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Ingroup Bias: Psychotrick für eine bessere Beurteilung

Kennen Sie den sogenannten Ingroup Bias? Vielleicht nicht unter diesem Namen, den Effekt aber sicherlich. Dieser psychologische Trick erklärt, warum wir bestimmte Menschen als vertrauenswürdiger und sympathischer einschätzen als andere. Der Ingroup Bias hilft uns aber auch dabei, schnell zu einem Urteil zu gelangen. Heute kann uns der Denkfehler aber zu falschen Schlussfolgerungen verleiten – und unsere Karriere beeinträchtigen…


Ingroup Bias: Psychotrick für eine bessere Beurteilung

Ingroup Bias: Was versteht man darunter?

Der Ingroup Bias gehört wie der Interviewer Bias, der Selection Bias oder der Confirmation Bias zu den sogenannten kognitiven Verzerrungen. Diese Verzerrungen sind meist vorschnelle Schlussfolgerungen unseres Gehirns, die uns zu falschen Ergebnissen und Einsichten führen.

Der Ingroup Bias meint hierbei unseren Drang, Menschen, die bestimmte Eigenschaften mit uns teilen, als sympathischer einzuschätzen. Wer so ist, wie der Rest der Gruppe, kann nichts Schlechtes im Schilde führen – so unsere vorschnelle Annahme.

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So können Sie den Ingroup Bias für sich nutzen

Wir alle nutzen diese psychologischen Faustregeln, um schnell ein Urteil über neue Personen zu treffen. Im Zuge der Menschheitsentwicklung war das wichtig. Wer erst einmal lange überlegte, ob eine neue Person ihm gut oder schlecht gesonnen sein könnte, der konnte schon einen Speer in der Brust haben.

Ganz so dramatisch ist es in den meisten Fällen heutzutage nicht mehr und trotzdem bedienen wir uns dieser psychologischen Denkabkürzungen. Wenn wir wissen, wie die kognitiven Verzerrungen, wie beispielsweise der Ingroup Bias, funktionieren können wir sie für uns einsetzen.

Nehmen wir an, Sie treten einen neuen Job an und sehen sich am ersten Tag einer Vielzahl neuer Kollegen gegenüber, die noch dazu ein eingeschworenes Team sind. Das kann mitunter beängstigend wirken. Muss es aber nicht, wenn Sie ein paar Regeln des Ingroup Bias für sich nutzen:

  • Gehen Sie aktiv auf die Kollegen zu

    Warten Sie nicht darauf, bis Ihnen der neue Kollege oder Vorgesetzte eine Aufgabe gibt, sondern ergreifen Sie selbst so schnell wie möglich die Initiative.

    Dabei sollten Sie einen häufigen Fehler vermeiden: Viele neue Kollegen halten sich im Hintergrund und interpretieren zurückhaltendes Verhalten eines Kollegen schnell als Ablehnung ihrer Person. Meist steckt aber gar nichts dahinter.

    Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, sondern analysieren Sie Ihre Situation: Gibt es objektive Anzeichen dafür, dass ein Kollege Sie nicht mag? Haben Sie sich falsch verhalten oder vorlaut geäußert? Wenn nicht, nehmen Sie vermutlich ganz zu unrecht die Rolle des Außenseiters an. Meist behandeln die alteingesessenen Kollegen den neuen Mitarbeiter ohne böse Absicht distanziert – ein Grund darin liegt im Ingroup Bias.

    Davon sollten Sie sich aber nicht beeindrucken lassen, sondern offen und freundlich auf die neuen Kollegen zugehen. Nehmen Sie sich dabei nicht zu viel vor. Es ist besser, neue Kontakte und Beziehungen in der Firma langsam und stetig aufzubauen. Wenn Sie gleichzeitig versuchen, mit möglichst vielen Kollegen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, könnten Sie sich überfordern.

    Bewerten Sie daher zunächst die Situation und suchen Sie die Kollegen heraus, mit denen Sie zu Beginn die meisten Gemeinsamkeiten haben. Fangen Sie bei diesen Personen an, eine gemeinsame Basis zu schaffen. Haben Sie den ersten Kontakt zur Gruppe geknüpft, wird es Ihnen auch mit den übrigen Kollegen leichter fallen. Denn jetzt haben Sie einen Fuß in der Tür.

  • Lernen Sie interne Strukturen kennen

    Eigeninitiative gilt auch für interne Abläufe und Regelungen. Fragen Sie während Ihrer Einarbeitung nach dem Organigramm oder danach, wie bestimmte Abläufe, beispielsweise die Krankmeldung, organisiert werden.

    Außerdem wichtig: Ein Zugang zum Intranet oder zum firmeninternen Newsletter. Das kann im Eifer des Gefechts schon einmal vergessen werden. Sobald Ihnen das auffällt, sollten Sie nicht zögern, sondern danach fragen, eine Leseberechtigung zu erhalten. So zeigen Sie Vorsetzten und Kollegen, dass Sie in dem Unternehmen interessiert sind und sich einbringen möchten. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um selbst Teil der Gruppe zu werden und von den positiven Aspekten des Ingroup Bias zu profitieren.

  • Beobachten Sie aktiv

    Es kann vorkommen, dass der oder die Mitarbeiterin, die Sie einarbeiten sollte, nicht so viel Zeit hat, wie ursprünglich geplant. Das ist zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch. Auch durch sorgfältiges Beobachten Ihrer Kollegen, können Sie die Gepflogenheiten im Unternehmen kennenlernen.

    Das hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn Sie sich so verhalten, wie die Mehrheit der Kollegen, werden Sie unbewusst schneller ins Team integriert – ein positiver Effekt des Ingroup Bias.

  • Identifizieren Sie die Leitwölfe

    Nicht immer muss der Vorgesetzte des Teams derjenige sein, der über Wohl und Wehe neuer Kollegen bestimmt. Manchmal übernehmen Mitarbeiter, die streng betrachtet keine Führungsposition innehaben, trotzdem eine.

    Diese Kollegen sollten Sie so schnell wie möglich identifizieren und deren Verhalten beobachten. Neigt die Person zu destruktivem Verhalten, sollten Sie sich zurückhalten und Ihr erst einmal vorsichtig begegnen. Ist sie dagegen aufgeschlossen und freundlich, können Sie schon nach kurzer Zeit versuchen, ihre Unterstützung zu bekommen.

  • Bleiben Sie Sie selbst

    Wohl einer der wichtigsten Tipps, den man neuen Mitarbeitern geben kann. Es bringt überhaupt nichts, sich – in der vagen Hoffnung man passe so besser ins Team – zu verstellen. Über kurz oder lang merken die Kollegen, dass Sie nicht der oder die sind, die Sie vorgeben zu sein. Die Folgen sind verheerend.

    Man wird Sie als Heuchler, Schleimer und vielleicht sogar Lügner wahrnehmen, den man nicht in seinem Team haben möchte. Um danach wieder von Null anfangen zu können, wird es Sie einiges an Anstrengung kosten – sofern es überhaupt möglich ist.

So fragt der Personaler, ob Sie in die Ingroup passen

Teamfähig-, Kritikfähigkeit und Harmoniebedürfnis sind nur einige der sozialen Kompetenzen, die Personaler gerne im Vorstellungsgespräch abklopfen.

Da Sie das schon im Voraus ahnen können, können Sie darauf reagieren und sich auf mögliche Frage-Antwort-Szenarien vorbereiten:

  • Wie schätzen Sie Ihre Fähigkeiten als Teamplayer ein?
  • Können Sie sich ohne Probleme in ein bestehendes Team integrieren?
  • Wie haben Sie reagiert, als Ihnen bewusst wurde, dass Sie nicht ohne weiteres vom Team akzeptiert werden?

Sind mögliche Varianten der Frage nach Ihrer Teamfähigkeit.

Und so können Sie sich darauf vorbereiten:

  • Sammeln Sie Beispiele

    Lassen Sie sich von der Frage nach Ihrer Teamfähigkeit nicht kalt erwischen. Bereiten Sie für Ihr Bewerbungsgespräch Antworten und Beispiele vor, die beweisen, dass Sie sich schnell in ein bestehendes Team integrieren können.

    Zum Beispiel können Sie davon berichten, wie es bei Ihrem vorherigen Arbeitgeber ohne Probleme geklappt hat. Oder Sie erwähnen ein Beispiel aus Ihrem Privatleben. Sind Sie umgezogen und haben sich danach einem neuen Sportverein angeschlossen und das lief tadellos? Dann können Sie auch davon berichten.

  • Haben Sie Strategien parat

    Nicht immer klappt die Integration in eine bestehende Gruppe tadellos – das ist ganz natürlich. Wichtig ist aber, dass Sie nicht aufgeben, sondern Initiative zeigen und sich anstrengen, um in das Team zu finden.

    Präsentieren Sie dem Personaler Lösungsstrategien, die Sie angewendet haben. Das müssen übrigens nicht nur diejenigen Strategien sein, die erfolgreich waren. Diese Strategien sind ebenfalls interessant. Das macht Sie nicht nur glaubwürdiger, denn kaum ein Mensch wird in jeder Situation auf Anhieb in eine neue Gruppe integriert, es zeigt auch, dass Sie durchhalten können.

    Wenn Sie sich von Ihren Misserfolgen nicht entmutigen lassen, sondern nach einer neuen, besseren Strategie suchen, ist das eine wichtige Eigenschaft, die für Sie spricht.

  • Vergessen Sie die Begründung nicht

    Um Ihre Argumentation abzurunden und den Ingroup Bias voll für sich zu nutzen, sollten Sie eine oder gleich mehrere Begründungen parat haben, warum Ihnen Teamfähigkeit und Teamwork wichtig ist.

    Haben Sie mit Ihrem Team einen Erfolg gefeiert, der Ihnen alleine vermutlich nicht gelungen wäre? Dann gehört das auf jeden Fall im Vorstellungsgespräch aufs Tablett.

    Das zeigt nicht nur, dass Ihnen Teamfähigkeit wichtig ist, sondern auch, dass Sie sich nicht mit fremden Federn schmücken und Ihren Kollegen das verdiente Lob nicht abspenstig machen. Wenn Sie das noch dazu sympathisch und ohne dick aufzutragen im Gespräch mit dem Personaler vermitteln können, wird die Ingroup Bias kein Problem für Sie darstellen.

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[Bildnachweis: Roman Samborskyi by Shutterstock.com]

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