunkt, allenfalls für den Ton, wie Sie diesen vertreten haben.
  • Wenn Sie sich dadurch ein Alibi verschaffen wollen
    Klassisches Beispiel ist die Präsentation im Unternehmen – oder auch beim Referat in der Uni: „Entschuldigung, aber ich hatte kaum Zeit, um mich vernünftig vorzubereiten.“ Das ist keine Entschuldigung, sondern eine Ausrede! Überdies werten Sie die Arbeit von vornherein ab – aus falscher Bescheidenheit oder Bammel. Unnötig!
[Bildnachweis: Karrierebibel.de]