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Rhetorische Frage: 30 Beispiele + Wirkung und Bedeutung

Eine rhetorische Frage nimmt die Antwort vorweg. Beispiel: „Ist das nicht komisch?“ Die Frage als Stilmittel hat hohe Bedeutung in der Rhetorik: um ein Gespräch zu lenken, unser Gegenüber zu beeinflussen oder zum Nachdenken anzuregen. Das kann gezielte Manipulation sein – oder in bester Absicht geschehen. Denn in einer rhetorischen Frage schwingt stets eine Subbotschaft mit. Einfach erklärt: Was macht die rhetorische Frage aus? Welche Wirkung, welche Vor- und Nachteile hat sie? Dazu viele Beispiele der Fragetechnik…



Rhetorische Frage: 30 Beispiele + Wirkung und Bedeutung

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Was ist eine rhetorische Frage – einfach erklärt?

Die rhetorische Frage ist ein Stilmittel der Rhetorik und Werkzeug der Gesprächsführung. Als Scheinfrage benötigt sie keine Antwort, sondern verpackt eine subjektive Wertung in ein objektives Kleid. Der Fragesteller betont de facto nur das (aus seiner Sicht) Selbstverständliche und erwartet darauf keine sinnvolle Erwiderung. Beispiel: „Habe ich es dir nicht gleich gesagt?“ Die rhetorische Frage hat bereits einen klaren Aussagecharakter und wird deshalb synonym auch „unechte Frage“ genannt.

Rhetorische Frage Definition

Die rhetorische Frage gehört zu den Stilmitteln der Rhetorik und zielt meist auf die Manipulation des Gesprächspartners ab. Im Gegensatz zu normalen Fragen geht es nicht darum, neue Informationen zu gewinnen oder etwas zu erfahren. Stattdessen zwingt die Frage das Gegenüber zur Zustimmung, zu einer Erkenntnis oder Reaktion. Die Gründe für ihren Einsatz sind daher verschieden.

Rhetorische Frage Beispiel Wirkung Unechte Frage

Was ist der Unterschied zur Suggestivfrage?

Suggestivfrage und rhetorische Frage sind sich ähnlich. Einziger Unterschied: Auf die Suggestivfrage wird eine Antwort erwartet, die Antwortoptionen werden aber eingeschränkt. Beispiel: „Das siehst du doch genauso?“ Die Suggestivfrage unterstellt, dass es nur eine richtige Antwort gibt. Beispiel Verkauf: „Wollen Sie sich diese Chance wirklich entgehen lassen?“ Die Fragestellung zeigt, dass nur ein „Ja“ als Antwort akzeptiert wird.

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Rhetorische Frage Beispiel Alltag

Rhetorische Fragen begegnen uns überall im Alltag: Im Gespräch von Eltern mit ihren Kindern, zwischen Lehrern und Schülern, Chefs und Mitarbeitern oder zwischen Kollegen, in Meetings und Pitches. Die meisten dieser Fragen kennen wir als Floskeln oder typische Phrasen:

  • Kennste auch, oder?
  • Ist das nicht offensichtlich?
  • Habe ich es dir nicht gleich gesagt?
  • Ja, bist du denn von allen guten Geistern verlassen?
  • Ist denn heute schon Weihnachten?
  • Machen wir nicht alle Fehler?
  • Dein Ernst?

Als Frage erkennbar, steht das Verb meist voran, und der Satz endet mit einem Fragezeichen. Entlarven lässt sich die rhetorische Frage aber daran, dass sie in Wahrheit eine Behauptung ist. Fast immer lässt sie sich in einer Aussage umformulieren. „Dein Ernst?“ sagt tatsächlich „Das kannst du nicht ernst meinen!“

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Rhetorische Frage Wirkung und Ziele

Rhetorische Fragen werden bewusst eingesetzt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. In der Regel sollen sie Zustimmung erzeugen oder die Argumente eines Sprechers unterstützen. Es gibt aber noch weitere Ziele und Wirkungen der rhetorischen Frage – mit unterschiedlichen Effekten…

Ziel: Gedanken anregen

Der Gesprächspartner soll per rhetorischer Frage zum Nachdenken angeregt werden. Zwar ist die Antwort darauf beiden schon vorher klar. Durch die rhetorische Frage wird das Gegenüber aber zu einer (oft unangenehmen) Erkenntnis gezwungen. Beispiel: „Ist das wirklich die beste Lösung, die Sie finden konnten?“ Eine Erklärung wird nicht erwartet, dafür soll die Frage zur Selbstreflexion anregen.

Ziel: Aussagen betonen

In Reden oder Präsentationen wird die rhetorische Frage oft genutzt, um eine Aussage zu verstärken oder ein Argument zu betonen. Beispiel: „Wie lange wollen wir uns das noch ansehen?“ Die Frage verleiht dem eigenen Standpunkt Nachdruck und enthält zugleich Kritik am status quo.

Ziel: Aufmerksamkeit steigern

In Vorträgen kann die rhetorische Frage ebenso ein Stilmittel sein, um die Zuhörer und Zuschauer stärker einzubinden und so deren Aufmerksamkeit zu erhöhen. Beispiel: „Wer glaubt, dass das schon die beste Idee ist?“ Natürlich gehen die Zuhörer davon aus, dass der Redner jetzt noch eine bessere Option präsentiert. Aber jetzt sie maximal gespannt auf die angeblich beste Lösung.

Ziel: Gesprächsverlauf beeinflussen

Geübte Rhetoriker nutzen die rhetorische Fragen, um den Gesprächsverlauf zu beeinflussen. Ihr Gegenüber wird dabei in eine passive oder defensive Position gedrängt. Beispiel: „Wann wirst du endlich erwachsen?“ Ohne eine Aussage zu treffen, bewertet die Frage das Verhalten dennoch moralisch und wertet es indirekt als kindisch ab. Das ist – klar – ein Totschlagargument und eine rhetorische Falle: Wer darauf verärgert reagiert, bestätigt die Unterstellung.

Ziel: Wertung verdeutlichen

Durch eine rhetorische Frage kann überdies eine Wertung oder subtile Kritik geäußert werden. Oft wird das Stilmittel dazu mit Ironie oder Sarkasmus kombiniert. Beispiel: „Hast du dich heute mit geschlossenen Augen angezogen?“ Das Outfit wird de facto kritisiert und ins Lächerliche gezogen. Aber eben nicht offen, sondern durch eine scheinbar harmlose Frage.

Ziel: Angriff abwehren

Mit einer rhetorischen Frage können Sie übrigens dieselben auch beantworten und durch die Rückfrage einen rhetorischen Angriff abwehren. Beispiel: „Haben Sie daran nicht gedacht?“ Konter: „Ach, waren meine Ausführungen zu komplex für Sie?“ Indem Sie die Frage mit einer rhetorischen Gegenfrage beantworten, zeigen Sie Schlagfertigkeit und bringen jetzt den anderen in Rechtfertigungsnot.

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Rhetorische Fragen: 21 Beispiele + Subbotschaften

Um rhetorische Fragen richtig zu verstehen, sollten Sie sich deren enthaltene Subbotschaften und Aufforderungen stets bewusst machen. Nicht selten ergibt sich der wahre Kern der Scheinfrage erst aus der Situation heraus. Die folgenden Frage-Beispiele zeigen, wie vielfältig die Wirkung, Aussage und Botschaft einer rhetorischen Frage sein kann.

  1. Soll es wirklich so bleiben?
    Bringt jemanden dazu, über den Ist-Zustand hinaus zu denken.
  2. Wäre es nicht besser, wenn…?
    Bringt Kritik zum Ausdruck, bietet aber gleichzeitig eine Lösung..
  3. Macht nicht jeder manchmal Fehler?
    Spendet Trost oder bittet um Nachsicht.
  4. Wollen Sie das wirklich so machen?
    Hinterfragt einen gefassten Plan.
  5. Sind Sie sich immer noch sicher, dass…
    Bietet die Chance, Meinungen oder Gesagtes zu revidieren.
  6. Und sowas findest du spannend?
    Betont eigenes Desinteresse und Langeweile.
  7. Brauchst du wirklich keine Hilfe?
    Zeigt, dass man der Meinung ist, der andere könnte Unterstützung brauchen.
  8. Sehe ich so blöd aus?
    Erklärt, dass Sie sich nicht über den Tisch ziehen lassen.
  9. Wie konnten Sie es soweit kommen lassen?
    Hinterfragt die Motive und die Untätigkeit oder verspätetes Handeln.
  10. Hast du wenigstens etwas daraus gelernt?
    Lenkt den Blick nach einer Niederlage auf das Positive.
  11. Sie wollen also sagen…?
    Hinterfragt Sprachschlamperei oder gar Verschleierungsversuche.
  12. Wer kann das denn noch bestreiten?
    Verdeutlicht, dass die eigene Meinung oder Aussage richtig ist.
  13. Wie oft muss ich Ihnen das noch erklären?
    Bringt Frust zum Ausdruck, dass der Gesprächspartner etwas nicht verstehen will.
  14. Könnten Sie noch nutzloser sein?
    Greift fehlende Kompetenzen oder Engagement an.
  15. Haben Sie auch daran gedacht?
    Belehrt über ein Versäumnis und zeigt die eigene Perspektive.
  16. Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?
    Zeigt ein Missverständnis, bei dem der Gesprächspartner die Schuld trägt.
  17. Haben Sie noch so eine tolle Idee?
    Ironie! Kritisiert einen Vorschlag, der gescheitert ist oder nicht umsetzbar ist.
  18. Wussten Sie das etwa nicht?
    Lässt den anderen dumm aussehen – drückt aus, dass jeder diese Information kennen sollte.
  19. Finden Sie das angemessen?
    Zeigt, dass man das Verhalten nicht gutheißt oder verurteilt.
  20. Warum konntest du nicht auf mich hören?
    Sagt, dass der Gesprächspartner von Anfang an Unrecht hatte.
  21. Haben Sie nicht etwas vergessen?
    Weist auf einen Fehler hin oder regt weiteres Nachdenken an.

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Rhetorische Frage: Nachteile

Neben den beabsichtigten Wirkungen hat die rhetorische Frage allerdings auch einige Nachteile. Vor allem, wenn die Scheinfrage als Stilmittel entlarvt wird:

  • Manipulation

    Hinter der Scheinfrage kann eine böswillige, manipulative Absicht stecken. Fliegt die Beeinflussung auf, verkehrt sie sich ins Gegenteil und der Gesprächspartner ist maximal verärgert über soviel Frechheit.

  • Eskalation

    Zwar erwartet die rhetorische Frage keine Antwort, dennoch kann sie das Gespräch eskalieren. Grund sind die Subbotschaften: „Hast du etwa daran nicht gedacht?“ Bedeutet: „Wie blöd kann man nur sein?!“ Das macht wütend, weil es verletzen soll.

  • Anwendung

    Rhetorische Fragen können nur sparsam eingesetzt werden. Wer versucht, diese in jedem dritten Satz einzubauen, bringt das gesamte Gespräch ins Stocken und alle Wirkung verpufft.

Rhetorische Frage im Verkauf

Im Verkauf und in Verkaufsgesprächen ist die rhetorische Frage besonders beliebt, um Kunden zu überzeugen oder zu manipulieren. Die angestrebte Wirkung ist meist: Der Kunde soll keine andere Wahl haben, als das Produkt gut zu finden und möglichst gleich zu kaufen. Beispiele:

  • Wollen Sie sich dieses Angebot entgehen lassen?
  • Wünschen Sie sich nicht eine bessere Qualität für Ihre Familie?
  • Macht Ihnen das Sicherheitsrisiko nichts aus?
  • Wollen Sie nicht auch sparen?

Geschulte Verkäufer wenden ständig solche rhetorischen Tricks an. Lassen Sie sich davon aber bitte nicht einlullen. Indem Sie die rhetorische Frage als solche erkennen, nehmen Sie ihr schon einen Großteil der Wirkung.

Tipps: So nutzen Sie rhetorische Fragen richtig

Damit Sie rhetorische Fragen und deren Wirkung optimal nutzen, finden Sie zum Abschluss noch drei Tipps für einen besseren Einsatz:

Pause machen
Schweigen Sie nach einer rhetorischen Frage. Lassen Sie diese sacken und nachhallen. So erzielen Sie die größte Wirkung: Ihr Gegenüber hat Zeit, über die Frage nachzudenken.

Blickkontakt halten
Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner dabei in die Augen, und halten Sie Blickkontakt. So sehen Sie, ob und wie die Botschaft ankommt und können nach einer Pause richtig reagieren.

Fingerspitzengefühl beweisen
Setzen Sie rhetorische Fragen sparsam ein. In einer ohnehin angespannten Situation sollten Sie besser darauf verzichten.


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