Überzeugungskraft: Das Gesagte ist nicht allein entscheidend
Wer jemanden überzeugen möchte, denkt meistens zuerst an die richtige Wortwahl. Was soll ich erwähnen? Welche Informationen sind relevant und was sollte ich lieber weglassen? Diese Fragen sind sicherlich hilfreich, wenn es um die Überzeugungskraft geht. Wer seine Worte mit bedacht wählt, hat also einen kleinen Vorteil denen gegenüber, die nur intuitiv drauf los reden.
Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die Worte allein nur in wenigen Fällen reichen, um beispielsweise einen Kunden von einer neuen und innovativen Kampagne zu überzeugen. Darüberhinaus entscheidet in erster Linie eine Frage darüber, wie viel Überzeugungskraft Sie besitzen: Wie bringen Sie Ihre Worte rüber?
Wer das Gesagte richtig verpackt und transportiert, kann die Zuhörer leichter und mit einer höheren Erfolgsquote auf seine Seite ziehen. Wenn Ihnen das schwierig erscheint, wird Ihnen die gute Nachricht sicherlich gefallen: Überzeugend zu sein, lässt sich lernen!
Überzeugungskraft: Warum Sie sich lohnt
Überzeugungskraft findet sich zwar bisher nur selten als erwünschter Soft Skill in Stellenausschreibungen, wird aber dennoch immer wichtiger für die Karriere. Gerade in der direkten Zusammenarbeit mit Kunden, aber auch in der Projektarbeit kann ein überzeugendes Auftreten ein großer Vorteil sein.
Doch auch in anderen Feldern des beruflichen Lebens lohnt sich es sich, eine ausgeprägte Überzeugungskraft zu besitzen:
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Verhandlungsgeschick
Egal ob in Preisverhandlungen mit Kunden und Lieferanten oder in Gehaltsgesprächen mit dem eigenen Chef – wer überzeugend ist, hat größere Chancen seinen Standpunkt zu vertreten und die Zustimmung des anderen einzuholen.
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Motivation
Wer seine Kollegen und Mitarbeiter von einer Aufgabe und dem dahinter stehenden Ziel überzeugen kann, schafft es auch, deren Motivation zu wecken. Ein großer Vorteil, um gute Leistungen zu erzielen – und beim Chef zu punkten.
Überzeugungskraft: So lernen Sie zu überzeugen
Manchen Menschen scheint es keine Mühe zu kosten, andere zu überzeugen. Sie verfügen einfach über das gewisse Charisma und jemanden auf die eigene Seite zu ziehen, scheint ihnen leicht von der Hand zu gehen. Leider ist nicht jeder mit diesem Talent gesegnet, was aber nicht bedeuten soll, dass es sich nicht erarbeiten lässt.
Mit genug Übung können auch Sie lernen, andere zu überzeugen. Diese 6 Tipps für mehr Überzeugungskraft helfen Ihnen dabei:
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Setzen Sie Ihre Körpersprache ein
Mit wem auch immer Sie reden, denken Sie immer daran: Ihr Gesprächspartner hat ein gutes Auge für Ihre Körpersprache. In der Regel wird es Ihrem Gegenüber nicht schwer fallen zu beurteilen, ob Ihre Körpersprache zu Ihren Worten passt. Soll heißen: Auch die überzeugendsten Worte verpuffen ohne Wirkung, wenn die Körpersprache nicht stimmt. Achten Sie besonders auf eine offene Haltung und Blickkontakt. Fehlen diese Punkte, entsteht schnell der Eindruck, man würde etwas verheimlichen.
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Hören Sie immer aufmerksam zu
Überzeugungskraft bedeutet nicht nur selbst zu reden, sondern basiert auch auf der Fähigkeit des Zuhörens. Das mag im ersten Moment ein wenig widersprüchlich klingen, ist jedoch ganz logisch. Um jemanden zu überzeugen, müssen Sie zunächst verstehen, welche Position Ihr Gesprächspartner einnimmt und welche Gründe in zu seiner Einschätzung verleiten. Kennen Sie diese Punkte (durch aufmerksames Zuhören), können Sie mit Ihrer Überzeugungsarbeit genau dort ansetzen – und Erfolge erzielen.
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Machen Sie sich bewusst, wie schnell Sie sprechen
In einer Studie konnten Wissenschaftler der Universität von Michigan zeigen, dass das Sprechtempo großen Einfluss auf die Überzeugungskraft hat. Beste Ergebnisse erzielen Sie demnach mit einer Geschwindigkeit von 3,5 Wörtern pro Sekunde – einem mittleren Sprechtempo. Wer schneller redet, klingt als wolle er etwas verheimlichen. Langsames Reden wirkt desinteressiert. Auch sollten beim Sprechen Pausen eingelegt werden, da der Vortrag sonst auswendig gelernt klingt.
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Suchen Sie nach Gemeinsamkeiten
Viele Menschen sind eher geneigt, sich überzeugen zu lassen, wenn sie ihren Gegenüber sympathisch finden. Genau diesen Effekt können Sie erreichen, indem Sie Gemeinsamkeiten finden. Gleiche Universität, gleicher ehemaliger Arbeitgeber oder Kinder im gleichen Alter? Je sympathischer Sie für Ihren Gegenüber sind, desto höher Ihre Chancen, diesen zu überzeugen.
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Wählen Sie immer den direkten Kontakt
Gerade unangenehme Anliegen werden gerne am Telefon oder per E-Mail vorgetragen, doch der beste Weg, jemanden zu überzeugen, ist immer noch der direkte Kontakt – sogar 34 Mal besser. Man kann dem anderen in die Augen sehen und hat nicht das Gefühl, dass etwas verborgen bleibt. Vereinbaren Sie das nächste Mal also lieber einen Termin, anstatt etwas direkt am Telefon zu besprechen.
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Erkennen Sie die Kraft einer Berührung
Es kostet anfangs sicherlich ein wenig Überwindung, doch mit etwas Übung können Sie Ihre Überzeugungskraft allein durch die Kraft der Berührung steigern. Eine freundschaftliche Berührung am Arm kann bereits ausreichen, um Ihre Chance zu steigern, Ihren Gegenüber zu überzeugen. Bedenken Sie aber, dass dieser Trick nicht in allen kulturellen Kreisen angebracht ist.
Männer mit tiefer Stimme überzeugen mehr
Zum Schluss noch ein Extratipp für alle Männer: Eine tiefe Stimme erhöht beim männlichen Geschlecht die Überzeugungskraft. Diese lässt sich leider nur zum Teil beeinflussen, doch wenn Sie wissen, dass Sie Überzeugungsarbeit zu leisten haben, können Sie bewusst auf die Tonlage achten.
Für Frauen konnte ein ähnlicher Effekt übrigens nicht nachgewiesen werden. Doch die oben stehenden Tipps sind nicht geschlechterspezifisch und können sowohl Frauen als auch Männern zu mehr Überzeugungskraft verhelfen.
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