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Missgeschick unterlaufen: So können Sie die Situation retten

Ein Missgeschick kommt selten allein und ist schnell passiert. Einmal kurz nicht aufgepasst – zack – schon ist einem ein peinlicher Fehler unterlaufen, den man am liebsten sofort ungeschehen machen würde. Folge: Schockstarre. Scham. Ohnmacht. Muss aber nicht sein. Tatsächlich bieten uns Missgeschicke zugleich einige Chancen – und sei es nur die, das Beste aus der Situation zu machen. So wird das Missgeschick weit weniger dramatisch, als viele glauben. Die meisten Menschen haben ohnehin Verständnis für Irrtümer und Fauxpas‘. Nobody is perfect und so. Dennoch sollten Sie das Malheur nicht einfach auf sich beruhen lassen. Falls Ihnen also mal wieder ein Missgeschick unterlaufen ist: Das sollten Sie jetzt tun…



Missgeschick unterlaufen: So können Sie die Situation retten

Missgeschick: Irren ist menschlich

Das Erste, was wir uns im Umgang mit Missgeschicken wünschen, ist – verständlicherweise -, dass sie erst gar nicht passieren. Also Vorbeugen und Verhindern. Können wir gut nachvollziehen, ist aber zwecklos. Irren ist nunmal menschlich und Fehler gehören zum Leben dazu. Vermeiden lassen die sich einfach nicht. Oder kurz: Shit happens.

Shit Happens

Das ist jetzt aber auch kein Beinbruch. Schließlich passieren Missgeschicke jedem von uns – manchen mehr, manchen weniger. Aus dem Grund werden sie von den meisten Menschen auch – in gewissem Maße – toleriert. Nicht zuletzt, weil sie vielleicht auch schon mal in einer solchen Situation gesteckt haben.

Sie kennen das vielleicht vom sogenannten Fremdschämen: Wir erkennen die Peinlichkeit einer Situation für einen anderen und schämen uns für ihn mit. Eine Art Mitleid-Reflex (Gut, manche empfinden auch Schadenfreude, aber das ist eine andere Geschichte).

Der dauert aber nur solange an, wie das Missgeschick ein eben solches war. Was uns zur Definition von Missgeschicken bringt:

Ein Missgeschick ist für den Betroffenen unangenehm bis ärgerlich, es passierte jedoch ohne Absicht oder aus Böswilligkeit.

Sie haben dem anderen zwar vielleicht ein Leid zugefügt, sie oder ihn beleidigt, Wein über die Hose gekleckert… aber eben aus Versehen. Vielleicht aus Tolpatschigkeit, aus Schusseligkeit, aus Naivität. Unbedacht eben, aber auch unabsichtlich.

Genau das macht ein Missgeschick auch entschuldbar.

Ein Automatismus ist das allerdings nicht! Keinesfalls sollten Sie nach dem Motto reagieren: Schwamm drüber! – und einfach weitermachen und so tun, als sei nichts gewesen. Manche verhöhnen ihr Opfer sogar noch, um die Situation zu retten und zu überspielen… Riesenfehler!

Spätestens jetzt ist es nämlich mit dem Mitleid vorbei. Aus dem sympathisierenden Fremdschämen wird Entrüstung, Wut und Verbrüderung mit dem Opfer.

Die häufigsten Synonyme zum Missgeschick

Passend zu der Anzahl an Missgeschicken, die einem passieren können, gibt es ebenso viele Begriffe, die als Synonyme verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Fehler
  • Malheur
  • Panne
  • Fehlgriff
  • Irrtum
  • Patzer
  • Ausrutscher
  • Lapsus
  • Schnitzer
  • Bock (Bockmist)

Egal, wie wir die Peinlichkeit aber letztlich nennen, unangenehm bleibt sie allemal. Wobei Fachleute hier noch einmal zwischen zwei Stufen unterscheiden:

  • Peinlichkeit. Wenn einem selbst eine dumme Sache passiert, die aber keiner mitbekommt, wird uns das peinlich sein. Meist aber nur kurzfristig.
  • Scham. Gibt es für den Fehltritt hingegen Zeugen, setzen automatisch Schamgefühle ein. Irgendwas ist dumm gelaufen – aber jeder hat’s gemerkt. „Peinlich!“, denken oder sagen jetzt die anderen, und man selbst schämt sich. Jedoch mehr für die eigene Bloßstellung und den Gesichtsverlust als für die Schwäche wie im ersten Fall.
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Warum ist ein Missgeschick so unangenehm?

Bevor wir uns den Tipps zuwenden, wie sich ein Missgeschick retten lässt, noch einige Gedanken dazu, warum uns dieses überhaupt so unangenehm ist.

Fragen Sie sich bitte einmal (ganz ehrlich!) selbst: Wie reagiere ich, wenn mir ein Missgeschick unterlaufen ist?

Die meisten schämen Sie sich (wie oben beschrieben) zunächst einmal. Manchen wird dabei gleichzeitig heiß und kalt; sie merken, wie Sie erröten (siehe auch Spotlight-Effekt) und dann hilflos in der Gegend umherblicken, als würde dort irgendwo die Lösung warten, die alles wieder gut werden lässt. Ein kurzer Anflug von Panik steigt auf, der jedoch schnell wieder nachlässt.

So jedenfalls die normale Reaktion. Manche reagieren aber deutlich heftiger auf Pleiten, Pech und Pannen. Sie schämen sich nicht nur – sie ärgern sich geradezu oder bekommen gar einen Tobsuchtsanfall. In der Regel (und hoffentlich) wenn kein Zeuge dabei ist.

Auch gar nicht so selten ist die sogenannte Vorwärtsverteidigung auch bekannt als Flucht nach vorn. Statt sich zu entschuldigen oder zuzugeben, dass sie Mist gebaut oder gesagt haben, suchen sie krampfhaft nach einer Ausrede oder Rechtfertigung, versuchen den Spieß herum zu drehen und beschuldigen am Ende noch den anderen dafür, dass der das Missgeschick provoziert habe.

Das aber ist nicht nur eine ziemlich dumme Strategie, weil die Situation so in 99 Prozent der Fälle eskaliert und sich die Betroffenen immer tiefer verstricken. Es könnte auch ein Indiz für eine veritable narzisstische Persönlichkeitsstörung sein.

Der Grund: Selbstbild und Fremdbild klaffen im Moment des Fehlers so weit auseinander, dass das Missgeschick kräftig am Ego rüttelt und die bis dato aufgebaute Fassade einen ordentlichen Lackschaden bekommt: „Was? Ich bin doch nicht so perfekt und großartig wie ich immer dachte?! Und das kriegen jetzt auch noch alle mit!!!“

Bitte verstehen Sie uns nicht falsch: Natürlich wollen wir alle von anderen geschätzt und respektiert werden und nicht als die- oder derjenige in Erinnerung bleiben, der sich besonders dumm angestellt hat. Wer sich dann trotzdem mal blamiert, hat auch immer Angst um den eigenen Ruf. Soweit, so normal.

Das Ausmaß der empfundenen Blamage gibt uns allerdings schon Auskunft darüber, wie sehr das Missgeschick der eigenen Selbstwahrnehmung widerspricht. Oder anders formuliert: Es zeigt uns, wie sehr wir womöglich an Selbstüberschätzung und Perfektionismus leiden und nichts mehr fürchten, als dass andere hinter unsere übermenschliche Marvel-Helden-Fassade blicken und den achso profanen Homo sapiens entdecken könnten.

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Missgeschick passiert? So sollten Sie jetzt reagieren

Die obige Bestandsaufnahme zeigt bereits einen ersten Schritt, wie sich Missgeschicke leichter überwinden lassen: Nehmen Sie sich selbst nicht so ernst und wichtig – und gestehen Sie sich Fehler zu. Sie müssen nicht fehlerfrei sein, um gemocht zu werden. Das Gegenteil ist der Fall!

Erinnern Sie sich nur daran, dass es schon deutlich größere Missgeschicke gegeben hat, teilweise vor tausenden von Menschen oder gar einem Millionenpublikum. Bei der Oscar-Verleihung kommen Weltstars ins Stottern, Models stolpern von Laufstegen, Nachrichtensprecher machen einen fiesen Versprecher vor laufender Kamera, Fußballer sagen so Denkwürdiges wie: „Mal verliert man, mal gewinnen die anderen“… Tja, stimmt. Mal geht etwas gewaltig schief. Passiert eben.

Deshalb lautet der zweite Tipp, nachdem Ihnen ein Missgeschick unterlaufen ist: Ruhe bewahren.

Zumindest soweit das die Situation zulässt. Ihnen wird niemand sofort den Kopf abreißen. Und selbst wenn Ihr Gegenüber aufgrund des Missgeschicks zunächst aufgebracht ist, wird sich dies nach dem ersten Schock wieder legen. Vor allem dann, wenn Sie nicht nur die Contenance bewahren, sondern auch souverän reagieren. So zum Beispiel:

  • Übernehmen Sie die Verantwortung

    Unterläuft Ihnen ein Missgeschick, sollten Sie immer die Verantwortung dafür übernehmen – auch dann, wenn es nicht mit Absicht passiert ist. Einzig das zeigt wahre Größe. Widerstehen Sie dem Impuls, Erklärungen oder Rechtfertigungen in Form von Da kann ich aber gar nichts für… zu liefern. Das mag vielleicht stimmen, ändert aber nichts an der Situation und auch nicht daran, dass das Missgeschick passiert ist und einem anderen geschadet hat.

  • Sprechen Sie offen Ihre Gefühle aus

    Das klingt vielleicht komisch, wirkt aber entwaffnend. Ist Ihnen das Missgeschick peinlich und unangenehm, dann sagen Sie das ruhig laut: „Oh, wie dumm von mir! Das ist mir jetzt – ganz ehrlich – sehr peinlich…“ Versuchen Sie bitte NIE Ihre Emotionen zu überspielen, um eine möglichst unberührte Mine zu machen. Das wirkt auf Umstehende und Betroffene fast immer so, als wäre Ihnen egal, was gerade passiert ist. Oder schlimmer: Es wirkt wie Hohn. Geben Sie hingegen zu, wie peinlich Ihnen das Ganze ist, machen Sie sich zwar klein – gewinnen aber Größe und Souveränität zurück. Eben weil Sie sich auch mal klein machen und vor dem Opfer verbeugen können (was übrigens auch ein starkes Indiz für Ihre Empathie ist).

  • Entschuldigen Sie sich

    Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber immer weniger Menschen über die Lippen kommt: Bitten Sie um Entschuldigung für den Fauxpas. Es gehört einfach zum guten Ton, für einen eigenen Fehler um Verzeihung zu bitten. Gleichzeitig können Sie an dieser Stelle noch einmal beteuern und deutlich machen, dass das Missgeschick unabsichtlich passiert ist und Sie dem anderen keine Unannehmlichkeiten bereiten wollten.

  • Nehmen Sie es mit Humor

    Die eigene Schusseligkeit mit Humor zu nehmen, entspannt nahezu jede Situation. Aber Achtung: Machen Sie sich dabei bitte niemals über die Situation oder über Ihr Gegenüber lustig! Der Spott darf allein Sie treffen, Motto: „Oh Gott, mein Klecker-Gen ist mutiert! Bislang hat es immer nur mich getroffen, jetzt besudele ich auch schon Mitmenschen. Ich werde wohl zum XY-Man!!!“ Der Tipp ist allerdings nicht universell einsetzbar. Humor muss natürlich und spontan wirken – wie Situationskomik -, sonst wirkt es krampfhaft und ist dann so gar nicht mehr lustig. Und: Achten Sie auch auf die Reaktion Ihres Gegenübers. Ist dem so gar nicht zum Lachen zumute, könnte Humor der falsche Weg sein, die Wogen zu glätten. Dann lieber gleich weiter mit dem nächsten Tipp…

  • Bieten Sie eine Lösung an

    Nachdem Sie um Entschuldigung gebeten haben, ist es an der Zeit, eine Lösung und Wiedergutmachung anzubieten. Beispiel verschütteter Wein: Hier sollten Sie selbstverständlich anbieten, die Reinigungskosten zu übernehmen oder einen Ersatz (für Hose, Anzug oder Krawatte) zu bezahlen. Sollte Ihnen auf Anhieb und im Eifer des Gefechts keine passende Lösung einfallen, sollten Sie zumindest nachfragen, was Sie tun können, um das Malheur zu relativieren und auf die Vorschläge eingehen.

Ein Missgeschick ist eben kein Weltuntergang. Es passiert – und wir können bloß lernen, damit souverän umzugehen, uns aufrichtig entschuldigen und den Schaden regulieren. Das reicht aber auch allemal.

Viel klüger ist da der Vorsatz, jeden Tag wenigstens bessere Fehler machen zu wollen.

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[Bildnachweis: FGC by Shutterstock.com]

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