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Existenzangst: Definition, Ursachen, Tipps

Existenzangst kann jeden treffen: Arbeitnehmer, Selbstständige, Freiberufler… Wenn Existenzangst zuschlägt, können wir an nichts anderes mehr denken. Unser Urzeit-Gehirn bestimmt dann alle Gedanken, Gefühle und unser Handeln. Das Schlimmste, was Sie jetzt tun können, ist: blinder Aktionismus. Was hilft, ist vielmehr Besonnenheit und ein strategisches Vorgehen. Wir erklären, was Existenzangst ist, wie sie entsteht – und wie Sie die lähmende Existenzangst überwinden…



Existenzangst: Definition, Ursachen, Tipps

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Definition: Was ist Existenzangst?

Existenzangst (auch: Lebensangst oder Daseinsangst) ist die Angst davor, das eigene Leben und die aktuellen Herausforderungen nicht mehr bewältigen zu können. Oft steht der Begriff für akukte Geldsorgen – zum Beispiel, weil der Job verloren wurde und die Arbeitslosigkeit oder gar ein wirtschaftlicher Ruin droht.

Hinter der Existenzangst steckt oft eine tiefe Lebenskrise. Dabei geht es in der Regel nicht um die unmittelbare Angst vor dem Tod, sondern vielmehr darum, die Grundlagen der eigenen Existenz zu verlieren: Job, Einkommen, Wohnung, Freiheit, das eigene Unternehmen. Existenzangst ist somit eine Kombination aus mehreren Ängsten.

Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Kontrolle über ihr Leben. Dies zählt zu den fünf neurowissenschaftlich belegten psychologischen Grundbedürfnissen. Bei Existenzangst erleben wir einen massiven Kontrollverlust – und der lähmt uns.


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Ursachen: Was sind Auslöser für Existenzangst?

Für die Betroffenen ist die Existenzangst eine große, psychische Belastung. Viele verfallen dabei in Schockstarre, sind wie gelähmt und wissen weder ein noch aus. Etwaige Auswege oder Chancen nehmen sie daher kaum noch wahr.

Häufige Ursachen für Existenzangst sind:

Neben diesen direkten Auslösern kann es ebenso indirekte (diffuse) Ursachen geben. Dabei handelt es sich meist um Projektionen in der Zukunft (siehe: Zukunftsangst) – zum Beispiel ausgelöst durch Kriege, Naturkatastrophen, Krankheiten und Epidemien oder eine nahende Wirtschaftskrise.

Wer seine Zukunft eher pessimistisch sieht und eine nur schwach ausgeprägte Resilienz besitzt, reagiert dann mit großen Sorgen und Ängsten über die eigene Existenz und wie das Leben weitergeht.

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Symptome: Woran Existenzangst erkennen?

Die Existenzangst basiert wesentlich auf der Annahme, seine Lebensgrundlage zu verlieren. Diese führt aber in eine passive Haltung und Opferrolle. Betroffene glauben, nichts mehr an ihrer Lage ändern zu können. Einige verfallen in Selbstmitleid, andere werden wütend und suchen nach Schuldigen…

Hauptsächlich wirkt Angst blockierend. Bei übersteigerter Angst, Furcht oder einer Panikattacke leiden die Betroffenen unter massivem Stress, Herzrasen, Atemnot, Mundtrockenheit, Übelkeit, Brustenge, Schlafstörungen oder Schwindelgefühlen. Sie können nicht mehr klar denken – handeln schon gar nicht. Es kommt zum berüchtigten Tunnelblick. Auf Dauer kann die Angst sogar Depressionen auslösen.

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Tipps: Wie Existenzangst überwinden?

Wenn Sie unter Existenzängsten leiden, ist der Weg zurück nicht immer einfach. Es gibt aber ein paar bewährte Wege und Tipps, mit denen Sie Ihre Existenzangst stoppen und schließlich überwinden können:

1. Stellen Sie sich der Angst

Der beste Weg aus Angst heraus, geht durch die Angst hindurch. Stellen Sie sich Ihren Ängsten und laborieren Sie nicht an den Symptomen. Indem Sie sich die Auslöser bewusst machen und diese als unbegründet entlarven (was sie bei vielen Ängsten und Sorgen sind), nehmen Sie der Angst ihre Kraft. Geht es um finanzielle Nöte, machen Sie eine Kassensturz und rechnen Sie genau aus: Was brauchen Sie wirklich zum Leben? Wo können Sie kürzen? Welche Quellen lassen sich anzapfen?

2. Atmen und entspannen Sie

Der Tipp klingt nur trivial: Entspannungsübungen helfen tatsächlich, den Geist auf das Hier und Jetzt zu richten und damit weg von quälenden Gedanken und Angstauslösern. Dazu zählen Meditation und die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ebenso wie Atemübungen (siehe auch: Breathwork) oder Yoga. Allesamt dienen sie nicht nur zur Stressbewältigung, sondern auch dazu, Angst zu überwinden und generell gelassener zu werden.

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3. Zwingen Sie sich zu Realismus

Die relativierende Einstellung kann bereits ausreichen, um die Existenzangst zu stoppen. Dafür müssen Sie sich zwingen, Ihre Situation realistisch zu betrachten und zu bewerten: Eine Kündigung vom Arbeitgeber muss nicht gleich den Weltuntergang bedeuten. Glauben Sie wirklich, dass Ihre Freunde Ihnen deswegen den Rücken zukehren? In Deutschland finden die meisten durch die soziale Absicherung erst einmal Halt. Die Sorge, plötzlich mittellos auf der Straße zu stehen, ist also in 99 Prozent der Fälle unbegründet. Und auch sonst lassen sich Auswege finden. Kurz: Stoppen Sie die Horrorszenarien (Worst-Case-Szenario) im Kopf und setzen Sie ihnen bewusst die Realität dagegen.

4. Suchen Sie nach Lösungen

Betroffene sehen meist nur noch Probleme und nicht mehr die Auswege. Hier müssen Sie ebenfalls den Blickwinkel ändern und sich nicht immer nur auf die Schwierigkeiten konzentrieren. Wer etwas will, findet Wege – alle anderen suchen Gründe. Seien Sie ein Wegefinder! Fragen Sie Freunde, Bekannte oder Mentoren um Rat – Hauptsache, Sie überwinden das Gefühl der Hilflosigkeit und werden aktiv. Oft ist es so: Mit dem Handeln und ersten Schritt kommen auch die Lösungen.

5. Gedulden Sie sich

Je nachdem, wie lange Sie schon mit Ihrer Angst leben, sollten Sie sich bei den obigen Schritten genug Zeit lassen und nicht zu viel auf einmal erwarten. Das erzeugt nur neuen Stress. Angst ist ein Begleiter – kein Bestimmer. Einen Reflex bekommen Sie immer mit neuem Bewusstsein in den Griff. Aber das kann etwas Zeit brauchen. Daher ist Geduld Ihr bester Verbündeter beim Überwinden einer akuten Existenzangst.

Ängste überwinden - Keine Angst mehr - Grafik


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