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Passiv aggressiv: Bedeutung, Beispiele + wie erkennen?

Passiv-aggressives Verhalten ist Gift für jede Beziehung – bei Partnern und Freunden genauso wie unter Kollegen und in Teams. Hinter dem Negativismus steckt eine Form der verdeckten Aggression, die der direkten Aussprache aus dem Weg geht und dem Ärger hinterrücks oder indirekt Luft verschafft. Acht Anzeichen, die passive Aggressivität kennzeichnen und wie Sie damit konstruktiv umgehen…



Passiv aggressiv: Bedeutung, Beispiele + wie erkennen?

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Definition: Was ist passiv-aggressives Verhalten?

Passiv-aggressives Verhalten ist geprägt durch eine negative Einstellung sowie passiven Widerstand gegenüber Anregungen oder Anweisungen. Passiv aggressive Menschen vermeiden offene, direkte Konflikte und drücken ihre Ablehnung passiv und indirekt aus. Zum Beispiel, indem sie oberflächlich positiv auf einen Vorschlag reagieren, diesen aber später versteckt kritisieren oder komplett ignorieren.

Hinter dem unterschwellig negativen Verhalten steckt nicht selten die pessimistische Annahme, grundsätzlich missverstanden, ungerecht behandelt oder übermäßig in seiner Freiheit eingeschränkt zu werden.

Ursprung des Begriffs

Ursprünglich stammt der Begriff „passiv aggressiv“ aus dem US-Militär. Der Arzt und Psychiater, Colonel William Menninger bezeichnete im Zweiten Weltkrieg damit eine Form der Insubordination. Soldaten, die den Befehlen ihrer Offiziere nicht gehorchten wollten, gaben vor, diese nicht verstanden oder vergessen zu haben. Später ging die Bezeichnung in die psychiatrische Forschung ein.


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Bedeutung: Ist passiv-aggressives Verhalten eine Persönlichkeitsstörung?

Bis heute ist sich die Psychologie uneinig darüber, ob passiv-aggressives Verhalten eine spezifische Persönlichkeitsstörung ist. Zwar listet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren Klassifizierungen IDC-11 eine „passive Persönlichkeitsstörung“ auf, die American Psychiatric Association (APA) wertet sie aber nicht als eigenständige Störung, sondern als Teil anderer psychischer Krankheiten wie zum Beispiel die narzisstische Persönlichkeitsstörung oder das Borderline-Syndrom.

Allgemein anerkannt ist aber, dass ein ausgeprägt passiv-aggressives Verhalten soziale Beziehungen stark beeinträchtigt – privat und im Job. Bei anhaltenden beruflichen Problemen – etwa unter Kollegen – wird empfohlen, sich Hilfe und Unterstützung durch einen Facharzt oder Psychologen zu suchen.

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Ursachen: Woher kommt passiv aggressives Verhalten?

Passiv-aggressive Menschen sind nicht in der Lage, mit Emotionen wie Frustration oder Wut lösungsorientiert umzugehen. Stattdessen versuchen sie ihrem Gegenüber ein schlechtes Gewissen zu vermitteln.

Forscher vermuten, dass das Verhalten auf die Kindheit zurückgeht und wie diese Menschen dort eigene Wut und die der anderen sowie die Reaktionen darauf wahrgenommen haben. Wer beispielsweise bei den Eltern unkontrollierte Wutausbrüche erlebt hat, neigt dazu, diese später bewusst zu unterdrücken. Andere ahmen ein passiv-aggressives Verhalten nach.

Häufig geringes Selbstwertgefühl

Auslöser für ein passiv-aggressives Verhalten ist oft ein geringes Selbstwertgefühl, weshalb Betroffene nie die direkte Konfrontation suchen. Sie fühlen sich dabei kategorisch unterlegen und wählen deshalb den indirekten Umweg. „Menschen mit passiv-aggressiven Verhalten benehmen sich ein bisschen wie bockige Teenager“, sagt die Psychotherapeutin Franca Cerutti.

Für eine Arbeitsatmosphäre ist das dennoch schädlich, weil sich Ärger so nur weiter aufbaut und Konflikte nie gelöst werden. Sie schwelen weiter und führen irgendwann zum Flächenbrand. Umso wichtiger ist, passiv-aggressives Verhalten als solches zu identifizieren, um darauf richtig zu reagieren.

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Merkmale: Woran erkenne ich eine passiv-aggressive Persönlichkeit?

Wegen der unterschwelligen Aggression und Passivität ist eine passiv-aggressive Persönlichkeit nicht immer sofort zu erkennen. Der unterdrückte Streit drückt sich etwa in Neidgefühlen, Übellaunigkeit und Trotz aus. Achten können Sie überdies auf folgende acht typischen Anzeichen und Merkmale:

Sie verzögern absichtlich

In jeden Job gibt es Aufgaben, die weniger Spaß machen oder anstrengend sind. Passiv-aggressive Kollegen drücken ihren Unmut über einen stillen Boykott aus, indem sie sich besonders viel Zeit lassen oder gerade nur soviel arbeiten, wie nötig (siehe: Quiet Quitting).

Sie stellen sich dumm

Entweder werden wichtige Dinge verlegt oder Anweisungen absichtlich falsch verstanden. Auch kommt es vor, dass sie Kollegen oder Freunde mit Liebesentzug bestrafen, indem sie Termine und Verpflichtungen „rein zufällig“ vergessen. Offene Probleme werden durch Abwarten und Aussitzen gelöst.

Sie lästern hinterrücks

Auffällig ist ebenso ein starkes Bedürfnis nach Autonomie. Fühlen sie sich eingeschränkt, beschweren sich Betroffene über die Grenzüberschreitung bei Kollegen und verbreiten miese Stimmung. Durch das Lästern ventilieren sie ihren Frust hinter dem Rücken der wahren Verursacher oder schmieden gar Intrigen.

Sie verdrehen Sachverhalte

Einer direkten Konfrontation wird eine passiv-aggressive Person immer aus dem Weg gehen. Stattdessen quittieren viele die Sache mit Pseudohumor und lassen erst einmal Gras darüber wachsen. Insgeheim aber entwickeln sie Rachepläne und sabotieren ihre Zielperson später unauffällig streuen negative Gerüchte (siehe auch: Gaslighting).

Passiv Aggressiv Sprueche Beispiel

Sie unterdrücken Ärger

Die Passivität macht es für Außenstehende schwer, die wahren Gedanken passiv-aggressiver Persönlichkeiten zu verstehen. Nicht wenige machen nach außen gute Mine zum bösen Spiel, lächeln und sagen zum Beispiel: „Alles okay, mir geht es gut.“ Erkennen lässt sich das am ehesten daran, dass Worte und nonverbale Kommunikation beziehungsweise Körpersprache nicht zusammenpassen.

Sie manipulieren Ihr Umfeld

Passive Aggression drückt sich häufig durch Sarkasmus und Ironie aus. Es ist ein Spiel mit dem schlechten Gewissen der anderen und damit nichts weiter als subtile Manipulation. Statt um Hilfe zu bitten, sagen Passiv-Aggressive zum Beispiel: „Na toll, daran werde ich noch die ganze Nacht sitzen!“ – Natürlich nur, um die Kollegen dazu zu bringen, ebenfalls Überstunden zu machen.

Sie reden sich selbst schlecht

Die negative Grundeinstellung zeigt sich ebenfalls an der Meinung über sich selbst: Ein typisches Merkmal Betroffener ist die Opferhaltung des verkannten Genies oder die des missverstandenen Einzelkämpfers. So oder so: Beides mündet in eine selbsterfüllende Prophezeiung: Scheitern sie, fühlen sie sich darin erst recht bestätigt und wissen auch gleich, wer die Schuld daran trägt: alle anderen.

Typische Sätze passiv-aggressiver Menschen

Ein weiteres Erkennungsmerkmal passiv-aggressiver Menschen ist ihre Sprache. Weil sie nicht wirklich sagen, was sie meinen, drücken sie sich gerne verschleiert aus. Achten Sie daher zum Beispiel auf diese Formulierungen:

  • „Ist ja jetzt auch egal!“

    Übersetzt bedeutet der Satz soviel wie: „Ich habe keine Lust mehr, mit dir zu diskutieren, werde dir aber noch lange vorhalten, dass du mir nicht zugestimmt hast.“

  • „Das habe ich gar nicht so gemeint!“

    Ein raffinierter Satz, um sich aus der Affäre zu stehlen. Wenn es nicht so gemeint war, kann es ja auch keine Konsequenzen haben.

  • „Das verstehst du einfach nicht.“

    Ein einfaches, aber wirkungsvolles rhetorisches Mittel, um sich nicht weiter erklären zu müssen und die Schuld zu delegieren.

  • Für deine Verhältnisse ist das wirklich gut.“

    Eine böse Spitze, die sich in einem scheinbaren Kompliment versteckt. Eigentlich bedeutet der Satz: „Das ist Mist, aber mehr habe ich von dir nicht erwartet.“

  • „Nein, es ist nichts…“

    Ein Klassiker auf die Frage: „Hast du was?“ Passiv-aggressive Menschen sagen es nicht offen, lassen es ihr Gegenüber aber umso stärker spüren.

  • „Wir machen es jetzt so, wie du es meinst.“

    Wer hier glaubt, er oder sie hätte sich durchgesetzt, irrt gewaltig. Die Formulierung bedeutet das genaue Gegenteil. Und wenn es nicht klappt, folgt garantiert ein: „Siehste! Ich habs dir gleich gesagt!“

  • „Ich kann das doch auch machen…“

    Diesen Satz hören Sie erst, wenn jemand anderes bereits die Arbeit oder Verantwortung übernommen hat. Es ist eine nachträgliche Schutzbehauptung – und gut getarnter Hohn.

Lesetipp: Typisch passiv-aggressive Diss Sprüche (z.B. „Ich habe weder die Zeit noch die Buntstifte, um dir das zu erklären.“)
Passiv Aggressive Sprueche Beispiele


Wie geht man mit passiv-aggressiven Kollegen um?

Passiv-aggressives Verhalten ist meist über Jahre erlernt und konditioniert. Das aufzubrechen und positiv zu verändern, ist nicht leicht – und setzt Einsicht voraus. Machen Sie den betroffenen Kollegen unbedingt klar, dass sie selbst nicht das Problem sind, sondern ihr Verhalten! Überdies gibt es ein paar Strategien im Umgang mit passiv aggressiven Persönlichkeiten, die sich bewährt haben:

Nicht provozieren lassen

Ganz wichtig ist, dass Sie sich von dem Verhalten abgrenzen und es nicht persönlich nehmen. Die Betroffenen haben einfach nicht gelernt, mit ihren negativen Gefühlen emotional reif umzugehen. Zudem bringt die offene Konfrontation nichts: Ihr Gegenüber wird nur wieder ausweichen.

Ich-Botschaften formulieren

Formulieren und benennen Sie stattdessen eigene Gefühle und wie das Verhalten bei Ihnen ankommt – möglichst sachlich, vorwurfsfrei und in Form von Ich-Botschaften. Oder stellen Sie Fragen: „Kann es sein, dass ich dich verletzt habe?“ Der Tonfall und die Atmosphäre sind dabei aber entscheidend: Nur in einer vertrauensvollen Umgebung wird sich ein passiv-aggressiver Mensch offenbaren.

Selbstbewusstsein fördern

Weil sich passiv-aggressive Persönlichkeiten rhetorisch unterlegen fühlen, weichen Sie aus. Mit etwas Fingerspitzengefühl und positivem Feedback können Sie aber das Selbstbewusstsein fördern und ein Gespräch auf Augenhöhe initiieren sowie gemeinsam Lösungen finden.

Klare Kante zeigen

Bei allem Verständnis und aller Empathie: Im Job gibt es ebenso Situationen, in denen Sie Tacheles reden und klare Kante zeigen müssen: Manches Verhalten geht einfach nicht und Regeln gelten für alle Kollegen. Benennen Sie unnötige Täuschungsmanöver klar und präzise. Auch dabei bleiben Sie zwar ruhig und sachlich – aber ebenso bestimmt.


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