Eloquenz trainieren: Bedeutung, Beispiele, Vorteile & Tipps

Sprechen ist eine Kunst. Eloquenz beeindruckt andere und bringt zahlreiche Vorteile – gerade im Berufsleben. Sprachfertigkeit ist hier besonders gefragt. Kommunikation zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Doch eloquentes Verhalten ist mehr als nur der gute Umgang mit Worten. Wir klären die Bedeutung, zeigen die Vorteile und geben Tipps, wie Sie Eloquenz trainieren können…

Eloquenz Definition Bedeutung Beispiele Wie Trainieren Tipps

Bedeutung: Was ist Eloquenz?

Eloquenz (lat. eloquentia) eine herausragende Sprachfähigkeit und die Fähigkeit, sich besonders gewählt, prägnant und elegant in einer Sprache auszudrücken (siehe: rhetorische Mittel). Sie umfasst sowohl das gesprochene als auch das geschriebene Wort.

Hinter der Sprachfertigkeit und Redegewandtheit steckt mehr als die Kunst, passende Formulierungen oder perfekte Metaphern zu finden. Wer eloquent ist, kann seine Gedanken klar, überzeugend und wirkungsvoll formulieren sowie Zuhörer oder Leser emotional ansprechen und in den Bann ziehen.

Merkmale der Eloquenz

  • Klarheit & Präzision
  • Sprachliche & stilistische Vielfalt
  • Beherrschung der Sprache & Sprachmittel
  • Rhetorische Sicherheit & emotionale Wirkung
  • Ausdrucksstärke & Überzeugungskraft

Anwendungsbereiche

Eloquenz ist nicht nur auf öffentliche Reden oder Vorträge beschränkt. Sie spielt ebenso in Diskussionen, Präsentationen oder E-Mails und Briefen, sogar in der Gebärdensprache eine Rolle. Besonders im Beruf – etwa im Marketing, in der Führung oder bei Verhandlungen – ist Eloquenz ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Eloquenz Synonym und Gegenteil

Synonyme Begriffe für Eloquenz sind: Sprachfertigkeit, Beredsamkeit, Wortgewandtheit, Redegewandtheit, Zungenfertigkeit, Redegabe oder Schlagfertigkeit.

Das Eloquenz Gegenteil sind: Spracharmut, Sprachhemmung oder Wortarmut.

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Eloquenz Definition: Mehr als schöne Worte

Mit Eloquenz assoziieren viele zunächst eine wohlklingende Ausdrucksweise, starke Formulierungen und wohlklingende Sätze. Stimmt. Das umfasst aber längst nicht alle wichtigen Aspekte der Sprachfertigkeit. Eloquentes Reden oder Verhalten umfasst mehr – zum Beispiel:

  • Wortschatz

    Ein eloquenter Redestil setzt einen großen Wortschatz voraus. Nur so finden Sie schnell und zielsicher die richtigen Worte. Gerade Begriffe, die nicht alltäglich sind, können bei korrekter Verwendung besonders eloquent wirken.

  • Fehlerfreiheit

    Perfekte Umsetzung von Grammatik und sprachlichen Regeln gehört zur eloquenten Ausdrucksweise. Falscher Satzbau? Falsch konjugierte Verben? Das passiert einem Redekünstler nicht.

  • Stimme

    Geht es um Eloquenz beim gesprochenen Wort, ist die Stimme ein entscheidender Faktor (siehe: paraverbale Kommunikation): Tonlage, Lautstärke, Sprechtempo – all das beeinflusst, wie die Sprachfertigkeit wahrgenommen wird.

  • Stilmittel

    Eloquente Menschen kennen und beherrschen rhetorische Stilmittel: Alliterationen, Metaphern, Hyperbeln, rhetorische Fragen… Scheinbar mühelos und vor allem authentisch werden diese in die Sprache eingebaut.

  • Selbstbewusstsein

    Selbstbewusstsein ist ein wichtiger Bestandteil für eloquentes Auftreten. Gute Redner sollten kein Problem damit haben, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, die sie durch ihre Sprachfertigkeit herbeiführen.

  • Charme

    Charme und Eloquenz sind enge Verwandte: Redebegabte können andere durch Worte in ihren Bann ziehen, sind überzeugungsstark und haben eine einnehmende Aura. Ihre Ausdrucksweise macht sie interessant und zu spannenden Erzählern.

  • Kompetenz

    Eloquente Sprache erfordert Kompetenz und Wissen. Wer ohne Plan drauflosredet und mit Floskeln um sich wirft, erzeugt nur heiße Luft.

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Eloquenz Beispiele

Eloquenz lässt sich in vielen Situationen beobachten. Das kann etwa ein normales Gespräch sein, in dem die Beredsamkeit subtil einfließt und Wirkung zeigt oder ein Kongress mit Smalltalk in den Pausen. Weitere Beispiele:

Reden

Gute Redner sind so eloquent, dass sie ein Publikum über Minuten oder Stunden faszinieren und begeistern können. Es macht einfach Spaß, solchen Menschen zuzuhören, ihren Beschreibungen, Keynotes und Themen zu lauschen.

Diskussionen

Eine eloquente Ausdrucksweise gewinnt in Diskussionen fast immer. Egal wie laut, motiviert oder festgefahren der Gesprächspartner ist – durch Eloquenz werden Argumente so gut verpackt, sodass dem anderen irgendwann die Gegenargumente ausgehen (siehe auch: Schwarze Rhetorik).

Ideen

Stellt ein eloquenter Sprecher seine Ideen vor, scheint alles möglich zu sein. Er malt mit Worten die tollsten Bilder, begeistert von seinen Visionen und reißt so sein Publikum, die Kollegen oder Zuhörer mit.

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Vorteile eloquenter Menschen

Als persönliche Stärke zählt Eloquenz zu den Soft Skills. Die gefragte Kompetenz bringt zahlreiche Vorteile:

  • Schlagfertigkeit

    Schlagfertige Antworten finden, ist mit einer solch sprachlichen Fähigkeit keine Herausforderung. Ihnen fallen in kürzester Zeit die perfekten Konter ein, um auf blöde Sprüche oder ungerechtfertigte Kritik passend zu reagieren – ohne sich dabei selbst im Ton zu vergreifen.

  • Überzeugungskraft

    Ihre Meinung durchsetzen, andere von Ihren Ideen überzeugen oder Diskussionen gewinnen – dank Ihrer Eloquenz haben Sie eine enorme Überzeugungskraft und großes Durchsetzungsvermögen.

  • Sympathie

    Mit eloquenter Ausdrucksweise können Sie leichter Kontakte knüpfen und wirken gleich sympathisch auf andere. Sie kommen leicht ins Gespräch und hinterlassen einen positiven Eindruck.

  • Erfolg

    Eloquenz ist ein echter Erfolgsfaktor: Ob Sie sich selbst und Ihre Ideen präsentieren oder die Kommunikation mit wichtigen Kunden übernehmen: Ihre Sprachfertigkeit wird Sie weiterbringen. Vorgesetzte merken genau, wer sich gut ausdrücken kann und welche Kollegen das Unternehmen besser nicht öffentlich repräsentieren sollten.

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Eloquenz trainieren: 5 Tipps

Bewundern Sie die Eloquenz bei anderen? Oder zweifeln an der eigenen sprachlichen Expertise und Ausdrucksweise? Dann können Sie Ihre Eloquenz trainieren!

Einige Menschen besitzen zwar ein natürliches Talent dafür, doch können Sie – wie an anderen Kompetenzen – an der Sprachfertigkeit arbeiten. Mit diesen bewährten Tipps werden Sie eloquenter:

1. Lesen Sie Bücher und Magazine

Lesen ist eine der besten Übungen für mehr Eloquenz! Sie lernen direkt von den sprachlichen Fähigkeiten anderer Menschen, erweitern Ihren Wortschatz und eignen sich gleichzeitig neues Wissen an – das alles macht Sie eloquenter. Geeignet sind Bücher zu unterschiedlichsten Themen oder Romane, auch Magazine, Zeitungen oder Artikel zu relevanten Bereichen machen wortgewandter.

2. Suchen Sie sich Vorbilder

Lassen Sie sich von anderen Rhetorikern inspirieren und nutzen Sie diese als Vorbild. Hören Sie sich Reden, Vorträge, Lesungen oder Podcasts an. Achten Sie darauf, wie Ihre Vorbilder Sätze formulieren, Worte wählen und sich allgemein verhalten. Daraus können Sie viel für sich selbst lernen und übernehmen.

3. Achten Sie auf Ihre Körpersprache

Was Sie sagen ist ein wichtiger Teil der Eloquenz – vergessen Sie dabei aber nicht Ihre Körpersprache und die nonverbale Kommunikation. Eine offene Haltung, Blickkontakt, starke Gesten, um das Gesagte zu unterstreichen – auch wie Sie damit auf andere wirken, können Sie trainieren!

4. Machen Sie Kurse oder Coachings

Kommen Sie alleine nicht weiter, können Sie ein Coaching oder Rhetorikkurse für mehr Eloquenz machen. Hier arbeiten Sie gemeinsam mit Trainern an Ihrer Ausdrucksweise und können je nach Wunsch oder Defizit an der Stimme, Körpersprache oder Ausdrucksreise arbeiten und trainieren.

5. Üben Sie so oft es geht

Übung macht den Meister. Führen Sie Smalltalk, halten Sie Vorträge im Team, beteiligen Sie sich an Diskussionen, bringen Sie Ideen und Argumente ein – je häufiger Sie die Kommunikation und den Dialog mit anderen Menschen trainieren, desto besser werden Sie darin.

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Fehler: So wirken Sie nicht eloquent

Ein eloquenter Eindruck kann leider auch schnell wieder verpuffen. Schon ein paar sprachliche Fehlgriffe reichen dafür aus. Besonders negativ fallen diese Punkte auf:

  • Ausrasten

    Eloquente Menschen regeln Streitigkeiten mit ruhigem Ton sowie gut gewählten Worten. Rumschreien und laut werden, ist alles andere als redegewandt!

  • Beleidigungen

    Noch schlimmer: Offene Beleidigungen und Schimpfwörter sowie Fäkalsprache nutzen… absolut tabu! Ein solch verbaler Angriff passt nicht zur Eloquenz.

  • Fachchinesisch

    Verschachtelte Sätze und komplizierte Fremdwörter wirken eloquent? Denkste! Das Gegenteil ist richtig: Wer sich unnötig kompliziert und unverständlich ausdrückt, wirkt entweder eingebildet oder abgehoben – und lässt seine Zuhörer dumm aussehen.

  • Geschwafel

    Eloquenz heißt nicht, dass Sie einfach nur viel reden. Schöne Formulierungen, starke Sätze und Wortspiele sollten dennoch immer auf den Punkt kommen.


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