Was ist intrinsische Motivation?
Als intrinsische Motivation wird die aus sich selbst entstehende Motivation in einem Menschen bezeichnet. Wer intrinsisch (Latein „intrinsecus“ = hineinwärts, inwendig) motiviert ist, übt eine Tätigkeit aus, weil er sie interessant findet, grundsätzlichen Spaß daran hat, diese als besonders sinnvoll oder auch herausfordernd empfindet. Sie besitzen einen inneren Antrieb, sich dieser Sache zu widmen.
Intrinsische Motivation zeichnet sich durch ehrliche Freude an einer Aufgabe aus. Zu sehen ist die etwa bei einer Leidenschaft, für die Sie regelrecht brennen oder einem Hobby. Sie sind in diesen Dingen ungemein motiviert, verbringen Ihre Freizeit damit und können sich stundenlang damit beschäftigen.
Es braucht keine Form von Belohnung oder Bestätigung. Intrinsisch motivierte Menschen wollen eine Sache von sich heraus tun und diese voll und ganz beherrschen. Einfach aus persönlichem Vergnügen. Das Verhalten an sich ist Belohnung genug, ohne dass es auf einen rationalen Zweck ausgerichtet sein muss.
Unterschied: Intrinsische und extrinsische Motivation
Der Gegenpol zum inneren Antrieb ist die extrinsische Motivation. Dieser Form des Antriebs wird von außen bewirkt. Sie widmen sich einer Aufgabe nicht um ihrer selbst Willen, sondern weil Sie durch externe Einflüsse dazu motiviert wurden. Faktoren für extrinsische Motivation können beispielsweise sein:
- Finanzielle Anreize wie Gehalt, Provision oder Beförderung.
- Furcht vor Kündigung.
- Status und Anerkennung.
- Erwartungen von anderen Menschen (Eltern, Partner, Gesellschaft…)
Bei Handlungen aus extrinsischer Motivation tun Sie etwas, um ein Ziel zu erreichen. Das können konkrete Vorteile und Belohnungen sein, aber auch die Akzeptanz und Zugehörigkeit zu einer Gruppe sind externe Motive. Der Unterschied zeigt sich an einem einfachen Beispiel: Ein intrinsisch motivierter Mensch wählt die Ausbildung oder den Studiengang, der ihn persönlich interessiert und an dessen Inhalten er von sich aus Spaß hat. Extrinsische Motivation richtet sich beispielsweise nach späteren Verdienstmöglichkeiten oder nach den Vorstellungen der Eltern.
Wichtig zu verstehen ist aber auch: Intrinsische Motivation und extrinsische Motivation existieren oft zeitgleich nebeneinander. Sie können große Freude an Ihrem Job haben und inneren Antrieb zur Tätigkeit verspüren. Deshalb haben Sie sich für den Beruf entschieden. Gleichzeitig wollen Sie gut dafür bezahlt werden und in eine gute Position aufsteigen. Die Formen der Motivation schließen sich nicht gegenseitig aus.
Leidet die intrinsische Motivation durch äußere Faktoren?
Die Annahme einiger Motivationsforscher, dass extrinsische Anreize die intrinsische Motivation negativ beeinflussen oder gänzlich verschwinden lassen, gilt mittlerweile als inkorrekt. Experten gehen davon aus, dass beide Formen ohne Auswirkungen nebeneinander bestehen können – solange eine Voraussetzung erfüllt wird: Eine Belohnung muss einen konkreten Bezug zu einem Leistungskriterium haben. Wird jemand nur für die reine Ausübung einer Tätigkeit belohnt, sinkt die intrinsische Motivation.
Vorteile der inneren Antriebskraft
Grundsätzlich gilt intrinsische Motivation als stärkere und bessere Antriebskraft. Kommt Ihre Motivation von innen, sind Sie leistungsfähiger, engagierter und eher in der Lage, Schwierigkeiten zu überwinden. Das Maß der intrinsischen Motivation beeinflusst zudem die Lernbereitschaft. Ein großer Vorteil in Ausbildung, Studium, Fort- oder Weiterbildung und natürlich im Job. Motivation von innen ist deshalb ein wichtiger wichtiger Erfolgsfaktor.
Zudem gilt intrinsische Motivation als Voraussetzung für Kreativität und flexibles Denken. Es braucht echtes Interesse und Spaß an einem Thema, um sich kreativ damit auseinanderzusetzen. Wer intrinsisch motiviert handelt, ist außerdem zufriedener. Sie fühlen sich nicht zu etwas gezwungen oder gedrängt. Sie tun es aus Spaß, Interesse und eigener Entscheidung heraus.
Beispiele der Vorteile
Ein simples Beispiel für die Vorteile innerer Antriebskraft: Wenn Sie aus intrinsischer Motivation Sport machen wollen – weil es Ihnen Spaß macht und Sie gesünder leben wollen – schaffen Sie es, sich aufzuraffen und den Trainingsplan einzuhalten. Kommt die Motivation lediglich von außen – weil die Freunde Sport machen und Sie mithalten wollen – finden Sie häufiger Ausreden und bleiben auf der Couch.
Ähnliches berichten Raucher, die ihre Sucht überwinden wollen. Freunde und Familie können immer wieder auf die ungesunden Folgen hinweisen und zum aufhören bewegen. Am Ende klappt es erst, wenn der Raucher eine intrinsische Motivation entwickelt und von sich aus entscheidet, dass er aufhören will.
Intrinsische Motivation fördern
Jeder Mensch ist zu intrinsischer Motivation fähig. Ausschlaggebend ist in den meisten Fällen die interne Prozessmotivation. Sie erledigen Aufgaben nur um ihrer selbst willen. Es macht Ihnen schlichtweg Spaß, dies zu tun, weil es interessant, spannend, herausfordernd ist und sich für Sie gut anfühlt. Ein leidenschaftlicher Musiker braucht nicht zwangsläufig ein großes Publikum.
Stellt sich die Frage: Warum machen wir nicht alles aus intrinsischer Motivation heraus? Die einfache Antwort: Weil das nicht möglich ist. Sie können echten inneren Antrieb nicht einfach erzwingen. Es wird immer Tätigkeiten geben, die Ihnen keinen Spaß machen. Trotzdem lässt sich die intrinsische Motivation fördern. Die folgenden Tipps helfen dabei:
- Belohnung
Sie können sich damit austricksen, indem Sie sich belohnen oder eine unangenehme Tätigkeit mit einer angenehmen verbinden. Nach erfolgter Steuererklärung kaufen Sie sich etwas Nettes oder gehen schick essen. Sie können auch durch Ihre Lieblingsmusik für gute Laune sorgen. Das fördert die intrinsische Motivation, weil Sie gleich mehr Spaß an einer ansonsten unliebsamen Aufgabe haben. - Pausen
Gönnen Sie sich regelmäßige Pausen. Aufgaben, zu denen Sie sich zwingen müssen, fallen leichter, wenn Sie sich ab und zu davon erholen können. Sie kehren mit klarem Kopf und neuer Motivation zurück. Zudem sind Sie erholter und konzentrierter, wodurch Sie weniger Fehler machen. Ebenso fördern Sie Ihre intrinsische Motivation, indem Sie große Aufgaben in kleine Teile zerlegen. So wird jedes einzelne Stück weniger frustrierend und Sie gehen mit besserer Laune daran. - Freiwilligkeit
Intrinsische Motivation basiert auf Freiwilligkeit. Entscheiden Sie selbst, dass Sie sich der Aufgabe widmen wollen. Warten Sie nicht, bis zeitliche Vorgaben oder der Chef Sie dazu zwingen. Beginnen Sie aus eigenem Antrieb heraus, um ein besseres Gefühl zu entwickeln. - Sinn
Versuchen Sie in jeder Aufgabe einen Sinn zu entdecken. Fragen Sie sich, welchen Sinn eine Tätigkeit für Sie persönlich hat. Sie haben vielleicht gerade keine Lust eine Stunde Joggen zu gehen. Erkennen Sie den Sinn, dass Sie gesünder leben und abnehmen wollen, fördern Sie Ihre intrinsische Motivation. - Fokussierung
In fast jeder Aufgabe lassen sich Teile entdecken, die Sie interessieren. Fördern Sie Ihre intrinsische Motivation, indem Sie sich darauf konzentrieren. Sie hassen putzen, treiben aber gerne Sport? Fokussieren Sie sich auf die Bewegung, nicht das Aufräumen.
Wie kann man Mitarbeiter intrinsisch motivieren?
Intrinsische Motivation im Job ist für beide Seiten ein großer Pluspunkt. Mitarbeiter haben Spaß an der Arbeit, empfinden weniger Stress, fühlen sich wohl und sehen den Beruf als Teil der Selbstverwirklichung. Unternehmen profitieren von besseren Ergebnissen und engagierten Mitarbeitern. Ein intrinsisch motivierter Angestellter ist eher bereit, nötige Überstunden zu machen, sich weiterzubilden und sich für den Erfolg einzusetzen.
Das Problem: Arbeitgeber konzentrieren sich oftmals nur auf extrinsische Motivation. Eine Gehaltserhöhung, die Aussicht auf eine Beförderung oder ein Lob vom Vorgesetzten sind Motivatoren – aber eben nur externe Quellen. Dabei ist es durchaus möglich, die intrinsische Motivation von Mitarbeitern zu steigern. Folgende Maßnahmen und Möglichkeiten helfen Arbeitgebern und Vorgesetzten:
- Sorgen Sie für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und gutes Betriebsklima.
- Übertragen Sie Verantwortung und Kontrolle für Aufgaben und Bereiche.
- Verdeutlichen Sie den Sinn der Arbeit und täglicher Aufgaben.
- Fordern und fördern Sie Mitarbeiter, ohne diese zu überfordern.
- Geben Sie Feedback über die Leistungen.
- Schaffen Sie ein abwechlungsreiches Arbeitsumfeld.
- Lassen Sie Mitarbeiter frei und eigenverantwortlich handeln und entscheiden.
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